@dirath 1.) Vor Beginn deiner Affäre fandest du deine Ehe eigentlich ganz gut bis aufs Bett. Ging es dir also lediglich um ein dauerhaftes körperliches Auswärtsspiel?
2.) Die treibende Kraft zur Affäre war er? Überzeugt hat er dich mit Komplimenten und Aufmerksamkeit und dem Bett?
3.) Die ersten 6 Monate war alles gut, dir ging es gut, so hätte es weiterlaufen dürfen?
4.) Problematisch empfandest du die Affäre erst, als der AM sein zweites unschönes Gesicht gezeigt hat und dir durch die Aussagen seiner Freundin Zweifel an seiner Glaubwürdigkeit kamen?
5.) Was war für dich der Auslöser eine Therapie zu beginnen? Welche Fragen, Probleme wolltest du dort besprechen? Was war dein Leidensdruck?
6.) In welcher Phase reifte der Entschluss zu einer Therapie und wie hast du es organisiert, dass dein EM gar nichts davon mitbekommen hat?
1.) Ich habe in meinem Beitrag geschrieben, dass das erste halbe Jahr friedlich verlief. Damit meinte ich aber eher, dass es solche Ausraster, Beleidigungen und Aggressionen nicht gab. Zweifel und ein schlechtes Gewissen kamen eigentlich sehr früh schon. Aber ja, zugegebenermaßen habe ich die ersten Wochen/Monate erstmal nur an mich gedacht und das es mir gut tut, das da jemand ist, der aufmerksam ist.
2. + 3. + 4.) Die treibende Kraft war er. Naja letztendlich haben sich beide darauf eingelassen, also stellt sich die Frage wahrscheinlich nicht mal wirklich! Die ersten Wochen ging es ums schreiben, eher auch nebenbei. Richtig angefangen zu dämmern hat es mir, als es dann anfing damit, dass ich nicht schnell genug antworte, angegriffen wurde, wenn ich etwas mit meiner Familie unternehme etc.. Also wenn sich meine Welt noch weiter um etwas anderes drehte. Dabei war klar, dass ich meine Familie habe und mich auch nicht trennen werde. Begründet wurde es immer wieder damit, dass das nicht sein kann, ich das nicht darf, was es bedeutet, wenn ich nicht nur zu Hause bin oder später antworte. Dann wurde es langsam aggressiv. Es begann dann eben auch die Freundin von seinem Leben zu erzählen und ich dachte ich drehe den Spieß um, werfe ihm das selbe vor, wie er mir, damit er merkt, was er sagt und macht. Auch das war eher kontraproduktiv und hat ihn noch mehr bestärkt. War alles aber noch in dem Rahmen, dass es okay war, bis es überhand nahm, er der Meinung war, ich wäre sein Eigentum etc.
Ja, erst dann dämmerte alles so richtig! Als der Terror begann und ich darüber nachgedacht habe, wir es eben wäre, hätte ich meine Familie gar nicht mehr.
5.) Tja, der Auslöser war wohl das ich schon viel zu tief drin steckte, den Mann oder Kind trotzdem mochte und ihm nicht auch noch Schaden wollte. Anfangs ging es ja erstmal darum, die Affäre überhaupt zu beenden und Thema war noch gar nicht, mit meinem Mann darüber zu sprechen, sondern das beenden an sich. Aber auch da entstand Terror. Bis es irgendwann soweit ging, dass man immer hörte, dass er dafür sorgen wird, dass meine Familie kaputt geht, ich alles verliere, er mich als Irre darstellen wird, sollte ich gehen oder jemanden davon erzählen. Wahrscheinlich auch eine Art emotionale Abhängigkeit. Geliebt habe ich nicht, aber egal war er auch nicht. Es ist schwierig zu erklären, es kann wahrscheinlich niemand nachvollziehen. Ich bin in Therapie gegangen, vorwiegend erstmal wegen mir. Durch die ganzen Beleidigungen und Bedrohungen habe ich enorm an Selbstbewusstsein verloren. Ich dachte teilweise selber, dass ich spinne und meine Gedanken oder Entscheidungen vollkommen falsch sind. Ich dachte, es müsse so weiter gehen und dann ginge es ja allen gut und ich wäre dann eben die einzige, die zu leiden hat, ich müsse ihn und sein Sohn schützen, er ist ja sein ein und alles. Ich war irgendwann der Meinung, dass ich diese Beleidugungen und Bedrohungen verdient hätte, hab mich ja schließlich drauf eingelassen. Ich wollte vorwiegend mich selber aufbauen, um alles in mir zu stärken und dann vielleicht raus zu kommen.
Klar, im Endeffekt reflektiert man viel. Ich hätte es vor zwei Jahren schon so handhaben können. Auf Drohungen pfeifen und es war und ist nicht mein Problem, was bei ihm letzendlich passieren wird. Aber ich habe es nicht getan.
6.) In der Phase, als ich merkte, es wirkt sich enorm auf mein Leben aus. Ich konnte nicht mehr schlafen, kaum essen, weinte viel, hatte Angst, wurde zu Hause aggressiver, konnte mich auf nichts mehr freuen.
Ich bin beruflich sehr eingespannt, Teamleitung und somit war es nicht ungewöhnlich, wenn ich Mal Überstunden mache. Habe auch viele Freunde, die ich als Vorwand zum Treffen nehmen konnte. Wurde auch nie hinterfragt. Er hat mir sehr vertraut und ich habe es einfach ausgenutzt.
26.08.2023 07:48 •
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