Endlich loslassen ein Abschiedsbrief

Nach drei Monaten endlich loslassen.

Hallo T****,

es fällt so unendlich schwer Dich und die Kinder loszulassen. Es gibt diese Tage da ist die Wunde fast verheilt und dann gibt es Tage wie heute wo ich nicht mal arbeiten kann und mich krank melde. Wo ich aufwache und mir aus dem nichts Tränen über das Gesicht laufen und die Erkenntnis warum, kommt erst Sekunden später. Wenn ich an Dich denke ist es wie ein Bild das langsam im Nebel verschwinde, ich vergesse täglich etwas mehr wie dein lächeln war, wie du aussiehst, wie du riechst, wie du dich anfühlst… Die einzige Erinnerung wo präsent geblieben ist in meinen Erinnerungen ist die leere Wohnung im Hat*** ohne das Ihr da seit oder ich sehe dich von hinten, mit deinen schulterlangen Haaren und beiden Kindern an den Händen wie ihr euren Weg geht, ganz langsam wie beim spazieren gehen.

Ich verstehe mittlerweile dass die Trennung für Dich auch schwieriger war wie ich zuerst dachte und wir uns deshalb nicht noch ein letztes mal gesehen haben. Aber es ist so wie es ist in Ordnung und ich nehme in Liebe Abschied von Dir. Es war von Anfang an eine Beziehung wo wir auf Sand gebaut haben und ich wollte es wohl noch weniger sehen wie Du. Eine Fernbeziehung und jeder hat zwei Kinder die er liebt… Die auch ihr Umfeld und ihre Freunde haben, ihre Bedürfnisse und die Zeit und Liebe brauchen von uns. Ich wäre so gerne auf deine Seite des Flusses gekommen aber es geht einfach nicht und umgekehrt auch nicht. So viele Entscheidungen im Leben haben uns auf eben diese und jene Seite des Flusses geführt und er ist an dieser Stelle wo wir sind zu breit zum überqueren mit allem was wir im Gepäck haben. Auch ich werde wieder jemanden finden wo ich wieder glücklich werde und meinen Weg weitergehe, aber ein Teil von mir wird immer bei Dir und den Kindern bleiben. Ihr seit mir in dieser kurzen Zeit so ans Herz gewachsen dass es sich anfühlt als müsste ich meine eigenen Kinder zurücklassen.

In einer aktuellen Schmalz Selbstmitleid-Phase keine Briefe an das Objekt der Begierde senden.

Und auch der Inhalt des Briefes sollte zur Realität passen.

Daher:
Wie alt seid ihr alle?
Wie weit entfernt sind beide Lebensmittelpunkte?
Wer hat sich getrennt? (wobei die Frage angesichts des Briefes vermutlich eh klar ist)
Wie lange getrennt?
Wie lange zusammen?
Wie hat man sich kennengelernt und was waren die Umstände?

Durchatmen, die Welt hat unendlich viele Nuancen. Was eine spannende Erkenntnis ist, wenn man bei sich selbst feststellt, dass in einer Konfliktsituation das Problem ausschließlich in einer s/w-Sicht dargelegt wird.

Komisch oder? Umstände übertrieben hart in eine Entweder/Oder-Form gepresst, Dringlichkeit forciert durch zunehmende Emotionen wie beispielsweise Sehnsucht oder Verlustangst.

Zugegeben, ohne die Infos oben zu kennen, bleibt eine gewisse Unwägbarkeit.

Mein persönlicher Tipp: Weichkochen in Kombination mit forcierter Persönlichkeitsentwicklung, in Verbindung mit Beziehungsurlaub, abgeschlossen (falls von außen angestoßene Arbeit am Ich Früchte trägt) von einem Crescendo aus Wahrer Liebe, welches sich auch aus inniger Umarmung und Tränen zusammenset. Ach ja, Umzug natürlich als elementarer Unterbau.

Wie gesagt, das ist mein Tipp, aber der TE liest sich schon etwas ala Nussschale vor Niagarafall.

Danke Dir für deine Antwort. Für mich ist das ganze Thema aber erledigt, nicht verdaut aber eben erledigt.

Zitat:

Wie alt seid ihr alle?

Sie 35 und ich 39

Zitat:

Wie weit entfernt sind beide Lebensmittelpunkte?

knappe Stunde

Zitat:

Wer hat sich getrennt? (wobei die Frage angesichts des Briefes vermutlich eh klar ist)

Sie von Heute auf Morgen. Dachte immer sowas gibt es nicht. Ist ja nicht meine erste Beziehung

Zitat:

Wie lange getrennt?

3 Monate

Zitat:

Wie lange zusammen?

6 Monate

Zitat:

Wie hat man sich kennengelernt und was waren die Umstände?

Datingapp

Zitat:

Komisch oder? Umstände übertrieben hart in eine Entweder/Oder-Form gepresst, Dringlichkeit forciert durch zunehmende Emotionen wie beispielsweise Sehnsucht oder Verlustangst.

Da kann ich dir nicht ganz folgen. Kannst Du da bitte ausführlicher darauf eingehen?

Zitat:

Mein persönlicher Tipp: Weichkochen in Kombination mit forcierter Persönlichkeitsentwicklung, in Verbindung mit Beziehungsurlaub, abgeschlossen (falls von außen angestoßene Arbeit am Ich Früchte trägt) von einem Crescendo aus Wahrer Liebe, welches sich auch aus inniger Umarmung und Tränen zusammenset. Ach ja, Umzug natürlich als elementarer Unterbau.

Beziehungsurlaub ist wohl nicht nötig nachdem wir schon getrennt sind und uns 3 Monate nicht mehr gesehen haben. Mit Umzug hätte ich kein Problem gehabt, aber Sie scheinbar... Das Thema Umzug war zwar immer wieder auf dem Tisch und ich habe damals auch nach etwas gesucht, aber eigentlich unmöglich eine 7 Zimmer Wohnung/ Haus zu finden. Es gibt ja noch insgesamt 4 Kinder

Zitat:

liest sich schon etwas ala Nussschale vor Niagarafall.

Dachte nach drei Monaten ist das ganze endlich mal abgeschlossen. Hab mich mit der Trennung auseinandergesetzt, alle Gefühle zugelassen und in meinem Freundeskreis mit einigen das Szenario durchgesprochen. Ein Teil davon kannte Sie ja persönlich und so richtig nachvollziehen kann es auch keiner. Aber ja, aktuell wieder Niagarafall... Selbst über meine Ex-Frau mit der ich 15 Jahre zusammen war war ich schneller hinweg, vermutlich weil man sich aber auch über Jahre entfremdet hat.

Zitat von StephanFr:

6 Monate

Zitat von StephanFr:

Aber ja, aktuell wieder Niagarafall...

Du warst 6 Monate mit der Frau zusammen und sie hat zwei Kinder, die logischerweise nicht von dir sind.
Verstehe ich das richtig?

Ich bin nur etwas erstaunt.

War es dein erster Kontakt seit der Scheidung?

@paul258 Genau. Sie hat zwei Kinder aus einer vorherigen Ehe und Ich auch zwei Kinder aus meiner Ehe, die Kinder sind alle genau im gleichen Alter (4-6). Sie hat mich nach 6,7 Treffen dann schon den Kinder vorgestellt was ich auch sehr schnell fand, aber ich habe Ihre Entscheidung respektiert. Meine Kinder habe ich nach 3 Monaten das erste Mal dazu geholt aber habe vorher mich nochmal versichert bei Ihr dass das für mich eine ernste Sache ist.

Hab mir nach der Trennung von meiner Ex-Frau erstmal ein Jahr komplett Ruhe gegönnt was ernsthaftes Dating betrifft. Habe erstmal wieder meine Mitte finden müssen, wer will ich sein, was will ich noch erleben, was interessiert mich usw. habe alles ausprobiert was ich all die Jahre aufgeschoben habe auch viel Persönlichkeitsentwicklung dabei. Nach einem Jahr habe ich dann wieder gedatet und es lief erstaunlich gut, bin sportlich und wahrscheinlich auch durch die Persönlichkeitsentwicklung. Ich bin ein sehr offener Mensch und kann heutzutage über meine Gefühle offen reden, etwas was ich in meiner Ehe nie richtig geschafft habe. Hatte vor ich Sie kennengelernt hatte in drei Monaten ca. 5 Dates aber ich habe recht schnell gemerkt dass mich das nicht abholt und an reinem S. außerhalb einer Partnerschaft hab ich kein Interesse mehr.

Bei Ihr war das leider anders und das hat mich am Anfang auch abgeschreckt. Sie war nach der Trennung von ihrem Ex-Mann ein halbes Jahr alleine hatte in dieser Zeit aber S. (JoyClub)... Das Jahr vor der Trennung ihrer Ehe hatte Sie auch schon vorgeschlagen die Ehe zu öffenen und Sie hatte 3-4 Partner in dieser Zeit, nacheinander. Ich hatte Sie ganz neutral gefragt ob sie es gut fand und sich nochmals so etwas vorstellen könnte, das hat Sie verneint. Für mich sind das zwei große Red-Flags gewesen wo ich nur toleriert habe weil Sie von sich aus sagte dass auch für sie keine tolle Zeit war und erledigt sei. War in unserer Zeit auch nie ein Thema aber es bleibt der Beigeschmack der Oberflächlichkeit haften im Nachhinein.

Was hat mich also an Ihr so fasziniert. Es war ihre ganze besondere Art wie wir miteinander geredet haben und über was. Sie hat ein abgeschlossenes Studium in Sportwissenschaften, interessierte sich für Ernährung, Persönlichkeitsentwicklung, Kunst und noch so viel mehr. Das waren genau meine Themen und so haben wir schnell zusammen gefunden. Und auch im Bett sind wir beide richtig eskaliert, war der beste S. den ich je hatte und der Eindruck war auf jeden Fall dass auch Sie auf Ihre Kosten gekommen ist. Hatten eine sehr offene Kommunikation.

Zitat von StephanFr:

Mit Umzug hätte ich kein Problem gehabt, aber Sie scheinbar

Was war denn jetzt der Trennungsgrund, wenn ich fragen darf.

@Urmel_

Tja den darf ich mir selbst zusammen suchen... Wir hatten nach der Trennung noch zwei Telefonate und jedesmal wurde die Frage umschifft mit Floskeln... Gib Dir und der Sache Zeit dann wirst du sehen warum oder Mit etwas Abstand wirst du merken woran es gescheitert ist einmal kam auch ich empfinde keine tiefgreifende Liebe für Dich. Da fragt man sich wirklich was eigentlich los ist weil wir hatten 6 Monate einen super Draht zueinander. Diese Frage des eigentlich warums beschäftigt mich Idioten noch nach 3 Monaten noch immer.

Meine Vermutung ist eine Kombination aus:
-Sie will ihre Kinder nicht aus ihrem Umfeld reisen, was ich absolut verstehe.
-Sie hatte als die Kinder kleiner Waren eine Depression und diese ist wieder da. Sie hatte die letzten 3 Monate immer wieder Angststörungen die ich ihr auch nicht nehmen konnte und wenn wir unterwegs waren (kleiner Ausflug) dann musste Sie nach 3-4 Stunden wieder nachhause zu sich oder mir (SaveSpace) Meine Interessen wo ich gerne mit ihr ausgelebt hätte klettern, bergwandern, oder einfach mal eine Radtouren konnten wir so nicht umsetzen. Sie wollte darüber mit mir nicht reden, habe aber versucht so gut es ging sie aufzufangen. Ich weiss nicht ob diese Symptome schon da waren bevor ich sie kennengelernt habe. In den ersten Monaten haben wir uns nicht so oft gesehen wie zum Schluss.
-Sie kann sich emotional nicht binden (schlechte Kindheit, schlechte Beziehugen bis zur Ehe, offene Ehe, S.) und mein Eindruck war dass sie ist selbst von ihren Kindern emotional distanziert ist. Die Kinder sind die ganze Woche von Früh bis Abends in der Betreuung obwohl sie zuhause ist... Sie arbeitet von Zuhause aus, würde sagen vom Umfang her Teilzeit 10-15 Stunden. Da müssten die Kinder nicht jeden Tag in der Betreuung sein. Nach der Betreuung beschäftigen sich die Kinder alleine kurz alleine zuhause, ann Abendessen und ins Bett. Ich teile mir meine Arbeit so ein dass ich 2mal die Woche Nachmittags ab 15Uhr mit meinen Kindern etwas mache. An den Wochenenden hat Sie auch nie einen Ausflug oder so mit den Kindern gemacht und als ich dass in die Hand genommen habe war es ihr deutlich zu viel einen Tagesausflug (9-17Uhr) mit 4 Kindern zu machen und wir mussten meistens abbrechen und vorher heim. Die Kinder hatten einen riesen Spaß mit meinen Kindern. Ich beisse mir heute in den Hintern dass nie angesprochen zu haben... Aber ich hatte wohl einfach Angst was die Konsequenz sein könnte.

Bei den ersten Treffen ist mir schon aufgefallen dass ich sie kaum aus der Wohnung bekomme außer für einen kurzen Spaziergang, wir wohnen beide ländlich. Immer wenn ich etwas geplant hatte für den nächsten Tag z.B. Bergtour oder Ausflug ist es im Bett eskaliert und ein frühes Aufstehen war unmöglich. Wir sind dann nur Nachmittags rausgekommen und sie war nicht für Sport zu begeistern, als ehemalige Sportstudentin.

@StephanFr
Ich glaube, dass sie immernoch eine Angststörung hat, so wie du ihr Verhalten beschreibst. Vielleicht leidet sie auch immernoch unter Depressionen. Eine Therapie und entsprechende Medikamente wären für sie das beste, da die Beschäftigung mit ihren Kindern sie ja auch schnell zu überfordern scheint. Wahrscheinlich war sie mit der Beziehung zu dir auch überfordert. Aktivitäten waren nicht so ihr Ding. Deines schon. Vielleicht hat sie das zu sehr unter Druck gesetzt, innerlich, dir da gerecht zu werden. Für depressive Menschen sind Beziehung sowieso extrem anstrengend, da sie gewissen Anforderungen entsprechen sollen, müssen. Das gilt für Menschen mit einer Angststörung um so mehr. Es hörte sich so an, als hätte sie eine Sozialphobie. Vielleicht ist es nun leichter für dich loszulassen, wenn du weißt, dass es nicht an dir lag.

Ich denke vielleicht hat sie nicht genug über die Konsequenzen einer Fernbeziehung nachgedacht. Manche Menschen (Frauen) sind da manchmal etwas naiv. Weiß auch nicht warum aber ich verstehe es auch nicht.

Auch wenn das ehrlich gemeint ist von dir, denke ich es ist too much diesen Text zu verschicken. Es macht dich klein, leidend und ja….was soll es bewirken? Und wenn es wahrscheinlich ohnehin andere Umstände gibt die du schwer beeinflussen kannst….mhm.

Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute für die Verarbeitung.

@Laetitia2024 Das traurige ist in der letzten Nachricht wo ich ihr geschrieben habe, hatte ich ihr das so ähnlich gesagt auch weil mir viel an ihren Kindern liegt, auch wenn es mich jetzt nichts mehr angeht. Wir hatten 6 Wochen Funkstille aber ich wollte für die Kinder nicht einfach so aufgeben... Hatte ihr geschrieben dass das keine Nachricht ist um sie zurückzugewinnen oder zu manipulieren aber sie sollte bei den ganzen Symptonen wenn diese nicht besser geworden sind einfach mal mit dem Arzt reden.

Als Antwort kam kurz und knapp, was ich mir einbilde und ihr geht es sehr gut... Ich vermute nachdem sie vor mir nicht alleine sein konnte und auch an mir sehr anhänglich war dass sie sich etwas unkompliziertes geangelt hat um nicht alleine zu sein.

@Felinchen Danke Dir für Deine lieben Worte.

Den Brief wollte ich bis auf weiteres auch nicht verschicken. Ich wollte ihn hier veröffentlichen um den seelischen Druck in mir etwas Luft zu machen, ich verspüre keine Wut auf Sie und ggf. von lieben Menschen hier einen Implus für einen Fokus auf die Trennung zu bekommen.

@StephanFr
Ja, das kann natürlich sein. Es ist auch möglich, da sie alleinerziehend ist, dass sie den Schweregrad ihrer psychischen Erkrankungen nach außen hin leugnet, um nicht als erziehungsunfähig dazustehen. Vielleicht leugnet sie die Schwere ihrer Erkrankungen auch vor sich selbst.

@Laetitia2024 Ich denke Sie sieht sich auch in einem anderen Licht was das Thema Kinder betrifft. Sie hat immer mal wieder, nicht am laufenden Band über ihren Ex-Mann geschimpft und dass er sich ja viel zu wenig um die Kinder kümmert und wenn die Kinder bei bei ihm sind, sei man nur bei den Großeltern um keine Arbeit zu haben. Selbst war ihr aber jeder Ausflug mit den Kindern zu viel und ich habe nur die Ausflüge geplant wenn meine Kinder auch dabei waren.

Zitat von StephanFr:

Mit etwas Abstand wirst du merken woran es gescheitert ist

Das ist aber nicht nett - abseits aller Dämonen, die da möglicherweise in der Dame toben.

Kann man auch als ich habe selber keinen Plan, mir war gerade so, viel Spaß beim Kopfzerbrechen lesen.

Ich glaube die Essenz ist, dass egal was du machst, es wird immer die falsche Variante sein.

Kennst du die Lehre aus War Games? Wenn nein, dann würde ich an deiner Stelle nachschauen, was die Lehre von dem Film ist.

Zitat von StephanFr:

Aber ja, aktuell wieder Niagarafall... Selbst über meine Ex-Frau mit der ich 15 Jahre zusammen war war ich schneller hinweg, vermutlich weil man sich aber auch über Jahre entfremdet hat.

Ja, nach sechs Monaten ist man noch mitten in der Verliebtheitsphase und der andere auch auf einem Podest, während man nach Jahren auch die negativen Seiten des anderen kennt und nicht selten sogar gern loslässt bzw. Innerlich schon entfernt hat, was es oft einfacher macht.

Tut mir leid für dich. Aber nicht jede Liebe ist auch dafür bestimmt, gelebt zu werden. Es wird besser! Heb sie nur nicht zu sehr auf ein Podest, sondern versuch dir zumindest klarzumachen, dass nach 6 Monaten schon auch viel mit dem rosaroten Schleier der Verliebtheit gesehen wird. Alles Gute!