Endloses schwarzes Loch

E
Liebe U.K.!

Danke für deine lieben Worte!

Es ist vermutlich die falsche Wortwahl, wenn ich immer schreibe: aus dem Herzen reissen.
Es war wohl eher so, daß ich mir selbst eingeredet habe, ihn nicht mehr zu lieben, ihn nicht mehr lieben zu müssen.
Habe damit irgendwie wieder auf diesen Sinnspruch verdraut: Der Glaube kann Berge versetzen.
Mir war nur irgendwann bewußt geworden, wenn ich nicht aufhöre weiter an ihm zu klammern und nur dem Schönen nachtrauere, komme ich nie mehr auf die Füße.
Diese Erkenntnis war sehr schmerzhaft und auch ungewollt.
Man will ja wirklich nicht aufhören ihn zu lieben. Aber ich habe erkannt, nur SO konnte ich mich lösen.
Und danach ging es endlich Stück für Stück bergauf.

Mit deinen Worten hast du genau das getroffen, was ich meinte mit der *eingebildeten Liebe*.
Ich frage mich das auch heute noch gelegentlich.
Was vermisse ich denn so?
-Vermisse ich IHN?
-Vermisse ich das Vertraute?
-Vermisse ich die Gewohnheit?
-Vermisse ich die Familienbande?
-Vermisse ich die Zärtlichkeiten?
-Vermisse ich die Liebe?

Ich weiß was ich heute habe.
IHN vermisse ich nicht mehr. Es war wohl lange Zeit so.
Vertrauen muß ich erst wieder finden, aufbauen. Egal in wen.
Gewohnheit? Muß nicht unbedingt sein. Gewohnheit avanciert sehr schnell in Langeweile.
Die Familienbande vermisse ich sehr. Gemeinsames Essen, Picknick, Ausflüge, das morgendliche gemeinsame Kuscheln im Bett ect.
Zärtlichkeiten? Jain. Ich mag mich, meine Tochter kuschelt mit mir. Aber manchmal packt es mich doch und tigere wie aufgezogen und ruhelos durch die Wohnung. Ich glaube, du verstehst was ich meine. ;) Nach fast 12 Monaten Abstinenz wohl auch normal.
Einfach nur mal Kuscheln, wegen mir auch Küssen, Streicheln, im Arm gehalten zu werden.
Die Liebe!
die eine Liebe habe ich. Ich mag mich selbst, ich libe meine Tochter, sie liebt mich.
Die andere, partnerschaftliche Liebe fehlt mir schon sehr.
Einfach (dumm, ich weiß) meine Bestätigung als Mensch und Frau zu bekommen und auch zu geben.
Ich habe so viel Gefühl in mir, daß es mich manchmal zerreisst, weil ich nicht weiß wohin damit.

So, meine liebe U.K. Ich wünsche auch dir ein schönes Wochenende.
Geh morgen vielleicht völlig ohne Erwartungen zu eurer Feier.
Oder mach es wie ich. ;)
Mal den Teufel an die Wand, stell dir das Schlimmste vor, was passieren kann. Dann kann es nur noch besser werden und man ist nicht so enttäuscht. (ohne Gewähr ;))

Viele liebe Grüße Nicole

26.07.2002 14:37 • #46


U
Liebe Nicole,

zum Thema Abstinenz muss ich jetzt vielleicht doch auch noch was sagen. So lange ist es bei mir ja jetzt wirklich noch nicht her. Genau gesagt 45 Tage (ich zähle sie nicht, hab bloß gerade nachgerechnet). Trotzdem vermisse ich diese Form der Nähe auch sehr.
Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal sagen würde. ;)
Aber ja - der S. fehlt mir sehr. So jetzt hab ich es endlich mal ausgesprochen. Ich überlege mir immer, wie blöd das klingen muss. Da trauere ich der verlorenen Liebe nach, dem Menschen, der mir wichtig ist,.... und denke doch dauernd an den S. mit ihm. Vor ihm war ich jahrelang abstinent (zwangsläufig) und es hat mir nicht viel ausgemacht. Aber er war nunmal auch der erste in dieser Hinsicht. Ich wollte es vorher schon auch gern, aber ich hab es nicht wirklich vermisst. Erst jetzt, wo ich weiss, wie schön es sein kann, fehlt es mir sehr.
Ehrlich gesagt kommt es mir fast jeden Tag in die Gedanken, wenn ich an unsere gemeinsame Zeit denke. Bin ich jetzt s.süchtig? Oder ist das wirklich normal? Unsere Beziehung bestand ja nicht nur daraus (obwohl wir es sehr oft getan haben - am Anfang einer Beziehung aber doch relativ normal, oder?). Ich erinnere mich ja auch an tausend andere Kleinigkeiten. Es ist auch nicht das, was mir in den Sinn kommt, wenn ich ihn ansehe. Nur wenn ich allein bin und über alles nachdenke, vor allem nachts, wenn ich alleine im Bett liege, denke ich doch sehr oft daran. Es ist auch nicht der reine S.. Mehr das, was alles dazugehört. Wie Du schon sagtest, das Kuscheln, Küssen, Streicheln...

Eigentlich bin ich nicht der Mensch, der über solche Dinge so einfach und offen reden kann. Deshalb habe ich es vorher nie erwähnt. Aber hier darüber zu schreiben ist doch recht befreiend und fällt auch nicht so schwer wie ich dachte.

Liebe Grüsse

Uschi

26.07.2002 15:19 • #47


A


Endloses schwarzes Loch

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E
Liebe Uschi (ich hoffe, ich darf dich auch so nennen...)
ich habe die letzten tage eure texte mitgelesen und werde mich jetzt doch mal zu wort melden...
meine eigentliche geschichte (sprich: die trennung) ist schon 11 monate her. sie steht zur zeit auf seite 31 hier im forum. ich wollte sie in den nächsten tagen aktualisieren, weil sich sehr viel getan hat seit meinem letzten eintrag. ganz kurz: mein freund hatte sich nach 8 jahren getrennt, weil er das gefühl hatte, etwas zu verpassen. die trennung lief sehr fair ab, ich habe die ganze zeit gehofft, dass er irgendwann merken würde, dass er einen großen fehler gemacht hat. und irgendwie habe ich auch daran geglaubt.
ich war monatelang völlig am boden, erst seit januar geht es mir wieder ganz gut und ich habe wieder spaß am leben. ende januar lernte ich einen sehr netten mann kennen und wir kamen zusammen.
obwohl mein ex zur gleichen zeit andeutungen machte, dass er nicht weiss, ob die trennung ein fehler war und dass wir das gemeinsam herausfinden müssten. wir hatten alle 1-2 wochen kontakt, gingen zusammen weg, redeten selten über unsere probleme, weil das alles schon längst geklärt und ausgesprochen war. wir hatten einfach spaß, ich stellte oft fest, dass wir einfach total auf einer wellenlänge waren... ab und zu verabredeten wir uns gezielt zum reden, meistens teilte er mir dann irgendwas mit wie ich könnte mir eine beziehung mit dir wieder vorstellen, aber mir fehlt das bedürfnis, mich wieder fest zu binden, ich will noch so viel erleben... blabla. wirkte teilweise wie hinhaltetaktik, gehörte aber wohl alles zu seinem verarbeitungsprozess. (wohlgemerkt war ich die einzige, mit der er überhaupt über sein gefühlsleben sprach...)
mit dem neuen war anfangs alles sehr ungewiss, er war selbst recht frisch getrennt und wir hatten keine großen erwartungen und wollten uns überraschen lassen. das alles entstand aus einem onenightstand...
die gefühle (vorallem die s.uellen) waren ziemlich stark und wir haben 6 sehr schöne monate miteinander verbracht, in denen mein ex immer auch präsent war. und mein neuer wusste recht genau welche gefahr da lauert, denn irgendwie wollte ich immernoch die chance auf einen neuanfang. und konnte mich daher auch nicht voll auf ihn einlassen. ich habe ihm das auch recht oft gesagt. wobei er etwas völlig anderes gefühlt hat. die zweifel kamen bei mir immer verstärkt, wenn ich meinen ex getroffen hatte bzw. wenn ich alleine war. wenn der neue da war, war die zeit wunderschön, ich konnte mich fallen lassen. und das war das, was er von mir gespürt hat- über die zweifel haben wir am telefon gesprochen bzw. in mails geschrieben. er verliebte sich immer mehr in mich und ich versuchte, ihn zu bremsen. aber seine hoffnung war immer stärker... ich habe mit offenen karten gespielt, ihm gesagt, er soll sich das nicht antun, aber er dachte, die zeit würde schon für ihn arbeiten.
jedenfalls hat sich mein ex nun für mich entschieden. wir wollen einen neuen anfang wagen und ich bin immernoch der meinung, dass das richtig ist und funktionieren kann.
also habe ich mich schweren herzens von meinem lieben neuen freund getrennt und dabei gemerkt, wieviel er mir doch bedeutet. viel mehr, als ich mir die ganze zeit eingestehen wollte oder konnte. aber die entscheidung steht trotzdem fest, auch wenn sie für viele nicht nachvollziehbar ist.
ich schreibe dir das alles, weil ich wohl zur zeit in einer ähnlichen situation bin, wie dein ex. ich denke, ich liebe meinen neuen ex (hört sich ja total blöd an...) irgendwie. er ist mir wahnsinnig wichtig und ich wollte ihm nie wehtun. wir sind in diese situation gerutscht, ohne es wirklich zu merken und auch ohne noch eine notbremse ziehen zu wollen oder zu können. und doch hatte er nie eine richtige chance, weil eben dieser (vielleicht irrsinnige) wunsch eines neuanfangs immer in der luft lag.
ich habe keine ahnung, wie das alles weitergeht. und ich bin mir auch ganz bewusst, dass es passieren kann, dass ich irgendwann merke, es geht doch nicht mehr, ich bin einer illusion nachgelaufen und habe dafür etwas anderes, sehr wertvolles weggeworfen. aber ich musste trotzdem so entscheiden. und wenn es so wäre, dass es nicht mehr geht- denke ich, ich hätte nur so, durch diesen versuch, meinen frieden finden können. so hart das ist. ich hätte nicht vorher damit abschliessen können.
weil ich immer noch daran glaube...
also hat es nicht wirklich was mit dem neuen zu tun gehabt. unter anderen umständen hätte er wohl große chancen gehabt...
das wird dich vielleicht nicht wirklich trösten, aber ich wollte dir das trotzdem mal schreiben... weil du doch auch so viele fragen nach dem warum gestellt hast.

26.07.2002 17:52 • #48


E
Hallo libe Uschi, lieber Dom und liebe Susa!

Wie es scheint ist hier so ein erschreckend offenens *Ding* am laufen.
Ich finde es wundervoll.
Erschreckend eigentlich nur für mich, daß ich mein Innerstes wirklich mal nach außen krempel. POSITIV gemeint. :)

Tja, nun reden wir vom S.. Und wieder ein Punkt, den ich sonst nie so öffentlich angesprochen hätte.Und U.K. hat recht. Es ist gar nicht so schwer und schon gar nicht unangenehm.

Klar, es wäre doch gelogen, wenn ich behaupten würde, er würde mir nicht fehlen.
Allerdings haben sich im Laufe der letzten Monate ein wenig die Prioritäten verschoben, was mir wichtig ist und was warten kann und soll.
Ich geb es zu. Habe es auch mit einem One-Night-stand versucht.
Ansich war es auch eine schöne Sache, eine nette erfahrung, aber es ist wohl nicht das, was ich möchte.
Tja, aber was möchte ich eigentlich?
Diese Frage lässt mich die letzten Tage kaum zur Ruhe kommen. Irgendetwas, eine innere Stimme sagt mir, daß ich erst mal WISSEN muss, um etwas zu ändern oder anzustreben.

Sicher, ich wäre auch froh über einen lieben und verständnisvollen Partner. Aber da kommt gleich wieder das ABER...
Ich könnte momentan nichts festes, tiefergehendes eingehen. (Vielleicht ist es auch nur eine Ausrede vor mir selbst. Ich weiß es nicht.)
Wenn, dann erst mal auf der Art, daß jeder seine eigene Welt behält. Sprich Wohnung, Freunde ect. Ich möchte nicht jetzt schon wieder mein ganzes ICH auf eine einzige Person einstellen.
Ein Hinweis, daß ich noch Zeit brauche? Oder bin ich zu unrealistsich?
Ach, wenn man doch nur auf all seine Fragen wenigsten manchmal eine Antwort bekäme.

Jedenfalls wünsch ich euch auch ein schönes Wochenende.

Liebe Grüße Nicole

26.07.2002 20:21 • #49


E
Hallo Nicole!

Ich finde nicht, dass deine Erwartungen unrealistisch sind! Ich könnte jetzt auch nicht wieder gleich mit jemandem zusammenleben. Dafür sitzt der Schmerz noch zu tief. Wie kann man sich auch so schnell auf einen anderen Partner einlassen? Meine ex kann es wohl, lernt einen Typen kenen und will nach 1 Woche zu ihm ziehen. Ist ganz stolz weil er schon viele Frauen hatte, aber er meint sie ist wohl die richtige! Wie heisst es hier so oft im board: da kommt einer und pinselt honig um den bart und die exen werden schwach...

Ok, ich schweife ab

Also, einen verständnisvollen Partner möchte wohl jeder. Aber das brauch doch auch Zeit. Und darum ist deine Idee, nicht gleich so zu klammern doch nur verständlich! Sonst kommt doch gleich wieder das böse Erwachen!

Also, ich kann deine Gefühle und Wünsche nur alzugut verstehen...


Alles Liebe
Orion :-) :-)



:-)


:-)
:-)





27.07.2002 00:03 • #50


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Hallo Nicole!

Ich finde nicht, dass deine Erwartungen unrealistisch sind! Ich könnte jetzt auch nicht wieder gleich mit jemandem zusammenleben. Dafür sitzt der Schmerz noch zu tief. Wie kann man sich auch so schnell auf einen anderen Partner einlassen? Meine ex kann es wohl, lernt einen Typen kenen und will nach 1 Woche zu ihm ziehen. Ist ganz stolz weil er schon viele Frauen hatte, aber er meint sie ist wohl die richtige! Wie heisst es hier so oft im board: da kommt einer und pinselt honig um den bart und die exen werden schwach...

Ok, ich schweife ab

Also, einen verständnisvollen Partner möchte wohl jeder. Aber das brauch doch auch Zeit. Und darum ist deine Idee, nicht gleich so zu klammern doch nur verständlich! Sonst kommt doch gleich wieder das böse Erwachen!

Also, ich kann deine Gefühle und Wünsche nur alzugut verstehen...


Alles Liebe
Orion :-) :-)



:-)


:-)
:-)





27.07.2002 00:04 • #51


E
Lieber Orion!

Ich danke dir für deine Worte.
Es ist immer wieder eigenartig, wie ungläubig und überascht ich bin zu lesen, daß ich nicht allein da stehe mit meinen Gefühlen.
Mag es daran liegen, daß mir öfter gesagt wurde, ich würde mich *unnormal* verhalten?
Nein, ich möchte keine Entschuldungen für mein Verhalten finden.
Es gibt mit Sicherheit auch Sachen, die ich heute sehr bereue und leider nicht rückgängig machen kann.

Aber ich bin auf dem großen Weg des Lernens und Erkennens.
So hoffe ich für mich, alte Fehler nicht zu widerholen.

Eine neue Partnerschaft wird sich auch für mich finden.
(Auch wenn dieser Satz etwas widersprüchlich zu dem klingt, was ich sonst schreibe)
Ich möcht gern, aber eigentlich NOCH nicht.
Wie bei so vielem werde ich schon spüren, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist.

Ich wünsche auch dir ein wundervolles und sonniges Wochenende.

Liebe grüße Nicole

27.07.2002 14:12 • #52


E
Eine Beobachtung zum endlosen schwarzen Loch, die wir wahrscheinlich (fast) alle machen, möchte ich noch hinzufügen. Dieser Wechsel an jedem Tag, Verzweiflung und dann, wenn alles aussichtslos erscheint, plötzlich die Erholung und sogar die Freude am Leben und manchmal auch an der Zukunft, und dass der/die Ex in diesen Momenten auch ihre Bedeutung (fast) verliert, das erscheint mir schon ziemlich verrückt. Ist kaum zu beeinflussen und dieser Wechsel folgt auch kaum irgendwelchen nachvollziehbaren Gesetzen, ausser, dass nach dem völligen Tief plötzlich der Optimismus kommt. Es ist, als sei die Seele erkrankt und fiebert am Tag in bestimmten Intervallen. Bei mir gibt es fast an jedem Tag ein grosses Tief mit Verzweiflung + grosser Sehnsucht (meistens bis zum Nachmittag), und dann (ab späterer Nachmittag) eine recht gute Phase.
Eigentlich versuche ich sonst, Lösungen bei Problemen zu finden, aber hier habe ich das Gefühl, dass ich diesen Prozess nur ertragen aber nicht beeinflussen kann. Oder habt ihr andere Erfahrungen????

27.07.2002 17:17 • #53


E
Lieber DS100!

Deine Frage geht mir nun schon seit ich deinen Beitrag gelesen habe nicht mehr aus dem Kopf.
Ich habe sie auch mal unter Dom`s Treath kopiert.
Eine gute Frage, und so richtig bin ich auch auf keine (für mich) ausreichende Antwort gekommen.

Ich glaube, wir müssen es wirklich ertragen.
Können wir entfliehen?
Ich denke nicht. Es zeigt sich doch immer wieder, daß einen der Schmerz doch irgendwann einholt.
Ich hoffe, daß ich, dadurch ich/wir durch diese Hölle gehen bzw. gegangen sind, den größten Teil der Verarbeitung abgeschlossen haben. Ihn nicht vor uns hergeschoben haben, denn *zurücklassen* kann man es vermutlich nicht.
Meine Gedanken dazu.

Irgendeinen Grund wird es schon haben, warum es diese Löcher gibt. Will unser dieser Umstand vielleicht darauf hinweisen, daß wir noch nicht *abgeschlossen* haben? Noch nicht bereit, RICHTIG bereit, für etwas Neues sind?

Ich gebe die Hoffnung nicht auf.

Viele liebe Grüße Nicole

28.07.2002 14:50 • #54


U
Hallo Ihr alle,

zuerst zu Dir susa: vielen Dank für deinen Beitrag. Ein paar Einblicke in die *andere Seite*. Ich habe nach langen Überlegungen auch für mich den Schluss gezogen, dass ER mich in unserer Zeit wirklich geliebt hat und ich ihm sicher auch viel bedeuten muss. Aber ich hatte wohl nie wirklich eine Chance, weil er mit IHR noch nicht fertig war. Ich denke in diesem Fall nicht, dass er die ganze Zeit auf einen Neuanfang gehofft hat. Dazu lief die Trennung zu heftig ab und er war auch nur total genervt. Aber nach langen Gesprächen mit ihr hat er diese Möglichkeit wohl doch wieder gesehen und mit einer beinahe 4-jährigen Beziehung konnte ich nicht konkurieren. Es tut mir nur auch für ihn sehr leid, weil ich mir ziemlich sicher bin, dass das nicht gutgehen kann. Alle Probleme, weshalb er sich getrennt hat, sind auf ihre Charaktereigenschaften bezogen, und die werden sich auf lange Sicht gesehen nicht ändern. Und nach dem Bruch (sie hat ziemlichen Terror gemacht nach der Trennung) und dem nun fehlenden Vertrauen ist die Basis für eine glücklichen Neubeginn auch ziemlich brüchig. Aber das ist meine Meinung und in die Zukunft kann ich ja auch nicht sehen. Wenn er damit wirklich glücklich wird, freue ich mich für ihn (auch wenn es furchtbar weh tut).

Nicole, Deine Empfindungen sind nur normal. Lass Dir Zeit, bis DU bereit bist, Dich wieder ganz auf einen anderen Menschen einzulassen. Aber trau Dich auch, es zu versuchen. Nur so kannst Du das Glück wieder finden.

Ich denke nicht, dass wir gegen diese Gefühlschaos irgendwas tun können. Es überkommt uns immer wieder neu. Und wir sollten es zulassen. Uns dagegen zu wehren kostet nur noch mehr Kraft. Wir müssen uns nur auch in den Tiefs immer wieder vor Augen halten, dass auch wieder bessere Tage kommen. Langsam kriegen wir ja Übung darin.

Liebe Grüsse

Uschi

29.07.2002 10:04 • #55


D
Hallo Uschi,

Nun sitze ich da vor dieses leere Blatt und zermartere mir den Kopf darüber, wie es Dir wohl im Moment so hergehen mag...
Ich hatte mit vorgenommen, Dir soviel zu schreiben, nun fehlen mir schlagartig dir Worte. So stumm bin ich schon sehr lange nicht mehr gewesen!
Ich weiß, Di wirst Dich melden, ein paar Zeilen schreiben, weil Du den Abend, die Nacht, diese erdrückende Einsamkeit überstanden hast.

An diese Stelle nochmals: DANKE Mirjam, das Du diesen Beitrag noch gelesen hast und Dich auch sofort dazu äußern konntest... Es war große, sehr große Klasse von Dir!
Und Dein Ratschlag ist goldwert: reden, reden, reden mit jemandem, den man vertraut. Als Soforthilfe sicherlich das beste Mittel. Du schreibst, Du sprichst aus Erfahrung!? Erzähle doch bitte etwas darüber.
Ich habe auch Erfahrungen mit dieses „Bedürfnis“ alles ein Ende setzen zu wollen. Aber keine gute, so viel sei gesagt. Darum habe ich sofort Rot gesehen. Knallrot. Alarmrot! Darum fühle ich sehr gut, was in Dir jetzt vorgeht, Uschi.

Du irrst GANZ SICHER Uschi, wenn Du denkst, Du sei nicht Liebenswert. Es scheint Dir jetzt so zu sein. Kann ich nachvollziehen. Aber, um Gottes Wille, gönne Dir doch die Zeit, Dich eines besseren belehren zu lassen! Gönne Dir die Zeit zu LEBEN, zu erfahren, zu entdecken... Du bist jetzt bereits eine starke Persönlichkeit (ich weiß, Du siehst es anders) und wolltest diese Situation die Stirn zeigen, kämpfen. TUE ES!!! TUE ES!!! UM DEINERTWILLE! Du bist es wert und Du bist es Dir schuldig. Du bist Du, und nicht das, was die Anderen in Dir sehen, aus Dich machen wollen.
Mit all Dein Schmerz stehst Du über sehr vielen von diesen Mitbewohner des Planeten. Erinnerst Du Dich an Die Worte die bis hierher geschrieben wurden, auch von Dir? Du kannst Andere Mut machen, Zuversicht und Glauben zusprechen. Was ist mit „DICH“?
Nein Du wirst den Kampf nicht aufgeben! Du auch nicht, weil Du lieben kannst, weil Du Wärme schenken kannst, weil Du an das Gute in den Menschen glaubst, weil DU LIEBENSWERT BIST!!!

Ach Nicole, wärst Du jetzt da. Du würdest die richtigen Worte finden, Uschi zu helfen...

Die Erkenntnis die Du jetzt gewonnen hat ist Dir eigentlich nicht neu. Diese „Gewissheit“ schlummerte schon in Dein Herz, Du konntest es nur nicht akzeptieren, weil es Dir zuviel Schmerzte. Nun ist es raus. Behalte dieser schöne Zeit als solche in Erinnerung. Es war, es ist ein Teil Deines Lebens. Du kannst es Dir nicht aus die Erinnerung verbannen. Das sollst Du auch nicht.
Er hat sich anders entschieden? OK! Es ist seine Entscheidung. Da kannst Du nichts ändern. Kämpfe also nicht darum, etwas ändern zu wollen (hab´ ich auch versucht: bringt gar nichts außer noch mehr Schmerz). Treffe DEINE ENTSCHEIDUNGEN. Daran können Andere auch nichts ändern, müssen auch akzeptieren. Das macht Dich auch unabhängiger, stärker...

In der Hoffnung, sehr bald von Dir zu lesen,

viele lieben Grüßen

Dom You´re just more

PS: Vielen, vielen Dank, Du weisst warum!!!

31.07.2002 06:59 • #56


E
Hallo UK,

ich würde dir raten, falls es deine finanzielle Situation zulässt, dich beim Friseur gut stylen zu lassen und vielleicht auch deinen kompletten Style etwas zu verändern. Ich denke nicht, daß er für dich nichts empfand/empfindet, warum sonst stellt jemand dich seinen Eltern vor??? Nein, nein, da waren/sind schon Gefühle da! Wenn du kämpfen willst, dann verändere deine Optik und versuche so cool wie möglich zu sein, wenigstens wenn er in der Nähe ist. Mach dich interessant und ein wenig verwegen!! Vielleicht war er sich deiner zu sicher und die andere hat ihm ordentlich Gas gegeben. Sei nett zu ihm, aber übertreibs nicht! Lasse ihn nicht merken wie dreckig es dir geht. Ich weiß das ist jetzt schwer, wenn du ihn noch willst versuch es mit dieser Taktik, aber versuche gleichzeitig auch offen für neue Dinge/Menschen zu bleiben. Fixiere dich bitte nicht auf ihn, es ist wahnsinnig schwer ich weiß (bin in der selben Situation) aber es geht, es muss gehen. Zum Schluß will ich dir nur noch sagen, wenn er nicht die gleiche Liebe empfindet wie du und nicht von allein zurück kommt, dann war es definitiv auch nicht die wahre Liebe.
Wir schaffen das, Kopf hoch Auch für dich wird bald wieder die Sonne scheinen!

31.07.2002 15:43 • #57


E
Hallo UK,

genau. Finde ich auch. Kann mich Eve nur anschließen. Konzentrier Dich nur auf Dich.
Finde wieder zu Dir selbst, schau nach vorn und steck
Dir Deine kleinen Ziele ab. Denk nicht an ihn. Sondern
zeig ruhig, daß Du es überstanden hast ein Weichei zu sein.
Nicht mehr ihm zuliebe Dich so hängengelassen zu fühlen.

Ich werde mir jetzt meine Tasche schnappen. Zur Tanke fahren. Einfach wegfahren.
Irgendwohin,wo die Autobahn mich hinführt. Mein Pass ist dabei.
Meine EC - Karte auch.
Ich werde nicht wissen, wo ich übernachte. Ist mir total egal.
Bin ja mal gespannt, wie unbequem das in meinem Auto wird,
und wie mulmig mir wird, des Nachts auf so einer Raststätte.
Wenn ich in ca. 1 Woche wieder hierbin, wird es mir viel besser gehen.
Wahrscheinlich werde ich so gerädert sein, daß mir jeder Knochen weh tut, die Müdigkeit mich bleiern läßt, und hoffentlich nicht auch noch Pickel kriegenvon Fast Food und zu viel Kartoffel-Chips.
So. Bis denne Leute. Ich habe Zeit und Frust, eine stinkwut
im Bauch, könnte mir ein Dutzend Eimer nebeneinander stellen,
und die letzten Tränen ausquetschen. Wetten daß es das alles nicht wert ist?
So. Ich fahr jetzt weg.
Begebe mich auf die Flucht vor meinem Schmerz, und wenn
ich wieder zurück bin krempel ich hoffentlich wieder besser
die Ärmel hoch anstatt mich noch so schei. zu fühlen wie
jetzt grad.

Lieben Gruß
wilde Flocke

31.07.2002 18:03 • #58


E
@wilde Flocke: Respekt!

Also ich finde deine Einstellung wirklich gut. Du ziehst grade das durch, was ich mir auch so oft wünsche, wozu mir aber (noch!) der Mut fehlt. Einfach rein ins Auto und ab die Post! Ohne gross an irgendwelche Konsequenzen etc. zu denken.

Ich wünsche dir alles Gute auf dieser Reise!

Liebe Grüße auch an alle Anderen hier im Forum
Orion

31.07.2002 19:40 • #59


M
Hallo Dom !
Hast du was von U.K. gehört ?????
Sag mal bescheid ! ?

Lieben Gruß
Mirjam

01.08.2002 07:27 • #60


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