Hallo, ich bin neu hier im Forum. Ich habe hier viel gelesen in den letzten Tagen. Eure Sorgen zeigen mir, dass es vielen so oder ähnlich geht wie mir momentan. Schreiben hilft, darum schreibe ich hier meine Gedanken und Gefühle nieder. Es ist eine Zusammenfassung der letzten Tage meiner Beziehung. Den Titel habe ich gewählt, weil ich glaube, dass ich den Schmerz, den ich meinem Mann zugefügt habe, nun als Bumerang zurückbekommen habe. Bitte nehmt von derben Kommentaren Abstand, ich weiß, was ich falsch gemacht habe.
Der Mann um den es hier geht und ich lernten uns in einer Phase kennen, in der unsere Ehen nur noch auf dem Papier existierten. Wir schwammen von Anfang an auf einer Wellenlänge, alles passte. Wir hatten die selben Interessen, den selben Geschmack, die selben Träume und befanden uns während der gesamten Zeit auf Wolke 7. Wir wohnten 200 km auseinander, trafen uns trotzdem mindestens einmal wöchentlich. Wir telefonierten und schrieben täglich viele Stunden. Beim Telefonieren sahen wir uns in die Augen, unsere Themen gingen nie aus. Unsere Selbständige Tätigkeiten machten diese Zeiten möglich. Immer wieder beschworen wir unsere große Liebe zueinander. Nach einem halben Jahr sprach er davon, mit mir zusammen leben zu wollen und trieb alles ein wenig voran. Alles war perfekt, nur das wir beide ein Leben in Ehen hatten. Als unsere Beziehung aufflog, hatte ich endlich den Mut meinen Partner zu verlassen, von dem ich nie wusste, wie sehr er mich liebt. Er hatte versäumt es mir zu zeigen, und ich versäumte Fehler in der Ehe anzusprechen. Wir lebten viele Jahre nebeneinander her, keiner interessierte sich mehr für den anderen.
Ich suchte also ein passendes Nest, wir richteten uns dort ein, wir suchten gemeinsam Möbel aus. Es war nur eine kleine Wohnung, im Vergleich zu den Häusern, in denen wir viele Jahre lebten. Er zog noch nicht bei sich aus, wollte nur noch ein für ihn und seiner Familie wichtiges Ereignis hinter sich bringen. Den Termin der Umzuges verschob er danach trotzdem noch ein paar Mal, ich ahnte, dass er den Mut nicht aufbringen würde, es gab viele Anzeichen dafür, bis der Tag dann doch endlich kam. Er verließ seine Partnerin auf sehr unfaire Art und Weise. Er hatte nicht den Mut ihr zu sagen, dass es mich doch noch gab, spielte ihr die Wochen vom Entdecken unserer Beziehung bis zum Familienereignis heile Welt vor. Es gab zwar zwischendurch von ihrer Seite immer wieder sehr heftige Wutausbrüche, aber die gab es vorher auch schon, so dass seine Ehe eigentlich weiterlief wie eh und je. An dem Tag seines Auszugs wollte er eigentlich fair gehen zumindest teilweise, wollte während ihrer Abwesenheit seine Sachen packen, einen Brief hinterlassen und ausziehen. Tat er auch, bekam jedoch nach 30 min Fahrt eine Panikattacke und kehrte um. Am selben Abend jedoch packte er seine Sachen in Müllbeutel, verließ ohne Worte das Haus und fuhr zu mir. Am nächsten Tag bat ich ihn mit seinen Familienangehörigen zu reden, was er auch tat. Stundenlange Telefonate mit seinem erwachsenen Sohn, von dort kamen verständlicherweise nur Beleidigungen, heftige Beleidigungen und Unterstellungen gegen mich, und es ging nach nur wenigen Minuten bei ihnen nur noch um die kleine Firma und vor allem ums Geld. Sie wollten ihn kaputt machen, das wurde auch zuvor schon oft und laut angedroht. Einen weiteren Tag später sollte es dort eine Aussprache geben zwischen ihm und seiner Partnerin. Er nahm mich mit, zeigte mir seine Mitarbeiter und eine Arbeitsstätte, setze mich dann in einem Café ab und fuhr nach dem Gespräch wieder mit mir heim in unser Nest, das inzwischen gemütlich eingerichtet war. Unterwegs sagte er mir, dass es noch nicht zur Aussprache gekommen sei, nur zu einem extremen Wutausbruch. Er müsse am selben Tag noch einmal dort hin zurück, er solle etwas unterschreiben, danach sei er frei. Während der Fahrt fragte er mich, ob ich mir ein Leben mit ihm in seiner Stadt vorstellen könne, und schmiedete weitere Pläne mit mir. Als er später wieder zu seiner Familie fuhr, versprach er mir, am Abend wieder bei mir zu sein, er versicherte es mir, bat mehrmals um Vertrauen, welches durch das wochenlang vorangegangene Hin und Her schon arg beschädigt war. Er versicherte mir, dass ich die einzige wahre Liebe seines Lebens sei. Während der Fahrt telefonierten wir einige Male. Bei jedem Gespräch spürte ich eine Veränderung. Im vorletzten Telefonat sagte er, dass sein Sohn von ihm erwarte, dass er eine Nacht seine Entscheidung überdenken soll.
Während er also auf dem Heimweg war, fuhr ich in meinen Heimatort, war erst nach 1,5 Stunden wieder im Nest. Dort angekommen, stellte ich fest, dass er wohl umgedreht war, um all seine Sachen abzuholen. Die Wohnungsschlüssel waren im Eingang abgelegt. Er verließ mich genauso feige, wie er seine Frau verließ und hatte nicht einmal den Mut, mir dies während der vorangegangenen Telefonate mitzuteilen. Wir hatten ja bis auf kleine Unterbrechungen die ganze Zeit miteinander geredet, er hatte mich also belogen.
Ich kann nicht in Worten fassen, wie es mir in dem Moment ging. Wir hatten in all den Monaten nie Streit, es waren immer wunderschöne Tage, die wir verbrachten. Unsere täglichen stundenlangen Bildtelefonate, unsere prickelnden Chats, alles war immer voller Gefühl, nie Streit. Nur in den letzten Wochen, aufgrund des Hin und Her, gab es bei mir viele Tränen und traurige Momente. Es gab auf Grund seiner Unentschlossenheit auch einen Kontaktabbruch von mir, ich ahnte zu dem Zeitpunkt schon, dass er feige sein wird. Aber er flehte mich an, bei ihm zu bleiben, weil er ohne mich nicht mehr leben könne, bat mich um Vertrauen. Ich wollte ihn ja auch nicht verlieren es passte einfach alles zu sehr zwischen uns. Obwohl ich in den Wochen seit Entdecken unserer Beziehung spürte, dass er manchmal log oder Ausreden suchte, ignorierte ich mein Bauchgefühl und redete mir ein, dass ich mir das nur einbildete. Also wartete ich weiterhin geduldig, bis zu dem Tag als er dann tatsächlich kam. Auch die beiden Tage, die er mit mir zusammen wohnte waren sehr schön, prickelnd schön. Wir schmiedeten weiter Pläne, für die nächsten Monate und für die Altersvorsorge - alle angesprochenen Pläne gingen von ihm aus. Ich weiß nicht, was an dem besagten Tag in seiner Familie vorgefallen ist, aber als ich sah, dass er so ging, wie er kam, rief ich ihn noch ein letztes Mal an, fragte erbost aber ruhig was passiert sei.
Er sagte, er möchte dort wie ein Ehrenmann ( ) gehen, mit gepackten Koffern am nächsten Tag seine Frau verlassen. Er sei sich jedoch noch nicht sicher, ob er sich für die Materiellen Dinge entscheidet oder für die Liebe. Das war ein Schock für mich, ich bemerkte zwar bereits am Vortag, dass es in der Familie nicht um Gefühle geht, sondern nur und ausschließlich ums Geld, aber ich konnte nicht glauben, dass ich mich so in ihn geirrt habe . Voller Schmerz nahm ich ihm die Entscheidung ab, ich beendete die Beziehung. Ich war unendlich traurig, hab nicht gedacht, dass Liebe so unglaublich schmerzen kann. Ich wusste, dass ich seine Stimme ohne Schmerz nicht ertragen würde und blockierte Telefon WhatsApp und löschte alle anderen OnlineWege. Am Abend sah ich, dass ich aus seiner Telefonliste ebenfalls gelöscht oder blockiert wurde seine ProfilBilder waren weg. Nach vier Tagen rief er mich von einer mir unbekannten Handynummer noch einmal an, ich erkannte ihn kaum. Seine Stimme klang arg verschnupft und verheult. Er teilte mir mit, dass er sich entschieden hat, seine Familie nicht zu verlassen. Und dass ich bitte keinen Kontakt mit seiner Familie aufnehmen solle, was ich nie gemacht hatte und auch nicht vorhatte. (Inzwischen war mit klar, dass er sich dort wahrscheinlich wieder ein Lügenkonstrukt aufgebaut hatte, und seine Frau, die ihn eigentlich rausschmeißen wollte, seinen Lügen glaubt. Wahrscheinlich bin ich das Biest, das ihn manipulierte oder sowas.) Ich hörte geduldig zu und bat ihn kalt mich nie wieder anzurufen.
Er wollte noch etwas sagen, ich beendete jedoch das Gespräch, und blockierte auch diese Nummer. In mir ist alles kaputt. Ich habe mir ein paar Tage Auszeit genommen, bin an die Ostsee und habe bei stundenlangen Spaziergängen den Schmerz weinend zugelassen, denn weinen befreit. Ich bin so unglaublich traurig, kann nicht schlafen, nur mit Hilfe von Schlaftabletten komme ich etwas zur Ruhe. Er rollte wie eine Lawine über mich hinweg, riss mich mit und ließ mich verletzt zurück.
09.05.2019 10:46 •
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