Hallo liebe Foris!
Juchu, ich hab´ jetzt frei - Wochenende! Und bin k.o., wie ein trockengelegter Fisch!
Auch schon die 2. Tasse weckt nicht den kleinen Tiger in mir - da ist nur ein leises Schnurren.
Ich habe mir noch mal, wenn ich Zeit hatte, die letzten Tage so alle Eure Beiträge in meinen Themen, hier und anderswo, angeschaut. Was mir für mich aufgefallen ist:
Manches der lieb gemeinten Dinge, Ideen, Ratschläge etc. sind für mich sowas wie der Eintritt in ein neues Universum.
Für mich ist jetzt klar: 6 Jahre ohne Beziehung oder irgendein Techtelmechtel, von diversen Fehlschlägen, Pleiten Pech und Pannen und wie immer man´s nennt., mal abgesehen, haben nicht nur Spuren hinterlassen, sondern regelrechte tiefe Krater und Pfade, die so irgendwo ins Nirgendwo hinführen und ich lieber nen Plan hätte, wo das enden könnte.
Aber sowas gibt es natürlich nicht. Leider.
Mir ist aufgefallen, dass mir mein derzeitiges Leben eigentlich auch ganz gut gefällt und ich auf vieles nicht mehr so viel Wert lege wie vielleicht früher. Ich schaffe es nicht mehr 3-4 mal die Woche zum Sport - Sch.... ss drauf, wen interessiert´s? Ich habe in meinem Job derzeit soviel Lauf- und Schlepparbeit zu verrichten, mein Stoffwechsel und mein Blutdruck laufen auf Hochtouren. Muss da eher aufpassen, dass nicht irgendwann meine Pumpe streikt oder anderes passiert. Dazu mache ich ja noch daheim Training - Bauchtraining und Slave Walking. In Kombination mit der Arbeit ein ganz schön schweres Stück Arbeit. Ufffff.
Was Liebe und Co. betrifft: Kann ich es mir überhaupt leisten und erlauben, eine Freundin zu haben? Was bringt mir eine solche, was bringe ich ihr? Was wie eine Nutzen-Kosten-Aufrechnung aussieht ist eigentlich eher der Gedanke, dass es jetzt gerade seit einigen Jahren deshalb nicht klappt, weil die Lebensumstände dafür nicht geeignet sind?
Mal abgesehen von meinen vermeintlichen Hürden in meinem Leben: Was würde ich einer Frau bieten können? Welche Typ Frau lässt sich auf mich ein? Online hatte ich es beispielsweise versucht, da habe ich null Chancen. Und auch keinen Bock, mich dieser Leistungsschau zu unterziehen. Bildchen hier, wisch da oder wisch weg. Blöde Zeremonie, wenn ihr mich fragt. Als ob ein Bild viel aussagt. Wie viele Stories gibt es hier auf beiden Geschlechterseiten, wo ein anfänglich tolles Bild dann in der Realität ganz schön zu Boden gekracht ist, weil man doch mit ganz anderen Faktoren konfrontiert wurde.
Das Ansprechen von Frauen - selbst wenn es nur eine Einladung zu einem Getränk ist - kann zu einem Fiasko werden und einen ganz schön runterputzen. Nicht der Korb an sich, sondern die Art und Weise - der Ton macht ja bekanntlich die Musik. Und die war kürzlich richtig Sch....sse.
Hat mich schon zum Grübeln gebracht: Wenn ich eine Frau dezent einlade, wie reagieren die wohl, wenn ich mal nen plumpen Anmachspruch bring in ihre Richtung?
Sicher, Erfahrungen haben wir alle. Ich aber auch. Und Höflichkeit ist keine Kunst. Man ist höflich - oder nicht, Die beiden Fussel waren´s nicht, sorry.
Andererseits: Ich habe auch ehrlich gesagt überhaupt keine Lust, mich zu testen oder die Frauen zu testen. Es langweilt mich, ein Kreuzworträtsel ist spannender. Ein DVD-Film bietet mehr Unterhaltung.
Was ich kann, wer ich bin, was ich anbieten kann auf dem Datingmarkt, egal ob Online oder Reality, ist klar:
Ein bodenständiger Mann, der auch zu Träumen neigt. Der wie ein Fels in der Brandung steht und auch weiche Seiten hat. Der zu sich sehr hart ist, aber auch weiche Seiten hat.
Eine Frau, wie ich sie mir wünsche, die gibt es derzeit nicht auf dem Markt: Die müsste humorvoll, liebevoll, mir zugewandt aber auch in gewisser Hinsicht in sich selbst gekehrt und stark sein. Die leidenschaftlich agiert und Leidenschaft empfangen mag. Die nicht mit einem idiotischen Anforderungskatalog um die Ecke schaut, sondern den Mann so akzeptiert, wie er ist. Und die dafür auch Akzeptanz erhält für das, was sie ist.
Sind wir mal ehrlich: In meiner Alterskategorie (Ü40 aufwärts) ist es wie mit der Corona:
Man(n) muss nehmen, was überhaupt angeboten wird. Das Angebot an Frauen ist mehr als überschaubar, wenn man ins gleiche Regal greift (sprich, wenn man eine Frau der gleichen Alterskategorie und Lebenserfahrung sucht). Nur ist es so: Singlemänner Ü 40 und Singlefrauen Ü 40 unterscheiden sich schon deutlich. Für Frauen gibt es mehr No Gos, für Männer mehr Yes-Gos. Viele Männer legen weit weniger Gewicht in ihre Erfahrungen als Frauen, dass sollte man immer berücksichtigen. Das wird wohl auch mit erklären, warum sich Ü 40-Männer eher mal lieber eine jüngere Frau suchen als eine gleichaltrige oder ältere Damen. Natürlich gibt es Ausnahmen - aber sie bleiben Ausnahmen.
Auch hier in den einzelnen Foren ist es bei den berichteten Erfahrungen der User/innen meistens so: Der Mann war und ist älter, manchmal sogar deutlich älter als umgekehrt (okay, einzelne Userinnen wie @Emma and all haben das umgekehrt, aber auch das ist eine Ausnahme und meistens handelt es sich dann eher um Liebschaften als um fester Beziehungspartner). Für Männer meiner Kategorie scheinen daher Frauen mit bis zu 15 Jahren darunter (oder gar noch mehr ) leider deutlich eher eine lukrative und vor allem realistische Beute zu sein als gleichaltrige oder ältere Ladies. Dann kommt aber eben noch der eine oder andere Faktor hinzu:
Der Ü 40-Mann muss selbst gut aussehen, liquide sein, sich darauf einstellen, dass da noch eine Familienplanung anstehen könnte/wird (bei den Ladies Ü 30, die kinderlos sind, tickt die Uhr). Und das sind alles Dinge, die ich nicht anbieten kann. Und auch nicht will. Ich will keine Familie gründen, das Thema ist mit MItte 40 durch bei mir. Ich war Teil einer Patchworkfamilie und auch da gab es noch den Wunsch meiner damaligen Frau, noch mal ein Kind mit mir in die Welt zu setzen. Hat mehrfach nicht geklappt, immer wieder Abgänge, das war dann irgendwann Gott sei Dank durch das Thema. Für mich weniger ein Problem als für sie. Hatte sie doch schon drei Kinder mit zwei anderen vorherigen LAGs in die Welt gesetzt. Jetzt, in diesem reifen Alter, möchte ich keine Familie mehr gründen. Und damit alleine fallen zumeist schon die U40-Damen weg.
Die Ü 40-Damen haben dieses Thema im Normalfall erledigt, wie auch immer. Die haben für mich aber andere Hürden parat. Das geht bei den Ansprüchen und No Gos los und endet, was mir so auffällt, bei ihren angeblich so vielen Interessen, vielen Aktivitäten und eigenen Hobbies. Auch das ist nicht mein Ding. Ich habe wenige, spezielle Hobbies. Viel reisen kann ich nicht, beruflich bedingt, finanziell bedingt. Für mich ist das okay, für die allermeisten Ü 40-Damen aber nicht, sie haben es aber auch verdient, ihr Leben zu leben, denn sie haben in der Vergangenheit auch oft Abstriche machen müssen in vorherigen Beziehungen. Ich kann das verstehen und akzeptieren - ich kann es aber nicht leisten. Und ich will es auch teilweise nicht leisten.
Warum?
Weil ich mich in den letzten Jahren Stück für Stück ins Leben zurück gearbeitet habe - auf meine Art, auf meinem Weg. Und der ist halt speziell, nicht allgegenwärtig und sehr individuell. Ich bin kein Typ, der fast jedes Wochenende raus muss. Ich besuche nicht angesagte Musicals oder Konzerte, bloß weil da XY auftritt. Ich sehe mich in keinster Weise als Frauenbespaßer und Unterhalter, was aber immer mehr gefordert wird. Wie oft lese ich hier: Wenn er mich will, muss er dieses und jenes machen und soooo leicht bin ich nicht zu haben.
Okay, ist akzeptiert. Aber absolut nichts für mich. Ich soll wie ein Pfau immer rumschwadronieren und mich aufplustern, bis Madame Objekt der Begierde mich endlich nach etlichen Test und Probieren als achtenswert und betrachtenswert bewertet? Bin ich ein Schlumpf? Das ödet mich immens an und führt nur dazu, dass ich innerlich gedanklich schon gaaaaaaaaaaaanz weit weg bin. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum es in den letzten Jahren nicht mit einer Freundin geklappt hat. Für mich sind die spröde, langweilig, egozentrisch, kompliziert und zu laaaaaaaaaaaaaaaaaangsam. Wenn ich jemanden kennenlerne, balze ich doch nicht Monate herum, um sie dann ins Bett zu kriegen oder zu gewinnen. Wenn ich jemanden in mein Herz geschlossen habe, kriegt SIE das schon sehr zeitnahe mit. Wenn die da Probleme hat, dass es z.B. zu schnell ist, sie also noch auf frigider Basis eingestellt ist, unsicher ist (auch so ein spannendes Wort, Frau muss sich sicher fühlen - was ist mit dem Mann? Muss der immer der Wager-Typ sein? Anscheinend ja - eben Gameplay, auch nicht meins), was soll ich mich da unnötig lange aufhalten? Die Zeit, Kraft, Energie oder allgemein genannt Invest, den kann ich deutlich sinnvoller investieren.
Mich kann eine Frau nur mögen, begehren und vielleicht auch lieben, wenn sie mich live erlebt: Nicht am Tipseln am PC oder per What´s App, nicht durch Dauerflirten, nicht durch Megasuper Picks und schon gar nicht durch oberflächliche vermeintliche weltliche Dinge.
Man kann mit mir Spaß haben, tollen 6, Abwechslung, Tiefgang, Nähe, aber auch eine gesunde Portion Distanz, Akzeptanz und Freiraum für eigene Ideen, Kreationen, Projekte, Ziele. Wenn die Chemie stimmt, wenn auch Frau was wagt, über den Tellerrand schaut und nicht nur in ihren 1000-Punkte-Anforderungsprofil etc. So ein Typ war ich nie, bin ich nicht und werde ich auch nicht. Auch, weil ICH es nicht will.
Fazit des langen Prologs: Es gibt da draußen keine geeignete Kandidatin für mich, die ich durch eine Suche finden kann, weil eine Suche sinnlos ist, diese Planspiele, die dann folgen, nicht meins sind und ich auch keinen erstrebenswerten Ertrag hinter all dem Dating-Schwachsinn vermute oder gar erwarte. Es muss ich so was ergeben, die Möglichkeiten sind sehr begrenzt und ich muss dann halt auch offen für Beziehungskonzepte sein, die ich sonst weder präferieren oder gar bevorzugen würde, die aber, in der jetzigen meinen Lebensphase, genau richtig sind. Weil richtig dosiert, ohne Schnickschnack, nicht unbedingt für immer (an die ewige Liebe glaube ich eh nicht mehr, eher an eine sehr gute und je nach den Beziehungsverlauf abhängigen Umständen). Es kann was total Unverbindliches sein, was zeitlich befristetes, vielleicht gar eine längere Geschichte - wenn es auf beiden Seiten passt. Nicht nur auf meiner Seite, auch bei der entsprechenden Frau. Diesen Fehler habe ich einst damals in meiner Ehe begangen. Vieles wird ersichtlicher, leichter zu verstehen. Ich kann mir einiges besser erklären und ich weiß jetzt auch ziemlich genau, wo ich da meinen Platz sehe.
Es wird also zukünftig nicht mehr gesucht, gehofft und gebangt. Sondern einfach weitergelebt, bis sich eine Situation ergibt, egal, wer das ist, wie viele (also Solofrau, Alleinerziehende, Frau in offener Beziehung, ONS, Freundschaft plus or what ever) oder wie alt. Vielleicht passt eine 30-jährige Frau besser, wenn die gemeinsamen Schnittmengen sich ergänzen, als eine herbeigekämpfte Beziehung mit einer Dame zwischen 40 und 50, wo es aber aufgrund der unterschiedlichen Lebensumstände und Situationen eher nicht gut ist bzw. wäre, in eine Partnerschaft zu gehen.
Dieses Wissen stimmt mich mutig und zuversichtlich. Und bis es hoffentlich mal bald soweit ist, genieße ich mein alleiniges Dasein in der Erkenntnis, dass das Leben ein einziges Kreuz und Quer ist und morgen schon alles ganz anders sein kann, als es erst gestern erlebt wurde.
In diesem Sinne: Allen ein schönes Wochenende.