Ende der Affäre - Neustart der Ehe?

@Valeria
Danke für Dein Feedback. Nur für den zeitlichen Rahmen:
Die Affäre lief vom 1. September 2018 bis zum 9. Dezember 2018. Also gute 3 Monate.(Falls jemand sich wundert, an ihrem Kennenlerntag bin ich ihm auch begegnet und ich weiß, dass sie eine Woche später zusammen gekommen sind)
Ja, Parallelwelt trifft es ganz gut. gestern Abend fand noch ein Gespräch statt, weil meine Frau wissen wollte, mit wem ich schreibe.Für mich war es ein Rätsel, wie sie einerseits in einigen Mittagspausen 50 km einfach fuhr und andererseits mit mir zusammen war und einen tollen Urlaub und eine tolle Geburtstagsfeier an meiner Seite erlebte. Das kriege ich zwar nicht nachgefühlt, aber okay, dann geht das so und mangels Erfahrung kann ich nicht mitreden.

Heute findet das vierte Treffen statt. Das erste, nach dem Neuanfang K+R. Ja, auch ich glaube, dass sie emotional sehr stark an ihm hing. Das erste Treffen fand Anfang Januar statt, das zweite Mitte Januar. Das letzte Treffen war Anfang April. Und im Vorfeld war sie sehr stark am Trauern und sie hatte sich weit von mir abgewandt. Nach dem Treffen bekam ich von ihm ein Selfie. (Beide manierlich angezogen und unverstrubbelt ) . Und sie hat erzählt, dass es ihr nun sehr viel besser geht und sie jetzt das Gefühl hat, ihm anders zu begegnen. Heute meinte sie, dass sie sich freut und eher nicht glaubt, dass es sie emotional belastet. Sie will einfach einen Kaffee genießen und ihn sehen. Fertig. Und das gönne ich ihr im Herzen. Ich gönne ihr eine Freundschaft- was spricht denn dagegen? Dass die 2 S hatten- und zwar unbeschreiblichen wie sie mal sagte.
Ja das verletzt mich aber das ist Vergangenheit. Wenn es jetzt noch einmal stattfände, ist es eine andere Situation. Wenn sie es aber zur Freundschaft schaffen- why not- ich mag ihn und unter anderen Umständen wäre wir längst Freunde geworden!

Was das heutige Treffen für Folgen hat- ich bin da eher zuversichtlich. Aber natürlich weiß man es nicht garantiert. Wird sie neu getriggert, keine Ahnung wir werden sehen und ich werde damit umgehen. In irgendeiner Form.

So und dann noch die Frage- warum glaubst Du, dass ich meine Gefühle hinten angestellt habe?
Ja, in der Anfangszeit war mir wichtig, die Ehe zu halten und ich habe ganz lange in der Angst gelebt, mich falsch zu verhalten. Damit war ich emotional komplett ausgelastet. Heute ist diese Angst weg, was Platz dafür macht, dass die Gefühle der Verletzung hochpoppen. Und da bin ich auf der Suche nach Verarbeitung. Mir helfen Gespräche . Mit Ihr und ihm.

Also ich hatte auch eine Affäre. Besser gesagt ein Affärchen, denn es waren nur 3 intime Kontakte insgesamt. Dennoch hat mich das über lange Zeit beschäftigt und aus der Bahn geworfen. Ich hatte zuvor eine glückliche Ehe und hielt mich für moralisch unangreifbar. Ich musste mich aber eines besseren belehren lassen. Das war eine harte Bauchlandung. Mein Mann weiß im groben Bescheid und ging nicht ganz so souverän damit um, wie larswilhelm.

Wir sind dann in der Aufarbeitung durch ein tiefes Tal gegangen. Mein Mann hat sehr um mich gekämpft und ich hab sehr gelitten. Wir haben beide gelitten. Inzwischen geht's uns wieder gut und ich bin sehr sicher, dass mir so etwas nicht mehr passieren wird. Hätte ich dieses Standing schon eher gehabt, ich hätte auch nichts erzählt und hätte meinem Mann und den Kindern damit viel Leid erspart. Und ich hätte viel Geld für eine Ausweichwohnung, Paartherapie und Frustkäufe gespart. Nebenbei hätten wir unsere kostbare Lebenszeit besser in sinvollere Dinge investiert.

Es war eine schlimme Zeit. Aber um es positiv zu sehen, wir alle haben viel gelernt. Außer einem, dem AM. Der ist noch immer genau so eine Flitzpiepe wie vorher. Ach was soll's! Wir sind alle nur Menschen! Machen wir eben jetzt das Beste daraus!

Zitat von Rübli:

Sorry, ich stelle nichts fest, sondern eröffne Möglichkeiten,
Bei Diagnosen handelt es sich um Feststellungen, die durch entsprechende Verfahren nachweisbar gemacht wurden

ach, echt?
seltsam, dass alle wirklich das so nicht erkennen
naja, sind ja auch nur Gestörte hier im Forum oder wie?
sag mal, hast du dir eigentlich auch so viele Gedanken über Deine Möglichkeiten gemacht statt Dich an anderen abzuarbeiten und mit Schweinchen-Schlau-Sprüchen um die Ecke zu kommen?

Und welche Möglichkeiten genau hast du jetzt eröffnet?
das ist mir jetzt so noch nicht ganz klar geworden, da bräuchte ich noch etwas Hilfe und Aufklärung
Bitte
Danke

Zitat von Fidschicat:

ach, echt?
seltsam, dass alle wirklich das so nicht erkennen
naja, sind ja auch nur Gestörte hier im Forum oder wie?
sag mal, hast du dir eigentlich auch so viele Gedanken über Deine Möglichkeiten gemacht statt Dich an anderen abzuarbeiten und mit Schweinchen-Schlau-Sprüchen um die Ecke zu kommen?

Und welche Möglichkeiten genau hast du jetzt eröffnet?
das ist mir jetzt so noch nicht ganz klar geworden, da bräuchte ich noch etwas Hilfe und Aufklärung
Bitte
Danke

Sorry, ich kann nicht jedem helfen, vielleicht kann dir eine Suchmaschine behilflich sein !
Bitte, gerne

Zitat von Sohnemann:

ars,
Deine Frau ist,

falls du uns alles Relevante geschrieben hast Und es keine wesentlichen Fakten gibt, die du uns vorenthältst und wir deshalb keine angemessene Meinung vertreten können,

ziemlich *glimpflich* davon gekommen.

Und sie wird mit einem neuen Freund belohnt.
Vorausgesetzt sie schaffen es, sich nicht völlig überrascht und ohne eigenes zutun zu küssen

Stimmt. So?
Ich meine, es ist viel Porzellan zerschmissen worden aber auf der anderen Seite- wie ich anderweitig schon schrieb- erfahre ich viele Dinge neu, erlebe vieles neu. R sagte einmal zu mir: Weißt Du, in 5 Jahren werden wir zurückdenken und uns fragen, was wir gemacht haben. Und meine Antwort lautete:
Wir haben uns weiter entwickelt. Du, K, ich. Wir leben.

Als ich diese Außenbeziehung führte, war ich ein anderer Mensch. Ich war mit mir selbst unzufrieden, fühlte mich sehr alleine und nicht ernst genommen und noch nichtmal mehr meiner eigenen Familie zugehörig. Es war eine tiefe Lebenskrise, in die ich da geschlittert war und da ich das selbst nicht richtig einordnen konnte, redete ich mit niemand darüber.

Mein Mann hat mir sehr schnell vergeben. Zu schnell für meinen Geschmack. Deshalb zwang ich ihn dazu sich immer und immer wieder darüber mit mir auseinander zu setzen. Das war gut so und es hat uns eng zusammen geschweißt.

Solch eine Krise ist schlimm aber sie birgt auch eine riesige Chance, sich so nahe zu kommen, wie nie zuvor. Das aber geht erst nach der Aufarbeitung und vielen harten Auseinandersetzungen mit sich selbst und dem Partner. Daher muss ich ein bisschen vor zu viel und zu früher Harmonie warnen.

Aber, ach, ihr macht das schon!

Alles Gute!

Hallo zusammen,
Schau seit gestern mal wieder ins Forum.

Das Thema hier find ich interessant . Beide Themen die der ET und die von Lars.

Valerie@ ich kann dich verstehen, wenn du es wirklich schaffst in deiner Ehe eine neue Paarebene zu erschaffen, dann drück ich dir die Daumen, dass es gelingt. Mit dem Gewissen müsstest du mit oder ohne Beichte leben.

Lars @ ich finde deine Situation traurig. Eine unwürdige Situation, mit der ich persönlich nicht klar käme.
Ein Neu Anfang für pro Beziehung ist das nicht wirklich. Ein Schonwaschgang für deine Frau.
Meines Erachtens kann die Aufarbeitung nicht beginnen, sie wird immer wieder schmerzlich durch den Kontakt zum AM verhindert.
Das ist wie ein Pflaster das man versucht langsam zu lösen , damit es nicht weh tut..Das Gegenteil ist aber der Fall.
Du bist jetzt noch im Kampf Modus, solltest du diesen gewinnen, beginnt das eigentliche. Die akute Angst wäre gebannt, aber dann kommt das eigentliche Gedankenkarussell, wie bei allen anderen die einen Neuanfang planen.
Aber das müsste schon viel früher statt finden, es gibt 5 Phasen nach dem Betrug:
Schock
Wut
Trauer
Reflektion bei beiden
Annäherung und Verständnis

Ich schliesse mich Löwin@ an.
Da wir eine ähnliche Geschichte hinter uns haben... In meinem ganzen Schmerz damals , hätte ich meinen Mann nicht noch trösten wollen.
Das war seine Sache, er hat auch nicht getrauert. Dafür war es ihm vielleicht nicht wichtig genug und die Affäre zu kurz.

Auch mein Kommentar basiert auf Erfahrung.
Er gibt keine Wertung für gut oder schlecht. Aber ich glaube von beiden Geschichten hier, schätze ich die von Valerie noch als am erfolgreichsten ein.

Ich denke für diesen Weg den du wählst, gibst du zu viel als Mensch und du wirst leer sein, dann wenn es gilt an der Beziehung zu arbeiten.

Isely

Ich habe mich übrigens damals nicht nur meinem Mann offenbart, sondern auch in meiner Umgebung. Nachbarn, Freunde, Kollegen wissen alle Bescheid. Das würde ich so nicht wieder tun, denn die meisten können damit nicht umgehen. Interessant war nur, wie viele Frauen sich mir danach anvertrauten, etwas ähnliches erlebt zu haben. Das ist offenbar immernoch ein Tabu in unserer Gesellschaft. Aber es ist allgegenwärtig. Valeria, wir sind bei weitem nicht alleine. Und die Erde dreht sich trotzdem weiter!

Zitat von Isely:

Lars @ ich finde deine Situation traurig. Eine unwürdige Situation, mit der ich persönlich nicht klar käme.
Ein Neu Anfang für pro Beziehung ist das nicht wirklich. Ein Schonwaschgang für deine Frau.
Meines Erachtens kann die Aufarbeitung nicht beginnen, sie wird immer wieder schmerzlich durch den Kontakt zum AM verhindert.
Das ist wie ein Pflaster das man versucht langsam zu lösen , damit es nicht weh tut..Das Gegenteil ist aber der Fall.
Du bist jetzt noch im Kampf Modus, solltest du diesen gewinnen, beginnt das eigentliche. Die akute Angst wäre gebannt, aber dann kommt das eigentliche Gedankenkarussell, wie bei allen anderen die einen Neuanfang planen.
Aber das müsste schon viel früher statt finden, es gibt 5 Phasen nach dem Betrug:
Schock
Wut
Trauer
Reflektion bei beiden
Annäherung und Verständnis

Interessanter Gedankengang. Aber um mich muss man nicht trauern. Ich habe echt literweise tränen vergossen. Und ich erkenne nicht die Notwendigkeit, dass es zum totalen, unmittebaren kontaktabbruch kommen muss. Ich stimme zu, dass das die Aufarbeitung erschwert. Aber nicht verunmöglicht. Und das ist der Punkt.
Ich fühle mich auch nicht wirklich im Kampfmodus, ganz im Gegenteil. Wir waren in einem Paarseminar. Sehr spannende Erfahrung und höchst emotional. Auf beiden Seiten(!). Wir sind mit einem sehr gestärkten wir nach Hause gefahren. Ich kann das Kämpfen einstellen. Ich kann mich um mich kümmern. Tu ich auch. ME sind wir beide in Phase V. Die Wut gab es nicht. Aber ich halte es nicht wirklich für tragisch- ich habe genug Wut in der Beziehung versprüht. Und: Noch nie war ich in Krisen wütend oder unreflektiert. Im Gegenteil- solange ich rumbrülle oder hektisch bin, ist alles in Ordnung und unter Kontrolle.
Und ja,jetzt kommt das Gedankenkarussel und ich arbeite damit, es zu verarbeiten. Ich bin auch nicht fertig damit. aber ich bin dabei.

Wichtiger, als dass die Frau sich *mal* fremd verliebt oder eine Affäre hat ist, ob sie mir nah ist und sich von mir angezogen fühlt.

Falls das dennoch der Fall ist, solls mir recht sein.

Nur meistens geht mit einer Affäre eine Entfernung einher.
Und die werde ich auf keinen Fall folgenlos akzeptieren

Frauen sind ja emotionale Wesen.
Mit einer bunten lebhaften inneren Welt.
Und an der lässt sie mich gern teilhaben sonst lass ichs lieber ganz

Frauen mit beziehungsrelevanten Geheimnissen und dunklen Flecken haben es bei mir nicht leicht

Lars, vielleicht hilft es dir, wenn ich dir schreibe, dass meine Affäre eigentlich wenig mit meinem Mann zu tun hatte. Es ging dabei um mich und meine persönliche Krise, der ich glaubte so aus dem Weg gehen zu können. Ich trauerte damals um vieles. Verpasste Chancen, vergangene Lebenszeit, unwiederbringliche Erlebnisse . Ich stand kurz vor den Wechseljahren und hatte beide Eltern verloren. Unsere Kinder pubertierten und lösten sich von mir. Das war alles zu viel für mich und die Affäre war eine willkommene Fluchtmöglichkeit.

Inzwischen habe ich mich meinem Mann geöffnet. Ich lasse ihn teilhaben an meiner Trauer und er fängt mich auf. Das ist wunderbar so. Nein, ich brauche keinen AM mehr dafür. Gott bewahre!

Ist das wirklich alles real hier?

Es ist wirklich interessant wie sich die Erfahrungsberichte ähneln. Besonders interessant finde ich die Passagen, in denen darauf hingewiesen wird, dass nach Beendigung, gezwungender Maßen oder Freiwillig, sehr viel Trauerarbeit und Entzugserscheinungen bei den Äffarenpartnern zu bewältigen ist.
Wie gehe ich als betrogener damit um?
Zu sehen und zu spüren, wie sehr mein Partner in der Fremdbeziehung eingetaucht ist, wie emotional er dort gebunden ist und er das nicht loslassen kann, das schmerzt, tut sehr weh mit anzusehen!
Der erste Schock den man erlitten hat, wirkt immer noch, zusätzlich hat man das Gefühl etwas ganz wertvolles zu verlieren.

Da den richtigen Weg zu finden ist sa... schwer, kämpf man um den Partner und verdrängt dabei den Schmerz oder fährt man harte Kante um dem Betrügenden ganz klar vor Augen zu halten, Stopp bis hier hin und nicht weiter, gibt ihm ein Gefühl des drohenden Verlustes was hoffentlich stärker ist, als das Gefühl was der Affärenparter bei im hervorruft? Oder macht man erst einmal gar nichts und schaut wie es sich entwickelt und prüft alle Szenarien um dann eine Entscheidung zu treffen, was ja eigentlich auch schon eine Exit-Strategie gleich kommt.
Zu kämpfen birgt Risiken, da es auch als eine Art Legitimation der Äffare interpretiert werden kann, wie einige hier schon geschrieben haben, sie hätten sich gewünscht der Partner hätte nicht so schnell vergeben. Die Gefahr, das der Betrüger das letze Überbleibsel an Respekt vor dem Partner noch verliert ist nicht von der Hand zu weisen.
Ich habe natürlich auch kein Patentrezept, es kommt immer auf den Partner an, einige benötigen wirklich klare Kante, die anderen wollen erst einmal nur in Ruhe gelassen werden, etc..?!?

Zitat von Rübli:

Ist das wirklich alles real hier?

Hmm, vielleicht ist an meinen Vorurteilen gegenüber Schuh- und Handtaschenliebhaberinnen etwas drann. Vor allem wenn es in der Signatur steht

Ja, Rübli! Unvorstellbar, ne?