@machiennelilly
nein wir leben in Österreich...
hm... bevor ich hier über meine Einstellung zu meinem Job noch mehr verurteilt werde, würde ich gerne ein paar Beweggründe gerne erläutern. Dann bitte ich nochmal zu bewerten, ob ich meinem Job zuviel Wert beimesse...
Begonnen hat es vor ca. 19 Jahren mit einem schweren Schicksalsschlag. (Meine Mutter starb im Alter von 41 Jahren an Krebs) Dieses Erlebnis hatte mich soweit aus der Bahn geworfen, dass ich nicht mehr fähig war mein Leben in den Griff zu bekommen. Ich war damals auf dem Weg zu meinem damaligen Traumjob, doch als ich für diesen nicht geeignet war (wurde einfach nicht genommen) verlor ich denn jegliche Perspektive. Ich begann dann, mich mit irgendwelchen Luftarbeiten, wie Pizza ausliefern, Taxi fahren, Versicherungen verkaufen, über Wasser zu halten. Leider mit mäßigen Erfolg. Das ging soweit, dass ich ohne Strom und Heizung in der Wohnung saß, mittlerweile drei Monatsmieten im Rückstand war. Und regelmäßigen Besuchen von Gerichtsvollziehern. Der Stapel an unbezahlten Erlagscheinen war sicher schon 5cm hoch.
Aus dieser besch... Lage hatte ich es zum Glück gemeinsam mit Hilfe meiner ersten Frau (keine finanzielle sondern mentale Hilfe) geschafft diesen Schuldenberg zu stemmen. Unter anderem hatte ich begonnen zuerst auf Montagen zu arbeiten, 6 Tage die Woche und bis zu 14 Stunden inkl. Fahrzeit, dann schön langsam runtergeschraubt einen normalen Vollzeitjob (40 Std. die Woche) angenommen und dann neben eine Abendschule fünf Jahre lang besucht. Das hatte den Erfolg, dass ich dann eine Anstellung in dem Unternehmen bekam in dem ich mittlerweile 11 Jahre beschäftigt bin. Meine jetzige Frau hat ziemlich schnell festgestellt, dass sie, als sie schwanger wurde, dass sie die nächsten Jahre nicht arbeiten will und sich stattdessen der Kinder widmen möchte. Somit war es nun mal erforderlich, dass ich mich um die finanzielle Sicherheit zu kümmern habe. Ich arbeitete und konnte mich stetig verbessern, insbesondere Finanziell. Und natürlich hat sich unsere Bedürfnisse den Möglichkeiten angepasst. Es ist nicht so, dass wir riesen Sparbücher auf der Seite haben aber wir haben ausreichend zu essen, können unsere Fixkosten bewältigen und sofern der Fiskus uns gnädig ist, ist sogar ein Urlaub drin (Steuerausgleich).
Doch war natürlich auch ein erhöhter Zeitaufwand für diesen Weg erforderlich. Ich bin von Montag bis Donnerstag meistens erst gegen 8 und halb 9 nach Hause gekommen. Und da dies in den letzten Jahren auch mir schon zu viel wurde hatte ich mich selbst nach möglichen Alternativen umgesehen. Ich hatte sogar für ca. ein Jahr als ein Abteilungsleiter im Unternehmen zu tun. Da mir diese Tätigkeit damals leider überhaupt nicht lag, ich bin damals wirklich auf dem Zahnfleisch gegangen. Hatte zwar weniger Stunden zu arbeiten und auch ein bisschen mehr verdient, war aber dennoch totunglücklich dabei. Somit ging ich wieder in meine vorige Position zurück. Leider wieder mit mehr Zeitaufwand. Und dann ergab sich plötzlich eine ganz neue Möglichkeit für mich im Unternehmen. Eine Position in der ich wirklich auch sehr viele Freiheiten genieße. Und dann auf jeden Fall mehr Zeit für meine Familie aufbringen kann. Und das ganze ohne finanz. Einbußen.
Ich könnte diesen Weg wieder verlassen. Aber ist das dann wirklich zielführend? Ich müsste mit einen anderen Job suchen und dort würde ich auf jeden Fall weniger verdienen. Stünde dort wieder am Anfang müsste mich wieder einarbeiten, aufarbeiten, usw.... Fakt ist, unsere Wohnung würden wir verlieren.. Und hier eine Wohnung zu finden ist mittlerweile wie Gold suchen an der Donau (oder von mir aus am Rhein). Die Kinder sind in einem Privatkindergarten. Der Große kommt jetzt in die Schule. Da ist es jetzt vorbei. Aber der Mittlere ist seit zwei Jahren dort und der Kleine seit 6 Monate. Privatkindergarten nicht wegen Überheblichkeit sondern weil für einen Platz an einem städtischen Kiga müssen beide Elternteile arbeiten. Nach einer Scheidung bekämen wir ziemlich sicher sogar einen Platz in einem städtischen.... Aber die Kinder entwurzeln?
Ich hoffe, dass meine Antwort nicht zu frech klingt. Aber vielleicht verstehst Du jetzt warum ich über nächsten möglichen Schritte sehr gut nachdenke.
28.04.2017 21:29 •
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