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Ende der Ehe, Partnerschaft nach 30 Jahren

alleswirdbesser
Zitat von thom2607:
Gerade die Sicht einer Frau dazu würde mich sehr interessieren.


Zitat von thom2607:
Als Grund nennt Sie, dass Sie nur noch funktioniert überlastet ist mit Kinder, Job (40%), Haushalt usw.

Nur ganz kurz dazu: das Leben als Alleinerziehende mit Vollzeitjob, Kindern und Haushalt ist ebenfalls Funktionieren nur auf einem höheren Niveau. Ich hetze gefühlt von einem Termin zum anderen, Dazu Mama-Taxi Dienste und vollständige Verantwortung für alles. Strebt sie das an?

Nur wenn das Kochen und Wäsche waschen für dich wegfallen, wird sie nicht automatisch viel mehr Freizeit haben. Außer sie zieht in eine kleine Wohnung oder lässt die Kinder bei dir (wie alt sind sie?).

10.04.2024 21:02 • x 2 #16


alleswirdbesser
Zitat von Caecilia:
Der gesamte Mental Load des Familienlebens liegt vermutlich bei Deiner Frau. Das war das, was mich selbst immer maximal gestresst hat - dieses immer-die-Verantwortung-für-alles-tragen- und an-alles-denken-Müssen.

Ist das nach der Trennung besser geworden? Hat man als AE etwa ein viel entspannteres Leben? Außer den zwei freien Wochenenden im Monat, die hat man tatsächlich sonst nicht.

10.04.2024 21:07 • #17


A


Ende der Ehe, Partnerschaft nach 30 Jahren

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Birkai
Zitat von alleswirdbesser:
Ist das nach der Trennung besser geworden? Hat man als AE etwa ein viel entspannteres Leben?

Die Frage ist wie sehr sich die anderen Parameter im Leben ändern.

Ich habe eine Freundin die seit einigen Jahren AE ist. Aufgrund der Unterhaltsansprüche hat sich an ihrem Berufsleben nicht wirklich was geändert. Verpflichtungen für Kinder und Haushalt blieben gleich. Durch ihren Umzug konnte sie die Taxi- Dienste reduzieren. Durch die Scheidung wurde ihr Leben ruhiger, da auch partnerschaftliche Konflikte reduziert wurden. Der Anfang war schwer, aber mittlerweile ist sie zufrieden mit der Situation.

Ich kann deine Argumentation gut nachvollziehen. Ich habe das in meiner Ehe lange Zeit unter der Woche gemacht. Nicht in VZ, aber durch den Arbeitsweg nahe dran. Ich habe jede Stunde am WE, die ich für mich hatte genossen. Das waren nicht viele, weil man wollte ja auch was als Familie machen.

Für mich war das ein Grund ab Trennung auf eine ausgeglichene Betreuung zu bestehen.

Zitat von thom2607:
Als Grund nennt Sie, dass Sie nur noch funktioniert überlastet ist mit Kinder, Job (40%), Haushalt usw.
Ebenso dass Sie vom mir keinerlei Wertschätzung erfahren habe und noch ein paar andere Dinge.

Schwieriges Thema und wahrscheinlich miteinander verknüpft. Wenn man die Wertschätzung braucht und diese ausbleibt, wird ggf. der Rest in Frage gestellt und als Belastung angesehen. Mir war das Zeigen von Anerkennung durch meinen Ex nicht so wichtig, weil ich immer davon ausgegangen bin, dass sie da ist. Bei meinen Ex war es anders. Er hat sich das Zeigen von Anerkennung gewünscht, dies aber nie ausgesprochen. Ich hätte gerne mehr Zeit miteinander verbracht und dies aber nicht so kommuniziert, dass es bei ihm angekommen ist.

Zitat von ElGatoRojo:
Du bist Unternehmer, sie macht den Background?

Mein Triggerpunkt war immer wenn der Unternehmer versucht hat die Familie als Unternehmen zu führen. Das funktioniert nur begrenzt gut und es kommt auf sensible Ansprache an. Die ist bei ihm/ uns sehr oft im stressigen Alltag untergegangen. Wenn er mich wie eine Angestellte behandelt hat, war bei mir eine Grenze überschritten.

Wie sind irgendwann übrigens dazu übergegangen einen digitalen Familienkalender zu führen. Der war und ist bei mir verknüpft mit meinem Arbeitskalender. Wir führen den Kalender auch nach der Trennung weiter.

10.04.2024 22:12 • x 1 #18


C
Zitat von alleswirdbesser:
Ist das nach der Trennung besser geworden? Hat man als AE etwa ein viel entspannteres Leben? Außer den zwei freien Wochenenden im Monat, die hat man tatsächlich sonst nicht.

In meinem Fall ist es besser, (1) weil die Kinder groß sind und viel von ihrem Kram selber regeln (das war auch schon am Ende der Beziehung so) und (2) weil es auch sonst weniger Kram zu regeln gibt (kein Haus und Garten mehr, keine Treffen mit der Ex-Familie mehr, kein Urlaub mehr ...). Bei uns war die Trennung das Resultat weiter zurückliegender Jahre, denke ich.

Als Alleinerziehende/r mit kleinen Kindern ist das mit dem Mental Load sicher auch gewaltig, das stimmt. Ich merke das jetzt manchmal auch noch in Bezug auf K3, für dessen Schulkram, z.B. das Finden einer neuen Schule jetzt, ich alleine verantwortlich bin. Oder bei Gesundheitsthemen (Zahnspange ...) o.ä.. Es ist aber lange nicht mehr so anstrengend wie früher. Vor allem fehlt mir ein zugewandter Austausch zu Freuden und Sorgen in Bezug auf die Kinder, durchaus auch die beiden Großen.

10.04.2024 22:36 • x 2 #19


A
Ich würde das ganze gedanklich mal drehen.
Wie willst du denn leben? Willst du eigentlich der Ernährer sein mit einer Hausfrau zu Hause? Wenn du 70 Stunden in der Woche arbeitest, siehst du wenig von deinen Kindern. Sind die nur hübsches Beiwerk zu deinem eigentlich erfüllenden Arbeitsleben?
Du wirst dann wahrscheinlich eher physisch zu Hause gewesen sein und deine Aufmerksamkeit immer noch bei deiner Firma.
Als deine Frau würde ich dir große Veränderungen nicht zutrauen.
Das sind ja Zustände, die über eine lange Zeit gewachsen sind. Weder du noch sie kommen da leicht heraus.

Du könntest dir in einem ersten Schritt mal zwei Wochen Urlaub freischaufeln und dann bist du Zuhause. Dann kochst du, kaufst ein, putzt, machst das Kinder-Taxi und lässt dir von deiner Frau so viel zeigen, wie es geht.

11.04.2024 07:13 • x 2 #20


T
@acre Deine Fragestellung hat mich getriggert. Deshalb will ich dazu vorab antworten.
Für den Rest (Danke für die ganzen Meinungen, das lässt mich teilweise auch Hoffnung schöpfen) werde ich noch ausführlicher was schreiben, sobald ich die Zeit dazu finde...
Zitat:
Wie willst du denn leben? Willst du eigentlich der Ernährer sein mit einer Hausfrau zu Hause?

Nein so will ich nicht leben. Mein Plan (der die letzten 6 Monate leider noch mehr Zeit gekostet hat) ist der Ausstieg. Das wird vermutlich noch 1-2 Jahre dauern bis ich reduzieren kann. Spätestens 55 will ich ganz aufhören. Da war auch kommuniziert, dass Sie dann (wenn Sie will) wieder 100% arbeiten kann und ich mich um alles kümmere.
(Ist natürlich ne andere Hausnummer, da die Kinder aus dem gröbsten raus sind...)
Zitat:
Sind die (Kinder) nur hübsches Beiwerk zu deinem eigentlich erfüllenden Arbeitsleben?

Nein. Ich liebe meine Kinder und es schmerzt mich sehr zu wenig Zeit für Sie (gehabt) zu haben.
So erfüllend empfinde ich mein Arbeitsleben tats. nicht.
Zitat:
Du wirst dann wahrscheinlich eher physisch zu Hause gewesen sein und deine Aufmerksamkeit immer noch bei deiner Firma.

Nein, wenn ich zu Hause war, waren meine Gedanken zu Hause und nicht in der Firma. Das hat mich bisher vor dem Burnout gerettet. Nur so konnte ich nachts schlafen...
Zitat:
Als deine Frau würde ich dir große Veränderungen nicht zutrauen.

Das stimmt leider. Obwohl Sie weiß was ich beruflich in die Wege geleitet habe und warum (Firmenverkauf).
Zitat:
Du könntest dir in einem ersten Schritt mal zwei Wochen Urlaub freischaufeln und dann bist du Zuhause

Das ginge dann zu Lasten eines echten Urlaubs. Den will ich auf jeden Fall mit den Kindern verbringen. Ob wir zu viert wegfahren steht im Moment sicher in den Sternen, aber ich würde auf jeden Fall mit beiden Kindern zusammen Urlaub machen wollen (und noch will der Große (er ist 16) mit).

Mir ist eigentlich klar was ich will. Meine Familie. Und meine Frau und deutlich mehr Zeit das Leben zu genießen....

Gruß Thom

11.04.2024 09:58 • x 1 #21


A
@thom2607 Vielen Dank für deine Antwort. Auch wenn meine Fragen triggernd für dich sind, mache ich mal einfach weiter. Es geht mir dabei null um Schuldzuschreibungen. So ein gut laufendes Unternehmen baut sich ja nicht einfach so über Nacht auf. Das heißt für mich, dass ihr beide da über einen langen Zeitraum hereingerutscht seid.

Ich finde die Denkanstöße von @Caecilia sehr gut. Es gibt verschiedene Möglichkeiten schnelle und praktische Entlastung für deine Frau zu finden.
Vielleicht sollte man auch in die Richtung denken, ob deine Frau durch die Wechseljahre oder Überforderung eine depressive Episode hat. Gerade deine Aussage, dass sie dir eigentlich nicht sagen kann, was sie glücklich machen würde, lässt mich in solch eine Richtung denken.
Vielleicht sollte sie eine eigene Therapie anstreben, um für sich herauszufinden, was sie will. Vielleicht sollte sie mit ihrem Frauenarzt mal sprechen.

Die andere Ebene, die ich sehe, ist die der Kommunikation. Wenn das schon seit Monaten so geht, warum konnte deine Frau nicht mit dir sprechen? Bist du vielleicht doch nicht so präsent, wie du es dir denkst? Hat sie vielleicht viel mit dir gesprochen und du hast es nicht gehört? Wollte sie gar nicht mit dir sprechen?

Warum konntest du ihr die Wertschätzung nicht zeigen?
Hat sie dir Wertschätzung für deine Arbeit gezeigt?

Zitat von thom2607:
Spätestens 55 will ich ganz aufhören. Da war auch kommuniziert, dass Sie dann (wenn Sie will) wieder 100% arbeiten kann und ich mich um alles kümmere.

Natürlich kann eine Frau mit mitte 50 beruflich noch einmal voll durchstarten, aber das ist so ein enormer Aufwand. Hat deine Frau Bereiche im Kopf, wofür sie brennt, was sie dann wirklich will?

War es von dir kommuniziert oder eine gemeinsame Entscheidung von euch beiden?

Zitat von thom2607:
Mir ist eigentlich klar was ich will. Meine Familie. Und meine Frau und deutlich mehr Zeit das Leben zu genießen....

Ich würde sagen, dass ist die Bauchantwort. Und jetzt muss der Kopf dazukommen. Wenn deine Familie dir so wichtig ist, warum hast du dann die letzten Jahre deiner Arbeit so viel Zeit gewidmet?

Wie geht es deinen Kindern mit dir? Wie viel Pubertätskämpfe hast du ausgetragen und von wie vielen hat dir deine Frau erzählt? Bist du eher der Spaßpapa oder ein Erziehungspartner?

Das sind Themen, die du auch mit deinen Kindern mal besprechen kannst. Natürlich ohne auf eure Eheprobleme einzugehen, aber du kannst sie mal fragen, wie sie dich und deine Arbeit sehen.

Du kannst übrigens sehr dezent um deine Frau werben. Aber mit Kleinigkeiten, die sie nicht unter Druck setzen. Bei euch steht jetzt wahrscheinlich kein Liebeswochenende zu zweit an. Du kannst ihr aber den Kaffee machen, oder von der Tanke mal ihr Lieblingseis mitbringen. Lauf ab und an mal *beep* vor ihr rum, gib dezente Komplimente für Sachen bei denen sie denkt, dass sie nicht gut darin ist. Frag sie häufiger nach ihrer Meinung oder sprich mit ihr über ihre Interessen und Freunde.

11.04.2024 13:37 • x 2 #22


unbel-Leberwurst
Zitat von thom2607:
Dafür geht es uns finanziell sehr gut.

Es ist doch einer der Klassiker:
ER: Ich schufte den ganzen Tag für meine Familie, damit es uns gut geht.
SIE: Immer ist er am arbeiten, alles bleibt an mir hängen.

So lebt man dann jahrelang vor sich hin und mehr und mehr nebeneinander her, die Zweisamkeit wird weniger, vielleicht mit teuren Urlauben übertüncht und eines Tages stellt dann einer der beiden fest, den anderen nicht mehr zu lieben.

Jetzt stehst Du da mit Deinem schönen Einkommen und materiellem Wohlstand und stellst fest, dass Glück so doch nicht käuflich ist.
Und ändern willst Du es immer noch nicht, bis zu 2 Jahren machst Du noch so weiter.
Wenn es nicht ohnehin schon zu spät ist, ist Deine Frau bis dahin emotional endgültig weg.

11.04.2024 14:03 • x 6 #23


ElGatoRojo
Zitat von unbel-Leberwurst:
Es ist doch einer der Klassiker:
ER: Ich schufte den ganzen Tag für meine Familie, damit es uns gut geht.
SIE: Immer ist er am arbeiten, alles bleibt an mir hängen.

Tja und? Wieso bleibt die Kritik hier an ihm hängen? Sie profitiert doch.

11.04.2024 14:16 • x 2 #24


unbel-Leberwurst
Zitat von ElGatoRojo:
Tja und? Wieso bleibt die Kritik hier an ihm hängen? Sie profitiert doch.

Tut sie das?
Ist sie glücklich? Ich glaube kaum...

11.04.2024 14:22 • x 2 #25


ElGatoRojo
Zitat von unbel-Leberwurst:
Ist sie glücklich? Ich glaube kaum...

Wenn man von etwas profitiert, dann muss man dabei nicht auch noch glücklich sein. Kann sein - oder auch nicht.

11.04.2024 14:27 • x 1 #26


unbel-Leberwurst
Zitat von ElGatoRojo:
Wenn man von etwas profitiert, dann muss man dabei nicht auch noch glücklich sein. Kann sein - oder auch nicht.

Was soll dann das Tja und?

11.04.2024 14:31 • x 1 #27


M
Zitat von thom2607:
Dabei hat Sie mir gestanden, dass Sie mich nicht mehr umarmen kann - nichts mehr für mich empfindet. Ein anderer ist nicht im Spiel (ich glaube ihr das, nach mehrfacher Nachfrage). Sie hat mir glaubhaft versichert, dass es keinen anderen gibt für den Sie was empfindet.

Das liest man hier so oft. Mach dich auf etwas gefasst. Wäre mal wieder der Klassiker.

Ich würde an deiner Stelle zügig einen guten Anwalt suchen. Du kannst davon ausgehen, dass deine Frau bereits von vertrauensvoller Seite beraten wird.

11.04.2024 14:33 • x 2 #28


R
Zitat von unbel-Leberwurst:
Es ist doch einer der Klassiker: ER: Ich schufte den ganzen Tag für meine Familie, damit es uns gut geht. SIE: Immer ist er am arbeiten, alles bleibt an mir hängen. So lebt man dann jahrelang vor sich hin und mehr und mehr nebeneinander her, die Zweisamkeit wird weniger, vielleicht mit teuren Urlauben übertüncht ...

Aber genau dieser Klassiker ist doch das, was in vielen Ehen halt mal miteinander vereinbart bzw. sogar abgesprochen wurde!

Irgendwann fällt es (fast) allen Männern auf die Füsse, wenn die Kinder flügge werden.

11.04.2024 14:33 • x 2 #29


A
Zitat von rudi333:
Aber genau dieser Klassiker ist doch das, was in vielen Ehen halt mal miteinander vereinbart bzw. sogar abgesprochen wurde!

Es wurde halt mal miteinander vereinbart. Dann rutscht man in Rollen rein, die man ursprünglich gar nicht für sich wollte. Ihn treibt/zieht es aus der Familie raus und sie ist dann überfordert. Dann geht die Liebe flöten oder es kommt eine interessante Kollegin daher und alle sind unglücklich.

Weder die über Jahre wirtschaftlich abhängige Frau noch der überarbeitete Mann sind glücklich.
Dabei gibt es doch keine Gewinner.

11.04.2024 14:52 • x 2 #30


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