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Entgültig vorbei ohne jede Chance

C
@unbelLeberwurst In der letzten Woche habe ich sie mehrfach gefragt ohne antwort darauf wobei sie auf andere Themen antwortete. Und an dem Tag, als ich konkret drum gebeten haben und einen konkreten Termin erfragt, antwortete sie weiß ich noch nicht. mein opa ist gerade gestorben. Da er ihr viel bedeutet hat, hat sie nicht nur mein Mitgefühl, weil ich weiss, wie es ist, Menschen ans Sterben zu verlieren, sondern ich habe ihr nach meinen hoffentlich etwas kraft-gebenden Beileidsworten nicht weiter geschrieben, um sie nicht mit mir bzw. unserer Sache zusätzlich zu belasten. Ihre Sachen stören mich ja auch nicht. Ist alles noch so, wie sie es nach dem Urlaub wieder ausgepackt und ausgebreitet hat. Aber gleichzeitig interpretiere ich sie als Hoffnungsschimmer, dass sie noch nicht gänzlich abgeschlossen hat. Danke für Deinen Tipp bzgl. des einfach vorbei bringens, aber ich möchte sie nicht bedrängen. Unser Verhältnis war seit dem ersten Tag nie durch Streit oder Misgunst belastet, sodass sie das auch nicht verdient hätte. Zumal sie heute nach der Arbeit vielleicht direkt aufbricht zu ihrer Oma. Insofern hoffe ich, dass ich die Kraft aufbringe ihr mit dem Geburtstagsgruss noch einmal den Wunsch um einen zeitnahen Austausch der Sachen mitzuteilen, damit ich keine Hoffnung daran knüpfe und dann irgendwie beginnen muss, loszulassen.

20.04.2018 12:13 • #106


Patschenko
@cassiel:nun ja, was heißt weiter?! So viel weiter als du bin ich gar nicht. Trotz der wirklich hundertprozentigen Überzeugung, dass sich unsere Wege für immer trennen, habe ich ja paradoxerweise noch immer dieses Wer weiß, was in ein paar Jahren ist im Hinterkopf. Ich denke viele hier kennen das klammern an den letzten Strohhalm, auch wenn alle wissen, wie kontraproduktiv das hinsichtlich des Verarbeitens und Loslassens ist. Aber wichtig ist, dass du dir erst einmal darüber im Klaren bist, dass das sehr wahrscheinlich nichts mehr wird. Das mit dem Blockieren und Löschen war dir ja bisher auch nicht möglich, da noch ein Austausch von Gütern aussteht. Das würde ich aber tatsächlich mittels Freunde oder über den Postweg machen, da ich glaube, dass ein persönliches Treffen es für dich noch schwerer machen könnte. Und dann alles löschen, dass du nicht in Versuchung kommst, sie zu kontaktieren. Mir hat es jeder geraten und im Prinzip wusste ich auch selbst, dass das gewaltig nach hinten losgehen wird. Aber ich habe es nicht ausgehalten und sämtliche Anrufprotokolle durchforstet, bis ich schließlich doch wieder ihre Nummer hatte. Nun ja, es ist das passiert, was zwangsläufig passieren musste: ich habe mich total zum Affen gemacht, sie in ihrer Entscheidung vermutlich noch bekräftigt und mir ging es danach noch schlechter als ohnehin schon. Wie gesagt, nun ist alles gelöscht. Blockiert habe ich sie aber tatsächlich auch nicht(der verdammte Strohhalm). Diesbezüglich bin ich noch sehr ambivalent. Auf der einen Seite habe ich Angst, dass ich mir immer darüber den Kopf zerbrechen würde, ob vielleicht doch nochmal etwas von ihr kam, auf der anderen Seite die(vielleicht noch berechtigtere)Angst, dass mich ein Lebenszeichen von ihr in ein paar Monaten wieder um Monate zurück werfen könnte. Ich wünsche dir auf jeden Fall auch ganz viel Kraft! Irgendwie bekommen wir das schon hin

20.04.2018 12:24 • x 1 #107


A


Entgültig vorbei ohne jede Chance

x 3


D
Cassiel, du siehst doch hier zwei fast deckungsgleiche Begebenheiten bei Patschenko und mir.
Dieselben falschen Hoffnungen, dass mit der Verzögerung, die Sachen zu übergeben, noch eine kleine Brücke bestehen bleibt. Und wir rede(te)n uns ein, dass die Brücke genauso von unseren Exen absichtlich so gewollt ist, sonst würden sie sich ja melden und ihren Kram asap einfordern.
Meine hatte das auch nicht konkret gemacht, sondern nur bei diesem einen Telefonat nebenbei angemerkt, als ich es erwähnte, dass sie natürlich irgendwann schon mal gerne ihre Sachen zurückhätte. Sie selbst schlug eine persönliche Übergabe vor, was ich damals aber ablehnte, und zwar aus genau dieser schmerzvollen Vorstellung und Angst heraus, wie brutal dieses Endgültige sein würde.
Mag ja sein, dass so etwas auch bei der Verlasserin ein minimales Hintertürchen für eine letzte Kontaktoption ist (das hatte ich mir zumindest damals so für mein Gemüt zusammengereimt) oder es ist ihnen jetzt einfach nicht so wichtig, um da eine weitere unangenehme Konfrontation zu riskieren. Übrigens entdeckte ich beim Umräumen vor ein paar Tagen, dass auch heute noch zwei/drei Sachen von ihr bei mir sind, aber auch die wandern in Kürze über einen Bekannten zu ihr.

Dasselbe mit dem Löschen der Kontaktdaten. Ich hatte sie in der ersten Trennungswoche mal ganz kurz eher aus demonstrativen Trotz blockiert, was bei ihr zu dem Zeitpunkt wiederum eher bescheiden und lächerlich rüberkam und mir selbst gar nichts Produktives einbrachte.
Das Wichtigste sollte ja vielmehr sein, sich selbst vor weiteren Frustrationen zu schützen, also hob ich die Blockade auf, löschte aber letztendlich alle Kontaktdaten, Bilder etc. d.h. ich bekomme nichts mehr mit und komme vor allem nicht mehr in Versuchung, ihre Aktivitäten zu stalken. Wenn sie von sich aus mit mir in Kontakt treten will, hat sie die Möglichkeit, was sie innerhalb der bisherigen monatelangen Totenstille genau zweimal getan hat. Einmal ein Dankestext für die Rückgabe der Sachen; die hatte ich wie auch von allen anderen hier an dich vorgeschlagen über einen Bekannten überbringen lassen, und sie nutzte darauf denselben Weg für meine Sachen; und dann noch einen ausführlichen Geburtstagsgruß. Das bringt mich zu der nächsten Hürde. Da sie mir ja so eine umfassende freundliche Nachricht zu meinem Ehrentag geschickt hat, werde ich wahrscheinlich aus Anstand ihr auch einen kurzen unverbindlichen Einzeiler zu ihrem Geburtstag schicken. Mehr aber auch nicht!

Du musst dir Folgendes überlegen: sie haben die Entscheidung aus voller Überzeugung getroffen, die Beziehung mit allen Konsequenzen als gescheitert zu erklären, dich als Partner aus ihrem Leben zu streichen; und egal wie mies oder wie rücksichtsvoll sie es umgesetzt haben, es hat uns trotzdem verdammt weh getan und tut es meistens immer noch
Warum also diese Rücksichtnahme von deiner Seite, warum mit solchen Illusionen dein eigenes Leiden verlängern?!
Wenn ich heute noch die Möglichkeit hätte, mir jeden Abend ihre Online-Aktivitäten, Statusmeldungen oder aktuellen Profilbilder anzusehen, ginge es mir mit dem andauernden Kopfkino sicherlich noch mieser, als es dies aktuell noch tut.
Oder wenn ich ihre Sachen hier noch immer irgendwo in meiner Wohnung stehen hätte, würde ich immer noch denken, dass da vielleicht noch ein Blumentopf zu gewinnen ist, eine minimale Bindung bestehen geblieben ist, und ich könnte nicht weitergehen.
Wenn da nämlich tatsächlich irgendwo in deiner Ex etwas Ausschlaggebendes schlummert oder über die sozialen Medien dir jetzt etwas entgehen könnte, was euch wieder annähern könnte, dann passiert das so oder so, und es ist vielleicht noch viel fundierter und entschlossener von ihrer Seite, wenn sie mitbekommt, dass die Brücken zur dir fallen und du ihr offensichtlich entgleitest

Wie gesagt, auch ich wollte diese Trennung nicht, auch ich wünsche mir eine zweite Chance und bin der Überzeugung, wenn es diese gäbe, hätten wir eine echte Zukunft in Aussicht und könnten beide zusammen glücklich werden.
Aber mit dieser Überzeugung stehe ich nun mal anscheinend alleineund wenn da eben nichts mehr zu drehen ist, solltest du sowieso schon gestern damit angefangen haben, alles aus dem Weg zu räumen, was dich zu deinem neuen Leben blockiert.

20.04.2018 14:52 • x 1 #108


C
@Patschenko @driftingaway Herzlichen Dank, dass ihr es mir mit Euren Schilderungen deutlich macht. Auch wenn es schmerzt hilft diese Sicht von Außen sehr. Meinerseits versuche ich das nicht (mehr) zu verzögern, jedoch mein Anstand ihren Opa betreffend (und ja auch meine Gefühle zu ihr) halten mich vor kühler Distanziertheit und Terminhärte zurück. Die 2 Tage bis Sonntag muss ich noch überstehen. Dann schreib ich ihr den Geburtstagsgruss und dass ich einen zeitnahen Austauch der Sachen brauche, um abschließen zu können. Das ihr heute oder morgen aufzubürden wenn sie voraussichtlich mit der Familie bei der Oma ist (hatte gestern Geburtstag) und die Beerdigung des Opa planen, finde ich zu hart. Wir waren bis zum Trennungstag immer liebevoll und fair miteinander. Da möchte ich das jetzt nicht ändern, zumal es mir ja danach nicht wirklich besser gehen wird. In jedem Fall vielen Dank für Eure deutlichen Worte. Das muss ich wohl noch aushalten, bevor es auf den Weg Richtung Selbstliebe und Loslassen gehen muss.

20.04.2018 17:08 • #109


Patschenko
@cassiel: Das finde ich sehr vernünftig von Dir. Ich denke ja auch, wenn ihr bisher fair und respektvoll miteinander umgegangen seid, dass es absolut richtig ist, diesen Kurs beizubehalten. Ich sage nur, dass du dir schon mal bewusst machen solltest, dass es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nichts mehr wird zwischen euch. Schicke ihr ihre Sachen, schreibe ihr, dass sie sich natürlich erstmal um die Sache mit der Beerdigung kümmern kann(ist ja wirklich nachvollziehbar, dass der Kopf jetzt vielleicht wirklich erstmal primär bei diesem Termin und dem Trauerfall ist), aber gib ihr höflich zu verstehen, dass sie dann eben auch recht zeitnah dir deine Sachen zuschicken soll(wie bereits gesagt, würde ich von einem persönlichen Treffen tendenziell eher abraten). Und schreib ihr, dass du dann ihre Nummer löschen wirst, einfach weil du dich auch schützen und anfangen musst, damit abzuschließen. Und dann lösch die Nummer auch. Und stalke sie nicht. Egal wie und wo. Ich wünschte, ich hätte das sofort getan. Hätte mir einiges an Kopfkino und Blamage erspart. Ich habe dadurch das Machtverhältnis nachhaltig sehr stark zu ihren Gunsten verschoben.

20.04.2018 17:27 • #110


S
Cassiel, mir kommt das alles ziemlich bekannt vor. Da das alles bei mir schon etwas länger her ist, schreibe ich dir mal, über die Illusionen, die ich mir gemacht habe und wie es ausging.

Ich habe mich auch in den Sachentausch sehr reingesteigert und viele Hoffnungen damit verbunden. Ich habe ihn als Rechtfertigung dafür genommen, wieder mit meinem Ex in Kontakt zu treten bzw. ihm in einer sehr langen Mail Erklärungen zu meinem Verhalten zu geben, das ich u.a. für seine Entscheidung zur Trennung verantwortlich machte.

Ich habe ähnliche Ratschläge bekommen wie du, ihm bloß nicht zu schreiben, mir nicht noch einen Hammerschlag abzuholen, seine Sachen wegzuschmeißen. Wurde gewarnt, dass er mich zur Schnecke machen würde, wenn ich ihn anschreibe. Ich bekam gesagt, wenn er etwas bereuen würde, wären wir schon längst wieder zusammen. Ich wollte das nicht wahrhaben und redete mir ein, dass er möglicherweise nur auf einen Mucks von mir warten würde und dann aus ihm herausbrechen würde, wie sehr es ihm Leid tut. Ich bekam zu hören, dass er mich doch sitzen gelassen habe und ich ihm jetzt nicht seinen Kram vor den Hintern tragen muss, aber das war mir egal. Ich behauptete vor allen anderen, dass ich einfach fair abschließen möchte und dazu gehören würde, ihm seine Sachen zu bringen. Heute weiß ich, dass ich mir nur Hoffnungen gemacht habe.

Drei Wochen nach der Trennung klügelte ich einen Plan aus, wie ich ihm seine Sachen bringen wollte (bis dahin hatte ich mich brav kein einziges Mal bei ihm gemeldet) und baute dabei bewusst Steilvorlagen ein, die eine weitere Kontaktaufnahme seinerseits begünstigen würden - dachte ich jedenfalls.
Ich nahm einiges auf mich und es ging einiges dabei schief - ich fuhr abends im Schneegestöber auf glatter Straße mit seinem für mich viel zu großen Fahrrad zum Bahnhof, da dieses nicht in mein Auto passte, flog fast auf die Schnauze damit, fuhr mit der Bahn zu ihm, kettete das Rad über Nacht in der Nähe seines Hauses an, erlebte auf der Rückfahrt mit dem Zug noch ein mehrstündiges Desaster wegen Oberleitungsschaden im Tunnel und anschließender Rettung aus dem Zug durch die Feuerwehr, musste mich deswegen spät abends von meinem Vater vom Bahnhof abholen lassen, wurde geblitzt, kam sehr spät erst zuhause an, stand trotzdem nach einer sehr kurzen Nacht am nächsten Morgen - sonntags um 5.30 Uhr - auf, damit ich sicher sein konnte, dass ich ihm nicht begegne, fuhr mit meinem Auto und den restlichen beiden großen Kisten zu seinem Haus und stellte sie mit samt dem Fahrrad, das vom Vorabend noch dort stand, in seinen Garten.

Noch vor Ort schrieb ihm ihm dann eine ebenfalls ausgeklügelte Mail, dass seine Sachen vor der Tür stehen, dass es mir zu sehr weh tut, ihn zu sehen (ich hoffte, dies würde ihm klar machen, was er mir angetan hat und dass ich ihn noch liebte), dass ich zu viele offene Fragen hätte (ich hoffte, er würde mir anbieten, sie mir zu beantworten), dass er sich melden soll, wenn noch Sachen fehlen sollten, nannte ihm eine von meinen Sachen, die er mir doch bitte schicken solle (ich hoffte tatsächlich, dass er es tun würde, da ich sie brauchte) und wünschte ihm alles Gute (ich hoffe, dass er dies auch tun würde). Darüber hinaus war ich mir sicher, dass er mich fragen würde, wie ich es geschafft habe, alle seine Sachen in einem Schwung vor die Tür zu stellen, da diese offensichtlich nicht in mein Auto passten und wir dann über meine Lieferungsaktion wieder ins Gespräch kommen würden. Falls ihm das nicht auffallen sollte, hoffte ich, dass er sich wenigstens bedanken würde und ich ihm dann sowas schreiben könnte wie War auch ganz schön kompliziert und er spätestens dann nachfragen würde. Darüber hinaus glaubte ich, dass ich ihn damit aufwecken können würde und ihm klar werden würde, dass ich jetzt auch Ernst mache und er dann vielleicht nochmal nachdenkt. Ich hatte ihm sogar ein Gutscheinheft mit in die Kiste gelegt, da er die Gutscheine hieraus verwenden wollte, und glaubte, dass er daran erkennen würde wie liebevoll ich sogar jetzt noch bin (zum Glück ersparte ich mir, ein Foto von uns reinzulegen, worüber ich ebenfalls nachgedacht hatte...).

Was soll ich sagen? Ich beobachtete in WA, wie er am nächsten Morgen erst gegen 10 Uhr online ging und lange online blieb; leider änderte sich in unserem Chat der Status nicht in X schreibt.... Er fragte nicht, wie ich die Sachen zu ihm geschafft hatte. Er bot mir nicht an, meine Fragen zu beantworten. Er wünschte mir nicht alles Gute. Er bedankte sich nicht. Nicht mal für das Gutscheinheft. Er schickte mir auch nicht meine erbetene Sache zurück. Er reagierte gar nicht. Keine Antwort. Nichts. Das ist jetzt drei Monate her. Ich habe nie wieder etwas von ihm gehört.

Als nettes Topping übrigens sah ich bei der Aktion, dass weder an dem späten Abend noch am frühen Morgen sein Auto da war, was wiederum ein nettes Kopfkino und viele Grübeleien bei mir auslöst, wo er denn wohl nur 3 Wochen nach unserer Trennung übernachtet haben könnte.

Ich fiel in ein sehr tiefes Loch, viel tiefer als zuvor. Ich hatte das alles so genau geplant, so viel auf mich genommen, um ihm seinen Kram hinterherzutragen. Ich hatte so viele Hoffnung hinein gesteckt. Und er tat einfach nichts. Sagte nicht mal danke. Schickte mir nicht mal diese eine Sache zurück. Ich musste sie mir neu kaufen. Nie, nie, nie hätte ich ihn so eingeschätzt, dass er nicht mal paar Euro Porto und einen Gang zur Post für mich übrig hat.

Du denkst jetzt sicher Meine Ex ist da ganz anders. Aber erstaunlicherweise hätte ich in der Trennungsphase, in der du dich gerade befindest, meinen Ex genauso beschrieben wie du deine Ex. Umsichtig, liebevoll, fair. Nie Streit. Und doch kann ich dir sagen: wenn unsere Exen umsichtig, liebevoll und fair wären, hätten sie uns nicht auf diese Art und Weise sitzen gelassen, wie sie es getan haben. Mittlerweile weiß ich das.

Mein Fazit nach der Aktion: Die Leute, die mir damals Ratschläge gegeben haben, hatten recht. Die Hoffnung war sinnlos und auch, so viel Energie in den Sachentausch zu stecken. Ich hätte den Kram in eine Kisten packen, aus Fairness vielleicht ein paar Wochen in den Keller stellen und wenn er sie nicht angefordert hätte, einfach wegschmeißen sollen. Seine Sachen waren ihm völlig wurscht und meine auch. Es gab für ihn nichts, was er nicht hätte neu kaufen können und das gleiche hat er auch von mir erwartet. Mit dem Gutscheinheft habe ich mich wahrscheinlich lächerlich gemacht.

ABER: Ich glaube, dass die Aktion mich in meiner Verarbeitung ein ganzes Stück nach vorne katapultiert hat. Meine Hoffnung erhielt schlagartig einen gewaltigen Dämpfer und schlussendlich hat mich das ein riesiges Stück weitergebracht, auch wenn ich erstmal in ein sehr tiefes Loch gefallen bin. In dieses Loch wäre ich aber sowieso gefallen, wahrscheinlich nur sehr viel später. Ich wollte es nicht wahrhaben, dass er nicht so fair ist, wie ich ihn eingeschätzt hätte und dieses Verhalten von ihm hat mir in mancher Hinsicht die Augen geöffnet.

In diesem Sinne - wenn du dir das alles gut überlegt hast und mit Genervtheit, Gefühlskälte oder wie in meinem Fall völliger Ignoranz ihrerseits bei deinen Geburtstagswünschen und dem Sachentausch leben kannst, dann mach das so, wie du es dir vorstellst (selbst wenn sie lieb reagiert, ist die Frage, ob du dann nicht noch trauriger bist). Vielleicht brauchst du den Hammerschlag - so wie ich ihn gebraucht habe.

Sorry für den langen Text, aber eventuell bereitet dich das ja ein bisschen darauf vor, was so alles passieren kann, auch wenn es bei dir möglicherweise ganz anders werden wird. Aber ich möchte dir auch zeigen, dass man das ganze nach einer Weile neutraler betrachten und bewerten kann, denn das tue ich mittlerweile. Ich drücke dir die Daumen.

20.04.2018 18:02 • x 4 #111


V
Ich muss dazu jetzt auch was sagen, nachdem ich deinen Thread durchgelesen habe. Ich selbst wurde auch verlassen, am 2. März diesen Jahres. Es war ein absoluter Schock für mich, nach 1,5 Jahren. Und mir geht es heute immer noch sehr schlecht deswegen, da die Sehnsucht nach meinem Ex einfach nicht aufhören will.

Auch er hat noch etwas von sich hier bei mir, eine elektrische Gartenschere. Nie im Leben käme ich auf die Idee, sie ihm zurück zu geben. Warum auch? So wie er aus meinem Leben gegangen ist, habe ich noch nie erlebt. Sowas von kalt und abweisend. Ich bin 43 Jahre alt und hatte schon einige Beziehungen, aber kein einziger Mann hat sich so A.-mäßig verhalten wie er. Und da komme ich auch schon auf den Punkt. Ich kenne das überhaupt nicht, dass man sich nach einer Beziehung so absolut kalt und distanziert aus dem Staub macht, wie du das hier beschreibst. Aber anscheinend ist das heutzutage üblich. So wie ich das jetzt hier im Forum schon ein paar Mal lesen konnte, ist diese Art offensichtlich absolut üblich heute. Du solltest dir daran ein Beispiel nehmen und es sollte dir am Allerwertesten vorbei gehen, was mit ihren Sachen passiert.

Wenn du ihre Sachen nicht gebrauchen kannst, dann hätte ich sie schon längst in den Müll geschmissen. Weg damit. Egal was es gekostet hat.

Weißt du, ich kann die elektrische Gartenschere meines Ex wunderbar in meinem Garten gebrauchen, schmeisse ich nicht weg. Aber ich werde sie ihm sicherlich auch nie wieder zurück geben. Und ich werde ihn sicherlich auch nie wieder sehen in meinem Leben. Auch wenn es jetzt noch weh tut. Aber ich weiß, dass die Zeit die Wunden heilen wird. Ab morgen beginnt Woche 8 der Trennung. Bis heute habe ich massive Schlafprobleme deswegen und kann keine einzige Nacht mehr durchschlafen wegen dem Kummer.

Am Anfang hatte ich jede Nacht ausführlichste Träume von ihm, schöne Träume. Ich habe sicherlich 6 kg abgenommen - bin jetzt auf meinem absoluten Idealgewicht also.

Seit 7 Wochen weine ich mir täglich die Augen aus, noch immer. Ich kann nur noch ungenügend für mein Kind da sein und meine Selbständigkeit liegt derzeit brach.

Die ersten Tage und Wochen verging die Zeit nicht, jeder Tag fühlte sich an, als hätte er 100 Stunden statt 24 h. Das ist schlimm. Man weiß nicht, wie man überleben soll.

Ich habe auch versucht, ihn zurückzugewinnen. Einmal zum reden persönlich. Nachdem er mir ja noch einen Neuanfang versprach und auch noch am Tag der Trennung zumindest per FB versicherte, auch noch in mich verliebt zu sein. Und einmal mit einem letzten handgeschriebenen Briefchen.

Ich hätte mir es sparen können. Und werde es auch nie wieder tun.

Es verlängert nur dein Leid jetzt.

Was dir helfen wird, ist nur die absolute Kontaktsperre und das absofort und ganz restritktiv für die nächsten 2 Monate. Danach wirst du etwas mehr Abstand haben. Nur das alleine wird helfen. Und sich immer bewusst machen, die Zeit wird das heilen, aber nur, wenn du Kontaktsperre einhältst. Und ihre Sachen in den Müll schmeisst, egal wie teuer sie waren. Weg damit!

Ich freue mich auf die Zeit, wo diese sch. vorbei sein wird. Vielleicht dauert es noch 2 Monate. Ich hoffe, es dauert nicht länger. Die allerschlimmste Zeit habe ich schon hinter mir. Bei Dir liegt sie noch vor Dir. Behalte im Hinterkopf, dass dir nur absolute Kontaktsperre und die Zeit helfen wird. Und ihr Zeug dringendst entsorgen!

LG

20.04.2018 22:25 • x 2 #112


V
Und was ich noch sagen wollte: Ich habe ja immer noch sehr schlechte Tage oder weniger schlechte Tage. Aber keine guten. Wenn ich einen sehr schlechten Tag habe, dann weiß ich vor Verzweiflung manchmal gar nicht mehr, ob das noch jemals aufhören wird, dieser Schmerz und diese Sehnsucht. Manchmal komme ich dann wirklich erst Abends drauf, dass ich ja bloß noch nicht lange genug Abstand habe zu ihm. Erstmal muss ich es schaffen, wirklich 2 Monate komplette Kontaktsperre einzuhalten. Und das sind ja trotz Trennung jetzt erst ca. 3 Wochen. Dann streiche ich mir selbst ein wenig über den Kopf, beruhige mich und denke mir: Noch so und soviel Wochen durchhalten, dann wird es besser werden. Und das wird es. Ich glaube ganz fest daran.

20.04.2018 22:33 • x 2 #113


C
@sina218 @v745 Danke für eure Anteilnahme und eure Schilderungen. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Habe ihr heute meinen Geburtstagsgruss gesendet und gebeten, dass sie schnell einen Termin findet für den Austausch der Sachen. So wie es viele der lieben Kommentatoren prognostiziert haben hab ich seit Mitternacht aufs Handy geschaut. Gegen 11:30 kann dann ein Danke mit smiley und dass sie noch etwas Zeit braucht, um einen klaren kopf zu haben. Aufgrund der vorkommentare hab ich gebeten, dass sie ein letztes Mal an mich denken soll, weil ich solang die Sachen hier sind Hoffnung habe und nicht abschließen kann. Darauf kam leider nur dass sie es versteht und es ihr leid tut. Am nächsten Samstag wird sie die Sachen holen. Was mach ich nur bis dahin. Ich möchte den Austausch nicht über Freunde regeln. Fürchte mich jetzt schon vor dem Tag, der alles endgültig macht. Werde nichts meHr tun können und wenn sie fährt sind wir wieder zwei fremde in ihren Augen. Trotz drei Monaten ohne jeglichen Streit und voller Harmonie.

22.04.2018 13:58 • x 1 #114


hahawi
Zitat von Cassiel:
sind wir wieder zwei fremde in ihren Augen.

Das sicher nicht.

22.04.2018 14:16 • x 1 #115


H
Warte mal ab, Cassiel. Manchmal verläuft so ein Zusammentreffen anders als erwartet. Und nein, damit meine ich NICHT, dass sie doch noch ihre Meinung ändert. Sondern dass es sein kann, dass sie durch ihr (wahrscheinlich distanziertes bis fremdes) Verhalten Dir gegenüber Dir bewusst wird, dass Ihr schon voneinander entfernt seid.
Ein Problem, wenn man keinen Kontakt mehr hat, ist nämlich in meinen Augen, dass das letzte Bild, das man vom anderen hat, eingefroren ist und man eine Entwicklung nicht mitbekommen hat und deshalb eigentlich erwartet, dass der/die andere noch genau so ist wie beim letzten Mal, als man sich gesehen hat.
Das Feststellen, dass der/die andere, aber auch man sich selbst! Voneinander entwickelt hat, kann noch mal sehr schmerzhaft, aber auch heilsam sein.
Weil man dann erst richtig realisiert, wie der Stand ist, nämlich: Man ist nicht mehr zusammen, sich nicht mehr so nah und die Entwicklung geht nur noch in Richtung noch weiter auseinander ...
Stecke nebenbei auch gerade in sowas und weiß nicht, ob ich ein (zufälliges) Zusammentreffen eher fürchte oder mir wünschen sollte, damit die elende Grübelei und das gedankliche Hängen in der Vergangenheit endlich aufhören und ich anfangen kann, die jetzige Realität zu akzeptieren. Nämlich dass es auf immer und ewig vorbei ist und ich jetzt für mich wieder nach vorne sehen und gehen muss.

22.04.2018 14:30 • x 1 #116


H
PS: Du solltest Dich nicht fragen, was Du BIS, sondern was Du AB Samstag machst. ...
Das Aufeinandertreffen wird wahrscheinlich noch mal richtig Hammer für Dich. Bau Dir ein Sicherheitznetz, das Dich auffängt danach. Hast Du einen Freund / guten Kumpel, mit dem Du Dich für hinterher verabreden kannst und bei dem Du Dich ausheulen kannst und der Dir eine Schulter leiht und am besten mit Dir rausgeht, Dich ablenkt?

22.04.2018 14:39 • x 1 #117


C
@Hanne123 Vielen Dank für Deine Zeilen. Ich hoffe, dass ich dies so deutlich wahrnehmen kann, wie du es beschreibst auch wenn ich den damit verbundenen Schmerz fürchte. Dass ich bereits erwarte, dass mich diese Endgültigkeit so mitnimmt, ist kein gutes Omen, aber wohl realistischer, als zu hoffen, dass sie mir in die Arme fällt und wir noch eine Chance haben. Dafür waren die letzten Nachrichten ihrerseits einfach zu kühl. Noch immer wüsste ich gern, was in ihre diesen Wandel von überschwänglicher Zuneigung zur Trennung von heute auf morgen veranlasst hat, aber ich werde es wohl leider auch nicht beim letzten Wiedersehen herausfinden. Wie furchtbar das klingt. Wir wohnen nicht weit voneinander entfernt und doch wird es keine Berührungspunkte mehr geben. Hatte überlegt, ob ich mich zu einer Freundschaft durchringen kann, weil sie ja ein wunderbarer Mensch ist, aber so wie ich es hier im Forum gelesen habe, würde das wohl nur das Abschließen verzögern und mich wohl innerlich stark berühren, wenn sie sich neu verliebt. Denn auch wenn ich ihr alles Gute wünsche, bin ich leider so egoistisch, dass ich gern derjenige wäre, der diese Gefühle in ihr weckt, so wie es drei Monate gelungen ist bis zu dem Tag, den ich mir nicht erklären kann. Ich wünsche Dir viel Kraft, ob nun ein Treffen für Euch stattfindet oder nicht. Du scheinst da unabhängig von einem Treffen bereits viel reflektierter zu sein. Das hilft hoffentlich besser, als wie ich die rosarote Brille nicht absetzen zu können und mir jeden erdenklichen Strohhalm zu suchen. Danke für den Tipp. Ich werde versuchen jemanden zu finden, sodass ich am Samstag danach nicht allein bin.

23.04.2018 09:37 • x 1 #118


S
Cassiel, ich denke, es ist nicht zu vermeiden, dass dich die Erwartung der Endgültigkeit so mitnimmt. Es würde keinen Sinn machen, sich etwas anderes einzureden.
Mir ging das ganz genauso. Die Vorstellung war Horror, dass alles geklärt sein würde und es keinen Grund mehr geben würde, dass wir miteinander in Kontakt treten. Und leider war auch nicht nur die Vorstellung Horror, sondern auch als es wirklich so war. Aber ich wusste zu dem Zeitpunkt auch, dass es nichts bringen würde, es hinauszuzögern. Da muss man einfach durch - lieber früher als später.

Die Art und Weise, wie deine Ex mit dir geschrieben hat, erinnert mich übrigens auch an meinen Ex.

Er hatte mich wenige Tage nach der Trennung in WA wieder angeschrieben, weil er mir tatsächlich noch ein Geschenk im Internet bestellt hatte (er wollte wohl sein Gewissen beruhigen) und leider hatte ich mich auf einen Live-Chat eingelassen, anstatt abzuwarten und erst hier im Forum Rat zu holen, wie ich reagieren soll.
Nach kurzem oberflächlichen Hin und Her schrieb er dann als Abschluss Gute Nacht und genau wie deine Ex auch noch mit lächelndem Smiley. Das empfand ich als wirklich geschmacklos. Ich saß wie ein Häufchen Elend auf der Couch, wusste nicht, wie ich die letzten Tage überstanden hatte und die nächsten überstehen sollte und der Herr besitzt auch noch die Dreistigkeit mir einen lächelnden Smiley zu schicken als wäre alles paletti.

Dieses distanzierte, oberflächliche, unverbindliche, aber pseudo-freundschaftliche und betont höfliche Geplänkel hat mich sehr schockiert damals. Er schrieb mit mir, wie er mit jedem flüchtigen Bekannten schreiben würde. Das tat verdammt weh.

23.04.2018 15:26 • x 2 #119


H
Sina, ich habe vorhin einer Freundin erzählt, was bei mir passiert ist (Ex mich betrogen) und wie fassungslos ich nicht nur über den Betrug selber (war ne Affäre, die wohl auch noch läuft) war, sondern vor allem auch darüber, dass er sich nicht mal entschuldigt hat, kein Wort des Bedauerns, sich aber dann noch zwei, drei Mal gemeldet hat bei mir, als ob nix gewesen wäre. Und wir ganz normal weiter Kontakt haben können. Dass mich das völlig sprachlos gemacht hat: Der verletzt mich derart tief und tut dann auf normal.
Die Freundin brachte mich darauf, was der Grund für dieses mir total unverständliche Verhalten hat: Klar, der will mit weißer Weste dastehen, wenn es nach ihm ginge, wäre für Dich natürlich alles 'normal' auch nach außen für andere. Dann hat er ja anscheinend nix Schlimmes getan.
Mir ging plötzlich auf, dass sie wahrscheinlich recht hat. So hatte ich das noch gar nicht gesehen.
Kann es sein, dass bei Dir der Smiley und die (lapidare) Art, während man selber in Stücken ist, denselben Grund haben könnten?

23.04.2018 15:46 • #120


A


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