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Ende der Affäre - Neustart der Ehe?

U
Zitat von LarsWilhelm:
Well, wie immer ist es komplex und entsprechend schwierig zu beschreiben.
Wenn etwas anders läuft, dann gehören auf jeden Fall 2 dazu, keine Frage. Meine persönliche Entwicklung lief langsam und scheinbar unaufhaltsam nach unten.
Meiner Frau kann man vorwerfen, dass sie zu einerseits zu rücksichtsvoll war und andererseits keinen verbalen Zugriff zu mir fand. Ihre Kritiken wurden in einem unangemessenen Tonfall kommuniziert, so dass ich auf stur schaltete. Und man kann ihr vorwerfen, dass sie nicht selbst die Initiative ergriff, mal etwas Abwechslung in den Alltag zu bringen. Auch sie war zu bequem.
Im Rahmen der Aufarbeitung haben wir auch gelernt, dass es unterschiedliche Kommunikationsmenschen gibt und sie und ich sind so unterschiedlich, dass man bewusst in der Fremdsprache sprechen muss.
Ich muss sie umarmen und nicht bloß sagen ich liebe Dich und umgekehrt muss sie mir das sagen, umarmen reicht mir nicht. Nur ein einfaches Beispiel, was mal die Richtung demonstrieren soll.
Man könnte ihr den Vorwurf machen, dass unser S. besser und mehr wurde, nach dem sie die Spirale rausgenommen hat und ich mich sterilisieren ließ, sie das auf der Lustbefriedigungsebene ließ und nicht mal darüber sprach..
Und dann kommt da einer in ihr Leben, der sich um sie kümmert, sie wahrnimmt, als Mensch und als Frau.
Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie man sich fühlt. Natürlich, rein sachlich betrachtet ist das schnöder Betrug und hinterhältig.
Aber wir sind nun einmal fehlerbehaftete Menschen. Ein weiterer Punkt: Sehr oft weiß man nicht, was man vermisst, bis man es bekommt.
Du fragst nach dem Wert der Beziehung. Das ist eine sehr philosophische Frage und für jeden anders zu beantworten:
Meine alte Beziehung zu meiner Frau:
Sehr gewandelt:
Verliebt, mehr von Ihrer Seite aus, ich fands cool, auch mal Po* zu können.
Lars: Oh, dieser Mensch ist ja nicht nur ein Betthaserl, sondern könnte auch Basis für meine Zukunft sein
Heirat mit dickem Bauch, ein weiteres, ungeplantes Wunschkind
Höhen und Tiefen erlebt
gesettled
und bequem geworden, der Alltag frisst einen auf.
Der Wert? Mit einem verlässlichen Partner zusammen das Leben gemeistert.

Die neue Beziehung:
Meine Sicht: Ich habe die Liebe zu meiner Frau nicht verloren
Sie: Mal schauen wo wir landen
Dann meine Erkenntnis: Falls wir uns Trennen ist das keine Katastrophe. Es würde weitergehen und ich bliebe nicht lange alleine.
Dann Wiederenteckung der Gefühle, aus vielen Gründen.
Weiter auf dem Weg, Eifersucht kommt wieder hinzu

Der Wert der Beziehung? Unbezahlbar. Beide verknallt wie Teenager, und doch ganz anders, weil so viel Vertrautes auch mitschwingt, gleichzeitig Aufbruch in neue Gefilde. Das Vertraute bewahrt davor, ein paar mögliche Fehler zu machen.
Im Allgemeinen lässt sich der Wert der Beziehung nicht definieren. Ich persönlich glaube, dass Beziehungen beendet werden können, aber ein Ausbruch nicht zwangsläufig das Ende bedeutet.


Ich danke Dir für Deine Erläuterungen.

Tja, was nehme ich da mit?

Zunächst mal muss ich sagen, dass mich Deine Geschichte mit noch mehr Fragen zurücklässt, als wie ich für mich Antworten erkennen kann. So leid es mir tut, es gibt für mich keinen legitimen Grund, eine Affäre einzugehen, wenn ich gebunden bin. Es gibt immer die Möglichkeit auszusteigen .Wird das nicht getan, dann ist es entweder Feigheit oder man verliert beim Verlust des Beziehungspartners sehr viel Materielles und Weiteres oder der AP hat Schluss gemacht und man möchte nicht alleine sein.

Das sind alles durchweg sehr egoistische Hintergründe und nichts davon zielt ab, die bestehende Beziehung, wenn sie denn mit Auslöser der Affäre sein sollen, zu beheben, zu korrigieren oder aufzubessern. Weil, selbst wenn eine Affäre endet und der oder die APs bleiben doch bei ihren Beziehungspartnern, so muss auch dort darüber gesprochen werden, um die dortige Beziehung zu retten. Und das soll man erst bestenfalls machen, wenn eine Affäre in die Binsen ging oder diese einseitig/zweiseitig beendet wurde? Vorher war kein Gespräch möglich? Musste erst ein Präventivschlag her, damit ein Gespräch dieser Art erfolgt?

Nun, auch wenn der kommende Vergleich plakativ ist, dann wäre jede Straftat beispielsweise auch bald zu tolerieren, wenn der Straftäter durch Verbrechen darauf hinweist: Ich musste ja erst dieses und jenes Verbrechen begehen, damit überhaupt eine Änderung möglich ist. Hui, man stelle sich nur einmal vor, was das für Auswirkungen hätte. Begehe eine Untat, etwas Verwerfliches, begründe es mit alibientlasteten Gründen und dann erwarte ich außerdem noch, dass das Opfer sich in meine Richtung bewegt. Dann bewege ich mich auch zum Opfer hin. So könnte es gesehen werden, natürlich aber auch anders. Wie schon geschrieben wurde, jede Sicht- und Bewertungsweise ist anders. Ist sie damit aber auch immer legitim? Ich weiß nicht...

Mich verwundert manches Zitat, manche Begründung. Es ist mir nicht möglich vorzustellen, wie eine Affäre eine Verbesserung einer bestehenden Beziehung dienen soll - weder während noch nach einer Affäre. Bei mir war da in meinem Fall nichts Positives dabei, im Gegenteil: Der totale Kollaps erfolgte. Die Nachwirkungen dauern noch an.

Ich bin als Mann, als Mensch, noch nie so gedemütigt und entwertet worden wie mit dieser Affärengeschichte. Und das Schlimmste ist: Ich kann mich null dagegen wehren. Eine Ohnmacht, eine Welle von Schlägen ins Gesicht, so fühlt es sich für mich an. Ich könnte sowas einem Menschen nicht antun. Aber - Vielleicht muss ich da umdenken, vielleicht ist dieses Denken nicht mehr zeitgemäß. Vielleicht braucht der Mensch diesen Zirkus, um glücklich zu sein. Wenn selbst im Fernsehen Werbung gemacht wird für Affären und außerordentliche unverfängliche lose Beziehungen wie z.B. bei Sec.. .de und Co., ist die Message dieser Geschäftetreiber klar: Macht Euch keine Gedanken um Eure laufenden Beziehungen (das wollen sie ja auch nicht), geht einfach auf unsere Seite, meldet Euch kostenpflcihtig an und in absehbarer Zeit habt ihr eine beiläufige Affäre neben Eurer festen Beziehung/Ehe.

Aber dann wiederum brauche ich mich doch gar nicht zu binden. Kann ich doch alles haben, wenn ich ungebunden bin, oder nicht? Gehört das Verteilen von seelischen Schmerzen am betrogenen Partner zum Programm? Macht es das auch aus, nicht nur das Heimliche, auch das Zufügen dieser Schmerzen, vor allem nach Auffliegen der Affäre?

Da hier auch Affärenfrauen schreiben, mal eine respektvolle Frage: Angenommen, ich als Mann würde eine gebundene Frau in der freien Wildbahn suchen, die auf eine Affäre aus ist, weil sie mit ihrer derzeitigen Beziehung - warum auch immer - nicht zufrieden ist: Woran erkenne ich diese Frauen? Die tragen ja kein Schild um den Hals oder melden sich stumpf bei irgendwelchen Seiten im Internet an. Es schrieben ja einige der Affärenbetreiber a.D., dass sie oft in ihrem Bekanntenkreis, im Beruf, beim Sport oder gar in der Familie ihre Pendants fanden - woran erkenne ich als Außenstehender diese Personen? Gerne auch die Fragen an die Herren, umgekehrt. Ich gehe ja nun nicht einfach auf eine fremde Frau zu, die mir gefällt und die augenscheinlich gebunden ist und frage mal so einfach plump heraus: Hättest Du Lust auf was Anderes/Neues, Du scheinst gelangweilt oder gefrustet zu sein?

Ich frage deshalb, weil ich den Zeitpunkt bei meiner damaligen Frau nicht erkannt habe, dass sie sich einem anderen Mann zugewandt hat. Ich würde gerne verstehen und versuchen zu begreifen, warum ich da blind war oder es nicht erkannt habe. Das nagt unheimlich an mir und ich hätte so gerne ein paar Antworten. Mir ist klar: Ich werde nie alles herausbekommen, denn die einzige Person, die es mir mitteilen könnte, tat es nie und wird es niemals tun. Aber vielleicht ist hier jemand, der aus aktiver Mitwirkung das mal beschreiben kann. Denn seither , seit der Trennung und Scheidung und allem, was danach kam und ging, lebe ich äußerst zurückgezogen. Hat auch andere Gründe, die aber letztlich alle mit dieser Sache ihren Ursprung hatten.

02.05.2019 13:20 • x 1 #211


N
Warum wird in den Affären von einer Seite immer so viel reininterpretiert?

Ganz einfach , der ungebundene Teil, hat für sich schon die Ernsthaftigkeit des Mannes an ihrer Person gescheckt .

Würde er sonst alles riskieren ? Das bringt schon mal das Herz der Dame in Wallung, die Lügen decken auch gleich beide von Anfang an. Muss also was ernstes sein, was aber wieder nur einer der Affärenpartner denkt. Einer will ohnehin immer mehr, der andere nickt und lässt den anderen in dem Glauben.
Das geht so lange gut bis es raus kommt. Plötzlich wird aus dem Ritt in den Sonnenaufgang nichts mehr.
Und die Affärenfrau leidet, weil er sich nicht bekennen konnte obwohl er doch möchte, wegen Frau und Kinder, also bleibt er leidend in seiner schrecklichen Beziehung.

So ungefähr läuft es überall ab.
Dabei ist diese Affäre bei den Männern rasant schnell vergessen und abgehakt, bloss nicht mehr daran denken, was ich da gemacht habe.
Ich habe sogar zum Teil Mitleid mit den Lückenbüssern, obwohl man meinen könnte , sie wären selber schuld.
Eine betrogene sagte mal zu mir. Sie wisse das ihr Mann viel erzählt wenn der Tag lang ist, immer etwas aufplusternd und übertreiben, so wäre er hält. Ja sie weiss das, sie kennt ihn. Aber die Affärenfrau weiss nicht wie sie seine Worte einordnen soll.
Ich denke Ehefrauen können schon gut beurteilen, ob eine Affäre wirklich gefährlich wäre und wieviel Gewicht dem beigemessen werden kann.
Schätze das der grösste Teil aller Affären nichts zu bedeuten haben.

02.05.2019 13:24 • #212


A


Ende der Affäre - Neustart der Ehe?

x 3


Mia2
Ich hab's auch geahnt und gemerkt. Nun hatte meine Mann eigentlich eine hohe Moral. Dadurch konnte er es deshalb auch nicht zugeben. Er wollte sich nicht trennen. Reden aber auch nicht, und war trotzdem total verändert. Ich denke, er war selbst mit sich sehr unglücklich, dass es so gekommen ist. Durch seine ursprüngliche hohe Moral war er doppelt gefangen. Unsere Ehe ist dann später aus anderem Grund endgültig gescheitert. Mir wäre beides lieber gewesen. Eingeständnis und beide arbeiten dran, dass es nicht wieder passiert. Oder wie bei der TE , vorbei nach kurzer Zeit und bemühen um die Ehe, man bekommt es nicht wirklich mit, und freut sich, dass es wieder gut läuft. Eins kann ich sagen, mein Mann war nicht drauf aus. Ein Abend, eine Frau die es drauf anlegt, und schon kann sich ein ganzes Leben ändern.

02.05.2019 13:25 • x 2 #213


Wurstmopped
@LarsWilhelm

Toll das Du so entspannt mit dem anhaltendem Kontakt Deiner Frau zum AM umgehen kannst. Für mich wäre das nicht akzeptabel, aber ihr scheint ja einen Weg gefunden zu haben.
Wenn ich mich an dieser Zeit erinnere, da hätte ich meiner Ex nicht für 5 Pfennig vertraut, nochmals Hut ab. Ich hoffe Deine Frau weiß das schätzen?

02.05.2019 13:26 • x 2 #214


M
Also mein Mann hat die klare Bedingung gestellt, dass ich meinen AM nie wieder sehe und ich habe mich daran gehalten. Ich hatte mit ihm noch telefonischen Kontakt, da ich Dinge für mich klar kriegen musste, allerdings hätte ich ein persönliches Treffen nicht ausgehalten.

Er hat mich ja in der schlimmsten Zeit meines Lebens hängen lassen, obwohl er mir anderes in Aussicht gestellt hatte.

Ganz anders verhielt sich mein Mann. Obwohl ich ihn zutiefst verletzt hatte, fing er mich auf und lässt mich nun auch heilen und wachsen. Eine bessere Vorussetzung für einen echten Neubeginn kann es nicht geben. Ich bin jetzt ein neuer Mensch. Ich habe viel mehr Selbstbewusstsein und wieder Lebensfreude. Die Depression holt mich manchmal noch ein aber ich erkenne ihr Muster und kann dem entgegen steuern. Alll das war vor der Affäre nicht möglich.

Für mich war sie Teil meiner Heilung.

02.05.2019 13:32 • #215


paulaner
Zitat von Rübli:
auch ihnen ihren glauben an die guten Werke, die der Betrug ihnen gebracht hat, lassen möchte

Also ich bin nicht in dem Glauben, dass mir das ein gutes Werk gebracht hat. Im Gegenteil.
Aber ich versuche eben auch die andere Seite, die andere Sicht einzunehmen. Die Perspektive zu ändern. Weg von mir, hin z.B. zu meiner Frau. Das ändert an meinen Gefühlen nichts, aber man kann ein paar Kleinigkeiten vielleicht besser verstehen, einfach weil man es von einer anderen Seite betrachtet.
Ist nicht einfach, aber vielleicht versuchst du es mal.

Zitat:
Es ist mir nicht möglich vorzustellen, wie eine Affäre eine Verbesserung einer bestehenden Beziehung dienen soll - weder während noch nach einer Affäre.

Doch, das gibt es. Nämlich dann, wenn beide an der Partnerschaft arbeiten wollen. Das setzt aber Einiges voraus. Und das Wichtigste ist Ehrlichkeit. Beim Aufarbeiten einer Affäre darf nie mehr gelogen werden. Sonst geht das immer schief.

Zitat:
Ich könnte sowas einem Menschen nicht antun.

Nochmal: Die meisten Menschen, die fremdgehen, tun ihren Partnern aus ihrer Sicht nichts an. Der Partner wird vollständig ausgeklammert. Ist schwierig sich das vorzustellen. Aber das ist genau das, was man immer wieder hört.

Zitat:
Das nagt unheimlich an mir und ich hätte so gerne ein paar Antworten. Mir ist klar: Ich werde nie alles herausbekommen, denn die einzige Person, die es mir mitteilen könnte, tat es nie und wird es niemals tun.

Siehe oben. Deine Frau war anscheinend zu keinem einzigen Schritt bereit. Und das ist das Todesurteil after the affair.

Zitat von Wurstmopped:
Wenn ich mich an dieser Zeit erinnere, da hätte ich meiner Ex nicht für 5 Pfennig vertraut, nochmals Hut ab. Ich hoffe Deine Frau weiß das schätzen?

Bei mir war es, naja, ähnlich. Eine Woche nach der Beichte ist sie zum nächsten 5-tägigen Termin mit ihrem Chef gefahren. Ich habe ihr geglaubt. Es blieb mir aber auch nichts anderes übrig

02.05.2019 13:35 • x 2 #216


N
Wurstmopped@

Ich ziehe nicht den Hut, ich fasse mir eher an den Kopf.

Neustart, dass heisst. Affäre vorbei, binnen weniger Stunden kommt das aus, keinerlei Kontakt mehr ab da.Um zwar von dem der Betrügt, ob per SMS oder telefonisch. Aus und vorbei. Schluss damit.

Erfolgt das nicht, ist das das Ende der Beziehung.

Der Betrug ist das eine, und schlimm genug aber ich sehe mich nicht in der Verantwortung dass weiterhin zu dulden, aus welchen Gründen auch immer, ob Haus, 4 Kinder oder weil er sich nicht entscheiden kann.


Ist nicht mein Problem, dann sofortige Trennung und Scheidung einreichen.

Alles andere ist Entwürdigend.Hat auch niemand nötig sich so etwas anzutun.

02.05.2019 13:36 • #217


S
Lügenpimpergeschichten -am besten auf Rezept- als Teil der Heilung.
Das sind ja echt knallharte Ideen hier

02.05.2019 13:40 • #218


paulaner
Zitat von Niegehört:
keinerlei Kontakt mehr ab da.

Ist nur leider nicht immer möglich. Siehe meinen vorherigen Beitrag. Es war allerdings bei der Beichte schon länger beendet.

02.05.2019 13:40 • x 1 #219


M
Nein, niemand hat es nötig, zu verzeihen. Tut er es aber ehrlich und aus tiefstem Herzen, passiert etwas ganz wunderbares: Die Liebe siegt!

02.05.2019 13:41 • x 2 #220


E
Zitat von Niegehört:
Ich ziehe nicht den Hut, ich fasse mir eher an den Kopf.


Sorry, aber das ist mir gegenüber mehr als übergriffig. Bloß weil Du etwas nicht nachvollziehen kannst, bedeutet das nicht, dass der andere irgentetwas falsch macht. Es könnte auch daran liegen, dass Du zu eingeschränkt bist. Bitte halte Dich also mit derartigen Kommentaren schlicht zurück. Danke.

02.05.2019 13:44 • x 1 #221


E
Zitat von U-I-B:

Ich danke Dir für Deine Erläuterungen.

Tja, was nehme ich da mit?

Zunächst mal muss ich sagen, dass mich Deine Geschichte mit noch mehr Fragen zurücklässt, als wie ich für mich Antworten erkennen kann. So leid es mir tut, es gibt für mich keinen legitimen Grund, eine Affäre einzugehen, wenn ich gebunden bin. Es gibt immer die Möglichkeit auszusteigen .Wird das nicht getan, dann ist es entweder Feigheit oder man verliert beim Verlust des Beziehungspartners sehr viel Materielles und Weiteres oder der AP hat Schluss gemacht und man möchte nicht alleine sein.

Das sind alles durchweg sehr egoistische Hintergründe und nichts davon zielt ab, die bestehende Beziehung, wenn sie denn mit Auslöser der Affäre sein sollen, zu beheben, zu korrigieren oder aufzubessern. Weil, selbst wenn eine Affäre endet und der oder die APs bleiben doch bei ihren Beziehungspartnern, so muss auch dort darüber gesprochen werden, um die dortige Beziehung zu retten. Und das soll man erst bestenfalls machen, wenn eine Affäre in die Binsen ging oder diese einseitig/zweiseitig beendet wurde? Vorher war kein Gespräch möglich? Musste erst ein Präventivschlag her, damit ein Gespräch dieser Art erfolgt?

Nun, auch wenn der kommende Vergleich plakativ ist, dann wäre jede Straftat beispielsweise auch bald zu tolerieren, wenn der Straftäter durch Verbrechen darauf hinweist: Ich musste ja erst dieses und jenes Verbrechen begehen, damit überhaupt eine Änderung möglich ist. Hui, man stelle sich nur einmal vor, was das für Auswirkungen hätte. Begehe eine Untat, etwas Verwerfliches, begründe es mit alibientlasteten Gründen und dann erwarte ich außerdem noch, dass das Opfer sich in meine Richtung bewegt. Dann bewege ich mich auch zum Opfer hin. So könnte es gesehen werden, natürlich aber auch anders. Wie schon geschrieben wurde, jede Sicht- und Bewertungsweise ist anders. Ist sie damit aber auch immer legitim? Ich weiß nicht...

Mich verwundert manches Zitat, manche Begründung. Es ist mir nicht möglich vorzustellen, wie eine Affäre eine Verbesserung einer bestehenden Beziehung dienen soll - weder während noch nach einer Affäre. Bei mir war da in meinem Fall nichts Positives dabei, im Gegenteil: Der totale Kollaps erfolgte. Die Nachwirkungen dauern noch an.

Ich bin als Mann, als Mensch, noch nie so gedemütigt und entwertet worden wie mit dieser Affärengeschichte. Und das Schlimmste ist: Ich kann mich null dagegen wehren. Eine Ohnmacht, eine Welle von Schlägen ins Gesicht, so fühlt es sich für mich an. Ich könnte sowas einem Menschen nicht antun. Aber - Vielleicht muss ich da umdenken, vielleicht ist dieses Denken nicht mehr zeitgemäß. Vielleicht braucht der Mensch diesen Zirkus, um glücklich zu sein. Wenn selbst im Fernsehen Werbung gemacht wird für Affären und außerordentliche unverfängliche lose Beziehungen wie z.B. bei Sec.. .de und Co., ist die Message dieser Geschäftetreiber klar: Macht Euch keine Gedanken um Eure laufenden Beziehungen (das wollen sie ja auch nicht), geht einfach auf unsere Seite, meldet Euch kostenpflcihtig an und in absehbarer Zeit habt ihr eine beiläufige Affäre neben Eurer festen Beziehung/Ehe.

Aber dann wiederum brauche ich mich doch gar nicht zu binden. Kann ich doch alles haben, wenn ich ungebunden bin, oder nicht? Gehört das Verteilen von seelischen Schmerzen am betrogenen Partner zum Programm? Macht es das auch aus, nicht nur das Heimliche, auch das Zufügen dieser Schmerzen, vor allem nach Auffliegen der Affäre?

Da hier auch Affärenfrauen schreiben, mal eine respektvolle Frage: Angenommen, ich als Mann würde eine gebundene Frau in der freien Wildbahn suchen, die auf eine Affäre aus ist, weil sie mit ihrer derzeitigen Beziehung - warum auch immer - nicht zufrieden ist: Woran erkenne ich diese Frauen? Die tragen ja kein Schild um den Hals oder melden sich stumpf bei irgendwelchen Seiten im Internet an. Es schrieben ja einige der Affärenbetreiber a.D., dass sie oft in ihrem Bekanntenkreis, im Beruf, beim Sport oder gar in der Familie ihre Pendants fanden - woran erkenne ich als Außenstehender diese Personen? Gerne auch die Fragen an die Herren, umgekehrt. Ich gehe ja nun nicht einfach auf eine fremde Frau zu, die mir gefällt und die augenscheinlich gebunden ist und frage mal so einfach plump heraus: Hättest Du Lust auf was Anderes/Neues, Du scheinst gelangweilt oder gefrustet zu sein?

Ich frage deshalb, weil ich den Zeitpunkt bei meiner damaligen Frau nicht erkannt habe, dass sie sich einem anderen Mann zugewandt hat. Ich würde gerne verstehen und versuchen zu begreifen, warum ich da blind war oder es nicht erkannt habe. Das nagt unheimlich an mir und ich hätte so gerne ein paar Antworten. Mir ist klar: Ich werde nie alles herausbekommen, denn die einzige Person, die es mir mitteilen könnte, tat es nie und wird es niemals tun. Aber vielleicht ist hier jemand, der aus aktiver Mitwirkung das mal beschreiben kann. Denn seither , seit der Trennung und Scheidung und allem, was danach kam und ging, lebe ich äußerst zurückgezogen. Hat auch andere Gründe, die aber letztlich alle mit dieser Sache ihren Ursprung hatten.

02.05.2019 13:46 • #222


S
Zitat von LarsWilhelm:

Sorry, aber das ist mir gegenüber mehr als übergriffig. Bloß weil Du etwas nicht nachvollziehen kannst, bedeutet das nicht, dass der andere irgentetwas falsch macht. Es könnte auch daran liegen, dass Du zu eingeschränkt bist. Bitte halte Dich also mit derartigen Kommentaren schlicht zurück. Danke.


Ich halte es ja mittlerweile für möglich dass du nicht mehr alle Latten am Zaun hast.
Was ist denn bitte die Steigerung von übergriffig ?

02.05.2019 13:48 • #223


paulaner
Zitat von Marianna1122:
Nein, niemand hat es nötig, zu verzeihen. Tut er es aber ehrlich und aus tiefstem Herzen, passiert etwas ganz wunderbares: Die Liebe siegt!

Ich sag's mal so: Es müssen beide ehrlich und aus tiefstem Herzen sein. Dann kann das klappen, dass die Liebe siegt.

Es heißt ja hier so oft, dass immer beide Partner ihren Anteil am Fremdgehen haben. Ich sehe das ja nicht so. Fremdgehen ist und bleibt eine Solonummer. Dem betrogenen Partner eine Art Mitschuld zu geben, ist billig.
Aber wenn man danach die Partnerschaft retten will, dann gehören auf jeden Fall beide dazu. Dann müssen beide ihren Teil beitragen. Und nur dann kann man irgendwann auch verzeihen.

02.05.2019 13:53 • x 1 #224


M
Lars hat sich entschieden, seiner Frau zu verzeihen und ihr zu vertrauen. Warum tut er das? Weil er sie liebt! Was ist daran nicht zu verstehen?

Nutzt sie das aus, ist sie seine Liebe nicht wert und soll in der Hölle schmoren. Noch aber besteht ja die berechtigte Hoffnung, dass sie versteht, was die Glocke geschlagen hat. Wo ist also das Problem, Jungs?

Geht's jetzt echt wieder darum, wer von euch die größten Eiier hat?

02.05.2019 13:54 • x 1 #225


A


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