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Er führte ein Doppelleben - Rachegedanken

sus46
Hallo, ich bin neu hier. Im Juni letzten Jahres habe ich herausgefunden, dass mein Lebensgefährte, mit dem ich fast 19 Jahre zusammen war und 2 Söhne habe, eine Andere hat. Und dann auch noch eine alte Bekannte von mir, die mir schon einmal meine erste grosse Liebe ausspannen wollte. Das das Ganze schon seit einem halben Jahr lief, setzte allem noch die Krone auf.Okay, unsere Beziehung war seit langem nur noch platonisch und ich habe auch manchmal an Trennung gedacht, aber er war trotzdem immer mein bester Freund und ich hatte grenzenloses Vertrauen zu ihm.Das er so lange ein Doppelleben geführt hatte und dann auch noch mit dieser Frau! Was danach kam, war echt echt die Hölle. Wir haben uns so fuerchterlich gefetzt und ich war geschockt was ich mir alles anhören durfte. Ich habe ihm natürlich auch einiges an den Kopf geworfen.Davor haben uns nie gestritten.
Jetzt wohne ich mit den Jungs (12 und 15) seit 2 Monaten alleine. Es hat etwas gedauert bis wir eine Wohnung hatten. Bis dahin hat er zwar die meiste Zeit bei seiner Trulla verbracht aber wir haben uns trotzdem oft gesehen und manchmal haben wir sogar ganz gute Gespräche geführt.
Aber die Wut bin ich nie losgeworden. Seit dem Auszug haben wir nur noch SMS-Kontakt. Seine Söhne sieht er 2x die Woche. Ich falle dann jedes Mal in ein Depressionsloch. Jetzt will er ihnen auch noch seine blöde Sch..... vorstellen und ich drehe am Rad. Die Jungs wollen eigentlich gar keinen Kontakt zu ihr aber ihrem Vater zuliebe werden sie wohl nichts sagen. Ich könnte platzen vor Wut, weil ich es nicht verhindern kann. Ich goenne ihm sein Glück absolut nicht! Immer wieder habe ich Rachefantasien.
Gestern hatten wir einen SMS-Krach. Ich bestehe jetzt auf dem gesamten Unterhalt der den Kindern zusteht. Davor habe ich auf einen Teil verzichtet, damit auch ihm noch genug zum Leben bleibt, aber warum eigentlich? Es steht mir doch zu!
Wir haben sowieso nichts mehr miteinander zu tun. Da ist nur noch Hass von meiner Seite aus! Es tut mir wirklich leid für die Kinder. Ich will eigentlich nicht, dass sie so ein schlechtes Bild von ihrem Vater bekommen aber ich kann mich oft nicht bremsen. Wie soll ich nur mit dieser Wut nur umgehen?

17.01.2015 23:16 • #1


F
Hallo,

deine Situation ist sehr schlimm ich hoffe, du kannst mit diesem Mann bald abschließen.
Beim Unterhalt MUSST du sogar den vollen Umfang einfordern, dazu bist du gesetzlich verpflichtet, weil dieser Unterhalt deinen Söhnen zusteht - dafür sind manche Unterhaltspreller auch schon in den Knast gegangen. Da darfst du ihn nicht schonen - das Geld steht euren Kindern zu, lass dich da nicht abwimmeln!

Alles Gute!

17.01.2015 23:30 • #2


A


Er führte ein Doppelleben - Rachegedanken

x 3


B
Wut zeigt Vieles .... und v.a. auch Wege, wie man sie konstruktiv nutzen kann.

Wut zeigt Ohn-Macht, Kontrollverlust, ein Nicht-Beeinflussen-Können, Handlungsunfähigkeit und auch Trauer darum, verloren zu haben. Wut zeigt manchmal auch das Gefühl von Minderwertigkeit, im Hintergrund zu stehen, während eine Andere im Vordergrund glänzt.

Nutze deine Wut konstruktiv und kreativ.
Als ich den ersten Liebeskummer meines Lebens hatte, hat mir meine Ma einen Satz gesagt, den ich damals zwar nicht verstanden habe, der sich später aber als richtig erwies:
Da hilft nur eins: noch schöner sein!

Und dieser Satz ist bei weitem nicht nur darauf bezogen, sich aufzuhübschen. Erkämpfe dir dein Strahlen wieder, das es irgendwo in dir gibt und auch mal gab, nämlich in der Zeit, als du deinen Mann kennen- und lieben gelernt hast. Wer warst du damals? Was hat dich ausgemacht? Und stelle dir die Frage, was im Laufe der Zeit und eurer Ehe davon nach und nach verloren gegangen ist. Welche Seiten von DIR sind auf der Strecke geblieben? Wo hast DU zurückgesteckt, vielleicht ihm zuliebe? Klar wird es hier wieder Aufschreie geben, die da lauten werden: Schau dir an, welche Anteile du am Scheitern der Ehe hast. Aber ehrlich gesagt, ist der erste Schritt aus meiner Sicht: Schau dir erstmal an, wohin dein inneres Licht, dieses kleine Feuer, das jeder in sich hat, verschwunden ist.
Deine Wut zeigt, dass du dich klein fühlst, während diese Bekannte jetzt vermeintlich den Jackpot gewonnen hat. Und du hast gegen sie verloren.
Wo ist da dein Stolz? Deine Selbstachtung? Deine Haltung?
Aus einer Lüge ist noch niemals etwas Gutes erwachsen, schon gar nicht, wenn ein Mensch sich in eine bestehende Beziehung regelrecht reindrängelt und aktiv versucht, einer anderen den Mann auszuspannen. Was daran ist ehrenvoll? Warum stellst du dein Licht unter ihren Scheffel?

Gönne deinem Mann den Ausflug zu dieser Frau und zeige ihm, welche Frau er dafür verliert. Soll er auf eine Frau zurückblicken, die wutentbrannt und trotzig ist und ihm damit zeigt, wie gut es war, sie zu verlassen? Oder soll er auf eine Frau zurückschauen, die plötzlich, seit er weg ist, aufblüht, selbständig, gelassen und völlig gleichgültig der Verletzung gegenüber? Eine, die oft gar keine Zeit hat, SMS zu schreiben, weil sie Salsa-Tanzen geht? Die beliebt ist und neue Hobbies für sich entdeckt? Die um ihren Körper und ihre Wirkung auf das andere Geschlecht weiß? Wie würde er dann auf dich schauen, während in seiner neuen Beziehung plötzlich Alltag einkehrt?
Wie würde es aus seiner Sicht aussehen, wenn du klare, emotionslose Regelungen bzgl. des Unterhaltes einforderst, die dir juristisch allgemein zustehen - ohne Terz, ohne Theater - , statt mit der Motivation Wut?
Ein Mensch, der weiß, wer er ist, hat keine Machtdemonstrationen nötig, auch keinen Trotz. Sondern die Gelassenheit, die er ausstrahlt, werden andere immer als Stärke erachten. Willst du dich von ihm und der jetzigen Situation und durch dich selbst zur Schwachen, oder zur Starken machen?

Du bist frei - also stelle etwas mit dieser Freiheit an! Die beste Rache ist immer noch, ihn selbst erkennen zu lassen, wen er da verloren hat.

17.01.2015 23:53 • x 9 #3


K
Nun haben wir geredet.. nicht viel, aber es hat gereicht.
Es hat gereicht um mir zu zeigen was ich will.. ich will sie und niemand anderen.
Ich kann ihr nicht die Ängste nehmen die sie hat, aber ich kann alles versuchen das diese Ängste unbegründet bleiben.

Wofür lohnt es sich zu kämpfen, wenn nicht für die Liebe?!


Danke für all die Worte die mir hier von euch geschenkt wurden.

18.01.2015 01:23 • #4


sus46
Also ich hätte fast geheult als ich die Worte von bluebalu gelesen habe. Ich glaube, ich muss noch ein bisschen mehr über mich erzählen.
Ich war zeitweise wirklich eine Frau die gestrahlt hat, aber das ist lange vorbei.Vielleicht vor meiner Beziehung und dann noch die ersten Jahre.
Ich habe schon seit ich 13 war Panikattacken und es wurde auch durch Therapien auf Dauer nicht besser. Trotzdem habe ich nach meiner Ausbildung noch Fachabitur gemacht und ein Studium abgeschlossen. In der langen Beziehung habe ich 2 Klinikaufenthalte gehabt. Ich bin seit 10 Jahren trocken, weil ich in meiner schlimmsten Zeit-nach der Geburt meines 2. Sohnes, 2,5 Jahre massiv gesoffen habe. In all dieser Zeit war er immer für mich da ( obwohl er bis heute selbst ein Alk. hat was er aber nicht einsehen will). Na gut, dass habe ich also geschafft. Ich bin ihm sehr dankbar, dass er immer für die Kinder da und mir vieles abgenommen hat, wenn ich mal wieder durch meine Panik nicht aus dem Haus wollte.Was ich mir natürlich in unserer Trennungsphase dauernd anhören durfte - sehr fies weil ich mich dagegen kaum wehren kann.
Jetzt bin ich eigentlich zum ersten Mal ganz alleine für alles verantwortlich. Es funktioniert mit viel Kraft. Ich bin mir sicher, er wartet nur auf ein Scheitern von mir und das setzt mich noch zusätzlich unter Druck.
Ich arbeite, kaufe ein, koche, kümmere mich um die Hausaufgaben, putze usw. Ich habe einfach keine Energie für Anderes. Dazu kommt, dass meine Freunde auch seine sind und ich feststellen musste das mir da kaum noch jemand geblieben ist. Ich fühle mich sehr einsam aber kann mir nicht vorstellen jemals wieder eine Beziehung zu haben. Ich habe einfach nichts zu geben!

18.01.2015 09:19 • #5


B
Hallo Sus,

meine Güte! Den Druck, den du dir auferlegst, kann man bis hierher spüren. Bei deinem Tempo habe ich fast Atemnot!

Vielleicht wäre es gut, wenn du das, was du grad empfindest und worüber du nachdenkst, ein wenig strukturierst. Wir machen das jetzt einfach mal:

Alles im Leben hat seine Zeit und es ist wichtig zu schauen, in welcher Phase man JETZT ist und welche Anforderungen diese Phase stellt.

1. Wo stehst du JETZT und was sind die Erfordernisse:

- es ist eine lange, komplizierte und sichernde Partnerschaft zu verarbeiten, die frisch getrennt wurde
- zwei Kinder, die dich mehr denn je brauchen, müssen versorgt sein und sicher aufwachsen können
- die Alltagsstruktur muss aufrechterhalten werden
- dafür musst du stabil bleiben, obwohl es dir mies geht und du dich einsam und verlassen fühlst

2. Wie gehst du mit diesen Erfordernissen um? Schaffst du sie, zu bewältigen?

A: Was du schaffst:
Zitat:
Ich arbeite, kaufe ein, koche, kümmere mich um die Hausaufgaben, putze usw.

Zitat:
Jetzt bin ich eigentlich zum ersten Mal ganz alleine für alles verantwortlich. Es funktioniert mit viel Kraft.


B: Was du alles schon geschafft hast/ Was deine Stärke sagt:
Zitat:
Ich habe schon seit ich 13 war Panikattacken und es wurde auch durch Therapien auf Dauer nicht besser. Trotzdem habe ich nach meiner Ausbildung noch Fachabitur gemacht und ein Studium abgeschlossen.

Zitat:
Ich bin seit 10 Jahren trocken

Zitat:
obwohl er bis heute selbst ein Alk. hat was er aber nicht einsehen will). Na gut, dass habe ich also geschafft.


C: Was deine Angst sagt/ Hindernisse, um Erfordernisse zu bewältigen:
Zitat:
Jetzt bin ich eigentlich zum ersten Mal ganz alleine für alles verantwortlich.

Zitat:
Ich bin mir sicher, er wartet nur auf ein Scheitern von mir

Zitat:
kann mir nicht vorstellen jemals wieder eine Beziehung zu haben.

Zitat:
Ich habe einfach nichts zu geben!


D: Was deine Trauer sagt/ Bedürfnisse, die du hast:
Zitat:
Ich war zeitweise wirklich eine Frau die gestrahlt hat, aber das ist lange vorbei.

Zitat:
Jetzt bin ich eigentlich zum ersten Mal ganz alleine für alles verantwortlich.

Zitat:
Ich fühle mich sehr einsam

Zitat:
Ich habe einfach keine Energie für Anderes.


Wir schauen uns deine Situation, die du im 2. Posting beschrieben hast, jetzt nochmal an. Aber dieses Mal aus einer strukturierten Sicht:

Die Situation (1.):
Wow! Du hast viel zu tragen und zu er-tragen und musst funktionieren, damit alles Andere auch weiterfunktioniert und das, obwohl du dich derzeit desolat fühlst.

Wie schaffst du das?! (2.A):
Du schaffst es, deinen Alltag - wenn auch mit viel Kraft - zu bewältigen. Und DAS, trotz der widrigen Umstände! Chapeau! Du hast das, was JETZT am Wichtigsten ist, im Griff und kriegst es hin! Hättest du das jemals geglaubt, wenn es dir vor Jahren prophezeit worden wäre? Nein? Kannste mal sehen!

Wie wäre es dennoch mit ein wenig Entlastung, z.B. durch eine Haushaltshilfe, Unterstützung durch das Jugendamt oder durch eine Familienberatungsstelle, die dir mögliche Entlastungen anbieten und vorschlagen kann? DU bist JETZT die wichtigste Person in der Situation und es wäre wichtig, entlastet zu werden.

Zum ersten Mal in deinem Leben stehst du allein in voller Verantwortung und bewältigst diese sogar. In den zwei Monaten seit der Trennung hast du alles allein geschafft, wofür du früher sonst seine Unterstützung hattest. Es scheint also auch ohne ihn zu gehen. Du hast dir auch früher schon oft bewiesen, dass du es trotz widriger Umstände immer schaffen und dich auf dich verlassen kannst. Du bist ganz schön stark! In diesen 2 Monaten hat dich niemand gefragt, wie du das alles schaffst. Na und? Auch ohne diese Nachfrage Anderer hast du es geschafft - allein und ohne die Hilfe Anderer, die zu allem Überfluss noch Abstand genommen haben, statt dir unter die Arme zu greifen. Ich würde sagen: Du kannst ordentlich stolz auf dich sein!

(2. B) Du hast es geschafft in einer langen Partnerschaft weiterhin trocken zu bleiben, obwohl dein Partner trank. Wow! Ich kann dir aus Erfahrung sagen, wie viele trockene Alk. das ebenfalls schaffen: 1 von 50. Herzlichen Glückwunsch! Du bist eine von 50, die die Kraft aufgebracht haben, DAS zu schaffen. Und DAS hast du dir ganz allein erarbeitet. Schon damals!
In diesem Damals gab es immer wieder einen einzigen Aspekt, der immer stärker war, als die Sucht und deine Angst: Dein Wille und das Bedürfnis, weiter zu kommen. Dagegen scheint keine Angst angekommen zu sein.

Jetzt hast du recht viel Angst und v.a. Angst vor der Angst. Kontrolle zu verlieren, zusammenzubrechen, allein auf eigenen Beinen weder stehen noch gehen zu können.
Warum?
Du hast dir in deiner ganzen Vergangenheit und auch JETZT bereits bewiesen, dass du es schaffst und schaffen kannst. Und wenn du zweifeln solltest: Warum nimmst du dir deine Therapieunterlagen nicht nochmal vor und schaust nach, was dir empfohlen wurde, um z.B. Panikattacken zu unterbrechen (Skills) und Empfehlungen der damaligen Therapeuten, z.B. zur Selbstfürsorge (gesunde Belohnung, Ruhe, Konzentration) nochmal genauer anzuschauen? Erarbeite dir JETZT deinen ganz eigenen Therapieplan und lege dir Skills für den Notfall zurecht. Alles Werkzeug hast du schon an der Hand.
Und im Übrigen wäre es vielleicht gar nicht schlecht, nochmals, JETZT, therapeutische Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Die jetzige Situation ist hart und sehr kräftezehrend. Therapie kann auch bedeuten, sich jetzt entlasten zu lassen und wenigstens ein Mal in der Woche einen Raum ganz für sich selbst, die Trauer, die Probleme zu haben und sich zu nehmen um der Gefahr aus dem Weg zu gehen, dass man schluckt und schluckt und schluckt, bis man zusammenbricht. Überleg dir diesen Weg einfach mal.

Du bist dir sehr bewusst darüber, welche Dinge für dich gefährlich sind (siehe 2 C) und was dir immer wieder Knüppel zwischen deine Beine wirft.
Hierzu ein kleiner Exkurs zum Thema Angst. Wir alle denken immer, dass Angst - weil es so ein schreckliches Gefühl ist - aus unseren Gefühlen erwächst. Das stimmt aber nicht. Angst ist IMMER das Ergebnis einer gedanklichen Bewertung. Angst = negative Gedanken, die mit der Realität rein GAR NICHTS zu tun haben müssen! Nun kannst du also erkennen, dass Angst v.a. dann auftaucht, wenn DU denkst, dass du zu allein, zu klein, zu schwach, zu unfähig und zu leer bist, als irgendwas Starkes schaffen zu können.
Schau dir nochmal 1., 2.A und 2.B genau an. Welchen Wahrheitsgehalt haben diese, deine Gedanken? Kaum einen!

Und schau dir nochmal genau an, für WEN du damals gekämpft hast und für wen du es heute tust. Warum nimmt dein Ex-Partner in deinen Gedanken plötzlich die Rolle desjenigen ein, für den du das JETZT alles tust? Warum ist wichtig, dass du jetzt funktionierst, nur, damit ER nicht sagen kann: Siehste! Wusste ich doch, dass sie es niemals schaffen wird! Warum?
Fällt dir auf, dass er eine deiner Ängste ist? Dass er ein Teil der Angst ist, zu versagen, nicht zu bestehen und es nicht zu schaffen? Fällt dir auf, dass du ihm gedanklich eine große Rolle gewährst und dein Scheitern von ihm abhängig machst?
Du für dich allein hast dir hundert Mal bewiesen, dass du stark bist. Taucht er in deinen Gedanken auf, wird aus der starken Sus plötzlich eine Frau, die sich klein, schwach und bedürftig fühlt.
Erinnert dich das an etwas? Bedürftigkeit? Sicher, es ist schön, zu wissen, dass jemand da ist und einem Arbeit abnimmt, wenn man selbst nicht mehr kann. Aber die Kehrseite der Medaille ist doch auch, immer wieder gespiegelt zu bekommen (wie er dir in seinen Vorwürfen ebenfalls sagte): Ohne mich bist du nichts, kannst du nichts und wirst du scheitern!
Was hast du da eigentlich verinnerlicht? Angst, Angst, Angst..... Wieviel davon fußt auf der Realität?...

Macht dir deine Bedürftigkeit deswegen JETZT Angst? Du fühlst dich einsam, ja! Das ist doch völlig legitim und dennoch mitnichten ein Zeichen dafür, dass du scheitern wirst!
Du fühlst dich leer: JA, NATÜRLICH! Es kostet ja auch extrem viel Kraft, was du derzeit alles leisten musst.
Du hast derzeit nichts zu geben. Natürlich! Wie auch?! Alles, was du zu geben hättest, muss JETZT erstmal an deine Kinder und an DICH gehen. Es ist JETZT nicht an der Zeit, Energie wegzugeben, sondern sie wieder zu sammeln und zu bewahren. Und das ist ein Prozess! Das braucht Zeit und kontinuierliche Arbeit daran. Eine Beziehung wird immer möglich sein, und zwar dann, wenn du wieder bei Kräften bist und so viel Energie hast, dass du sie bedenkenlos auch wieder teilen und verschenken kannst. Nur, weil das JETZT noch nicht der Fall ist, heißt das doch nicht, dass es NIE mehr der Fall sein werde.

Bleibe im JETZT!
Fange JETZT an, dich wieder aufzubauen und hole dir dafür alle Unterstützung, die du brauchst.
Suche dir eine Selbsthilfegruppe, vertraue dich einem Menschen an, und sei es die christliche Seelsorge, ein Pfarrer, die Hausärztin oder irgendwer Anderes. Isoliere dich nicht!
Lege dir Pläne für Krisensituationen zurecht.
Nicht und niemand ist derzeit wichtig außer deinen Kindern und dir! Niemand.
Verbanne deinen Mann aus deinen Ängsten und deinem Kopf. Bleibe bei dir!
Das sollte dein eigener Therapieplan für dieses JETZT sein. Nicht mehr und auch nicht weniger. Du hast anstrengende Zeiten hinter dir. Honoriere das!

18.01.2015 11:18 • x 6 #6


B
P.S.:

Wie wäre es beispielsweise als erste Amtshandlung, dich und deine Kinder für die anstrengende Zeit, die ihr bis jetzt hinter euch gebracht habt, zu belohnen?

....Kletterpark, Kino, Pizzaessen gehen, .... frag mal die Kiddies, worauf sie Lust hätten. Vielleicht hättest du darauf ja auch Lust. Selbst ein Weg von tausend Meilen beginnt mit einem allerersten Schritt

18.01.2015 12:39 • x 1 #7


sus46
Puh, was du dir für eine Mühe machst! Ja, du hast recht und eigentlich weiss ich auch, dass ich schon viel geschafft habe aber es war schon immer schwierig für mich auf meine Erfolge stolz zu sein. Ich bin da vielleicht einfach zu selbstkritisch.

18.01.2015 17:43 • #8


B
Naja, das wäre doch vielleicht ein Punkt, den du als allererstes abschaffen solltest. So eine Selbstkritik hat ja schon was mit ziemlicher Härte und Restriktion sich selbst gegenüber zu tun. Hast du es (aus deiner Sicht) nicht verdient, dich einfach drüber zu freuen? Darfst du einen Erfolg nicht genießen? Wenn nein, warum nicht? Was sagt dir dein innerer Antreiber dann?

18.01.2015 19:25 • #9


A
Du sagst es sei vorher nur noch platonisch gewesen.
Also liebe ohne oder mit wenig S. .
Dein Mann hat also seine Bedürfnisse wo anders gestillt. Es wollte dich nicht kränken, deshalb hat er ein Doppelleben geführt. Es war für ihn sicherlich nicht einfach. Wie hättest du im Nachhinein reagiert?
Ist es manchmal nicht besser einfach weiter zu leben? Wer von euch wollte kein S. mehr ?

18.01.2015 19:46 • #10


lissi27
Hallo Bluebalou!
Deine Antwort auf sus46 ist einfach GROSSARTIG. Ich habe hier einen eigenen Thread ( ist er gemein oder einfach nur krank im Kopf?), hab mich ein bissl umgesehen und bin auf deine Antwort hier gestoßen. Ich hab sie mir rauskopiert, damit ich sie öfter lesen kann, denn sie hilft auch mir ungemein, um mit meinem Schmerz und meiner Traurigkeit besser zurechtzukommen.
Du hast eine Gabe, die Dinge zur Sprache zu bringen, die in uns stecken und die wir einfach vernachlässigen, aus Wut, aus Schmerz, aus Trauer, was weiß ich warum noch.
Aber es steckt in jeder/ jedem von uns dieses Einmalige und das Tolle, Schöne etc. von dem es uns ein Leichtes war es zu zeigen, als wir uns verliebten.
DANKE für deine Worte!
Alles Liebe, Lissi

18.01.2015 20:31 • x 1 #11


sus46
Das mit dem S. ging von mir aus. Ich brauche das irgendwie nicht mehr- auch nicht mit einem anderen Mann. Wir hatten das auch immer mal wieder thematisiert, aber nie eine Lösung gefunden. Aber er wollte mich nie deshalb verlassen-obwohl ich es verstanden hätte. Ich werfe ihm ja auch nicht vor, dass er auf S. nicht verzichten wollte, er hätte nur ehrlich zu mir sein müssen! Mich so lange zu betruegen hat meiner Meinung nach nichts damit zu tun, dass er mich nicht verletzen wollte, sondern weil er feige war! Er wollte einfach alles. Familie, Kinder und seine Geliebte! Veränderungen waren noch nie seine Sache und konfliktscheu war er auch schon immer- nur kein Stress! Ich weiss nicht wie lange er das noch durchgezogen hätte.

Ja, bluebalu ich glaube ich kann mich einfach nie richtig an den Erfolgen in meinem Leben erfreuen, weil der Weg dahin fast immer irgendwie unbefriedigend war. Die Ausbildung habe ich gerade so hinter mich gebracht und auch durch mein Studium habe ich mich ziemlich durchgemogelt. Nur beim Fachabitur habe ich echt Gas gegeben und hatte einen super Notendurchschnitt. Da war ich wirklich stolz. Das war auch die Zeit mit den wenigsten Angstzuständen. Ich hatte ein paar kurze Beziehungen und war viel unterwegs. Z.B. alleine in Frankreich-oh Gott, das kann ich mir heute gar nicht mehr vorstellen! Das ich trocken geblieben bin und das auch in den letzten Monaten macht mich natürlich auch stolz.

18.01.2015 22:37 • #12


lissi27
Hallo Maus und alle anderen, die mir hier immer wieder folgen!
Ich habe grad bitterlich geweint, fang mich im Moment ein bissl.....
Ich werde einen neuen Thread eröffnen...... Thema Ein Abschiedsbrief..... ich habe ihn verfasst und denke, dass er vielleicht auch jemandem hier helfen kann.
Für mich ist der Thread eine Möglichkeit, ihn abzuschicken, ohne ihn an die reale Person zu adressieren.
Ich habe versucht, mir das Loslösen durch die Visualisierung einer Weggabelung zu erleichtern, habe den Brief in mein Tagebuch geschrieben und ihn A....n dann laut vorgelesen. Natürlich habe ich dann so richtig geweint, aber ich denke, das ist auch gut so.
Ich werde den Brief jeden Tag einmal laut lesen und denke, dass er mir dabei helfen wird, das zu verinnerlichen, was er beschreibt: dass wir nun getrennte Wege gehen.

Ich freu ich über euer Feedback!

Lg Lissi

19.01.2015 18:29 • #13


A


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