Endlose Angst + ein Fünkchen Hoffnung

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Hallo Ihr da draussen.
Das lange Oster-WE steht vor der Tür und ich frage mich, wie ich das überstehen soll. Eine liebe Freundin hat sich bereiterklärt, mit mir wegzufahren. Auf eine Reise nach München, die ich schon vor Wochen mit meinem Mann gebucht hatte. Nun soll ich das alleine machen? Ich werde jede Minute an ihn denken, aber es kann nicht schlimmer sein als zuhause in der leeren Wohnung.
Wie kann man sich denn Hoffnung zerstören? Es wird einfach nicht weniger.....ich klammere mich einfach an alles. Sein bester Freund( mit dem er auch Wochen nicht geprochen hat) wird in am WE sehen. Nun denke ich, daß er vielleicht das Eis um sein Herz etwas knacken kann + ihm vor Augen führt, welche schönen Jahre wir hatten + daß man das nicht einfach wegwerfen kann.
Jeden Tag schau ich mir seine Valentinsmail an und denke, man kann doch nicht innerhalb eines Monats seine Gefühle umdrehen.
Wann stoppt endlich dieses Karussell in meinem Kopf? Ich halte es nicht mehr aus. Diese ewige Quälerei ohne Sinn, ohne Hoffnung, dass es weiter gehen kann.

Liebe Grüße
Martina

28.03.2002 15:52 • #1


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Hallo Martina,

wie gut kann ich deine momentane Situation verstehen, deine Gefühle und Gedanken nachvollziehen.
Aber wie bereits schon mal gesagt wurde, es ist nicht so, dass dein Mann sich innerhalb eines Monats so verändert hat, zu dem, wie er jetzt ist. Nein, vielmehr ist es doch wohl in aller Regel so, dass derjenige, der verlässt, schon eine lange Zeit der emotionalen Entfremdung hinter sich hat, um dann, wenn sozusagen das Maß der Entliebung voll ist, dem Anderen die Trennung zu präsentieren.
So wird es sicher auch bei meiner Ex gewesen sein, auch sie hat sich sicher schon einige Zeit durch das Werben der Frau emotional von mir entfernt, um sich dann plötzlich von mir zu trennen, um mit ihr ihr Glück zu finden.
Das ist dann aber die Unehrlichkeit, die wir Verlassenen so schmerzlich verspüren. Ich habe mich immer gefragt, warum meine Ex nicht ehrlich auf mich zugekommen ist, als sie merkte, dass diese Frau - ja und gerade eine Frau, was ja neu für meine Ex war - sie emotional ansprach und Empfindungen bei ihr auslöste und sie weniger und weniger hinter unserer Beziehung stehen konnte. Ich denke, dass da ne Menge Angst, Feigheit und falsch verstandene Rücksichten eine Rolle spielten...
Andersherum, wäre es möglich, dass dein Mann tatsächlich vor einem Monat noch gefühlsmäßig voll und 100 %-tig hinter eurer Ehe stand und nun sich so drastisch in so kurzer Zeit von dieser distanziert - er wäre ein leichtsinniger Mensch! Und ich denke mal, dass du das bei deinem Mann wohl ausschließen kannst, oder?

Ich wünsch dir viel viel Kraft und dass der Trip nach München dich ein wenig von deinem Karussell in deinem Kopf ablenken wird

Ralf

28.03.2002 16:21 • #2


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Endlose Angst + ein Fünkchen Hoffnung

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Hallo Ihr Lieben,

mein Oster-Wochenende in München habe ich irgendwie überstanden. Eine gute Freundin war mit mir und hat ganz lieb versucht, mich immer wieder abzulenken. Was manchmal geklappt hat, manchmal aber nicht.
Ich wache immer wieder jeden Morgen auf und um mein Herz krampft es sich, es ist ein richtiger körperlicher Schmerz und dann fliessen wieder viele Tränen. Wieviel Kraft muß ich noch aufwenden, wielange werde ich diese Kraft noch Haben?
Mein Mann hat sich immer noch nicht bei mir gemeldet. Was denkt er sich denn nur dabei, mich hier so sitzen zu lassen und nichtmal mehr mit mir zu sprechen und wenigstens zu versuchen, zu erklären. Ist er mir das denn nicht schuldig? Ich kann mein Gedankenkaruessell nicht abschlaten, denke immer wieder, warum hat er das gemacht, was fühlt er und komme zu keiner Lösung. Soll ich ihn arnrufen, ihm schreiben? Oder einfach warten, daß irgndwas geschieht? Warum habe ich immer noch ein Fünkchen Hoffnung? Wie kann ich mich denn davon lösen?

Grüße Martina

02.04.2002 10:13 • #3


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hallo martina,
so bitter es ist, wir haben das allle durchlitten:
- nicht melden
- ablenken durch aktionen mit freunden usw.
- schreibe nen brief, aber schick ihn nicht ab....
-.....

du findest hier ja viele tipps.
und jeder tag ist ein weiterer tag für dich !

mick

02.04.2002 11:21 • #4


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Hallo Martina,

Du hast Hoffnung, weil Du (noch) nicht bereit bist, los zu lassen. Du bist noch zu geschockt und verletzt.
Deine Hoffnung ist eher ein nicht wahrhaben wollen und der Wunsch, dass alles wieder gut wird.

Bemühe Dich, nicht zu idealisieren. Und nicht zu projezieren. Das Gefühl der Liebe ist in Dir gewachsen (danke Susa3).
Es gehört Dir allein. Es gehört nich ihm und er hat es Dir auch nicht injiziert, sondern Deine Liebe bzw. Deine Gefühle sind Dein Eigentum. Du möchtest es jemandem Schenken, der dieses Geschenk nicht mehr annehmen möchte oder kann.

Total dumm ausgedrückt ist das so ähnlich, wie wenn ein guter Freund von Dir zu Besuch kommt, der ganz und gar satt ist. Du kannst ihm eine noch so leckere Mahlzeit anbieten - er wird dennoch keinen Appetit darauf haben.
Wenn Du jemandem nachläufst, der satt ist, wird er ähnlich reagieren. Denn er wäre nicht gegangen, würde er Deinen Kontakt wünschen. Verzeih meine Direktheit.
Aber Du musst begreifen, dass es nur Dir selbst weh tun wird, wenn Du bettelst. Danach hast Du nichts gewonnen, sondern ein Stück Selbstachtung verloren.
Es sei denn, Du brauchst das Gefühl dieses Schmerzes, um vielleicht schneller oder direkter akzeptieren zu können, dass er Dich nicht mehr liebt. Aber ich würde Dir eher raten, lass es sein. Zieh Dich zurück und lecke Deine Wunden. Mehr kannst Du leider nicht tun.

Ich wünsch Dir viel Kraft

Hubi

03.04.2002 14:11 • #5


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Hallo Martina,

Deine Situation kann ich sehr gut nachempfinden, denn mir ist es genauso passiert.

Aber Ralf39 hat schon recht in seinem Posting, das ist ein längerer Prozess, aber irgendwann kommt der Tag X und dann wirst Du mit den Tatsachen konfrontiert. Tut weh, verdammt weh. Ich habe meine Trennung auch noch nicht verdaut, es wird aber von Tag zu Tag besser. Vielleicht habe ich den Vorteil, wenn man hier überhaupt von Vorteil reden kann, daß meine Trennung bereits 3 Monate alt ist. Ablenkung ist noch fast das beste Mittel. Mach nicht den Fehler und sitze zu Hause rum, Du kommst aus der Grübelei nicht mehr raus, sondern steigerst Dich fast endlos hinein. Vielleicht noch ein kleiner Ratschlag. Ziehe um, und wenn das nicht geht entferne alles, was Dich an ihn erinnert. Ich weiß, leicht gesagt. Wir hatten ein gemeinsames Haus, in dem ich letztendlich allein saß. Jetzt ist es vermietet und ich bin in eine neue Wohnung gezogen. Ich kann Dir sagen, das hilft.

Ich weiß zwar nicht, ob Dir das jetzt was geholfen hat, aber hoffen tu ich es ein wenig. Wenn Du willst kannst Du mir auch gerne eine Mail senden.

Liebe Grüße Tom

05.04.2002 07:16 • #6


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Vielen Dank für Eure Antworten.

Ich habe schon einige Tips umgesetzt: ich bin abends oft bei Freunden, sitz nicht zu Hause rum und grüble. Langsam merke ich auch, daß ich jeden Tag ein bisschen weniger an ihn denken muss. Aber es hilft, erstmal alles immer wieder durchzukauen und auch sich mal mit anderen Dingen zu beschäftigen. Vielleicht ist es ein Vorteil, daß ich auch unter der Woche immer alleine war. Aber das fällt mir selbst nicht so auf. Die Wochenenden sind ätzend, weil da viel mehr Zeit zu verplanen ist. Aber auch da versuche ich, zumindest ab Nachmittag nicht zuhause zu sein.
Seine Sachen aus dem Bad (die, die er noch dagelassen hat) habe ich verbannt. Das hat sehr weh getan, aber so schau ich nicht jeden Tag wieder drauf.
Trotzdem geht die Hoffnung nicht weg. Ich habe jetzt seit 2 Wochen (seit dem endgültigen Trennungstag) nichts mehr von ihm gehört. Sogar mit seinem besten Freund hat er nur kurz gesprochen und war auch ihm gegenüber kühl und verschlossen. Er sagt, er kann das Gefühl Liebe nicht mehr definieren, aber daß es ihm jetzt besser geht. Und daß er weiß, daß er eine schnelle Entscheidung getroffen hat.
Ich denke, daß er sich bald tel. melden wird, aber davor hab ich fürchterliche Angst. Ich weiß nicht, was ich sagen soll, soll ich eine Erklärung fordern, soll ich stark sein und nichts tun. Werde ich ihn sehen, nur zum Post abholen, oder wird er dann bereit sein, endlich mit mir zu reden. Ich hoffe so sehr, daß er doch wieder zu sich kommt und 2 Jahre Ehe nicht einfach wegwirft. Aber wie gesagt, es ist nur ein klitzekleines Fünkchen Hoffnung und manchmal verzweifle ich darüber.
Er war so perfekt für mich und ich liebe ihn so sehr. So sehr, daß ich wahrscheinlich zu allem bereit wäre.

Liebe Grüße Martina

05.04.2002 09:17 • #7


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Liebe Martina,

Aber wie gesagt, es ist nur ein klitzekleines Fünkchen Hoffnung und manchmal verzweifle ich darüber

an dieses klitzekleine Fünkchen habe ich mich auch oft genug geklammert, der Absturz war jedesmal fürchterlich. Ich will Dir damit nicht alle Hoffnungen nehmen, aber ich glaube, Du solltest Dich mit der Situation abfinden.

Mach nicht den Fehler und klammere Dich an etwas, was letztendlich nur zu einer neuen Enttäuschung führt.

Liebe Grüße Tom

05.04.2002 10:28 • #8


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Hallo Martina

hallo Ralf, mick, hubi, tom

die anderen bzw. ihr habt Recht. Immer wieder Hoffnung und die große endlose Enttäuschung die auch immer wieder folgt. im Nachhinein gesehen, ist wahrscheinlich diese Hoffnung in den meisten Fällen umsonst gewesen. Und man hätte es sich sparen können, diese immer wieder kehrenden Abstürze und Ernüchterungen zu erleben.
Aber gerade diese Hoffnung darf man sich selbst nicht überstürzt nehmen. Auch ich denke wenn ich vor 1 Jahr soweit gewesen wäre wie jetzt, hätte ich meinen Mann gleich aus der Wohnung geworfen, mit ihm abgeschlossen etc.
Aber ich glaube ich hätte mir selbst nie verziehen, es nicht versucht zu haben ihn wieder für mich zu gewinnen. Auch die bittere Erfahrung der Enttäuschung und auch Demütigung mußte ICH SELBST machen. Auch wenn die Ratschläge gut gemeint sind, jeder muß diesen Weg, der eine kürzer der andere länger, selbst hinter sich bringen.

Liebe Martina, gib' die Hoffnung noch nicht auf - aber klammere dich nicht nur daran. Versuche auch einen neuen Weg einzuschlagen und nicht nur auf der Stelle zu treten.

Alles Liebe und viel Glück

Chiara

05.04.2002 15:48 • #9


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Liebe Martina,

auch bei mir ist seit der unerwarteten Trennung erst eine kurze Zeit vergangen.

Auch ich war zu jeder nötigen Maßnahme oder irgendeinem Schritt bereit.

Ich sage Dir, unternimm nichts!

Laß den Schmerz raus, heule, schmeiß etwas an die Wand. Aber bewahre Dir Deinen Stolz. Niemand hat es verdient, ohne Erklärung im Regen stehen gelassen zu werden. Trotzdem kannst Du jetzt nicht um seine Liebe betteln. Er hat den Fehler gemacht, bereut er es, muß er ihn auch ausbügeln.

Sicher klingt das hart, aber ich weiß, wovon ich spreche. Du würdest Dich zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich nur lächerlich machen. Bei all dem Schmerz muß man sich nicht auch noch demütigen lassen.

Halte die Ohren steif und liebe Grüße

N.

06.04.2002 01:55 • #10


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