Hallo liebe Forengemeinde,
hier schreibt nach sehr langer Zeit die TE dieses Threads nochmal.
Es sind jetzt ziemlich genau 1,5 Jahre vergangen, seit ich hier zuletzt geschrieben habe. Seitdem ist viel passiert bei mir und vor allem IN mir. Da ich weiß dass ich mit dem was ich erlebt habe, nicht alleine bin, möchte ich hier mal all denen von meinen Erkenntnissen erzählen die heute in der gleichen Situation sind wie ich es 2017 war.
Meinem EM habe ich von der Affäre nichts erzählt. Ohne jammern zu wollen: es war ein sehr langer und schmerzhafter Weg, die Trennung vom AM alleine und möglichst wenig auffällig zu verarbeiten. Der Weg war viel länger und viel schmerzhafter, als ich mir 2017 vorgestellt hatte.
Heute fühle ich mich in meinem Leben mit meinem EM fast immer zufrieden, sehr oft glücklich. Warum ich mich damals in den AM verliebt hatte, lag nicht an meinem EM und auch nicht am AM selbst. Es lag an mir. Ich hatte Träume, was ich erleben wollte, bestimmte Vorstellungen wie ich leben wollte und Wünsche wie mein Partner sein sollte. Ich dachte dass mein AM all diese Wünsche erfüllen kann. Im Nachhinein sehe ich ihn realistischer: er hat bestimmte tolle Eigenschaften, aber genauso viele Schwächen. Wie jeder Mensch. Auch mein EM. Inzwischen bin ich der Meinung, dass es DEN EINEN PERFEKTEN Partner gar nicht gibt, sondern bei längerem Zusammenleben die positiven Eigenschaften des Partners leider selbstverständlich werden und die negativen immer häufiger nerven. Ich kann damit aber inzwischen besser umgehen und habe gelernt, dass auch vermeintliche Traumprinzen ganz schöne Macken haben. Vielleicht ist es ein Luxusproblem, alles und jeden optimieren zu wollen. Ich habe mich entschieden, mein Leben mit meinem EM nicht zu perfektionieren, sondern einfach nur zu genießen und zufrieden zu sein. Klingt bescheiden, ist es aber nicht!
Den AM habe ich nie wieder gesehen, es gab keine Treffen mehr. Aber er hat wie von einigen hier vorhergesagt, noch regelmäßig bei mir angeklopft , gefragt wie es mir geht. Es kam dann zu ein paar Telefonaten mit ihm. Diese haben mir extrem die Augen geöffnet zu erkennen, warum ich mich in ihn verliebt hatte und was ich unbewusst bei ihm gesucht habe. Und zu erkennen, dass meine Wünsche von ihm einfach nur gut gespiegelt wurden. Er war nicht mehr der Traummann, den ich früher in ihm gesehen hatte. Die Telefonate haben mir geholfen, ihn zu entzaubern und sein und mein Verhalten objektiver zu sehen. Inzwischen haben wir (nachdem ich meine Telefonnummer gewechselt habe) gar keinen Kontakt mehr.
Ich möchte hier allen Mut machen, die eine Affäre überstanden haben und sich jetzt in ihrem (Ehe-) Alltag wieder wohlfühlen wollen. Es ist machbar, der Neuanfang!
29.04.2019 15:09 •
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