Engültiges Ende einer On/-Off-Beziehung?

Zitat von Urmel_:

Er doktort an Problemen mit der Ex rum, berichtet, was alles so schief läuft, aber übersieht das Offensichtlich, nämlich das er diese Sachen mitmacht.

Da wären wir schon wieder beim TE als Schaltstelle. Und solange er nicht bei der Schalstelle Er das Problem sieht und daran arbeiten will, bleibt die Beziehung so wie sie ist.

Ich übersehe nicht, dass ich diese Sachen mitmache. Aber ich finde für mich keinen Weg da heraus, um loszulassen bzw. zu sagen, dass ich mich davon lösen will.
Es ist einfach so ein stark beklemmendes Gefühl, welches Panik in mir hervorruft, wenn ich sie loslassen muss. Während der Beziehung, als ich merkte, dass es wieder bergab geht, habe ich mir immer geschworen, dass ich es mir nicht mehr gefallen lasse und dann gehe. Wenn es dann wirklich so weit war, dann hat mich aber immer die Panik ergriffen.

Ich kenne mich selbst anscheinend nicht so genau wie sie, weiß nicht, warum ich wann wo weshalb reagiere. Ich habe den Draht zu mir einfach verloren...

Zitat von steveforterio:

ch kenne mich selbst anscheinend nicht so genau wie sie, weiß nicht, warum ich wann wo weshalb reagiere. Ich habe den Draht zu mir einfach verloren...

Dann geh zum Therapeuten und geh der Sache auf den Grund.

Egal wie viele Seiten Du hier noch schreibst, ohne den Gang zum Therapeuten wird sich nichts ändern. Wobei, doch, Du landest dann zwangsweise im Krankenhaus.

So, und was machst Du jetzt?

Zitat von steveforterio:

welches Panik in mir hervorruft, wenn ich sie loslassen mus

Aber du musst sie doch gar nicht loslassen. Du kannst an dir arbeiten und sie trotzdem weiter lieben. Alles andere geschieht automatisch.

Zitat von Finii:

Aber du musst sie doch gar nicht loslassen. Du kannst an dir arbeiten und sie trotzdem weiter lieben. Alles andere geschieht automatisch.

So ist es!
Dieser unbedingte Zwang einen Menschen loszulassen, den man liebt, kommt einer Vergewaltigung gleich.
Es geht auch anders, indem man an sich arbeitet.

Zitat von Urmel_:

So, und was machst Du jetzt?

Ich fahre am Freitag zu einer Therapeutin in meiner Heimatstadt, die mich bereits gut kennt. Ich werde versuchen, das mit ihr aufzuarbeiten und in weiterer Folge Hilfe in Salzburg zu finden.
Ich bin gewillt es zu ändern... nur die Erkenntnis, dass etwas enorm schief läuft, hilft jedoch nicht, dass die ganzen Gefühle und Zweifel einfach so verschwinden!

Zitat von Finii:

Aber du musst sie doch gar nicht loslassen. Du kannst an dir arbeiten und sie trotzdem weiter lieben. Alles andere geschieht automatisch.

Doch, ich möchte sie für immer loslassen können - diese Frau hat mir soviel Kummer bereitet, soviele Intrigen gegen mich angezettelt. So ein Mensch darf in meinem Kopf und vorallem in meinem Herzen nichts verloren haben.
Das muss ich erst noch zu begreifen lernen und erkennen, welcher Mensch sie eigentlich wirklich war.

Zitat von steveforterio:

Ich fahre am Freitag zu einer Therapeutin in meiner Heimatstadt, die mich bereits gut kennt.

Das machst Du sehr gut. Das ist der erste Schritt zu einer entspannten Beziehung. Sei nicht ungeduldig. Und vor allem, dieser Schritt ist kein zeichen von Schwäche, sondern von Mut. Und er ist ein Zeichen, dass jemand tief in Dir drin an Dich glaubt und so lange vor WÄnde geschrien hat, bis Du es nicht mehr überhören konntest. Und jetzt geh in Deinen keller und schau nach, wer da so lange gerufen hat. In Dir. Wer da alleine sitzt und Deine Hilfe braucht, weil er den Weg ans Licht nicht findet.

Das wird eine spannende, aber auch schmerzvolle Reise. Aber keine Angst vor dem Schmerz. Wenn Du den durch hast, dann fühlst Du Dich wie neu geboren. Ein einzigartiges Gefühl. Freu DIch drauf.

Als ob du mit derselben zusammen warst als ich ;o)

Ich habe mir die letzten Jahre so eine Art Tagebuch in mein Smartphone geschrieben, also ab und an Gedanken niedergetippt.
Das lese ich mir immer noch öfter durch....und mir geht's dann etwas besser.

Ein Eintrag im August 2018 war zb.:
Hat mich wieder mal ignoriert....werde den Eindruck nicht los, dass sie sich mit mir vor Ihrer Familie schämt.
Wieder wird gesoffen bis zum umfallen....ziemlich primitiv die Leute da.
Sie wirft mir vor, was sie selber ist......hat offenbar das Gesetzt der Projektion nicht kapiert.
Sind jetzt schlafen gegangen.....keine Gute Nacht von ihr, absolut nichts....mich macht das schon fast wahnsinnig....
Grüble wieder seit Stunden...es ist 3.34 Uhr morgens....es wird besser sein, wenn ich gehe...auch für unser Kind...er wird es irgendwann verstehen....

Es dauert, bis man versteht, nicht selbst der Grund für alles zu sein. Aber wenn der Zeitpunkt kommt, dann wird alles viel besser....ganz sicher!

Zitat von MAundFL:

Als ob du mit derselben zusammen warst als ich ;o)

Ich habe mir die letzten Jahre so eine Art Tagebuch in mein Smartphone geschrieben, also ab und an Gedanken niedergetippt.
Das lese ich mir immer noch öfter durch....und mir geht's dann etwas besser.

Ein Eintrag im August 2018 war zb.:
Hat mich wieder mal ignoriert....werde den Eindruck nicht los, dass sie sich mit mir vor Ihrer Familie schämt.
Wieder wird gesoffen bis zum umfallen....ziemlich primitiv die Leute da.
Sie wirft mir vor, was sie selber ist......hat offenbar das Gesetzt der Projektion nicht kapiert.
Sind jetzt schlafen gegangen.....keine Gute Nacht von ihr, absolut nichts....mich macht das schon fast wahnsinnig....
Grüble wieder seit Stunden...es ist 3.34 Uhr morgens....es wird besser sein, wenn ich gehe...auch für unser Kind...er wird es irgendwann verstehen....

Es dauert, bis man versteht, nicht selbst der Grund für alles zu sein. Aber wenn der Zeitpunkt kommt, dann wird alles viel besser....ganz sicher!

Nicht ganz... meine hat mich (wenn ich bei ihr war) zumindest nicht ignoriert, hat nach Streits sehr viel Liebe eingefordert. Wenn ich in meiner Wut dann mal nicht Gute Nacht zu ihr gesagt habe, dann war sie am Boden zerstört.
Es war auch nicht wirklich das Alltagsleben, das uns bzw. mir Probleme bereitete. Eher das Problem, dass sie mich keinem vorstellen wollte (ok, es ist eigentlich doch ein Alltagsproblem). Wenn alles so halbigst gut war, wollte sie viel Liebe von mir (küssen, kuscheln, S.).
Von einem Tag auf den anderen konnte sich das aber auch ändern und sie brauchte mich nicht mehr (wie auch jetzt).
Ich würde es wirklich verstehen, wenn dem ganzen Verhalten irgendein Streit vorausgegangen wäre, aber das war nie der Fall. Immer dann, wenn ich mich am Wohlsten fühlte, war sie weg.

Zitat von steveforterio:

Doch, ich möchte sie für immer loslassen können - diese Frau hat mir soviel Kummer bereitet, soviele Intrigen gegen mich angezettelt. So ein Mensch darf in meinem Kopf und vorallem in meinem Herzen nichts verloren haben.
Das muss ich erst noch zu begreifen lernen und erkennen, welcher Mensch sie eigentlich wirklich war.

Es wird auch sie erleichtern, wenn du endlich loslässt.

Zitat von steveforterio:

Immer dann, wenn ich mich am Wohlsten fühlte, war sie weg.

Du solltest gedanklich nicht immer wieder alles bis ins kleinste Detail durchkauen, das belastet nur.

Zitat von steveforterio:

Aber ich finde für mich keinen Weg da heraus, um loszulassen bzw. zu sagen, dass ich mich davon lösen will.

In meinem Yogastudio hängt ein Spruch, der verstörend anmaßend klingt, den ich aber gut finde, weil es um einen Sprung ins kalte Wasser geht:
Willst du glücklich sein, so sei es.

(Willst du frei sein ... würdig leben ... etc.)

Zitat von Angi2:

Du solltest gedanklich nicht immer wieder alles bis ins kleinste Detail durchkauen, das belastet nur.

Da hast du schon Recht, ich bin zu wenig auf mich fokussiert und zu wenig geerdet. Ich bin immer auf der Suche nach DEM Fehler, warum das Ganze gescheitert ist. Ich weiß auch, dass ich bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag danach suchen werde.
Aber nach 3 Jahren der Selbstentsagung und Fokuslegung auf sie, ist es schwierig für mich aus diesem Muster auszubrechen. Ich selbst existiere für mich ja fast nicht mehr (puncto: Was will ich? Wer bin ich? Was macht mich glücklich?)...

Zitat von steveforterio:

warum das Ganze gescheitert ist.

Die Antwort ist ganz einfach - es passt nicht!

Zitat von steveforterio:

Aber nach 3 Jahren der Selbstentsagung und Fokuslegung auf sie

Stell ich mir extrem anstrengend vor, wenn ein Mann vollkommen fokussiert ist auf mich, sozusagen nur noch für mich lebt. Ich möchte frei sein, auch in einer Beziehung, ein Mann, der sich an mich hängt, nimmt mir die Freiheit.

Zitat von Urmel_:

Er doktort an Problemen mit der Ex rum, berichtet, was alles so schief läuft, aber übersieht das Offensichtlich, nämlich das er diese Sachen mitmacht.

Da wären wir schon wieder beim TE als Schaltstelle. Und solange er nicht bei der Schalstelle Er das Problem sieht und daran arbeiten will, bleibt die Beziehung so wie sie ist.

Ok, jetzt habe ich´s Danke! (k.A., muss den zitierten Beitrag überlesen haben oder so). Sehe ich genauso.

Zitat von Finii:

Aber du musst sie doch gar nicht loslassen. Du kannst an dir arbeiten und sie trotzdem weiter lieben. Alles andere geschieht automatisch.

Genau das habe ich mir damals auch irgendwann gedacht, denn das Herz ließ sich einfach nicht überzeugen. Ich habe mir erlaubt, ihn weiter zu lieben. Ich habe mir nur nicht erlaubt, mich erneut auf ihn einzulassen.
Und irgendwann lässt das Herz dann ganz von alleine los.

Zitat von Urmel_:

Das machst Du sehr gut. Das ist der erste Schritt zu einer entspannten Beziehung. Sei nicht ungeduldig. Und vor allem, dieser Schritt ist kein zeichen von Schwäche, sondern von Mut. Und er ist ein Zeichen, dass jemand tief in Dir drin an Dich glaubt und so lange vor WÄnde geschrien hat, bis Du es nicht mehr überhören konntest. Und jetzt geh in Deinen keller und schau nach, wer da so lange gerufen hat. In Dir. Wer da alleine sitzt und Deine Hilfe braucht, weil er den Weg ans Licht nicht findet.

Das wird eine spannende, aber auch schmerzvolle Reise. Aber keine Angst vor dem Schmerz. Wenn Du den durch hast, dann fühlst Du Dich wie neu geboren. Ein einzigartiges Gefühl. Freu DIch drauf

Sehr schöner Beitrag.

Zitat von Angi2:

Stell ich mir extrem anstrengend vor, wenn ein Mann vollkommen fokussiert ist auf mich, sozusagen nur noch für mich lebt. Ich möchte frei sein, auch in einer Beziehung, ein Mann, der sich an mich hängt, nimmt mir die Freiheit.

Es ist ja kein offensichtliches Fokussieren. Sie möchte etwas, sie bekommt es. Wir sollen das machen, was sie will, also möge es so geschehen.
Im Endeffekt wollte ich ihr alles Recht machen, damit ich nicht wieder in das Trennungsgespräch mit ihr rutsche und sie glücklich zufrieden ist. Geholfen hat es nichts..

Du hast jetzt immerhin einen Blick auf Deine inneren Muster geworfen. Du bist derjenige, der die Beziehung am Leben hielt, indem Du sie immer wieder neu aufleben hast lassen.
Du hast ein schwaches inneres Ich und Dir fehlt so was wie Erdung und vor allem Selbstvertrauen und Selbstliebe.
Du lebst praktisch durch sie und Du mit Deinem Bedürfnissen existierst praktisch nicht als eigenständiges Wesen.
Denn Du bist der Spielball für einen anderen Menschen, der mit Dir verfährt, wie ihre Impulse ihr es gerade eingeben.

Ihr habt/hattet eine gewaltige Schieflage in der Beziehung. Sie oben auf dem Podest und für Dich blieb die Postiion zu ihren Füßen. Damit hast Du Dich zur Verfügungsmasse degradiert und darunter leidest Du auch. Aber Du hast keine Ahnung wie Du relativ schadlos da rauskommst.

Dabei kannst Du nur gewinnen! Ein Therapeutenbesuch kann nützlich, ja geradezu unverzichtbar sein, aber der Therapeut sollte Deine Verhaltensmuster in einen Kontext stellen. In den Kontext zu Deiner Kindheit, denn da haben viele Dinge ihren Ursprung.
Du müsstest eine Rückschau betreiben, die sehr weh tun kann, weil sie Dich wieder mit uralten Verletzungen konfrontiert. Du lebst mit ihr systematisch uralte Defizite, nie verheilte Verletzungen nach und das tust Du solange, solange Du nicht lernst, dass Du allein der Meister Deines Lebens und auch Deines Selbstgefühls bist.
Du hast die Dinge in der Hand, aber du legst die Verantwortung für Dich und Dein Wohlergehen in fremde Hände, die Dir das nicht etwa danken und pfleglich mit Dir umgehen, sondern Dich eigentlich misshandeln.

Was hast Du in der Kindheit erlebt? Zurückweisung? Das Gefühl nicht wichtig zu sein? Das Gefühl sogar lästig zu sein?
Wurdest Du ins Abseits gestellt, rumgeschoben und nicht beachtet? Ist man pfleglich und liebevoll mit Dir umgegangen?
Hattest Du oft Angst, Angst vor dem Verlassenwerden, vor der Einsamkeit, vor Unverständnis, vor mangelnder Akzeptanz? Hattest Du jemals das Gefühl dass Du in Ordnung bist wie Du bist?
Was hast Du damals oft empfunden?

Ich schätze, was Du mit dieser Tussi erlebst, ist ein Spiegelbild Deiner Kindheitserlebnisse. Du hast nie gelernt, dass Du wichtig bist und dass Deine Bedürfnisse zählen und Berücksichtigung verdienen. Statt dessen lässt Du Dich rumschieben wie auf einem Schachbrett, ausnützen und drangsalieren.

Hilft es, die inneren Muster zu erkennen? Ja, ich meine schon, denn es ist ein erster Schritt, sich dessen bewusst zu werden, wie selbstschädigend Du mit Dir umgehst.
Ein zweiter wichtiger Schritt ist die konsequente Trennung von dieser Frau. Keinen Kontakt mehr, nicht mehr einkniicken, völlige Fokussierung auf Dich! Sie ist nicht wichtig, sie ist nur der Spiegel Deiner Beschädigungen, aber sie kann sie auch nicht heilen. Selbst wenn sie besser mit Dir umginge, ist es allein Deine Verantwortung für Dich zu sorgen.
Das ist etwas was Du nicht gelernt hast. Ich bin es mir wert, dass ich gut mit mir umgehe. Wenn Du das ausstrahlen würdest, hätte eine defizitäre Frau wie sie keinen Adressaten. Da Du aber ausstrahlst, ich bin mir selbst egal und wenn ich dabei auf der Strecke bleibe, dann lebe ich halt damit und warte, bis sie mich wieder erhört und momentan rettet, bist Du eine Zielscheibe für sie.
Sie lebt ihre Defizite an Dir aus und Du Deine an ihr, nur mit dem kleinen Unterschied, dass Du in der ohnmächtigen Position bist.

Ein dritter Schritt wäre dann die Rückschau, der Blick zurück über Deine Schulter. Das ist dann Ursachenforschung und die ist der eigentliche Knackpunkt. Indem Du die uralten Verletzungen auf die bewusste Ebene holst und Dir dadurch Deiner selbst mehr bewusst wirst und sie zulässt und als einen Teil von Dir betrachtest, der zwar schmerzhaft ist, aber Dir nicht den Rest Deines Lebens vergällen musst, kann es besser werden. Du hast da einen kleinen, verängstigten, zaghaften Jungen in Dir, der nie an sich glaubt! Hol ihn zu Dir, integriere ihn in Dein Leben, schau ihn an und kümmere Dich ujm ihn.
Das ist ein Schlüssel zu einem besseren Leben, da Du unbewusste und unbeachtete Teile Deines Wesens zulässt.

Das ist ein langer Prozess, aber er lohnt sich auch. Ohne Tränen wird es nicht abgehen, ohne Rückschläge auch nicht. Der Weg ist steinig und hart , aber es wartet was auf Dich und das kannst nur Du allein Dir geben und Dir zugestehen: ein besseres Leben und eine bessere Einstellung zu Dir selbst als jetzt.

Begonie