Hallo Uriel, Joma und alle anderen,
ich verfolge diesen Thread jetzt schon eine Weile und möchte - bevor er auf Seite 2 verschwindet - dann auch meinen Senf dazutun.
Ich bin wie ihr ein Leidensgenosse, der alles auch so o.ä. erlebt hat und genauso fühlt wie ihr.
Zunächst mal zu meinem Fall:
Ich lernte meine Ex letztes Jahr im November kennen. Sie lebte seit 1 ½ Jahren vom Mann getrennt. Mein Verstand sagte Nein, aber sie verstand es blendend, mir Schmetterlinge in den Bauch zu pflanzen.
Nach einer wundervollen „Wolke 7 Phase“ gab meine EX mir im Februar den Laufpass! Urplötzlich und ohne Vorwarnung! Für mich brach eine Welt zusammen. Damals meinte sie, sie wäre sich ihrer Gefühle nicht mehr sicher und lieber ehrlich sein und jetzt Schluss machen als in ein paar Monaten und währenddessen dem Partner etwas vormachen. „Ich hätte eine Partnerin verdient, die mir auch die Liebe zurückgeben kann, mit der ich sie überhäuft hätte.
Ich fing an, unsere Beziehung zu analysieren schickte ihr seitenlange „Beziehungsende-Verarbeitungsmails“, die in ihr die Schuldgefühle und die Zweifel, alles richtig gemacht zu haben, keimen ließen.
Genau das hatte ich bezweckt. Es folgten Annäherungsversuche von ihr und sie schlug ein persönliches Treffen vor.
Dann passierte mir - wie Uriel - ein Fehler, dass ich in ihrem E-Mail-Account schnüffelte, sogleich entdeckt wurde und postwendend log, dass sich die Balken bogen!
Sie durchschaute mich und urplötzlich sah ich all meine Felle davonschwimmen.
Ich ließ mich herab zu einem Verhalten, was sonst nur ein jämmerlicher Waschlappen tut.
Ich flehte und bettelte um ihre Liebe!
Damit erreichte ich genau das Gegenteil von dem, was ich eigentlich beabsichtigte.
Es trat eine knallharte EX auf, die urplötzlich die starke Frau mimte und am liebsten den Kontakt erst mal ruhen lassen wollte.
Sie warf mir sogar vor, ich sollte mich in psychotherapeutische Behandlung begeben.
Ich verfasste eine seitenlange Mail, die ich mit „meine letzte Mail“ betitelte, verbat mir solche Vorwürfe und warf ihr „Beziehungsphobie“ vor.
Die Wirkung, die dann eintrat, hätte ich so nicht für möglich gehalten!
Urplötzlich war sie wieder die von Schuldgefühlen geplagte EX, die keinesfalls den Kontakt zu mir verlieren wollte
Es kam dann 9 Wochen nach ihrem Schluss zur persönlichen Aussprache.
Mir gelang es bei dieser Aussprache mehr über ihr Vorleben zu erfahren.
Sie wuchs ohne Vater auf, stand sehr früh auf eigenen Beinen, sorgte u.a. für ihre Schwester, während sich die Mutter herum trieb.
In ihrer ersten langen Beziehung geriet sie an einen Typen, den sie mit allen ihren Kräften zu formen versuchte, ein Typ, der sich partout nicht in die Gesellschaft einfügen wollte, der arbeitslos war und nur Mist baute.
Hier muss etwas passiert sein, was sie heute noch zu verarbeiten hat.
Jedenfalls flossen bei der Geschichte erste Tränen.
Nach dieser Beziehung hatte sie zahlreiche Kurzaffären – größtenteils mit verheirateten Männern – die eigentlich nur eins von ihr wollten. Es gab Affären mit Arbeitskollegen usw.. Alles war immer nur von kurzer Dauer!
Dann Ende 20 lernte sie ihren Mann kennen! Ein Typ mit dem sie praktisch nie Streit hatte oder streiten konnte in den 9 Jahren Beziehung und Ehe! Ein Typ, der heute immer noch darauf wartet, dass sie zu ihm zurück kehrt.
Nach der Trennung von ihrem Mann, den sie urplötzlich nicht mehr lieben konnte - hatte er sie doch mit einer Anderen betrogen - obwohl sie damals die kriselnde Ehe zu retten versuchte, hatte sie gleich eine 3-monatige Affäre mit einem Typen, der ihr Sprungbrett aus der Ehe war. Der gab ihr aber den Laufpass und hatte postwendend eine neue Freundin.
Es eine 6-wöchige Affäre mit einem Typen, der nur das Eine von ihr wollte.
Es folgten noch diverse Versuche übers Internet einen Partner zu finden. Außer diverser Dates und ONS kam dabei nichts zustande.
Als wir uns kennen lernten ging es Anfangs sehr behutsam und langsam voran. Erst nach gut 2 Monaten lernten wir uns auch persönlich kennen.
Doch dann wurde von ihr der Turbo gezündet.
Was will Mann machen, wenn er so von einer Frau umgarnt wird und eindeutige Signale kommen?
Es folgte ein wunderschöne „Wolke 7 Phase“ bis sie plötzlich merkte, dass zu einer richtigen Beziehung mit richtiger Liebe etwas mehr gehört als nur verliebt sein.
Sie zog die Reißleine!
Unser 2. Versuch begann so gefühlvoll und zärtlich, als wenn es nie eine Trennung vorher gegeben hätte,
Während dieser zweiten Phase (insgesamt 7 Wochen) öffnete sie sich auch dahingehend, dass sie mir ihre Gefühle und Sehnsüchte schilderte. Die 3 Wochenenden, wo wir uns sahen, waren geprägt voller Zärtlichkeit, Glücksgefühlen und Harmonie, dass es mir schon unheimlich vor kam.
Doch urplötzlich von jetzt auf gleich wieder die Notbremse. Diesmal aber mit der Erkenntnis, dass das nie was mit uns geben wird. So ihre Worte.
Doch keine 3 Wochen später wieder die ersten Anspielungen, dass man ja in Zukunft mal wieder was miteinander unternehmen könne.
Und heute nach 3 Monaten nur sporadischen Kontakts kommen verstärkte Anspielungen, die darauf schließen lassen, dass ich ihr doch nicht so gleichgültig zu sein scheine.
Anders als nach dem ersten Schlussmachen habe ich versucht durch Kontaktentzug (Sperre wäre zuviel gesagt), wieder ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken.
Soweit meine Geschichte mit meiner EX!
Ist es typisch für solche Frauen, die nicht in wohlbehüteten Verhältnissen groß wurden, dass sie heute Probleme haben, zu lieben und Liebe empfangen zu können?
Ist es typisch, dass solche Frauen Meisterinnen im Verdrängen sind, so wie sie selber von sich behaupten?
Ist es typisch für solche Frauen, dass sie dann auf Freundschaft machen, dass sie nicht den Kontakt lösen wollen, warum auch immer!
Eine Partnerschaft ist zwar nicht mehr gewollt, aber loslassen will frau auch nicht! Warum auch immer!
Ist es typisch für solche Frauen, dass sie über die Verliebtheitsphase nicht hinaus kommen?
Ist es typisch für solche Frauen, dass sie am liebsten die Beziehung - oder sagen wir besser die Anfänge mit der rosaroten Phase – geheim halten und wenn die Gedanken an die Zukunft aufkommen oder eine Beziehung öffentlich zu werden droht, dass sie dann in Panik verfallen?
Oder ist es einfach nur so, dass sie einfach mit ihren Altlasten und den Erfahrungen im Leben nicht zurecht kommen und nicht wissen, was sie wollen?
Und warum können wir uns von diesen Frauen nicht lösen? Auch wenn der Verstand regelmäßig Nein sagt, warum schaffen wir einfach nicht den totalen und auch emotionalen Kontaktabbruch?
Ist in unserem Bauch nicht immer noch die Hoffnung, dass es noch mal klappen könnte?
Was ist es, was uns so ungemein fesselt?
Für mich persönlich ist unerklärlich und eine absolut neue Erfahrung.
Oder ist es dieses „Helfersyndrom“, was uns so an diesen Typ Frau fesselt?
Jedenfalls habe ich meine 6-jährige Beziehung mit meiner ExEx im Verhältnis weitaus schneller verarbeitet als diese 3-Monatsbeziehung und auch keinerlei Kontakt mehr zu ihr, obwohl wir uns doch öfters in gemeinsamen kulturellen Kreisen über den Weg laufen.
Ich bin ratlos!
Hubby