Hallo zusammen,
kurz zu meiner Geschichte:
Ich (w/21) bin bzw. war seit einem gutem Jahr mit meinem Freund (w/22) zusammen. Er hat alles was ich mir immer in einer Person gewünscht habe und ich war nie so glücklich. Wir haben viele Trips unternommen, viele Urlaube unternommen, waren einfach viel unterwegs. Es war immer richtig abenteuerlich-aufregend und doch romantisch und entspannt mit ihm.
Kennengelernt haben wir uns während der Ausbildung (schulisch). Wir haben beide die selbe gemacht, wobei er mir ein Jahr voraus war. Er ist letztes Jahr im Juli also fertig geworden und konnte endlich seinen ewigen Plan Pharmazie zu studieren umsetzen. Dafür ging er in eine andere Stadt (200 km, 2h), wobei ich das von Anfang an wusste und schon wahnsinnige Angst davor hatte. Aber er redete mir immer zu, dass wir daran wachsen und stärker werden würden. Wir würden alles schaffen, wenn wir es wollten. Im Oktober letzten Jahres zog er um. Für mich eine wahnsinnig schwere Situation, da ich aufgrund meiner Vergangenheit sehr viel Zuneigung brauche und wir davor 2 Monate quasi zusammen gewohnt haben, im Urlaub waren etc. Aber ok, man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben. Ich habe sehr geklammert und war gereizt und sauer ohne es zu merken. Damit habe ich es geschafft ihn nach nur 2 Wochen zu vergraulen, den er trennte sich von mir - völlig verständlich natürlich, wenn man sich erst in einer anderen Stadt eingewöhnen muss. Naja, wie es halt so ist bettelte ich wie ein Hund. Das zog natürlich nicht, also ließ ich ihn in Ruhe. Nach ein paar Tagen schrieb er mir immer mal wieder und seine Laune schwankte ziemlich, ich wusste also nicht was jetzt los war. Zwei - drei Wochen nach der Trennung meinte er, er vermisse mich und es sei gut so wie es die Woche ablief, also dass wir ab und zu schreiben, aber er halt nicht dauernd sich melden kann. Er kam also am Wochenende hier her und wir sprachen uns aus. Alles wieder gut. Ich habe mich an die Fernbeziehung gewöhnt und kam gut damit zurecht ihn nicht mehr so oft da zu haben oder ständig etwas zu hören. Umso besonderer waren die Wiedersehen.
Im Zeitraum zwischen Oktober/November und Januar war er oft hier. Mal jedes Wochenende, mal jedes 2. Es waren schöne Monate ohne Diskussionen und ohne Streitereien. Einfach alles perfekt.
Im Januar besuchte ich ihn für eine Woche in seiner Stadt, was sehr schön war. Am Tag, an dem ich fahren musste fragte er ob ich nicht noch länger bleiben könne. Das war leider aufgrund der Ausbildung nicht möglich, also fuhr ich nach Hause. Seit dem habe ich ihn nicht mehr gesehen. Seine Prüfungsphase begann, er hatte sehr viel zu lernen, da Pharmazie ja sehr anspruchsvoll ist und er ein sehr eifriger Mensch ist, der immer versucht alles so gut wie möglich hinzubekommen. Wir wussten beide nicht, dass das so eine lange Zeit sein würde, in der wir uns nicht sehen. Er hat Tag und Nacht gelernt, wenig geschlafen, dementsprechend hat sich seine Laune entwickelt. Nachdem wir uns 5 Wochen nicht gesehen hatten zog er sich langsam zurück, meldete sich nicht mehr wirklich und antwortete oft nicht mehr oder erst sehr viel später und kurz und knapp auf meine Nachrichten. Ich merkte irgendwas stimmte nicht mit ihm... Ich dachte mir, vielleicht ist er so weil er so gestresst ist und weil er kaum mehr einen freien Moment hat. Ich schrieb ihm Nachrichten wie stolz ich auf ihn sei, dass er das alles so toll macht und wie sehr ich ihn liebe und es kaum erwarten könne ihn wieder zu sehen im April, wenn all der Stress endlich vorbei ist und für ihn da sei wenn er mich brauche.
Irgendwann geriet ich in Panik, da mir dieses Verhalten von der 1. Trennung bekannt vorkam und fragte ihn ob er mich noch liebt oder einfach nur Zeit für sich braucht, dass ich es nicht ertrage wenn er so zu mir ist und ich so viel weinen muss. (Ich habe die Prüfungen abgewartet in der Hoffnung die Anspannung würde sich legen) Er antworte nach 2 Tagen (letzter Sonntag), dass er mich noch liebt, aber das alles nichts mit Liebe zu tun hat. Er fühlt sich eingeengt und unter Druck gesetzt und kann nicht 2 Leben leben, in 2 unterschiedlichen Orten und das bekäme er alles nicht unter einen Hut. (aber er hat doch auch Freunde und Familie hier, nicht nur mich?) Für mich völlig verständlich, wobei ich ihm so viel Zeit ließ und so sehr zurücksteckte damit er das alles gut macht. Er meinte auch dass das alles mir gegenüber so unfair sei, dass er mich monatelang alleine ließe und nicht die Zeit aufopfern kann die ich verdient hätte, wenn ich mich melde. Er will mich aber als Mensch nicht verlieren und nicht verletzen. Ich verstehe nicht was er meint, denn schließlich ist das doch gerade eine Trennung oder? und er ist kein Mensch der mit seiner Ex befreundet bleibt. Er hat auch geschrieben, dass wir noch persönlich darüber reden würden aber ich seine Entschlüsse bitte akzeptieren solle und jetzt nicht die große Diskussion anfangen solle sonst wäre er sofort weg (ist er das nicht bereits?) , denn das wäre das schlimmste für ihn weil das für ihn auch nicht leicht ist und er so viel zu tun hat. Nur würde dieses persönliche Gespräch nicht jetzt stattfinden, da er diesen Monat ein Praktikum für das Studium machen muss während seiner Semesterferien. Ich fing während des Lesens natürlich sofort an zu heulen. Auch Appetit und Schlaf verabschiedeten sich und Lust auf auch nur irgendwas auch.
Ich ließ mir Zeit zu antworten und formulierte meine Nachricht 1000 mal um. Ich habe die vergangenen Monate aus meiner Sicht erzählt, ohne betteln, ganz sachlich. Ich erklärte, dass ich ihn nie einengen wollte und mich ja deshalb extra zurückgenommen habe. Dass ich ihm mit meinen Nachrichten zwischendurch nur zeigen wollte, dass es jemanden gibt, der ihn sehr liebt und dass es allgemein außerhalb der Prüfungen usw etwas gibt. Ich wollte ihm ein paar Momente der Freude schenken, dass er einfach während des Lesens kurz abgelenkt ist und mal an was anderes denkt. ich habe meinen Plan in seine Stadt zu ziehen vertieft, während der Wochen ohne ihn. Ich will nämlich auch unbedingt studieren und zwar etwas, was es fast ausschließlich. Ich habe nach Wohnungen, Studienkrediten etc geschaut. (Er meinte immer ich soll nach der Ausbildung, zu ihm in die Stadt kommen und das wollte ich dann auch) Das habe ich ihm alles zurückgeschrieben und als letzten Satz, dass ich ihn liebe aber nicht verstehe wie er es sich vorstellt mich als Mensch nicht zu verlieren. Alles eben sehr standhaft, aber doch gefühlvoll. Ohne Bettelei. Ich habe ihm gesagt ich verstehe seine Lage.
Ich habe solche Herzschmerzen und das meine ich physisch! Es tut so weh, dass ich es körperlich schon spüre. Heulkrämpfe schmücken meine Tage... Ich fühle mich so leer und doch so voll... so viele Gefühle, so viele Dinge die ich ihm sagen möchte... Ich ertrage dieses Gefühl nicht. Ich lese seine Nachricht so oft, um irgendein Detail zu finden, das ich zuvor übersehen habe, ich muss in überall versuchen meine Tränen zu unterdrücken, weil er mein einziger Gedanke ist, und mir gelingt das oft nicht. Ich habe auf meine Nachricht keine Antwort bekommen und auch keine erwartet und seit dem nicht mehr geschrieben. Das ist erst 5 Tage her aber es fühlt sich jetzt schon an wie eine Ewigkeit. Ich will ihn zurück...aber ich weiß nicht weiter, ich bin so verzweifelt und so am Boden...Ich vermisse ihn mehr als in jeder Sekunde der letzten 2 Monate.
Ich wäre so dankbar für Tipps, wie ich ihn zurückbekomme... ich würde wirklich alles für diesen Mann tun...
(Vielleicht noch etwas zu seiner Person: er ist Südamerikaner, daher sehr stur und will immer alles ohne Hilfe meistern, gleichzeitig ist er der liebevollste Mensch der Welt, der einen auf Händen trägt und einem Geborgenheit und Liebe schenkt.)
Entschuldigung für diesen Roman, aber ich musste das alles mal loswerden...
Danke fürs Lesen (:
11.03.2016 23:01 •
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