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Engagement für einen NPSler Blick zurück auf mich

Endlichfrei
Deine Therapeutin hat es auf den Punkt gebracht: Wenn du überhaupt nochmal duchstarten oder neu anfangen willst, ist Fokussierung nötig.

Ohne Dro., die einen klaren Blick unmöglich machen und die es verhindern, eine stabile Gefühlswelt aufzubauen.

Und die Bereitschaft, sich mit den wesentlichen Dingen zu beschäftigen und sich nicht narzisstisch in alle Winde zu zerstreuen und zu hoffen, das Heil käme von außen, wenn man nur weit genug streut.

Sie hat dir das Denken abgenommen, indem sie dir eine klare Vorgabe gab: kein Alk., eine (in Zahlen 1) Frau.

S. und auch die Neigung zu fe. ist natürlich nichts, was angeboren ist, oder worauf man sich sein Leben lang berufen kann, wenn man versucht, sich weiter in seiner Opferrolle heimisch zu fühlen oder die Eigenverantwortung zu vermeiden.

Im Alk. bleibt man gefangen (und damit in einer regen emotionalen Instablilität), wenn man sich selbst nicht vertraut (und damit natürlich auch keinem andern).

Man stabilisiert durch den Alk. eine Lebensangst, die auf mangelndem Selbstvertrauen beruht, mangelndem Glauben in sich selbst und seine Fähigkeiten und Talente, die durch den trüben und einzigen Blick auf alte Verhaltensmuster und Glaubenssätze nicht gesehen werden können.

Man verharrt in einem Zustand der Abhängigkeit von einem ungnädigen, von den eigenen Eltern übernommenen, bereits in seiner Anklage zum Selbstbild gewordenen Blick des eigenen Eltern-Ichs auf das Selbst.

In deinem Fall wird der kleine Alexander mittlerweile von dem jetzt so gewordenen und seienden Ego permanent selbst abgewertet und in seinen Fähigkeiten auf das begrenzt, was er, aufgrund der komplett fehlgeleiteten und von dir übernommenen Blicks der realen Eltern in der Vergangenheit, nur sehen konnte.

Deine Potentilale aus der Vergangenheit leben und es geht ihnen gut. Das sind die anderen Wirklichkeiten, auf die du dich nie fokussiert hast, und doch sind sie genau so real wie das, worauf du deine Aufmerksamkeit bisher gerichtet hast.

Das sind gewissermaßen die Dämonen, die die Tore deiner Vergangenheit bewohnen. Du hast sie teilweise dorthin gesetzt, um dich zu schützen und teilweise, aufgrund von Illusion und möglicherweise auch wegen der Scham, die du sonst vielleicht fühlen würdest im Hinblick auf die Dinge, die du früher mal gemacht hast.

Wenn du willst, kannst du in die Verganehiet zurück und deine anderen Potentiale 'besuchen'. Das wird deine Vergangenheit verändern.

Die Person, der Alexander, die/den du im Spiegel siehst, ist kein gutes Bild dessen, der du wirklich bist.

Du bist nicht der gut Alexander, der reihenweise die MEnschen beglückt. Dieser Alexander ist in meinen Augen ein Mensch, der glaubt, die Menschheit hätte nur auf ihn gewartet, um erlöst zu werden von ihrem gar ach so schrecklichen Dasein in Arbeit und Alltag. Als seien diese Menschn nicht wirklich ganz (dicht).

Du traust ihnen die Möglichkeit zum Glück aus sich selbst heraus nicht zu (wie dir selbst wohl nicht) und hältst dich auf diese Weise für vermient einzigartig und unersetzlich.

Hier plusterst du dein Ego auf, anstelle es loszulassen und du selbst zu werden.

Du bist kein Manipulator vor dem Herrn und auch kein ach so begnadeter Beglücker.

Wie du jetzt erkannt haben dürftest, beglückst du keinen wirklich, am allerwenigsten dich selbst. Im Augenblick, in dem du die neckischen kleinen Nebelbömbchen wirfst, ist alles paletti, aber wenn dieser Moment vorüber ist, dann stellt sich ein schales Gefühl von innerer Leere ein. Nicht nur bei dir. Dein Gegenüber stellt sich die Frage, was da nun eigentlich war.

Das, was von außen als Manipulation begriffen wird, ist eine Art von Kontrollmechanismus, der auf der Angst beruht, verlassen und entmachtet zu werden. Puh. Ich texte.

Leider ist es aber so, dass du dich selbt vor sehr langer Zeit verlassen hast und wenn du dich nicht wieder findest, wirst du keinen finden, der dir jemals das Gefühl geben könnte, bei dir zu sein.

Und Macht ist dann lohnenswert, wenn man sie in Form von Selbstbeherrrschung ausübt und nicht um andere zu beherrschen.

Das berühmte Fass ohne Boden, praktisch in allem, was das Leben ausmacht oder überhaupt richtig lebenswert.

Du wirst die Liebe nicht fühlen, die dir entgegen gebracht wird und immer weiter und mehr fordern und immer leerer werden und viele Weitere ins Unglück stürzen. (Die Verantwortung der Unglücklichen liegt allerdings jeweils bei ihnen selbst und es ist ihnen belassen, für sich zu sorgen und die nötigen Konsequenzen zu ziehen. Ds heißt, du bist nicht für ihr Seelenheit zuständig, sonder nur für deins.)

Du wirst die Chancen nicht sehen, die sich dir bieten, weil du deine Fähigkeiten unterminierst und weiter an dem bislang unheilvollen Verhaltensmuster der Vergangenheit festhältst, indem du Beziehungsangebote machst, um nicht das zu verlieren, was du erlangt hast.

Aber anstatt auf der erhaltenen Basis in kleinen Schritten voranzuschreiten, du dich der Sache an sich hingibst, sie aufbaust und weiterentwickelst, verstrickst du dich mit deiner einzigen Waffe (ja Waffe, denn damit ziehst du in den Krieg um Kontrolle und Macht), dem haltlosen Charme, in weitere Beziehungen und verlierst die Arbeit, das, womit man sein Leben unterhält, wodurch man einen Verdienst bekommt, mit dem man sich Dinge gönnen kann, komplett aus den Augen und jammerst dann, wenn man dich nicht für voll nimmt (oder gerade das )

In deiner Angst und im mangelnden Vertrauen in dich selbst fllüchtest du dich ununterbrochen in Lügenkonstrukte, die sich neuerdings und zu meiner Freude wohl nicht mehr halten lassen... auf Dauer raubt das auch die letzte Energie und wo soll das denn hinführen, wenn nicht in die Irrenanstalt.

Ok. Bevor du jetzt wieder aufjaulst, ich sei sooooo esooooo, versuche ich mal eine Beobachtung.

Vor etlichen Jahren meintest du mal in einem Nebensatz allen Ernstes, eine Beziehung gründe sich auf Machtspielchen. Ich war sehr traurig, dass du dieser Ansicht warst und daran wohl auch glaubtest. Ich weiß nicht, ob daher auch diese BDSM-Spielereien beruhen, gehe aber stark davon aus, dass dein Elternhaus so funktionierte.

Zwei stark gekränkte Egos, die sich gegenseitig durch Verletzungen kontrollierten und sich unsinnigerweise in übersprungartige Ersatzhandlungen flüchteten, anstelle mutig ihre Verletzungen aufzuarbeiten.

Sowas will ich keinenfalls. Ich will meinen Mann lieben dürfen, so wie er sit. Ich will ihn und sein So-Sein respektieren und achten und ich will ihm helfen, sich selbst zu sein, damit er aus sich selbst heraus sich und damit natürlich auch mir, gut tun kann.

(Win-Win, wenn man so will, aber eine sehr lieb gemeinte)

Diese beinahe ausschließliche Hinwendung zu deiner S. und deren Wirkung ist einem wahren Zugang zu dir selbst sehr abträglich. Sie streigert sich eher, natürlich noch unter Zuhilfenahme von Alk. und wird immer abartiger, immer 'perverser', weil auch da das Fass ohne Boden seinen Triebut einfordert. Es fällt alles Liebe, Einfache und Ehrliche einfach durch.

Was für eine gewisse Zeit hängen bleibt sind immer härtere, unkonventionellere Kicks, noch gut Bilder, noch höhere Hacken, noch schweinischere Spielchen...

Nur kein Partner will auf dieser Ebene, wenn er denn liebt (auch sich selbst), für ewige Zeiten sich auf diesen unersättlichen Wogen eines bislang unerfüllten Hungers nach sich selbst mitgestalten können.

Eine kleine Erinnerung:

Als wir am Freitag in der Sonne saßen bei dem kleinen Crodino und die Heike kam und du sie begrüßtest, hast du dich komplett blöd benommen.

Kein Mensch, der zuvor mit der Frau, die er liebt und überhaupt an einem Tisch sitzt und eine andere Person begrüßt, steht dabei auf und bleibt dann stehen.

Das war unglaublich unhöflich mir gegenüber und ich muss davon ausgehen, dass das entweder ein subtiler Abwertungsversuch war oder aber einfach ein mangelndes Wissen um 'Etikette.

Richtig wäre gewesem: Du stehst kurz auf um sie zu begrüßen und Bussibussi zu machen und setzt dich dann wieder zu mir, um sie aufzufordern, sich zu uns zu setzen. Oder aber du setzt dich nach der Begrüßung einfach so weider hin, eben in die Ausgangsposition. Schließlich kam sie in unsere Situation und nicht wir in ihre.

Der Eindruck der für mich aber entstehen musst war der, dass ich regelrecht übergangen wurde, weil ich, knigge- und bequemheitsmäßig einfach sitzen blieb, da Frau. Es wurde regelrecht über meinen Kopf hinweg parliert und das is kein Verhalten... und Nebensatz: schon gar nicht von einem, der von sich behauptet, verliebt zu sein.

Ich trage dir das nicht nach, wollte dir aber ein Feedback dazu geben. Ich denke, dass du solche Dinge einfach noch nicht auf dem Schirm hast, vor lauter Partnerwechsler (selbst da) und fehlender innerer Ruhe.

12.10.2014 15:24 • #1


Endlichfrei
Meine Liebe fließt,
ich sperre sie nicht weg,
mache sie nicht klein.

Meine Liebe floss
zuerst zu dir, sehr lange,
bis du mit 'gesagter' Liebe
tief in meinen Verletzungen bohrtest.

Meine Liebe floss
weiter zu dir, unbeirrt,
über Jahre und ich fing an
mitzubohren in meinen tiefsten Verletzungen.

Meine Liebe floss weiter
zu dir, erschreckt von deiner Wut,
deinem Willen, mich zu zerstören,
doch sie floss unermüdlich,
während ich anfing, deine Verletzungen zu studieren.

Mein Liebe floss und ich lies mir Liebe 'sagen'
und glaubte fest daran,
hielt daran fest,
bis ich vor lauter gefühlter, herzzerreißender Liebe für dich
- beinahe -
meine Werte und meinen Wert vergessen hatte.

Mein Liebe floss weiter,
auch wenn ich mich vor dir zu schützen begann.
Und ich betrauerte meine Liebe,
die sich vor dir schützen muss, weil sie gesehen werden will
und nicht verachtet,
in dem du mich zu einem austauschbaren Objekt machst.

Meine Liebe floss auch weiter,
als ich endlich merkte, wie du mich
belügst, betrügst und manipulierst.
Deine Lügen, Intrigen und Manipulationen
waren nicht auf mein Ego,
sondern auf meine Liebe gestoßen.

Meine Liebe, ja,
meine Liebe lies sich nicht eindämmen,
nicht endgültig absaugen, austrocknen.
Sie lebt und fließt.

Liebe, wenn sie einmal ins Herz gepflanzt ist,
ist unkaputtbar.
Diese Liebe ist göttlicher Natur.
Etwas unendlich Tiefes und Reines.
Sie bleibt, selbst wenn der Mensch sich ganz vergessen hat.

Meine Liebe fließt weiter
unaufhörlich.
Sie fließt nun mir entgegen
so warm und sanft,
so gütig und barmherzig,
so treusorgend,
so wertschätzend und schützend.

Meine Liebe hat sich Bahn gebrochen,
deine Blockaden
elegant,
aber auch wütend und voller Lebenswillen
nicht überwunden,
aber überflutet.

Ich bin über deine Nichtliebe hinausgewachsen,
sie tut mir nicht mehr weh,
sie liegt hinter mir.

Meine Liebe fließt heiter
ihren Weg weiter,
wer weiß, wohin sie noch gelangt.

Blockaden sind keine Herausforderung mehr für mich.
Sie bedeuten mir nichts mehr. Sie steigern meinen Wert nicht,
falls ich sie denn überwinde oder amazonengleich
vernichte.

Den Anspruch habe ich nicht mehr.

Ich weiß, dass ich lieben kann, dafür bin ich dankbar.
Jetzt lasse ich mich lieben.

Einfach und leicht.
Ohne Hindernisse,
ohne Herabsetzungen, ohne Vergleiche,
ohne Geringschätzung,
ohne Respektlosigkeit,
ohne neue Verletzungen,
ohne physische und psychische Gewalt oder Missbrauch.

Sowas braucht Liebe nicht.

Denn Liebe ist natürlich, einfach da und leicht.

Liebe tut gut, ist Gemeinsamkeit, emotionale Nähe, Zärtlichkeit und vor allem Respekt.

Letztendlich ist ein Du die Möglichkeit
ein Ich zu finden.
Letztendlich ist die Liebe, die man für jemanden empfindet die Möglichkeit, sich selbst gegenüber liebevoll, wertschätzend und achtsam zu sein.

Ich danke dir dafür, dass du dich hergegeben hast
und ich danke mir, dass ich bereit war, zu lernen.

Danke!

14.10.2014 16:24 • #2


A


Engagement für einen NPSler Blick zurück auf mich

x 3


Endlichfrei
Durch dich habe ich für mich erkannt,
dass Liebe etwas ist, das man nur geben kann.

Genommene Liebe ist immer die Interpretation von Liebe des Anderen.

Ich interpretiere Liebe mit ganz gewissen Haltungen und Gefühlen.

Liebe als Haltung ist für mich zuerst Treue. Dann Gewissenhaftigkeit, Mitteilsamkeit, Offenheit, Respekt, Gemeinsamkeiten anstreben, ...

Liebe als Gefühl ist für mich: Wärme, im Fluss sein, Zärtlichkeit, Streicheln annehmen und geben, Tiefe erlebbar machen, Verständnis aufbringen...

Erzählt ihr mir, was euer Verständnis von Liebe in Haltung und Gefühl ist?

Ich würde mich sehr freuen. Und wenn ihr nur drüber nachdenkt, ist auch schon was gewonnen.

LG

14.10.2014 17:20 • #3


S
Liebe Endlichfrei,

Zitat:
wenn man sich selbst nicht vertraut


Zitat:
Man stabilisiert...eine Lebensangst, die auf mangelndem Selbstvertrauen beruht, mangelndem Glauben in sich selbst und seine Fähigkeiten und Talente, die durch den trüben und einzigen Blick auf alte Verhaltensmuster und Glaubenssätze nicht gesehen werden können.


Zitat:
Man verharrt in einem Zustand der Abhängigkeit von einem ungnädigen, von den eigenen Eltern übernommenen, bereits in seiner Anklage zum Selbstbild gewordenen Blick des eigenen Eltern-Ichs auf das Selbst.


Zitat:
In deinem Fall wird der kleine Alexander mittlerweile von dem jetzt so gewordenen und seienden Ego permanent selbst abgewertet und in seinen Fähigkeiten auf das begrenzt, was er, aufgrund der komplett fehlgeleiteten und von dir übernommenen Blicks der realen Eltern in der Vergangenheit, nur sehen konnte.


Zitat:
Deine Potentilale aus der Vergangenheit leben und es geht ihnen gut. Das sind die anderen Wirklichkeiten, auf die du dich nie fokussiert hast, und doch sind sie genau so real wie das, worauf du deine Aufmerksamkeit bisher gerichtet hast.


Zitat:
Das sind gewissermaßen die Dämonen, die die Tore deiner Vergangenheit bewohnen. Du hast sie teilweise dorthin gesetzt, um dich zu schützen und teilweise, aufgrund von Illusion...


Zitat:
Wenn du willst, kannst du in die Verganehiet zurück und deine anderen Potentiale 'besuchen'. Das wird deine Vergangenheit verändern.


Zitat:
Die Person, die/den du im Spiegel siehst, ist kein gutes Bild dessen, der du wirklich bist.


Zitat:
Wie du jetzt erkannt haben dürftest, beglückst du keinen wirklich, am allerwenigsten dich selbst.


Zitat:
Leider ist es aber so, dass du dich selbt vor sehr langer Zeit verlassen hast und wenn du dich nicht wieder findest, wirst du keinen finden, der dir jemals das Gefühl geben könnte, bei dir zu sein.


Zitat:
Die Verantwortung der Unglücklichen liegt allerdings jeweils bei ihnen selbst und es ist ihnen belassen, für sich zu sorgen und die nötigen Konsequenzen zu ziehen.


Zitat:
Du wirst die Chancen nicht sehen, die sich dir bieten, weil du deine Fähigkeiten unterminierst und weiter an dem bislang unheilvollen Verhaltensmuster der Vergangenheit festhältst


Zitat:
In deiner Angst und im mangelnden Vertrauen in dich selbst fllüchtest du dich


Zitat:
Ich will ihn und sein So-Sein respektieren und achten und ich will ihm helfen, sich selbst zu sein, damit er aus sich selbst heraus sich und damit natürlich auch mir, gut tun kann.


ersetze mal das Du durch ein Ich...Kann es sein, dass Du in diesem Text sehr viel über Dich selbst gesagt hast? Ich kann mich diesem Eindruck nicht erwehren. Du hast Deinen Ex bis in den letzten Winkel analysiert und liegst damit sicherlich auch ganz richtig aber was ist mit Dir? Du schreibst so verdammt fern von Dir selbst. Du hast offenbar in dieser Beziehung kaum Raum gehabt, kaum Liebe und Wertschätzung erhalten und nun lässt Du Dich selbst sogar beim Schreiben außen vor.
Wo bist Du?
Hast Du Dir Raum gegeben?
Ich weiß dass ich mit dem Folgendem nicht auf Gegenliebe stoße aber ich bin überzeugt davon, dass man in solch schmerzhaften Beziehungen immer versucht, etwas im Partner hervorzubringen, zu heilen, zu lieben, was einem selbst ebenso fehlt. Schmerzlich fehlt. Drum empfindet man vielleicht diese tiefe Liebe für jedes verletzte Tier, für verletzte Menschen...übt Nachsicht mit ihnen, obwohl sie einem wehtun. Es ist möglicherweise zum Teil der Versuch, sich selbst zu heilen.

Es ist so leicht, die ganzen Schwachstellen eines anderen Menschen zu erkennen und auf sie hinzuweisen...Es scheint so einfach, sich zu verändern...Man denkt warum drückt er sich davor?! Aber schau Dich an, Deine Schwierigkeiten...Für einen anderen Menschen sind sie leicht zu überwinden, für Dich nicht. Bei Dir selbst kannst Du feststellen, wie verdammt schwer es ist, seine Verhaltensmuster zu verändern, im Tiefen anders zu fühlen als Du es tust. Dein Ex rennt vor sich selbst davon und Du tust es doch auch- zumindest hier in Deinen Beiträgen. Ich sehe hier keine Endlichfrei. Ich sehe nur ihn und empfinde das als sehr traurig.
Er scheint sich selbst der Nächste zu sein und Du bist ebenfalls nur bei ihm.
Wenn wir aufhören, einen anderen Menschen verändern zu wollen, sind wir erstmal auf uns selbst zurückgeworfen. Das kann schwerer sein als in einer destruktiven Beziehung zu verharren aber nur der Blick auf Dich selbst, wird Dich weiter bringen. Wenn Du beginnst, auf Dich selbst zu schauen, dann begegnen Dir auch ganz andere Menschen.

Bitte fühle Dich nicht von mir angegriffen. Ich meine es nicht böse. Ich habe ähnliches wie Du erlebt und bin die gleichen Irrwege gegangen und ich habe sehr lang gebraucht...

Zitat:
Ich denke, das war einfach zu viel und ich habe meine Situation in Unkenntnis fehlinterpretiert und gelernt, alles einfach auszuhalten und mich und meine Gefühle dabei zu vergessen.


Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du ganz bald fühlst, dass Du nichts mehr aushalten musst und Dich Dir selbst in Erinnerung rufst.

Und lass Dich nicht von Medium verunsichern. Sie führt sich manchmal wie eine Forumswächterin auf, meint entscheiden zu können, wer willkommen ist und wer nicht. Sehr viele in dem Narzisstenthread hängen noch sehr an ihrem Partner oder Ex...das ist ja gerade die Crux. Trotz der teilweise sehr intelligenten Beiträge von Medium habe ich noch nie etwas persönliches von ihr gelesen. Sie geht auf andere ein, analysiert, gibt Ratschläge und bevormundet zuweilen. Aber sie selbst hält sich bedeckt...keine Unsicherheit, kein Herzschmerz, keine Offenheit und das seit langer Zeit. Wenn man sich hingegen so sehr wie Du öffnet, dann macht man sich angreifbar. Sie hat immer diese dozierende Art, nie hat sie sich für einen wirklichen Dialog geöffnet. Man wird eher von ihr belehrt als dass man auf Augenhöhe im Gespräch mit ihr ist. Alles bleibt unterkühlt und rational.

15.10.2014 20:49 • x 3 #4


Endlichfrei
Liebe say,

ich danke dir von ganzen Herzen. Ich hatte einen richtigen Horror davor, dass mir jemand geantwortet hat, nachdem Medium mich so runtergeputzt hat und ich mich wirklich sehr klein fühlte.

Und das, was du schreibst, hat mich tief berührt. Ich werde es mir ausdrucken und immer wieder lesen.

Es ist wie ein Geschenk an mich, wie ein Auftrag, das auch wirklich zu tun, wovon ich weiß, dass es richtig ist. Wie tief sitzt dieser Mechanismus, mich schlecht zu behandeln. Ich kenne es aus der Vergangenheit, dass Impulse in die richtige Richtung sehr bald wieder von mir aufgegeben wurden, einfach weil es so mühsam ist für mich, mir gut zu tun.... eben gut mit mir umzugehen, mich wertzuschätzen und meine Wünsche und Bedürfnisse leben zu lassen.... dauerhaft, nicht nur kurz aufflackernd und dann wieder selbst bestrafen...

Danke. Deine Worte sind so liebevoll gewählt. Sie tun mir gut.

16.10.2014 16:58 • #5


Endlichfrei
Ich kenne dieses Muster des sich selbst und die eigenen Bedürfnisse geringer zu schätzen, als die der anderen von ganz früher. Mein Vater war so ein Mensch, dem ich es nie recht machen konnte.

Er selbst konnte es seinen Eltern auch nie recht machen, war nie gut genug.

Ich habe da wohl angefangen, alleine um mich noch irgendwie zu retten, die Psyche von Menschen zu erforschen, die mir in ihrem Verhalten unverständlich waren. Ich wusste immer, dass etwas nicht stimmt, zweifelte zwar nicht an meinem Verstand, wohl aber tatsächlich an meinem Wert.

Und dadurch zweifelte ich auch an meiner Wahrnehmung, meinem guten Draht zu mir selbst und habe mich verdrehen lassen. Mir Dinge eingebildet, nur damit ich in das Weltbild der anderen passe...

Erst hier habe ich zum allerersten Mal die Möglichkeit mich auszutauschen oder anzuvertrauen, Menschen, die Ähnliches erlebt haben.

Ich habe zwei Langzeittherapien hinter mir. Einmal wegen Bulimie und einmal wegen A.Abusus. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was dazu geführt hat und kein Therapeut hat es je mit mir herausgearbeitet. Sicher weil keiner wußte, welchen destruktiven Einfluss diese N. einfach auf Menschen haben, die sich ihnen zugewandt haben .... ich bin ganz am Anfang, aber ich fühle mich trotzdem endlich frei.... denn so gefangen, wie ich bislang war, bin ich mit dem Tag nicht, an dem ich erkannte, dass ich für N. eine Nummer, austauschbar und einfach nur zum Gebrauch genutzt werde. Sowas gibt es in meiner Vorstellung und meiner Gefühlswelt nicht, da konnte ich dann trennen.... aber bis ich das begriffen hatte, habe ich mein altes Verhaltensmuster unbewusst an den Tag gelegt, jetzt ist es mir bewusst und ich kann mit den Aufräumarbeiten beginnen.

16.10.2014 17:19 • #6


S
Liebe Endlichfrei,

Zitat:
Ich kenne dieses Muster des sich selbst und die eigenen Bedürfnisse geringer zu schätzen, als die der anderen von ganz früher. Mein Vater war so ein Mensch, dem ich es nie recht machen konnte.

Er selbst konnte es seinen Eltern auch nie recht machen, war nie gut genug.

Ich habe da wohl angefangen, alleine um mich noch irgendwie zu retten, die Psyche von Menschen zu erforschen, die mir in ihrem Verhalten unverständlich waren. Ich wusste immer, dass etwas nicht stimmt, zweifelte zwar nicht an meinem Verstand, wohl aber tatsächlich an meinem Wert.


diese Worte haben mich sehr berührt. Ich sehe ein kleines Mädchen, das eine Möglichkeit für sich gefunden hat, sich zu retten, wie Du es nennst und weil es vielleicht lange Zeit die einzige Rettungsmöglichkeit für Dich war, ist es doch ersteinmal wunderbar, dass Du sie damals überhaupt entdeckt hast. Ich glaube dass
jeder Mensch, sich seine ganz eigene Rettungsmöglichkeit, sein ureigenstens Rettungsboot erschafft :) Deine Emotionalität und Deine Fähigkeit, die Psyche zu erforschen, sind ja im Grunde genommen sehr schöne Eigenschaften! Sie sind kreativ und kontruktiv darum behalte sie bei aber beginne, sie mehr für Dich selbst zu nutzen. Ich selbst bin dabei, dies zu lernen :)

Und bitte vertraue weiterhin Deinem Verstand denn ich habe den Eindruck, dass er ganz gut funktioniert :) Aber wenn es am Selbstwert hapert und man sich so sehr nach Liebe sehnt, dann interpretiert man mal ganz gerne die eigenen, sehr vernünftigen Einsichten um und will zu gerne demjenigen glauben, den man liebt....
Du schreibst es selbst:

Zitat:
Und dadurch zweifelte ich auch an meiner Wahrnehmung, meinem guten Draht zu mir selbst und habe mich verdrehen lassen. Mir Dinge eingebildet, nur damit ich in das Weltbild der anderen passe...


Und bis zu einem gewissen Grad tun das alle, es ist nur zu menschlich. Aber früh und tief verletzten und verunsicherten Menschen fehlt womöglich so etwas wie ein innerer Navigator...oder anders ausgedrückt: der Navi navigiert uns immer in Richtung Liebe Liebe Liiiiiiebe :D , koste es, was es wolle! Sei es, es kostet das Vertrauen in die eigene Wahrnehmung :D

Zitat:
Erst hier habe ich zum allerersten Mal die Möglichkeit mich auszutauschen oder anzuvertrauen, Menschen, die Ähnliches erlebt haben.


Ja und daher wundert mich dies gar nicht:

Zitat:
Ich hatte einen richtigen Horror davor, dass mir jemand geantwortet hat, nachdem Medium mich so runtergeputzt hat und ich mich wirklich sehr klein fühlte.


Es ist ein Schock, so runtergeputzt zu werden, wenn man meint, endlich Menschen gefunden zu haben, die einen verstehen....man hat Intimstes geteilt und dann kommt lange Zeit keine Antwort. Ich habe den Dialog im Narzisstenthread verfolgt und habe es als ganz schrecklich gefunden, dass man Dich ohne Antwort ließ, nachdem Du fragtest, ob sich ein Beitrag auf Dich bezog.

Zitat:
Ich habe zwei Langzeittherapien hinter mir. Einmal wegen Bulimie und einmal wegen A.Abusus. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was dazu geführt hat und kein Therapeut hat es je mit mir herausgearbeitet. Sicher weil keiner wußte, welchen destruktiven Einfluss diese N. einfach auf Menschen haben, die sich ihnen zugewandt haben .... ich bin ganz am Anfang, aber ich fühle mich trotzdem endlich frei....


Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne :D Im Ernst. Da steckt eine ganz besondere Energie drin! Kennst Du das? Du liebst irgendeinen Song und liebst den Anfang so sehr, dass Du 10 Mal hintereinander auf Start drückst? :D
Start! Ich wünsche Dir, dass Du weiterhin Dein Befreiungsgefühl genießen kannst! :trost: Und was heißt eigentlich schon ich bin ganz am Anfang? Ich mache auch oft solche Aussagen...aber es ist nur der Anfang eines bestimmten Lebensbereichs...In anderen bist Du sicherlich schon viel weiter! Und wir sind sowieso immer genau so weit wie wir nur sein können. Dass Du 2 Therapien gemacht hast, zeigt doch, wie bemüht Du um Dich selbst bist.
Und ja, viele Psychologen haben leider keinen blassen Schimmer, wie schädlich solch destruktive Beziehungen für die Seele sein können. Psychologen sind auch nur Menschen und verkennen auch vieles. Ich glaube es war Kimberly, die in ihrer Narzzeit in Therapie war und das Aufbegehren ihrer Seele interpretierte sie gemeinsam mit dem Psychologen als ihre eigene Verlustangst- soweit ich es erinnere.
Und ich hoffe, dass Du Deine Bulemie- ja wie soll ich sagen?- besiegt hast? Ich finde, es ist eine sehr aggressive Erkrankung, ein gewaltsamer Aufschrei der Seele. Ich habe nie Bulemie gehabt aber als ich in einer sehr ungesunden Beziehung steckte, litt ich irgendwann an Magersucht. Die Therapeuten- so bemüht sie auch waren-, bezogen es auf meine Kindheit (klar, die ersten Ursachen liegen dort)...aber die Beziehung hatte mich aushungern lassen. Mit dem Ende der Beziehung kam auch der Appetit wieder :D und im Laufe der Zeit auch die Einsichten...

Zitat:
denn so gefangen, wie ich bislang war, bin ich mit dem Tag nicht, an dem ich erkannte, dass ich für N. eine Nummer, austauschbar und einfach nur zum Gebrauch genutzt werde. Sowas gibt es in meiner Vorstellung und meiner Gefühlswelt nicht, da konnte ich dann trennen.... aber bis ich das begriffen hatte, habe ich mein altes Verhaltensmuster unbewusst an den Tag gelegt, jetzt ist es mir bewusst und ich kann mit den Aufräumarbeiten beginnen.


Viel Spaß beim Ausmisten! Sieh es wie einen Frühjahrsputz an 8) Mach Dir schöne Musik an und lass die Tränen rollen! :trost: Katharsiseffekt!

Zitat:
Es ist wie ein Geschenk an mich, wie ein Auftrag, das auch wirklich zu tun, wovon ich weiß, dass es richtig ist. Wie tief sitzt dieser Mechanismus, mich schlecht zu behandeln. Ich kenne es aus der Vergangenheit, dass Impulse in die richtige Richtung sehr bald wieder von mir aufgegeben wurden, einfach weil es so mühsam ist für mich, mir gut zu tun.... eben gut mit mir umzugehen, mich wertzuschätzen und meine Wünsche und Bedürfnisse leben zu lassen.... dauerhaft, nicht nur kurz aufflackernd und dann wieder selbst bestrafen...


Oh ja, das kenne ich auch. Komisch, nicht wahr? Es ist doch eigentlich so zuwider der Naturgesetze, dass man eine Hemmung hat, gut zu sich zu sein. Aber man kann es lernen und Freude daran finden...erst kurz aufflackernd, dann immer öfter aufflackernd...dann steckt man wieder im alten Mechanismus...dann flackert wieder die Lust an sich selbst auf....Dauerhaft ist ein schönes Ziel aber verurteile Dich nicht, wenn Du immer mal wieder in alte Fallen tappst! Übe Nachsicht mit Dir selbst wenn das geschieht,- ich glaube, auch diese Nachsicht mit sich selbst gehört doch auch dazu, sich selbst wertzuschätzen.

17.10.2014 17:37 • x 1 #7


Endlichfrei
Du lieber Mensch,

ich bin hier leider in Tränen aufgelöst und nicht so kommunikativ.

Ich danke dir von Herzen für deine so sehr verständnisvollen Worte, jedes davon hat mich gefunden und berührt.

Ich denke, dass es in meiner Situation ganz gut wäre, wenn ich einen Menschen an meiner Seite hätte, dem ich mich anvertrauen könnte und der professionell geschuhlt ist und auch für seine Aufgabe bezahlt wird.

Mit deinen Worten triffst du so sehr ins Schwarze und ich fühle mich dabei auch so verstanden, dass ich mir wünsche, dass es irgendwo eine Therapeutin gibt, die ebenso weiß, worum es im Ursprung geht.

Es ist so verdammt vielschichtig, so abgefahren dimensionslos, dass es kaum zu ertragen ist.

Meine Güte...

Ich danke dir unbekannterweise von Herzen für dein Dasein, für dein Teilen deiner Erfahrungen, das alles hat mir sehr geholfen. Es geht sicher weiter.

18.10.2014 19:34 • #8


Endlichfrei
Hallo Say,

du hast quasi 'mein' Fass aufgemacht.

Ich bin die letzte Menschin, die sich darüber beschwert; ich bin dir im Gegenteil sehr dankbar.

Ich hätte nie gedacht, dass ein Mensch für meine Situation jemals so viel Verständnis aufbringt. Meine Tränen fliesen gerade wie Bäche...

Ich wünschte mir so sehr, dass ich alles, was mich bewegt, in Worte fassen kann, ich kann es aber nicht.

Ich kann sonst reden wie ein Wasserfall und habe es sicher auch hier so versucht, aber ich bekomme nichts von dem heraus, was mich bewegt und was mich zutiefst berührt hat. Ich kann sogar sagen, dass mich aus einem unerfindlichen Grund kein Moment der Wut oder der Missgunst überfällt.... ich bin einfach nur arg müde...

Ich habe hier gelesen, dass andere auch müde sind, ich verstehe jetzt endlich, weshalb ich so müde war... es war einfach diese emotionale Überforderung, dieses Geben ohne jemals etwas zu Bekommen.... dabei wollte ich gar nichts bekommen, ich wollte nur meine Liebe erklärt und angekommen wissen...

ach herrjee... das ist alles so verdammt naiv und lieb,

... diese ganze Testosteronmistmistigkeit will ich gerade gar nicht....

ich habe mich so in diesem Mist verloren...

ohgott....

18.10.2014 19:49 • #9


A
Hallo...

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mich dieser thread sehr berührend...ich kann jedes Wort nachvollziehen, weil ich mich in einer ähnlichen Situation befinde...

Deine Worte Say, berühren mich zutiefst, auch wenn sie nicht an mich gerichtet sind...ich habe wirklich selten, vllt noch nie, so ehrliche und wahre Worte gelesen...sie bauen sogar mich als nur mitlesende auf und erreichen mein Herz...vielen dank dafür

Ich habe mich nun auch nach langer zeit in Therapie begeben...und diese tut mir unheimlich gut...befinde ich mich nun endlich auf der Reise zu mir...auch wenn es erst dadurch geschehen ist, dass ich an solch einen menschen geraten bin...aber trotz allem bin ich dankbar, denn ohne ihn, hätte ich mich wohl nie auf diese Reise begeben...

Freue mich auf weitere tolle Beiträge von euch beiden und wünsche euch alles, alles gute...

18.10.2014 20:18 • x 1 #10


Endlichfrei
Hallo amEnde32,

ich hoffe doch und vermute von Herzen, dass du nicht am Ende bist.

Ich weiß sehr gut, wie du dich fühlst und ich kann heute sagen, dass es niemals das Ende war.

Es war immer ein guter Kontakt zu mir selbst.

Ich freue mich sehr, dass du dich für meinen Strang interessierst und somit für dich selbst. Darum geht es.

Es ist wichtig, dass du zu dir findest, dir gefällst, dir genügst und dich wertschätzt. Alles andere ist wirklich unwichtig.

Alle erdenklich Liebe dir.

18.10.2014 20:23 • #11


Endlichfrei
Ich habe erst nach vielen weiteren Tagen des Lesens hier im Forum begriffen, was mir überhaupt wiederfahren ist. Ich weiß jetzt, dass ich von Kindheit an im Leiden trainiert bin und dass ich es bis heute oder gerade erst gestern nicht auf dem Schirm hatte, was ich mit mit habe machen lassen.

Der N.. selbst meinte, „du sahst auf diesem Klassenfoto aus der 6. so leidend aus, lebe doch mal endlich!“ (mein Kommentar heute: soso, du wirfst mir vor, ich würde nicht leben, saugst aber meine ganzen wundervollen Ansätze von Lebensfreude auf, ohne auch nur ein einziges Gefühl zu geben, ohne auch nur einen Satz der Zuneigung und des Interesses zu verlieren) Das war in einem Telefonat, als er sich darüber beschwerte, dass ich ihn nicht zu einem Bekannten begleitet hatte, der auf der selben Schule war, wie ich und der so ein Jahresprogramm rauskramte.

Ich hatte mich an diesem Abend mit einer Flasche Wein zurück gezogen, weil die mir lieber war, als dieser Mann. Wir waren sicher ein ¾ Jahr zusammen. Fernbeziehung mit gelegentlichen gemeinsamen Wochenenden. (Zuletzt waren es 6 (SECHS) Jahre on-off Fernbeziehung) Er lebte zu der Zeit im Knast. 'Nicht dass ich einem drittklassigen Verbrecher zum Opfer gefallen wäre', meinte ich damals. Ich war in dieser Zeit schon so defizitär und wusste es nicht, bekam es nicht in einen Bereich meiner Denkensweise, aus dem heraus ich schützend oder erwachsen hätte reagieren können. Ich noch komplett traumatisiert von früher.

Ich wollte mir einreden (mithilfe eines sekundären Kommentars meiner Mutter: 'Doktoren haben gewisse Kreise genossen und einen entsprechenden Umgang gepflegt...blubblabla'. Ach, was habe ich mich von allem so sehr beeinflussen lassen. So breitgetreten und langgestreckt. Ich war genauso ein Pfannkuchen- wie ein Hefeteig, ich war süß und sauer, herb und scharf, ich war nichts und alles, Tussi und *beep*, *beep*, Heilige, Märtyrerin, Göttin, Herrin, Frau....

Mensch, ich … es ist unfassbar, ich stehe ganz am Anfang, und wenn ich zurück blicke, so wusste ich schon ganz zu Beginn, dass was nicht stimmt. Warum, warum, wieso, wie blöd, wie kann ich nur? Es tut mit so leid für mich. Es tut mir sogar so leid für jede Frau, die vor und die nach mir kam und kommt, es ist einfach blödsinnig und blind und naiv und lieb und niedlich, auf solche perfiden, einfältigen, krass blöden, oberflächlichen, rücksichtslosen, selbstsüchtigen Eigenarten und Verhaltensweisen hereingefallen zu sein.

Was hat mich, was hat jede andere Frau vor und nach mir angetrieben, sich längerfristig und wider besseren Wissens so ein VERHALTEN anzutun?

Ich neige immer mehr dazu, dass es nicht um den Mensch an sich geht. Es ist sein Verhalten, das stört, traurig, wütend, ungehalten, lustlos macht und abschreckt, den Kopf schütteln und/oder Fassungslosigkeit sprüren lässt... das einfach nicht akzeptiert werden will in meinem Kopf, in meinem Herzen. Es ist einfach nicht verständlich und nachvollziehbar.

Solange nicht, bis man sich aus lauter Verzweiflung immer mehr mit diesem Menschen beschäftig, immer tiefer gräbt und immer umfassendere Erkenntisse gewinnt..... zuerst über IHN.

Wie gemein. Und das lese ich auch so oft. Denn es sind doch immer die Leidenden, die sich mit ihrem Peiniger auseinandersetzen, ihn verstehen wollen, seine fiesen Tiefen begreifen wollen, um zu verstehen, warum ihnen das passiert, welche Voraussetzungen sie bieten, dass ihnen das passiert, was passiert und zumindest in meinem Kopf nicht als plausibel, begreifbar, verständlich, akzeptabel ankommt.
Ich habe ihn ja jetzt seit 3 Wochen nicht gesehen. Bis letzte Woche haben wir uns noch mails geschrieben. Das Handy habe ich nach Vertragsablauf, der gut in die Zeit fiel, einfach tot sein lassen. Ich fühle mich freier und kann noch gar nicht damit umgehen.

Ich habe noch diese inneren Spannungen, als müsste ich mich wappnen gegen eine unangenehme Überraschung, die mir gleich passiert und ich rede mir ein, dass das jetzt alles nicht mehr so ist und ich spüre förmlich, dass sich mein Körper an diesen Stress gewöhnt hat und diesen voraussetzt.

Ich lebe immer noch im Stress vor der Angst wieder betrogen, belogen, benutzt oder gedemütigt zu werden, obwohl mein Alltag gerade sehr banal ist. (Bis auf meine Zweitbeschäftigung an einer Tankstelle, die mich jetzt stresst, aber auch super ablenkt in der Zeit, in der ich dort bin) Mein Körper hat das, so weiß ich jetzt auch, schon vor N.. verinnerlicht und möglicherweise war ich gerade entzügig, als ich ihm begegnete, denn mir ging es nach einer Therapie gerade mal 2 Monate richtig gut MIT MIR.

Es ist niederschmetternd, was sich mir für Zusammenhänge auftun. Ich mag das alles gar nicht fassen. Einerseits ist es schockierend, andererseits auch faszinierend, wie komplex so ein menschlicher Mechnanismus, seine Gewohnheiten, seine Physis, seine Psyche doch sind, dass sie sich bei einem Veränderungswillen so anstrengend widersetzen.

Medium hat mich böse angefahren und mich schlimm beschuldigt. Ich solle in ein Narzisstenforum, wo alle auch was Besonderes sind. Das blieb hängen. Ich fühle mich nicht als etwas Besonderes, als eine, die etwa mehr leidet oder Schlimmeres durch gemacht hat oder besser weiß, wie man mit einer Situation umgeht. Aber in meinem Leben habe ich erlebt, dass ich mich als anders fühlte, als die meisten und weniger zugehörig. Das erlebe ich jetzt bei meinem 19jährigen und es tut mir von Herzen leid.

Der Kleine ist ganz drin in allem, gibt sich, nimmt, ist aber gerade sehr viel krank. Hoffentlich macht er das nicht für mich.

Als ich drei war, verlor meine Mutter meine Zwillingsschwestern, kurz danach kam ich für 3 Monate in ein Kinderheim wegen Lungentuberkulose. Mein Vater ist auf Bildern mit mir als Baby zu sehen und da sieht noch alles easy aus. Später hat er mich nicht mehr angefasst, es sei denn, er hat mir Ohrfeigen gegeben oder mich in mein Zimmer geschubbst.

Meine Mutter litt darunter, dass mein Vater PLÖTZLICH so war. Er hätte mit ihr vor ihrer Hochzeit über seine schlimme Kindheit gesprochen und dass es keine Gefühle zuhause gab und der Vater nur nachhause kam, um zu bestrafen. Er wolle in seiner Familie mit meiner Mutter alles anders machen.
Ich glaube ihm von Herzen, dass er sich das wirklich wünschte, denn ich weiß mittlerweile, wie tief Traumata aus der Kindheit sitzen und wie sehr die Synapsen dem besten Willen einen Strich durch die Rechnung machen, wenn man sich ändern will.

Damals gab es noch nicht so viele Möglichkeiten der Unterstützung und meine Mutter hatte natürlich auch ihr Päckchen aus der Kriegsvergangenheit und ich habe das alles verstanden und meine Eltern die heute mitte Siebzig sind, haben auch sehr an sich gearbeitet. Und dennoch und nach 2 Langzeittherapien mache ich noch gerade jetzt die knallarte Entdeckung, dass die Angst, die Angst vor komplett unbegründeter Verletzung eines unbedarften, liebenswerten und liebevollen Wesens ganz tief in mir steckt.

Entschuldigung. Wahrscheinlich brauche ich noch ein paar Jahre Ruhe davor, bis ich alles so dezidiert und anschaulich und auch strukturiert erklären und erzählen kann, wie ihr, von denen ich so staunend lese.

Ich bin hier vielleicht sehr wenig charmant mit meinem Problem hereingepoltert und habe mich auch anderen Problemen genau so unsensibel gegenüber verhalten. Das tut mir schrecklich leid. Ich will mir zuliebe und meiner Entwicklung zuliebe hier einen Neuanfang machen.

Ich bin am Ende oder am Anfang. Und bevor ich eine coachende Therapeutin für genau dieses Thema gefunden habe, will ich hier mich einbringen und lernen.

Ich komme hier sicher komplett verwirrt rüber, in meinem privaten Umfeld ist das ganz anders. Aber da wage ich mich auch nicht an dieses Thema.

Danke alle jenen, die hier gelesen haben. Einen schönen Abend wünsche ich euch.

21.10.2014 18:50 • x 1 #12


S
Zitat:
Ich komme hier sicher komplett verwirrt rüber, in meinem privaten Umfeld ist das ganz anders. Aber da wage ich mich auch nicht an dieses Thema.


Huhu

nein, Du kommst nicht verwirrt rüber! Gar nicht. Du bist bewegt, verletzt,verunsichert, suchend, aufarbeitend usw. aber ich empfinde Dich als absolut klar im Köpfchen
Und als sehr selbstkritisch, empathisch und gedankenvoll: Deine Gedanken über Deinen Sohn, Deinen Vater, Deine Mutter, Dich selbst...zeugen von Deiner menschlichen Tiefe. Du brauchst einfach einen Spiegel für all diese Themen und das ist ganz normal! Du liest Dich intelligent, klar, nur scheinst Du gerade oder grundsätzlich sehr, sehr wenig Vertrauen in Dich selbst zu haben. Du wirkst wie mit 1000 Themen beladen im Nebel tastend und einen Menschen suchend, der Dir spiegelt, dass Du richtig liegst.
Und zum Thema Verwirrung oder sich verrückt fühlen...weißt Du...wie soll ich es ausdrücken? Wenn man ein schweres Leben hat weil man eben nicht alles in die Wiege gelegt bekommen hat, dann ist das Leben zuweilen wirklich ein Kampf. Wer nicht recht hinsieht, empfindet möglicherweise den Menschen als verrückt, verwirrt oder sonst was aber die Umstände können einen einfach überfordern...So viele Fragen stellen sich...so viele Schwierigkeiten, die zu bewältigen sind. Da kann man schon mal aus dem Gleichgewicht kommen und das Gefühl für sich selbst verlieren. Und am Ende einer Beziehung mit einem Egotripler kann man mit dem Gefühl zurück bleiben, verrückt zu sein. Schließlich hat man etliche Verrücktheiten erlebt. Ich kann Dir nur versichern: Du wirkst ganz klar! Zudem löst eine Trennung bei jedem Menschen zunächst einmal eine Orientierungslosigkeit und Hilflosigkeit aus...also alles ganz normal...wenn auch sehr schwer.

21.10.2014 19:43 • #13


Endlichfrei
... mir wurde nicht alles in die Wiege gelegt, aber doch so viel. Wirklich. Ich bin davon überzeugt, dass ich wirklich viel kann und weiß und auch immer mehr davon einfach einbringen kann. Das fühlt sich gut an und manchmal auch wie ein Wunder.

Es gibt unglaublich viele Seiten an mir, die ich jetzt gerade so richtig wahrnehme und wertschätze, die mir in meiner Vergangenheit einfach als geläufig und normal erschienen, weil sie so und nicht anders von mir erwartet wurden. Schält man doch durch harte und unerbittliche Erziehung gute Charaktere heraus?

Es scheint mir so. Ich habe unter der Unerbittlichkeit meines Vaters gelitten, genauso, wie unter der Leidensfähigkeit meiner Mutter im Hinblick auf mein Leid als ungliebte Tochter. Ist es nicht einfach sinnvoll und zielorientiert und vor allem ergebnisrelevant, wie man seine Kinder annimmt und mit ihnen umgeht?

Ich habe meinen ersten Sohn aufgrund von Schuldgefühlen, die nicht mir gehörten, in Watte gepackt und jetzt einen renitenten, desorientierten Menschen in sein kleines Leben entlassen. Er ist rebellisch und hochintelligent, er schaut hinter die Masken und hinter jede andere Tarnung auch. Aber das macht ihn zu einem Menschen, der keine Anstrengung mehr unternehmen will in einer Welt der Lügenkonstrukte.

Wie will ich, nachdem ich meins erlebt habe, diesem intelligenten jungen Mann eine Wegbereiterin sein? Ich kann es nicht. Ich sehe ihn gerade entschwinden in seine, in eine neue Welt, die mir in weiten Teilen unbegreiflich sein wird, weil mir die Kapazitäten fehlen. Er geht und kommt, wie es ihm gefällt und manchmal hat er Hoffnung, dass ich ihm helfen kann. Aber dann denke ich, dass das Lapalien sind... also ihn zur richtigen Zeit irgendwo hinfahren (mit einem geliehenen Auto)

Es ist nicht einfach. Aber es ist auch nicht so superschwer. Ich kann es wuppen. Irgendwie. Und ich hätte sicher nicht davon erzählt oder dieses Fass erstmal aufgemacht, wenn du nicht da wärst, liebe Say. Ich danke dir, dass du hier liest und mich nachzuvollziehen versuchst.

Das hilft mir sehr. Danke.

21.10.2014 20:54 • #14


Endlichfrei
Mir wird auch meine rigides Auftreten und mein Abkanzeln klar, das ich immer wieder in meinem kleinen Leben in Situationen eingebracht habe... es ist meine Art, mit mir selbst umzugehen, denn es ist auch die Art und Weise, wie maßgebend mit mir umgegangen wurde... da konnten die kleinen, schwachen und leblosen Rettungsversuche meiner Mutter auch nix ausrichten. Denn sie hätte sich an meinen Vater wenden müssen, ihm Kontra geben, ihm Vehemenz und eigenen Willen entgegensetzen müssen, damit er nicht seine kleine, unbeholfenen Versuche groß werden lassen kann... Narzissmus pur.

Ein Unbeholfener, der Überhand nimmt (siehe Politik) und eine Frau, die zu lieb ist und zu treu und zu 'doof', um sich zu wehren gehen diese perfide, sich selbst verständigende Struktur.

Ich komme nur langsam dahinter, aber ich will das alles begreifen. Es tut mir gut, zu wissen, dass ich letztendlich einfach ich sein kann, hinter all dem Gedöns und Getue. Es ist alles nur Luft, was da so nebenbei produziert wird, unter dieser Luft habe ich gelitten, es sind gesellschaftliche Blähungen.

Wer braucht denn sowas.

Das geht doch nicht so weiter, oder? Das endet jetzt doch hoffentlich irgendwann?!

21.10.2014 21:16 • #15


A


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