Noch nie habe ich in ein Forum geschrieben, aber mir haben die Texte hier etwas helfen können. Heute geht es mir sehr schlecht und ich möchte meine Geschichte teilen.
Vor 21 Jahren haben mein Mann (41) und ich (40) uns in einander verliebt. Es war Liebe auf den ersten Blick und wir standen kurz vor dem Abitur. Nach nur zwei Jahren - mitten in der Ausbildung - zogen wir bei unseren Eltern aus und zusammen. Nach vier Jahren Beziehung trennte er sich von mir, um mit der Freundin eines Bekannten zusammen zu sein. Er sagte er würde mich nicht mehr lieben.
Ich zog aus und wir hatten ein halbes Jahr keinen Kontakt bis wir uns zufällig wieder über den Weg liefen. Er nahm per E-Mail Kontakt zu mir auf und wir trafen uns. Danach trennte er sich direkt von seiner Freundin und wir waren wieder zusammen.
Wir zogen gemeinsam ins Ausland, heirateten 2012 eine Woche nach dem Tod meiner Mutter und bekamen im selben Jahr ein Kind. Dann hatten wir ein Jahr keinen S..
2013 zogen wir wieder nach Deutschland und noch einmal um. 2014 trennte er sich wieder für eine Arbeitskollegin. Zog direkt aus, fuhr mit ihr direkt in den Urlaub, aber stellte dort fest, dass es nicht passte. Und stand wieder vor meiner Tür. Ich hatte die Trennung noch nicht richtig verarbeitet, hatte ein 2-jähriges Kind zu versorgen und nahm ihn wieder zurück.
Wir kauften ein Haus und renovierten es gemeinsam nach unseren Wünschen. Er bekam seinen Traumjob, wurde Beamter und ich unterstützte seine Jobambitionen. Wir haben gemeinsame Werte, waren ein super Team auch in Krisenzeiten, haben gemeinsame Interessen, aber auch jeder seine eigenen Hobbys. Aber das Jahr nach der Geburt unseres Kindes konnte er nicht vergessen.
Obwohl auch im Bett alles gut war, wir Gefühle beim Küssen verspürten, spürte ich seine Unzufriedenheit. Im November 2021 eröffnete er mir, dass er sich trennen und ausziehen möchte. Eine andere Frau sei nicht im Spiel, aber er wolle sich rechtzeitig trennen bevor es soweit käme.
Bereits beim Packen der Kleidung für eine Übergangswohnung brach er in Tränen zusammen. Den Mietvertrag unterschrieb er auf meinen Wunsch hin, dass ich Abstand bräuchte.
Noch vor Weihnachten vermisste er mich und unser Kind.
Im Februar kamen wir wieder zusammen und im April - vor dem 10. Hochzeitstag - zog er wieder ein.
Dann ging es uns hervorragend. Wir gingen zu einer Paartherapie und dies brachte uns weiter und vertiefte unsere Bindung.
Vor den Sommerferien aber wurde der Alltag stressig und ich war erschöpft, freute mich auf den gemeinsamen Urlaub. Da äußerte er Bedenken, er hätte Interesse für eine andere Frau. Er wüsste nicht, ob sie Interesse hätte, aber sie habe keinen Freund. Nummern hätte sie nicht getauscht.
Wir redeten lange darüber. Am Ende des Abends gab es Versöhnungssex, die Tage danach ebenfalls.
Dann fuhr ich eine Woche weg mit unserem Kind und er trennte sich endgültig. Wir kamen nach Hause, redeten, er weinte und wir verbrachten den Tag und erneut die Nacht miteinander. Am nächsten Tag ging er zu seinen Eltern und einen Tag später trennte er sich endgültig. Nur eine Woche später war er mit seiner Arbeitskollegin zusammen und im gemeinsamen Urlaub.
Er hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, hatte viele Zweifel, aber ist nun glücklich mit ihr, kann sich scheinbar weitere Kinder vorstellen und freut sich über sein neues Leben.
Wir hatten insgesamt zwei Aussprachen nach der Trennung. Eine über organisatorisches, eine nachdem ich erfahren habe, dass er eine neue Freundin hat. Bei jeder Aussprache sind bei ihm und mir Unmengen von Tränen geflossen und ich weiß, dass er noch Gefühle für mich hat und mich körperlich anziehend findet. Manche alte Wunden sind jedoch für ihn so tief, dass er keine gemeinsame Zukunft sieht und lieber eine neue Liebe ohne Altlasten beginnen möchte. Das hat er genau so gesagt und zieht es nun durch.
Für unser Kind (nun 9 Jahre) ist er da und wird ihn einmal in der Woche und jedes zweite Wochenende zu sich holen.
Er wünscht sich, dass auch ich einen neuen Partner finde und glücklich bin, und wir einen positiven Umgang miteinander finden.
Ich bin sehr traurig. Ich weiß, dass ich es auch ohne ihn schaffe, aber ich kann ihn noch nicht loslassen, denn er fehlt mir jeden Tag unendlich. Seit wir uns kennen, hatte ich nie einen anderen Mann ernsthaft an mich rangelassen. Der Tag wird kommen, aber im Moment bin ich verzweifelt wie er so etwas tun kann.
Das gemeinsame Haus, der Garten, alles was wir zusammen geschafft haben, ist plötzlich für ihn nicht mehr so wichtig wie diese neue Frau. Das macht mir sehr zu schaffen.