Hallo!
Ich habe heute sehr lange in diese Forum gelesen und teilweise meine Geschichte wiedergefunden und dennoch möchte ich meinen Jammer loswerden, weil ich mich gleich wieder zusammenreißen muss, der Weihnachtsabend steht an ...
Ende August habe ich ihn bei einem Seminar kennengelernt, wir kamen gleich über gemeinsame Interessen ins Gespräch. Er nahm sich am nächsten Tag ein paar Stunden frei, als er erfuhr, dass ich Urlaub habe und wir verbrachten einen schönen Nachmittag zusammen. Er relativ sprachlos (ich dachte von Gefühlen überwältigt), sagte immer wieder, er sei ganz hin und weg von unserer Begegnung und wüsste nicht, warum wir uns gerade jetzt treffen.
Naja, nicht so besonders romantisch die Aussage, aber ich sprüte doch, dass da eine starke Anziehung zwischen uns war. Am nächsten Tag trafen wir uns wieder und die Stimmung war total gekippt. Er sagte mir, er könne sich nicht einlassen und wollte aber dennoch eine schönen Tag mit mir verbringen. Dann kam irgendwas von einer Frau, die er vor 6 Monaten traf, mit der aber nie was war, nur Enttäuschung, das sei im Juni aber komplett aus gewesen, nur e-mails, blabla. Ich sagte ihm, das ich das nicht wissen will und jetzt beser gehe.
Ich habe ihm dann erst nach 2 Wochen wieder eine Karte geschrieben, zum Geburtstag gratuliert, auf die er sehr nett geantwortet hat und eine Woche fragte er nach eine Date zum Frühstücken.
Wir redeten nicht über das, was vorgefallen war, ich dachte, es sei ein Neuanfang. Wir sind ein paar Wochen Sonntags zusammen wandern gegangen und dann erst kam es zu körperlicher Nähe.
Aber leider lief das alles nicht so, wie ich mir Verliebtheit vorstelle. Ich war/ bin mächtig verliebt und begeistert, aber da wir uns nur am Wochenende sehen können, gerate ich unter der Woche immer wieder in Angst.
Er schreibt keine Mail (kann er angeblich nicht, über Gefühle schreiben, keine Zeit ...), ruft nicht an (nur wenns was zu regeln gibt ), knappe SMS kommen inzwischen schonmal, nachdem ich sagte, dass ich Kontakt bräuchte, um über die Woche zu kommen und vor allem auch Gefühle. Dann schreibt er: denk an dich. Wow.
Okay, die Begegnungen waren schön, sehr schön, sehr nahe, sehr intensiv. Über Gefühle zu reden ging allmählich ein wenig besser. Er sagt, der öffnet sich wie noch nie. (für meine Verhältnisse ist er sehr gebremst, naja, Geduld sagte ich mir).
Aber er hat gleichzeitig angefangen, Rückzieher zu machen.
Viel Arbeit, Pflichten bei den Eltern, Freunde treffen, das Wo-Ende ist viel zu kurz, um Zeit miteinander zu haben.
Ich sagte ihm, dass ich mindestens 2 Tage am Stück brauche, um anzukommen, loszulassen, Vertrauen aufzubauen. Das ging aber nur mit Mühe.
Aus 5 tagen Urlaub wurden 3. Als wir uns danach verabschiedeten, war er sehr, sehr traurig, dass er gehen musste, dabei hatte er noch 2 Tage frei, aber er musste irgendwie gehen. Ich konnte das gar nicht verstehen. Traurig sein und dann nicht bleiben?
Die Gründe waren seltsam, brauch die Zeit für mich. Aber dann traurig sein?
Unter der Woche wieder massiv kein Kontakt. Ich geh am Stock, emotional.
Jetzt ist er für 16 Tag mit einer Gruppe im Urlaub (war vor unserem Kennenlernen geplant) und wir haben am letzten Abend schrecklich gestritten. Ich wollte die Versicherung, dass wir Zeit miteinander verbringen,w enn er zurück ist. Er wurde sauer, wütend und ist wortlos abgehauen, mitten in der Nacht.
Ich wollte reden, doch da war nur ein toter Blick in seinen Augen. Brutal. Das war am Samstag, bis heute keine Nachricht, nichts.
Ist es jetzt aus?
Sollte ich es beenden, weil wir anscheinend unterschiedliche Bedürfnisse nach Nähe, Zeit, haben?
Ich habe immer das Gefühl, wir bereden es nicht miteinander. ER entscheidet, wann er kommt und geht, wie viel Zeit und was wir machen.
Ich sage meine Wünsche, aber die werden übergangen.
Ich kann nciht noch mehr Freiheit geben, denn die Zeit der Verliebtheit, in der man nicht genug voneinander bekommt, die hatten wir ja gar nicht. Es war von Anfang an zu knapp. Und wir sind doch erst 2 Monaten zusammen.
Inzwischen bin ich überzeugt, dass er eine Nähe-Angst hat. Ihm wurde ein paar Mal ganz schrecklich schlecht, stundenlange Übelkeit, Sprachlosigkeit, dann kamen Angstatacken und Flash-backs zu einer Gewalterfahrung.
Ich habe wohl auch eine Bindungsstörung, denn ich brauche viel Zuverlässigkeit und Konstanz. Was er durch seine unberechenbaren Rückzüge natürlich torpediert. Ich habe versucht, das zu erklären, aber es bringt nichts. Er kann es nicht. Nicht reden, nicht eingestehen, dass er was nciht kann. Nur ich mache die Probleme, ich mecker, ich nörgle, ich will zu viel (wenn du kein Vertrauen hast, ist das nicht mein Problem, arbeite an dir ... ich geb schon so viel, ich tu doch alles! So viel mehr als bei allen anderen Frauen, warum ist es nie genug.)
Dabei fühle ich mich einsam, allein, verlassen, manchmal sogar wenn er da ist. Er schaltet sich irgendwie ab. Sehr seltsames Gefühl, fern.
Manchmal ist er nah, sehr nahe. Aber die Wechsel sind unberechenbar und schrecklich.
Ich bin so so traurig, weil ich jetzt bis Januar nicht weiß, was ist. Weil ich denke, er kann es nicht, er kann auch nichts dafür und es fällt mir schwer böse zu sein.
Aber ich kann meine Bedürfnisse nicht total abstellen und auch nicht das Gefühl verletzt worden zu sein, durch seine Kälte, das wortlose Wegrennen, das sich nicht melden.
Und dennoch hoffe ich auf ein Wunder, dass er kommt und sagt, er hat verstanden, dass er ein echte Problem hat und an sich arbeiten will, weil Beziehung so nicht funktioniert.
Aber will ich das dann mit ihm durchstehen?
und ich habe Schuldgefühle, weil ich was gefordert habe. Meine Freundinnen sagen zwar, dass sie das völlig im Rahmen finden und gar nicht zu viel, aber es nagt, weil er mich so hinstellt, als sei ich eine Zumuntung.
Es tut auch weh, dass er nicht mal versuchen will, etwas zu tun, damit es mir auch gut geht. Nur ihm muss es gut gehen, so kommt es mir vor.
Jammere ich?
Danke, dass ihr das alles gelesenen habt!
Nun, Kopf hoch, Weihnachtsfeier!
Bis bald
Sommer
24.12.2014 19:05 •
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