Hallo, ich habe im November hier im Forum schon um Hilfe gebeten.
Kurz ( vielleicht auch nicht, sorry, merke gerade dass ich meinen Schmerz irgendwie doch nicht kurz fassen kann) nochmal zu den Eckdaten plus Stand heute.
Mein Mann und ich, beide 48 Jahre, sind seit 28 Jahren zusammen, und bald 23 verheiratet. Im letzten Oktober hat er mich Knall auf Fall verlassen. Er hat sich ( natürlich) in seine ( und ja auch hier Klischee) jüngere Kollegin verliebt ( sie haben gleiche Interessen, juhu).
Er ist an einem Sonntag los ( fürs Klischee und schlechten Film) an unserem 28. Jahrestag. Aber das ist eigentlich irgendwie auch nicht mehr wichtig. Wer es noch weiß, schlechtes Timing, kurz vor dem Geburtstag von Sohn 2.
Habe ganz viele eure Ratschläge ignoriert, ich hoffe ihr verzeiht das. Bin zum Gespräch zu ihm, er kam zum Geburtstag und hat gegrillt. Er wollte einen Neuanfang, zweite Chance, weil er gemerkt hat, das er mich noch liebt. Das war weniger als eine Woche danach. Ich blöde(?) glücklich. Wir also viele sehr gute, wenn auch schmerzhafte Gespräche, Liebeswochenenden.
Hatte dabei aber immer noch komisches Bauchgefühl. Und wie immer hattet ihr Recht, nach ca 1 Monat hat er mir dann auch gestanden, mit ihr an jenem Sonntag im Hotel gewesen zu sein. Und sie haben natürlich nicht nur geredet, aber wohl auch das. Nach viel Heulen plus allem drum und dran, habe ich aber gemerkt, dass ich ihn trotzdem noch liebe, ihm diese Chance geben möchte, wahrscheinlich eher für mich, als für ihn, wer weiß. Wir waren ab da wirklich sehr ehrlich miteinander. Haben viel geredet, so gut wie schon lange nicht mehr, S. gehabt, ( wie bei vielen besser und öfter als vorher). Wir haben unseren Alltag verändert, Bedürfnisse benannt, aufgeschrieben, was uns wichtig ist. Ratgeberklassiker. Ich habe wirklich gedacht, wir kriegen das hin. Und auch wenn ich euch jetzt schon stöhnen höre, mein (Noch?) Ehemann ist ein wirklich anständiger Kerl. ( Was s.u. in diesem Fall eher ungünstig ist) Er hat danach alles richtig gemacht, aber mein komisches Bauchgefühl blieb. Long Story short. Ich bin Typ sagen und fragen, auf Teufel komm raus, und schmerzhaft ehrlich, mein Mann eher ruhig (und freut sich über Denkanstöße, habe ich ihm scheinbar dummerweise geliefert) . Wie auch immer, ja er ist immer noch verliebt, konnte das aber so nicht benennen, vielleicht auch, weil er es selbst nicht wahrhaben wollte. Er wollte unsere Ehe retten, er liebt mich noch ( auch das glaube ich ihm). Und wahrscheinlich hat ihn auch sein schlechtes Gewissen zurück kommen lassen, will frau aber nicht hören/wahrhaben. Seit letzter Woche und einem Streit sieht es etwas anders aus. Er hat sich selbst eingestanden, doch mehr für sie zu fühlen, als er zulassen wollte ( blöde Schmetterlinge). Und nein, sie hatten bis auf wenige Ausnahmen auf Arbeit, und die hat er durch Home-Office sehr gut einschränken können, keinen Kontakt, sie haben sich beide in den sozialen Netzwerken gesperrt. Und ja, das glaube ich. Aber ich habe die seltenen Male, die, wenn auch nur dienstlich, bemerkt. Eher als er. Er war dann anders. Weiß nicht ob relevant, er hatte gleich im November mit ihr Schluss gemacht. ( Dauer der Affäre, wenn man das so nennen kann: Ende September vielleicht Anbahnung, dann wohl WA während ihres Urlaubs, aber wohl neutrale, freundschaftliche Texte, dann ( sie wohnte (muss man sagen) in einem anderen Bundesland ( damals noch verpartnert, aber wohl auf Absprung) Mitte Oktober 1*knutschen , dann Ende Oktober 1*S). Aber egal, sie wohnt jetzt in unserer Nähe, nicht, dass das jetzt noch eine Rolle spielt ( erwähnte ich schon das ganz billige Drehbuch). Egal letzte Woche bat er nach einem Streit um eine Auszeit, da hatte ich schon das Gefühl, er würde sich eher trennen wollen. Aber, da sind wir bei , leider, anständig, er nimmt diese und unsere Absprache dazu wirklich ernst. Man sieht ihm an, dass er kämpft. Unsere Vergangenheit und die Gefühle, welcher Art auch immer, zu mir abwägt, ernst nimmt, aber diese Verliebtheit nicht loslassen kann/will.
So nun endlich zum Punkt. Eigentlich sollt ihr mir den Kopf waschen, sagen, was ich mit dem Verstand schon weiß, aber mein Herz einfach nicht wahrhaben will.
Er wird uns bestimmt keine weitere Chance geben. Er wird sich für neu, aufregend, und, das vielleicht auch der Grund, nicht ausgelebte Verliebtheit entscheiden.
Aber ich hoffe immer noch. Und ja, auch das höre ich jetzt schon von euch, er muss sich endlich entscheiden, bleiben oder gehen. Ich will ihm diese Entscheidung aber auch nicht abnehmen. Er ist entscheidungsunwillig/freudig. War er schon immer. Dieses Mal muss er die Entscheidung aber selbst treffen und sie nicht an mich abgeben. Konsequenzen tragen. Das Warten tut aber auch weh.
Und bin ich verrückt, immer noch zu hoffen? Diese Ehe haben zu wollen? Oder sind wir beide nur feige?
Danke, dass ihr beim Lesen durchgehalten habt, und für eure Ratschläge.
19.02.2023 02:52 •
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