Hallo Mirjam, Nicole, DOM,
vielen Dank für eure Anteilnahme und eure ehrlichen Worte.
Mir sagen eigentlich alle, dass ich ihn vergessen soll. Im Grunde weiss ich ja auch, dass es keinen Sinn hat und es das beste wäre mir keine weiteren Hoffnungen zu machen.
Es fällt nur so unheimlich schwer, in endgültig aufzugeben. Ich liebe ihn noch immer so sehr!
Es ist ja auch nicht so, dass ich in dem Glauben weiterlebe, dass er plötzlich wieder umdreht und zurückkommt. Aber tief in mir ist immer noch ein kleiner Hoffnungsschimmer, der sich auch standhaft weigert zu verschwinden. Rational gesehen denke ich ja ähnlich darüber wie ihr, aber die emotionale Seite lässt sich nicht ganz vermeiden. Und die will nicht glauben, dass er mich nur benutzt hat und das jetzt alles gewesen sein soll.
Mirjam:
Tut gut zu hören, dass noch jemand sein Verhalten so interpretiert wie ich. Dann rede ich mir das vielleicht doch nicht nur schön. Das Gespräch mit ihm hat mir zwar gutgetan, da wir schon länger nicht mehr wirklich geredet haben, aber wir haben mehr über alles mögliche andere gesprochen wie über das, was mich eigentlich bedrückt hat. Er hat mir aber trotzdem das Gefühl vermittelt, dass ihn das Ganze nicht so kalt lässt, wie ich befürchtet hatte und er hat (mal wieder) versprochen sich zu bemühen und vor allem noch mal mit ihr zu reden, dass sie hier nicht auftauchen soll wenn ich da bin. Ich hoffe das wird jetzt besser. Ich hatte eigentlich immer das Gefühl, dass er schon sehr intensiv empfinden kann. Wenn ich jetzt mit ihm darüber rede ist er auch immer ziemlich geknickt. Im Innern belastet ihn das wohl schon sehr. Er kann es nach Aussen nur recht gut verbergen und vielleicht auch verdrängen.
Nicole:
Natürlich MUSS er nicht verhindern, dass ich die Firma verlasse. Ich wollte damit eigentlich ausdrücken, dass ich denke von ihm erwarten zu können (da er ja auch immer wieder betont, dass ich ihm noch viel bedeute und er alles versuchen will um es mir leichter zu machen) dass er mir ein Aufeinandertreffen mit ihr erspart.
Ich wollte mich auch nicht hinter den Kollegen verstecken, ich wollte damit nur zeigen, dass sie nicht einfach nur hasse, weil sie die andere in seinem Leben ist, sondern dass sie wirklich zickig ist und auch andere so denken (z.B. auch seine Schwester).
Eigentlich bin ich mir natürlich als Lückenbüßer zu Schade, aber der Wunsch mit ihm zusammen zu sein ist leider immer noch größer als mein ziemlich geringes Selbstwertgefühl.
Es klingt vielleicht sehr schwach, aber ich stünde dann vor der Wahl: glücklich mit ihm mit der Frage ob er wirklich meinetwegen zurückkam oder unglücklich allein. Ist leider emotional gesehen nicht so leicht zu entscheiden wie rational.
DOM:
Zu mein/dein Thema - ich hatte gestern nur ein wenig ein schlechtes Gewissen, dass ich Dir nur noch von meinen Problemen vorgejammert habe, obwohl ich ja eigentlich Dir helfen wollte. Aber Du hast Recht: Im Grunde ist es egal. Wir helfen uns hier ja alle gegenseitig so weit möglich und unter welchem Thema spielt nicht wirklich eine Rolle.
Ja, ich habe in diese Beziehung all meine Gefühle investiert und gerade deshalb ist es so schwer, loszulassen. Ohne ihn ist einfach alles so trostlos. Es hängt sicherlich damit zusammen, dass mit ihm die erste so intensive Beziehung hatte und davor auch jahrelang niemanden hatte.
Gestern war ich nach dem Gespräch mit ihm ziemlich euphorisch, obwohl ich selber nicht genau sagen konnte warum. Eigentlich kam ja nichts effektiv dabei raus. Aber es tat gut, endlich mal wieder mit ihm reden zu können, wir haben ja auch über alle möglichen anderen Dinge geredet.
Und dann war da die Aussage von ihm, dass es mit ihr jetzt nicht besonders gut läuft und er nicht weiss, ob es überhaupt wieder werden kann. Aus irgendeinem Grund hatte ich immer die Vorstellung, dass sie jetzt wieder total glücklich sind und in etwa da weitermachen, wo alles aufgehört hat. Einerseits hat das zugegebenermaßen meinen kleinen Hoffnungsschimmer ein wenig vergrößert (ich weiss, das bringt nichts und ich sollte ihn trotzdem aufgeben, aber das waren meine Empfindungen in diesem Moment). Dann hat es mir auch irgendwie gut getan zu wissen, dass ich nicht die einzige bin, die hierbei leiden muss - nennt es Rachegedanken oder wie auch immer. Die Euphorie hat natürlich gestern abend schnell wieder nachgelassen und heute geht es mir auch wieder eher schlecht (hauptsächlich vom Magen und Kreislauf). Ich bereue auch schon wieder (wie nach jedem Gespräch), dass ich nicht mehr auf die Aussprache gedrängt habe, von ihm zu hören, was ich ihm JETZT bedeute, wie er sich das zukünftig vorstellt und warum er sich so abweisend verhält wenn er mich doch angeblich immer noch gern hat.
Fazit: ich bin nicht weiter in meinen Erkenntnissen wie vorher, aber ich werde versuchen, euren Rat zu befolgen, und schweren Herzens versuchen loszulassen.
Seht mir dabei nach, dass ich vielleicht immer wieder Rückschläge haben werde und sich der kleine Hoffnungsschimmer recht hartnäckig in meinem Herzen eingenistet hat.
Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wieder von euch zu hören.
U.K.
24.07.2002 09:25 •
#16