Ich habe ihr hier mal ein paar Zeilen verfasst. gebt Euren Senf dazu und vor allem: abschicken oder nicht?!?
Hallo *****,
ich hoffe es ist okay, dass ich mir hier nochmal einiges von der Seele schreiben muss. Ob ich Dir den Brief wirklich schicken werde, weiß ich auch noch nicht. Mein Leben ist derzeit total durcheinander-gewürfelt und meinen Gedanken und Gefühlen geht es genauso. Ich vermute, dass es bei Dir nicht viel anders ist, vielleicht mit dem Unterschied, dass Du besser akzeptieren kannst, dass unsere Beziehung zu Ende ist.
Meine Gefühlswelt ist derzeit vollkommen wechselhaft. Sie ändert sich stündlich und ich muss selbst jetzt nach über einer Woche der Trennung noch sehr viel weinen. Bei unserem letzten Telefonat hast Du mich in einem ziemlich stabilen Moment erlebt. In diesen Momenten schöpfe ich Hoffnung, dass mein Leben wieder gut wird und ich eines Tages auch wieder viel Schönes im Leben sehen werde und insgesamt vielleicht gestärkt aus dieser harten Trennung hervortreten werde. Das sind die Momente in denen ich akzeptieren und respektieren kann, dass Du die Trennung wolltest und den Glauben an eine Heilung unserer Beziehung verloren hast. Das sind die Momente in denen ich einsehe, dass alleine kämpfen keinen Sinn hat. Das sind auch die Momente in denen ich das Gefühl habe, dass ich bereits die letzten sechs Wochen alleine gekämpft habe und Du schon innerlich den Absprung aus meinem Leben vollzogen hast. Ob ich mich in all diesen Punkten täusche weiß ich nicht. Vor allem aber sind es die Momente in denen ich für Dich stark sein kann und will und für Dich da sein möchte – Dir helfen möchte, damit diese Zeit weniger schwierig für Dich ist. In diesen Augenblicken fühle ich nichts und trete selber vollkommen in den Hintergrund. Ich möchte nur, dass Du wieder glücklich bist. Das sind alles in allem die Momente in denen ich vollkommen verkopft bin, Momente in denen mein Herz Sendepause hat und ich logisch rational betrachte und handele. In diesen Momenten fehlst Du mir als Mensch, nicht als Partnerin oder Liebhaberin und ich möchte Dich als Mensch auch nicht gehen lassen. Dafür warst Du mir immer eine zu wichtige Bezugsperson. Ich mache in dieser Zeit viele Pläne und setze Sie auch ziemlich schnell in die Tat um. Ich mache Radtouren, gehe spazieren, melde mich im Fitnessstudio an, schaffe es sogar manchmal ein bisschen was zu essen, damit ich weiter funktionieren kann und abgelenkt bin – damit ich mir auf Grund der Trennung nicht meine Zukunft verbaue und sich ergebende Chancen jeder Art nutzen kann. Wie gesagt, dass war die Situation in der Du mich im letzten Telefonat erlebt hast. Diese Momente sind zwar sehr selten aber auch unheimlich wichtig für die Verarbeitung des Geschehenen und für meine weitere Zukunft. Mir ist nur wichtig, dass Du nicht denkst, ich stecke das alles ganz einfach weg, als wäre nichts gewesen. Ich möchte Dir hiermit mit Sicherheit kein schlechtes Gewissen machen, möchte aber auch verhindern, dass Du im Nachhinein denkst ich sei ein gefühlskaltes Ar. und hätte selber schon längst mit der Beziehung abgeschlossen. Dazu bist Du mir einfach viel zu wichtig! Ich habe bis zum letzten Moment an uns geglaubt!
Der Rest meines Lebens sieht aktuell ganz anders aus. Nachts träume ich von Dir, von uns. Es sind gute Träume. Träume in denen wir noch zusammen sind und viel Spaß miteinander haben und miteinander lachen können. Träume in denen ich immer wieder in Deinen wunderschönen Augen versinke und Dich einfach nur stundenlang angucken möchte. Das Aufwachen ist jeden Morgen ein Schock und ich liege danach noch lange wach im Bett und weine die ganze Zeit. Der Schmerz ist so unglaublich groß und es ist für mich tatsächlich die schlimmste Zeit meines Lebens mit dem größten Schmerz, den ich je erlebt habe. Ich habe nie aufgehört Dich zu lieben und Dich zu vermissen. Alles was mir wiederfährt will ich Dir am liebsten sofort erzählen. Würde ich mich nicht zügeln würde ich Dir bestimmt alle paar Minuten eine SMS schicken oder Dich anrufen. Ich fühle mich wie ein Kompass, der seinen Norden verloren hat. Drehe mich im Kreis und komme niemals an.
Lange Autofahrten halte ich im Moment nur schwer und mit heftigster Heavy Metal Musik durch. Jedes Lied, das sonst läuft erinnert mich an Dich, an Situationen und Momente in einer besseren und glücklichen Zeit. Gestern auf der Fahrt von ******* nach Hause habe ich fast den ganzen Weg auch nur weinen müssen. Ich kann die Tränen überhaupt nicht mehr zurückhalten, sobald ich mit mir und meinen Gedanken allein gelassen bin. Du fehlst mir einfach so unheimlich doll und der Schmerz überschattet alles. Dann gibt es für mich keinen Sinn mehr, keine Freude, keine Schönheit. Dann ist alles nur noch schwarz und schmerzhaft... Dann kann und will ich nicht akzeptieren, dass wir keine Chance mehr (verdient) haben. Dann möchte ich gern verhandeln und lieber weniger glücklich in unserer Beziehung sein, damit Du glücklicher werden kannst. Dann bin ich bereit Dich Wochen und Monate gar nicht zu sehen, Dich dafür aber nicht verloren zu haben – Dich noch immer lieben zu dürfen und von Dir geliebt zu werden. Es tut mir so unendlich leid, dass ich nicht das für Dich sein konnte, was Du für mich warst und bist. Dass ich einfach nicht gesehen habe, wie unglücklich Du bist, während ich immer glücklicher wurde. Auch rückblickend waren die Wochen vor unserem Gespräch im Urlaub für mich sehr schöne Wochen in unserer Beziehung. Ich habe Dich geliebt, Dich vermisst, ich war glücklich wenn wir uns gesehen haben und ich kam auch gut mit der Fernbeziehung klar und mit der Tatsache, dass wir uns seltener sehen konnten. Jedes Mal als ich Dir viel Spaß gewünscht habe, wenn Du irgendwas gemacht hast, war es ernst gemeint. Mein Vertrauen zu Dir ist immer weiter gewachsen. Ich hatte nicht das Gefühl Angst um Dich haben zu müssen, wenn Du neue Leute im ***** kennenlernst. Ich habe mich für Dich gefreut, als **** in Dein Leben getreten ist. Ich habe mich für Dich / für Euch gefreut, als Du alleine nach ***** gefahren bist ohne mich, damit ihr mal mehr Mädelskram machen könnt und über uns Männer lästern... Das war alles vollkommen okay so! Ich hatte die Sicherheit, dass ich mich immer vollkommen auf Dich verlassen kann. Eifersucht war schon lange kein Thema mehr für mich und aus meiner subjektiven Sicht auch nichts mehr, was unsere Beziehung belastete. Du hattest darüber hinaus niemals einen Grund dafür vor mir Angst zu haben. Ich habe noch niemals jemandem irgendetwas getan und ich werde sowas auch zukünftig nicht machen. ich verabscheue Gewalt aufs Äußerste! Das wirst Du wahrscheinlich niemals so akzeptieren können und es war sehr hart für mich, dass dieses Gefühl der Angst in Dir bereits vor unserem letzten gemeinsamen Tag so ausgeprägt da war und Dich in Deiner Entfaltung eingeschränkt hat. Das ist für mich der einzige Grund aus dem ich unserer Beziehung keine Chance mehr gebe. Ich möchte nicht mit jemandem mein Leben teilen, der Angst vor mir hat oder aus Mitleid mit mir zusammen ist – mich als sein Sozialprojekt betrachtet. Gegen alle sonstigen Probleme, Ängste, Vorwürfe wäre ich bereit gewesen weiter zu kämpfen – auch alleine und auf verlorenem Posten, vielleicht sogar noch für Monate. Aber diese letzten zwei Argumente haben in mir die Hoffnung zerstört.
Ich hoffe jetzt nur noch ganz selten, dass ich Dir auch so doll fehle, dass sich die Probleme relativieren, dass wir uns vielleicht wiedersehen und beide festgestellt haben, dass es ohne den anderen weniger Spaß macht. Dass wir vielleicht doch noch einmal zueinander finden. Ob die vergangenen Wochen zu viel kaputt gemacht haben, als dass wir jemals wieder glücklich miteinander sein könnten, kann ich überhaupt nicht beurteilen. Und wenn Du mich wirklich so siehst, wie Du es in unserem letzten skype Gespräch gesagt hast (Angst vor mir und Pflegefall), dann haben wir wirklich keine Chance mehr. Dann gibt es aus meiner Sicht allerdings auch keinen Grund mehr eine Freundschaft zwischen uns aufrechtzuerhalten. Ich hoffe noch, dass Du einfach nur die Trennung von mir wolltest und nach Gründen gesucht hast, damit ich mich von Dir trenne, weil Du den Mut nicht aufgebracht hast. Dass Du es heute ganz anders siehst und erkennst, dass Du niemals Angst vor mir haben musstest. Deine Aussage: „Du bist schließlich nicht mein Pflegefall“, relativiere ich insofern für mich selber, dass ich finde, dass wir beide einige große Päckchen in unserer Beziehung zu schleppen hatten, die meist nichts mit dem Partner zu tun hatten und wir uns gegenseitig unterstützt haben viele Hürden im Leben zu nehmen und aneinander zu wachsen.
Die Zeit mit Dir war wunderschön! Wir haben so viele tolle Dinge zusammen getan, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass es glücklichere Beziehungen auf der Welt geben kann. Wir haben uns so gut verstanden und ein so fantastisches Verhältnis zueinander gehabt, dass in meinem Leben wohl keine andere Frau mehr den Vergleich mit Dir bestehen wird. Du warst für mich „die Eine“ und ich wünschte wir hätten die Möglichkeit der Verlängerung unserer gemeinsame n Zeit. Ich liebe Dich, ich vermisse Dich und ich denke an Dich und all das, war einst schön und tut jetzt unsagbar weh. Ein kleiner Teil von mir wird Dich wohl nie so ganz verlieren. Dafür steckt zu viel Du in mir.
Trotzdem gebe ich Dich frei. Ich lasse Dich jetzt los – keine saltoschlagenden „buffallos“ mehr.
Die Zeit mit Dir war wunderschön und ich danke Dir dafür. Ich wünsche Dir alles Gute und dass Du bald wieder jemanden findest, der Dich erfüllt und bei dem Du das findest, was ich Dir nicht geben konnte. Ich wünsche Dir auch, dass Du wieder glücklich wirst und Deinen Weg alleine / ohne mich meisterst. Da habe ich aber keine Bedenken! Du bist ja immer schon die Stärkere von uns gewesen.
Danke für die schönste Zeit in meinem Leben!
Dein ******
03.10.2011 10:24 •
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