Hallo Gangolf,
schön, dass Du noch da bist und uns an Deinem Leben teilhaben lässt.
Dein Posting klingt für mich, als wärst Du auf einem guten Weg. Einem Weg zurück zu Dir. Und auch (nicht nur körperlich und verstandesmäßig, sondern auch emotional) zurück zur Familie.
Du schreibst von Deiner Frau das erste Mal so, dass sie nicht nach grauer Maus oder nach duldsamer Heiliger klingt, sondern nach einer Partnerin. Vielleicht hat sich mit der Wortwahl ja auch Deine Sicht oder euer Verhältnis ein Stück verschoben, weiter entwickelt?
Natürlich ist da noch deutlich Wegstrecke vor Dir. Aber Du bist, so klingt es für mich, aus Deiner Selbstaufopferungshaltung rausgekommen und achtest wieder mehr auf Dich. Das ist gut. So geht es voran.
Jedenfalls klingst Du so, als habe es die letzte Zeit tüchtig in Dir gearbeitet. Die dramatischen (für mein Empfinden schon 'theatralischen') Gedanken und Aussagen sind einem 'einerseits bin ich froh, diese Entscheidung getroffen zu haben, andererseits fühlt es sich noch unrund an. Sie fehlt mir' gewichen. Statt für meine Familie ist es das beste und für mich das schlechteste' ist hier ein 'ich stehe dazu, aber es geht mir noch nicht gut, ich bin noch nicht angekommen, noch nicht da und so wie ich sein möchte'.
Sicherheit, wo Du hinwillst und Unsicherheit, wie Du da hinkommst, ist in meinen Augen ein Fortschritt.
Dass Dein Körper und Deine Seele noch hinterher hinken, ist bei diesem emotionalen Kraftakt, den Du über Deine Ratio und Deine Wertevorstellungen in Dir selbst ausgelöst hast, völlig normal. Dein Herz wollte nach links und Du hast Dich mit dem Verstand für rechts entschieden. Natürlich zeigt sich dieser Seelenspagat auch auf dem Körper. Das wäre aber genau so gewesen, wenn Du mit dem Herzen den Verstand nach links und damit Deine Werte verbogen hättest. Auch das hätte sich auf Seele und Körper niedergeschlagen.
Aber dass Du diesen Spagat jetzt feststellst und nicht mit 'alles bestens' negierst, ist ein Fortschritt. Dass Du Dir eingesteht, dass Du noch nicht ganz rund läufst, noch nicht mit Dir im Reinen bist, ist ein Fortschritt. Denn überall, wo ein 'noch nicht' steht, bist Du auf dem Weg und es kann besser werden.
Wenn Du glücklich bist, kannst Du auch Deine Frau und Deine Kinder glücklich machen. Und Du bist auf dem Weg dahin. Du hattest das Glücklichsein mit Dir selbst und Deiner Frau verloren und es Dir vorübergehend von Deiner Freundin geborgt, es Dir von ihr schenken lassen. Das fehlt Dir natürlich. Aber Du findest es bald in Dir selbst wieder. Und dann bist Du angekommen. Auch bei Deiner Frau.
Alles Gute für Dich.
26.02.2015 00:11 •
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