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Er fehlt mir trotz Streitereien, Nörgeleien, Unzufriedenheit

B
Hallo Zusammen,
ich bin neu hier.
Habe mich angemeldet um mich von diesem quälenden Schmerz abzulenken.
Ich habe das Gefühl ich schaff es nicht, weiß nicht weiter!
15 Jahre war ich in einer Beziehung mit dem liebsten Menschen der Welt.
Seit Monaten allerdings ist die Beziehung nicht mehr das was sie früher mal war.
Ich bin so verwirrt. Kann keinen klaren Gedanken fassen.
Wir sind beide der Meinung dass eine Trennung richtig ist denn wir haben alles kaputt gemacht.
Durch ständige Streitigkeiten, Nörgeleien, allgem.Unzufriedenheit (Job etc.)
Jetzt stehen wir da.
Und können nicht aufhören zu weinen!
Halten uns im Arm. Spüren aber dass es vorbei ist!
Wir haben so viele Fehler gemacht.
Waren trotz Probleme immer ein Herz und eine Seele.
Was soll ich bloß ohne ihn tun?
Mein Leben hat überhaupt keinen Sinn mehr.
Ich glaub ich halt diesen Schmerz nicht aus.
Mir ist richtig schlecht...
Er war heute wieder bei mir und hat mich mit seinen traurigen Augen angeschaut.
Wie um alles in der Welt soll ich ohne ihn leben?
Bitte helft mir................

01.12.2015 01:31 • x 1 #1


OneDay
Hallo bebi76 herzlich Willkommen im Forum.

Also alles kaputt machen kann man nach meinem Ermessen nur, wenn zwei Menschen charakterlich nicht zueinander passen. Dann kracht und scherbelt es an allen Ecken und Enden. Was du beschreibst klingt ganz anders, nämlich dem Gegenüber liebevoll zugewandt.
Ein klarer Gedanke wäre, wollt ihr wirklich voneinander lassen? Das Wenige, was ich zwischen deinen wenigen Zeilen lesen konnte, lässt mich auf etwas anderes schließen. Kann es sein das ihr euch zuletzt nur noch auf die Probleme fixiert habt in der Hoffnung diese lösen zu können und so nur neue Probleme geschaffen habt? Einen Kreislauf in Gang gesetzt habt? Weniger auf eure Gemeinsamkeiten, dafür stärker auf die Unterschiede geachtet habt? Gerade im Fall gegenseitiger Verletzung durch was auch immer, legt man die Worte des Anderen auf die Goldwaage und interpretiert meist negativ.
Vllt täte euch eine Beziehungspause ganz gut, kein wirkliches Aus. Sondern eben ein wenig Abstand von der Problemwälzerei und den damit verbundenen Negativgefühlen.

01.12.2015 02:04 • x 1 #2


A


Er fehlt mir trotz Streitereien, Nörgeleien, Unzufriedenheit

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I
Hallo bebi76,
ich weiß genau wie du dich fühlst.. Ich lese schon seit langem die ganzen Geschichten hier (die mir teilweise sehr geholfen haben) und zum ersten Mal habe ich das Bedürfnis meine einzige (leider, oder auch zum Glück) Erfahrung mit dir zu teilen. Ich bin 36/w, seit 14 Monaten getrennt / meine Beziehung hat über 20 Jahre gedauert. Es war am Ende genauso, wie du es geschrieben hast, viel weinen/auch zusammen, er war mein bester Freund. Und wie OneDay geschrieben hat: ein Kreislauf ohne Entkommen. Ich hätte nie gedacht, dass ich ihn verlieren könnte, es war schon selbstverständlich, dass er immer da war und ein Teil von mir war; ich kannte es nicht anders (mit 14 J. kamen wir zusammen). Aber wir mussten Abstand nehmen, damit es nicht im Hass ausartet. Ich bin damals nur mit meinen Klamotten ausgezogen, er lebt bis heute in unserer Wohnung (was ich ehrlich gesagt nicht könnte) Er hat mir damals finanziell geholfen, damit ich mich neu einrichten konnte. Nun ja, die Trennung verarbeite ich immer noch.. Es geht mir meistens gut. Obwohl ich weiß, dass es richtig war, spüre ich eine unendliche Leere und Traurigkeit in mir. Aber (!) ich habe überlebt, ich kann alleine und ich schaffe alles ohne ihn (auch wenn ich es erst lernen musste). Mein Leben geht weiter, ich weiß zwar noch nicht wohin und ich bin noch teilweise auf der Suche nach mir selbst, aber es ist nicht so schlimm, manch einer wird sagen, wie kann man in dem Alter nur so planlos sein, egal, jeder Mensch braucht seine Zeit..ich glaube meine Entwicklung hat erst jetzt begonnen, davor war ich immer zwei (habe mich durch ihn definiert) Ich lebe im Jetzt, versuche nach vorne zu schauen und nicht mehr zurück.
Ich kann dir nur sagen: ich verstehe dich zu 100%, leider kann ich dein Schmerz nicht lindern, ich kann dir jedoch versprechen, dass es weitergeht! Mit der Zeit wird es besser.. Fühl' dich gedrückt...

01.12.2015 03:27 • x 1 #3


I
Meine Gefühle aus dieser Zeit, damals sah ich keine Sonne mehr am Himmel:

Hilfe.... Ich verliere mich.... Ich kann mich nicht mehr sehen... Ich kann mich nicht mehr leiden... Es nimmt mir die Luft weg... Mein Herz hat Schmerzen... Mein Körper ist erschöpft... Ich fühle mich sterben... Ich breche auseinander.... Ich bin verloren... Der Druck in meinem Körper wird immer grösser.. Ich will nicht mehr sein.
Vielleicht bin ich irgendwann mal so erschöpft, dass ich umfalle, dann wird es leichter sein für alle
Ich will nicht mehr so tun als könnte ich alles oder so zu tun als wäre ich stark...
Ich bin das Gegenteil von all dem. Eine Lügnerin!
Wer soll mich lieben, wenn ich es selber nicht mehr kann?
Wer soll Arroganz, Selbstsucht und Stolz täglich um sich haben wollen?
Wer soll Wut und Hass ertragen können?
Wer soll das Schlechte wählen?
- Nein danke, ich auch nicht
Ich fühle wie die Gleichgültigkeit mich erfasst und es mich an einen dunklen Ort lockt...
Dort ist man sicher... Es ist dann einfach alles egal... Man starrt vor sich hin oder schließt die Augen und dann verfällt man in eine Art Koma oder Schockzustand.. Dann vergisst man zu atmen..
Es hat geholfen: meine Selbstfindung ist erfüllt... Ich habe mich noch nie klarer gesehen.
Ich bin leer! Es ist nichts mehr in mir drin... Ein Nichts, eine unbedeutende Hülle, die einen Namen hat.
Ich zittere. Hört es je auf? Oder fängt es erst an?
Ich weine. Wie lange noch? Bis ich keine Träne mehr habe?
Mein Verlust ist groß, der Bessere Teil ist gegangen... Was bleibt noch?
Kann ich mich befreien? Kann ich ohne Flügel fliegen? Über die Mauern hinweg?
Was kann ich tun? Und wohin?

Heute kann ich sagen, alles vergeht irgendwann und man hat wieder Hoffnung.

01.12.2015 03:51 • x 1 #4


K
Ja es geht weiter, soviel ist sicher!
Auch wenn die erste Zeit nicht leicht ist, besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende..
Weiß wovon ich spreche, die Beziehung ist immer mehr an die Wand gefahren, aber es gab die sentimentalen Anteile, bei mir zwar weniger sentimental aber meine Gefühle waren stark trotz Differenzen.
Ich habe mich irgendwann trotzdem zurückgezogen weil ich nicht mit Streit und Feindseeligkeit leben wollte, da war noch Gelegenheit sowas wie einen guten Abschluss zu finden.
Bin leider nochmal auf sentimentale Botschaften eingegangen und dann wurde es richtig hässlich..
Würde jedem raten wenn es mal so hochgeschaukelt ist auf Abstand zu gehen.
Man kann nicht sagen was die Zeit bringt, ob ein Neustart oder Loslassen angesagt ist.
Auf jeden Fall die Verletzungen müssen eingestellt werden, es ist nie leicht loszulassen, aber wenn es mal geschafft ist, man Tag für Tag seine Einzelteile wieder zusammengesetzt hat, dann kommt tatsächlich wieder Hoffnung.
Alles Gute!

01.12.2015 06:38 • x 1 #5


B
Guten Morgen,
ich möchte mich bei euch bedanken...Ihr seid so lieb...
Ich bin von einem unbeschreiblichen Schmerz und einem heftigen innerlichen Druck geweckt worden.
Ich muss zur Arbeit, muss funktionieren...
Mir fehlen die Worte um diesen lähmenden Gefühl zu beschreiben!
Dieses Leben empfinde ich überhaupt nicht mehr als lebenswert...Ich bin ganz allein.
Nach außen war es immer eine heile Welt.
Wir waren/ sind das perfekte Paar.
Keiner weiß wie es um uns steht.
Ich zerbreche an dem Ganzen!
Wie soll ich es meiner Familie beibringen?
Ich meine die wußten schon dass es immer wieder mal gekracht hat...
Aber dass es so enden wird
Oh Gott .....................................
Mir wird ständig schlecht, hab das Gefühl mich übergeben zu müssen
Lieben Dank nochmal an euch für die tröstenden Worte und es tut mir leid dass ich momentan nicht mehr darauf eingehen kann.

01.12.2015 06:56 • #6


K
Hey Bebi, mach dir keine Gedanken, ist doch ok, du musst nicht auf etwas eingehen alles woran du im Moment denken sollst bist DU! Was hilft dir aus dem Spannungszustand rauszufinden, hast du vielleicht eine Idee? Meine Herangehensweise war eine gewisse Regelmäßigkeit um wieder Stabilität zu bekommen: regelmäßig schlafen, wenn das nicht ging mache ich Schlaftraining..
Regelmäßig gut und warm essen, Frühstück!, viel Tee, Smoothies, kräftigende Suppen, die erste Zeit immer frische Blumen auf dem Tisch usw. langsam meine Interessen aktiviert und ausgebaut, kleine Ausflüge, viel im Wald, teilweise fast täglich..
Schick dir Mut und Zuversicht, du schaffst das!:)

01.12.2015 09:11 • x 1 #7


T
Oh Mann wie sehr sehe ich mich in der Geschichte von Bebi76.
Es tut so verdammt weh. Ich muss mich gerade dazu zwingen, Eure Antworten in Ruhe zu lesen, da ich vor lauter Unruhe immer nur zuerst über den Text fliege.
Auch in mir sind die Gedanken, wie bringe ich es meiner Umwelt bei, dass ich nach 7 Jahren Partnerschaft nicht mehr mit dem Partner zusammen bin.
Überhaupt sind es im Moment so viele Gedanken, die geordnet werden müssen, aber sich nicht ordnen lassen
Ich hoffe da kommt irgendwann mal wieder eine Konstante hinein.
Das nächtliche Ruhen fällt mir ebenfalls schwer. Die Nacht ist meistens nach wenigen Stunden wieder vorbei - und dann sind sie wieder da - die unendlichen Gedanken.
Was habe ich falsch gemacht?
Was hätte besser laufen müssen?
Gibt es ein Zurück?
Wie kann das gehen?

Fragen - Fragen - Fragen

01.12.2015 10:50 • x 1 #8


K
Hi Tazelwurm, kann mich noch gut an die erste Zeit und die Ungläubigkeit über alles erinnern.
Tag für Tag wurde es dann leichter, es ist ein Prozess, Schritt für Schritt.
Gut für sich sorgen, was das ist muss jeder für sich selbst rausfinden, ein paar Tipps habe ich geschrieben was mir geholfen hat.
Drück die Daumen, was andere denken ist nicht wichtig, dir muss es besser gehen, alles Gute!

01.12.2015 12:49 • x 1 #9


T
Ihr glaubt gar nicht wie enorm wichtig das ist, wenn es da jemand gibt der einfach nur mitliest und auch gute Hinweise und Tipps gibt. Danke an Euch, die sowohl in Gedanken und auch schriftlich Ihr Mitgefühl ausdrücken.
Ja - es ist das Gefühl des Alleinseins und mit all den Sorgen alleine da zu stehen. Es ist das einfach blöde gewohnte was fehlt:
Keiner hört Dir mehr zu.
Keiner meckert, wenn Du die Zahnpasta nicht richtig zudrehst.
Keiner gibt Dir einen Rat
und...und...und
Manchmal habe ich das Gefühl ich werde verrückt!
In meinem Beruf, muss ich Dinge analysieren, organisieren und koordinieren - mit ganz klarem Kopf.
Wieso geht das hier nicht? Ich weiß es ja selbst - es sind diese Gefühle!
Diese Gefühle die in anderen Zeiten ein Hoch auslösen und jetzt mich vor dem Abgrund stehen lassen!

01.12.2015 13:57 • x 1 #10


B
Ich habe mich entschieden zu kämpfen denn wenn er nicht mehr da ist macht alles keinen Sinn...
Ich kann diesen Menschen einfach nicht aufgeben!

01.12.2015 21:56 • x 1 #11


U
Hallo Bebi76,

ich kann dich gut verstehen! Aber ihm geht es doch genau so! Vielleicht braucht ihr bisschen Zeit damit ihr wieder zueinander findet. Mag sein, dass in der Vergangenheit auch viel passiert ist und das setzt nun mal einer Beziehung zu. Doch das heißt nicht gleich das alles vorbei ist.
Vielleicht habt ihr vergessen zu leben und euch zu lieben und euch auf andere Sachen konzentriert. Obwohl ihr nebeneinander wart habt ihr euch nicht richtig gesehen und langsam aus den Augen verloren. In so einer langen Zeit kann da schon mal einiges zusammen kommen. Manchmal lebt man sich leider auseinander. Doch was jetzt zählt ist, herauszufinden ob ihr den anderen noch wollt. Ich bin mir sicher, dass er auch noch will wie du auch. Ihr solltet aus euren Mustern ausbrechen, einige Rituale ändern, nicht weiter im Kreis fahren, wissen was euch verbindet oder trennt und den anderen Sein lassen so wie er ist. Auch der Ton bei Streitereien macht viel aus. Am besten sachlich sprechen. Du solltest aufhören zu weinen und dich auf nächste Woche freuen. Du bist sicherlich eine starke Frau die alles meistern könnte. Das macht dich aus! War nicht auf das Negative bezogen.
Also Kopf hoch, geht behutsam mit euch um, schaut was daraus wird. Steckt nicht gleich den Kopf in den Sand!
Viel Glück!
Undercover Zwarg

02.12.2015 01:11 • #12


U
Nun, etwas habe ich vergessen zu sagen.
Es ist immer besser im Voraus zu denken um unser Handeln zu beeinflussen, als im Nachhinein sich verrückt zu machen!
Doch sind wir nicht alle Menschen, auch Fehler gehören zu uns.
In dem Sinne, nicht verrückt machen. Es kommt so wie es kommt.
und soll für dich gut sein.


@bebi76
Eine Kämpferin ist eine starke Frau. Die kann vieles Meistern!

02.12.2015 01:21 • #13


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