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Ende einer schwierigen Beziehung Depression

N
@Gefühl Ich habe die Ausmaße und vor allem die unterschwelligen Phänomene dieser Krankheit nicht gekannt. Daher konnte ich nicht auf Wissen zurückgreifen und habe auf meine Werte und Überzeugungen vertraut - die ich eigentlich auch ganz gut erachte. Ausgenutzt wurden zu sein weiss man leider erst hinterher. Und noch schlimmer ist, wenn man sich schon ausgenutzt fühlt und der Ausnutzende das Gegenteil behauptet.

23.03.2024 16:29 • #46


janajanikova
hallo.
deine Gefühle sind momentan ziemlich aufgewühlt und du brauchst nun vor allem eine emotionale Stabilität. sonst verbleibst du in Ärger- und Schuldgefühlen und deine Gedanken werden immer in der gleichen Richtung kreisen. Es gibt Techniken, die dir dabei helfen können, die emotionale Ladung aufzulösen.

danach kannst du aber tiefer gucken - wie es dazu kommt (auf unbewusster Ebene), dass solche Frau deine Freundin wurde? Es gibt nämlich keine Zufälle im Leben. Vielleicht hast du als Junge gelernt, dass du Mama helfen musst - du hast die Verantwortung dafür, dass es ihr besser geht.
Solche Muster wiederholen sich dann im Leben und führen zur wiederholten Verletzung.

alles Gute.

23.03.2024 16:57 • x 1 #47


A


Ende einer schwierigen Beziehung Depression

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W
Lieber Nordur,
die Gefühle, die dich jetzt besonders treffen, sind die, die deine Werte verletzt haben. Wenn du sie ins Positive wendest, hast du eine gute Blaupause für das, wofür du wirklich stehst.

Ausgrenzung - Miteinbeziehen
Ausnutzen - Rücksicht nehmen und die Bedürfnisse des anderen achten
Weggeworfen werden - nicht gedankenlos mit den Gefühlen eines anderen Menschen umgehen.

Wenn die positiven Punkte dich und dein Denken ausmachen, dann beglückwünsche ich schon einmal die Menschen in deiner Umgebung, weil sie offenbar einen empathischen Menschen mit einem sehr guten und sozialen Wertekompass kennen!

In Bezug auf deine aktuelle Trennung: Menschen, die in gutem Glauben jemandem vertraut haben und dann übers Ohr gehauen wurden, werden deine Gefühlssituation kennen. Wer einem Freund Geld geliehen hat, weil der in der Klemme gesteckt hat - und der dann das Geld nie mehr gesehen hat. Oder der Kollege, der immer für die anderen einspringt, weil er das in Notfällen normal findet und dann selbst in einem Notfall hängen gelassen wird.
Die Liste ist endlos.

Man fällt in solchen Momenten vom Glauben ab. Und das mit Recht. Zu Unrecht fragt man sich aber ob man zu bl.öd war, warum man die roten Flaggen ignoriert hat und ob man selbst so fehlerhaft ist, dass einem so etwas passiert ist.

Du bist jedoch okay so wie du bist. Wärst du das nicht, würde es dich nicht so aus den Socken hauen. Versuche etwas Schönes am Wochenende zu machen. Viel Glück!

23.03.2024 17:57 • x 2 #48


N
Zitat von Wiederda:
Wenn die positiven Punkte dich und dein Denken ausmachen, dann beglückwünsche ich schon einmal die Menschen in deiner Umgebung, weil sie offenbar einen empathischen Menschen mit einem sehr guten und sozialen Wertekompass kennen!

Zumindest wird mir das von denen gespiegelt, mit denen ich über so etwas sprechen kann. Viele Alltagskontakte kommen ja garnicht so nah heran, dass man diese Werte spürt. Überzeugt bin ich aber dennoch, dass alle drei zu meinen Grundprinzipien im Umgang mit Menschen gehören. Hier ist nur die Frage warum kommt das in einer Beziehung nicht zurück und warum änderte sich auch mein Verhalten mit der Zeit eher ins Gegenteil. Die Erklärung: weil sie nichts zurückgab, kann ich nicht akzeptieren weil ich eigentlich jeden so behandeln möchte ob fremd oder nahestehend.


Zitat von Wiederda:
Du bist jedoch okay so wie du bist. Wärst du das nicht, würde es dich nicht so aus den Socken hauen.

Danke, so etwas zu lesen baut auf! Ich wünsche dir auch ein paar schöne Erlebnisse am Wochenende.

23.03.2024 18:11 • #49


W
Die Erklärung, dass du dich verändert hast, weil sie nichts zurück gab, ist vielleicht zu knapp gefasst.
Zu Beginn einer Beziehung zeigen sich beide meist von ihrer besten Seite. Das hat oft etwas von Versprechungen machen. Zusammen mit der rosa Brille glaubt man dann, man habe endluch seinen Menschen gefunden. Dann kickt die Che.ie ein und das Gehirn ist im Rausch. Nach einiger Zeit lässt das Rosa nach und die beste Seite lässt sich auch nicht mehr 24/7 aufrechterhalten. In dieser Phase stellt man fest, ob es passt oder nicht. Man hat dann auch mal Streit, versöhnt sich und wächst zusammen. Für das Zusammenbleiben ist jedoch entscheidend, dass man mit den Fehlern tatsächlich leben kann. Hofft man, dass der andere sich ändert, wird es meistens schon dunkel. Hofft man, dass der andere sich doch ändern muss, weil sein/ ihr Verhalten grundsätzliche Regel des Miteinanders verletzt, ist es eigentlich vorbei. Dann kämpft man gegen Windmühlen, frustriert immer weiter und verändert sich durch die Frustration. ' Der andere muss doch einfach begreifen, dass es so nicht geht!' - Wir erziehen unsere Partner jedoch nicht. Wir können lediglich Kompromisse schließen, wenn der andere dazu bereit ist. Ist er/ sie das nicht, verändern wir uns abgekämpft zu einem Menschen, der uns selbst fremd ist. Das ist dir jetzt passiert.

23.03.2024 22:52 • x 1 #50


W
Du kannst lediglich bei deiner nächsten Beziehung achtsam sein und darauf achten, dass eure Werte die gleichen sind. Und ob ein Kompromiss tragbar ist und die Balance herstellt. Versuche nicht mehr etwas zu erwarten, dass der andere nicht geben kann oder will. Ganz gleich wie vernünftig oder logisch dir das erwartete Verhalten vorkommt. Elefanten klettern nicht auf Bäume und Fische fliegen nicht. Egal wie gut das für sie wäre. Sag dir dwshalb, dass deine Ex so ist wie sie ist und das auch sein darf. Dass sie aber nicht zu deinen Werten passt und es deshalb mit ihr keinen Sinn macht. Das befreit und gibt dir Platz im Herzen, um zu heilen. Dein Lieblingsmensch wird noch kommen.

23.03.2024 22:57 • x 2 #51


N
@wiederda Sind das deine Erfahrungen oder welchen Hintergrund hast Du, dass so gut auf den Punkt zu bringen? Ich versuche gerade viel zu lesen um zu verstehen woher diese Dynamik kommt und eben auch daraus lernen zu können. Aber so wirklich fündig werde ich nicht.

Das Problem mit den gleichen Werten ist halt, dass ich bei meinen beiden Beziehungen bisher ziemlich überzeugt davon war, das dem genau so ist. Man weiss ja von sich selbst, dass es nicht immer leicht ist die eigenen Werte konsistent zu vertreten und daher glaubt man schnell, es sei nur eine Ausnahme, eine Phase oder hier es sei ein Symptom der Krankheit welches vorübergeht. Das Vertrauen in einen neuen Mensch, und auch in mich selbst, ist durch diese Erfahrung komplett am Boden. Ich wünsche mir so sehr diesen Mensch zu finden und habe gleichzeitig so große Angst davor wieder zu scheitern.

24.03.2024 11:22 • x 2 #52


W
@norsur

Mein Hintergrund ist Lebenserfahrung. In meinen ersten Beziehungen war ich, wie wahrscheinlich jeder und du ja auch, gefangen zwischen dem 'so sollte es sein' und dem 'Wie viele Konzessionen muss ich machen?' - Die für einen selbst richtig anfühlende Balance herauszufinden, ist Teil des Lebens. Was du in deinen letzten Beziehungen durchgemacht hast, ist typisch für Menschen, die bereits ihre Werte kennen. Empathische Menschen treffen dazu immer wieder im Leben auf weniger mitfühlende und rücksichtslose Menschen. Das lässt einen in der Regel mit der Frage zurück, warum die so viel Energie in die rücksichtslose und konfliktbehaftete Durchsetzung ihrer Ziele setzen. Warum sie nicht kooperieren? Warum ihnen das Gewinnen im Konflikt wichtiger ist, als ein Kompromiss, mit dem jeder gut leben kann? Und warum sie glauben einen dermaßen überrollen zu dürfen.

Um mehr dazu herauszufinden, könnte dir ein Coaching helfen. Oder du liest dich zum Thema Exit Strategien im Coaching ein oder generell zu Konfliktbewältigung mit empathiefreien Personen. Ich bin mir sicher, du findest da einige Erkenntnisse.

24.03.2024 12:16 • x 1 #53


K
Zitat von nordur:
Ich habe die Ausmaße und vor allem die unterschwelligen Phänomene dieser Krankheit nicht gekannt.

Hallo Nordur, ich habe einen guten Blogbeitrag gefunden, der einige Hintergründe sehr treffend und verständlich erklärt, wie ich finde. Vielleicht sind ein paar Sachen davon für Dich hilfreich...
https://www.die-inkognito-philosophin.d...ng-partner

24.03.2024 12:48 • #54


Saule1980
Zitat von Kummerknubbel:
Hallo Nordur, ich habe einen guten Blogbeitrag gefunden, der einige Hintergründe sehr treffend und verständlich erklärt, wie ich finde. Vielleicht ...

@Kummerknubbel
Ich habe deine Geschichte gelesen.

Wie schaffst Du das in der Beziehung zu bleiben?

Den Artikel habe ich jetzt auch gelesen.

Es ist doch so hart.

24.03.2024 13:39 • #55


K
@Saule1980: Ob ich das wirklich schaffe, muss sich wohl erst noch herausstellen... Momentan versuche ich es mit Ausharren/-halten und Hoffen und mache mir immer wieder bewusst, dass vieles durch die Krankheit verursacht wird. Und ok - ich hab mir professionelle Hilfe geholt. Wobei das bei der Entscheidung nicht wirklich hilft.
Was unser Haus angeht, sehe ich es pragmatisch - jedes bisschen mehr, das fertig wird, bringt ein Plus beim Kaufpreis, wenn wir es doch nicht schaffen sollten. Das reicht, um mich zum Dranbleiben zu motivieren. Außerdem bringt es mich auf andere Gedanken wenn ich vor mich hinwerkele und der Fitnessfaktor ist auch nicht zu unterschätzen, wenn man Baustoffe schleppt.
Über allem hängt außerdem die Befürchtung, dass es für alle anderen noch schwerer wird, wenn ich mich in der akuten Situation verabschieden würde. Also ein komplizierter Mix aus verschiedenen Gründen. Einfach ist allerdings anders...

24.03.2024 16:06 • x 1 #56


W
@Kimummerknubbel
Ich glaube, nordurs Geschichte hängt nur ganz am Rande mit der Depression seiner Expartnerin zusammen. Der scheint es ja auch wieder sehr viel besser zu gehen und er beschreibt sie als aktiv.

Depressive Menschen können selbstverständlich durch ihre Lähmung einen richtigen Stein in eine Beziehung legen. Und für diese Situation finde ich deinen Link echt toll.

Die Expartnerin von nordur scheint mir aber weniger durch ihre Depression die Beziehung belastet zu haben. So wie ich nordurs Texte lese, ist es vielmehr ihre Unfähigkeit oder sogar ihr Unwille mit ihm eine Beziehung auf Augenhöhe zu führen. Sie hat wohl von sich aus wenig gegeben, hat ihren Strehmel durchgezogen und als er ihre Unterstützung brauchte, sich nur kalt umgedreht. Für mich liegt das Problem deshalb eher in ihrer Ichbezogenheit und einem mangelnden Mitgefühl.

Nordur scheint das genaue Gegenstück: zugewandt, hilfsbereit und rücksichtsvoll. Allerdings mit einem starken Gerechtigkeitsempfinden. Was ich persönlich gut nachempfinden kann. Seine Arbeit für die Zukunft ist für mich deshalb auch eher das Bewusstwerden über das was er in einer Beziehung braucht und die Klarheit darüber was er an Kompromissen machen kann, ohne langfristig zu frustrieren.

24.03.2024 20:03 • #57


N
Zitat von Wiederda:
Ich glaube, nordurs Geschichte hängt nur ganz am Rande mit der Depression seiner Expartnerin zusammen. Der scheint es ja auch wieder sehr viel besser zu gehen und er beschreibt sie als aktiv.

Ganz richtig, diese passive Phase hatten wir zu Beginn der Beziehung. Das war zwar auch alles andere leicht, allerdings ist dieses Symptom im Laufe der Zeit deutlich in den Hintergrund getreten. Was blieb habe ich ja bereits beschrieben. Ob diese egozentrische Haltung und die Art und Weisse wie sie zwischen den Partnern wechselt mit der Depression zusammenhängt weiss ich nicht. Rückblickend glaube ich, einfach ein gute Stütze gewesen zu sein, die irgendwann nicht mehr benötigt und eher zur Last wurde aufgrund meiner Ansprüche an ein gemeinsames Leben.

24.03.2024 20:50 • #58


W
@nordur
Die Depression ist das eine, die grundsätzlichen Charakterzüge das andere. Nummerknubbels Link zu den Trennungsgründen von Depressiven beinhaltet u.A. den Grund, den gesunden Partner nicht mehr belasten zu wollen. Da ist also einerseits die Krankheit, andererseits aber der trotz allem noch mitfühlende Grundton.

Deine Expartnerin hat offenbar wenig ausgelassen, um es für sich besser werden zu lassen. Sie scheint auch kein Verständnis dafür zu haben, dass wer nimmt, irgendwann gerne und freiwillig etwas geben sollte. Mit dieser Grundhaltung wechselt sie jetzt wieder warm zu. nächsten Partner. Der dann das Gleiche wie du erleben wirst.

Wichtig ist wirklich, dass du gedanklich die Möglichkeit durchspielst, dass sie sich bei dir melden könnte, sobald es mit dem Next nicht läuft. Lege dir für diesen Fall schon mal ein paar Sätze zurecht. Dann vergiss das Ganze.

Und werd endlich richt sauer, lol! Denn das ist die nächste Phase in der Krisenbewältigung. Viel Spaß beim reinicen Wüten

24.03.2024 21:17 • #59


K
@wiederda - erstmal danke für Deine fundierten, durchdachten und hilfreichen Beiträge, aus denen ich für mich auch einiges mitnehmen konnte. Du scheinst auch ein paar Erfahrungen auf dem Buckel zu haben...
Was Nordurs Partnerin angeht, würde ich mir keine Einschätzung zutrauen. Ich bin zur Zeit leider selbst mit einer depressiven Partnerin zusammen und vieles von Nordurs Schilderungen kommt mir bekannt vor. Ichbezogenheit und mangelndes Mitgefühl (Empathie) sind jedenfalls Ausprägungen eines depressiven Krankheitsbildes - diese Information habe ich auch von den behandelnden Ärzten und Therapeuten meiner Partnerin bekommen. Nicht nur das, ich musste sozusagen auch am eigenen Leib erfahren, wie ein liebevoller und zugewandter Mensch durch die Krankheit in das Gegenteil dessen verwandelt wird. In Nordurs Fall mögen sicherlich noch persönliche Vorprägungen dazu kommen, die durch die Depression ggf. verstärkt wurden. Da ich die Exfreundin von Nordur nicht kenne, fehlt mir persönlich die Datenbasis für eine Einschätzung. Aus seinen Schilderungen erkenne ich aber so viel: Sie hat ein großes Päckchen zu tragen, ganz viele Themen zu bearbeiten und hat sicherlich noch viel Arbeit vor sich. In jedem Falle teile ich die Ansicht aus einigen Beiträgen hier: Vermutlich ist es das Beste für Nordur, dass es so gekommen ist - eine so belastete Partnerschaft zu führen, kann einen Menschen kaputtmachen. Zumal dann, wenn man so unterwegs ist wie Nordur - zugewandt, hilfsbereit und rücksichtsvoll, da teile ich Deine Einschätzung und würde noch empathisch hinzufügen. Er verdient jedenfalls aus meiner Sicht jemanden, der das alles wahrnehmen und wertschätzen kann - das hatte ich bereits geschrieben.

24.03.2024 21:24 • #60


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