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Ende, Aus, Schluss und jetzt - Tipps?

T
Zu mir:
Ich bin ein Mensch vom Charakter her, immer der Meinung gewesen, alles was ich tue mache ich richtig. Also ein sehr hohes Ego.
Es fiel mir schwer mit Entscheidungen umzugehen die nicht meinen Vorstellungen entsprachen.
Innerlich fühlte ich mich öfter niederwertig und unsicher, kaum Selbswertgefühl. Nach außen wollte ich aber stark sein - etwas egoistisch.
Lebe seit ca. 10 Jahren an einem Ort den ich für mich innerlich noch nicht angenommen hatte.
Dieser Ort galt nicht als mein Wohnort - lediglich nur Arbeitsort. Bodenständig.

Zur Ihr:
Sie (25) war meine erste sehr große Liebe die ich mit (27) kennenlernte, bei einer gemeinsamen Radtour. Zwischen und stimmte die Chemie, hatten das gleiche Hobby.
S. hatte sie auch mehr Erfahrung, war aber enttäuscht worden - Verheirater Mann. Dann kam ich. Sie hat auch schon Erfahrungen gesammelt, länger allein (im Ausland) zu leben.
Wer Spannien kennt, kennt jetzt auch ihre Mentalität. Sie ist ein Kind geschiedener Eltern. Bodenständig.

Zu Uns:
Die erste Zeit führten wir eine Fernbeziehung; sahen uns am Wochenende.
Um ihr den Weg zu ersparen fuhr ich immer zu ihr. Für mich hatte es den Nebeneffekt, das ich in meine Heimat zurückkam - die ich doch vermisste.
Für fühlten uns sehr wohl, liebten uns, respektierten uns, tauschten und teilten viel miteinander. Für mich war klar: Die Frau für immer - keine andere.
Lebensansichten stimmten halbwegs. Thema Heirat lehnte Sie ab - für mich der erste Knall. (Die ganze Familie führte bisher Bünde fürs Leben.

Das S. lief nicht 100%, das bereitete mir unentwegt sorgen. Hin- u. wieder kam es zu kleinen Diskussionen. Besonders wenn ich nicht weiter kam.
Irgendwann war denn wieder Ruhe. Es gab dann Themen wo ich mich plötzlich auch in Angelegenheiten der Familie eimischte.
Sie opferte viel Zeit für mein unser Hobby/Wochenende. Befanden uns eben auch viele Zeiten im Kreise ihrer Familie. Leider kannte ich so ein Umfeld nie.
Dazu kam diese Heimatsituation und hatte zur Folge: Fühlte mich angekommen. Sobald Sie etwas unter Woche unternehmen wollte, hatte ich dann aber entweder Schicht zu arbeiten oder war dann zu kaputt.
Nebenbei lief noch ein Nebenjob - der viel Zeit und Ressourcen auffraß. Dieser hatte für mich nur ein Ziel - für eine sichere (auch finanz.) Zukunft.

Nach einem Jahr traten bei ihr Jobmäßig Probleme auf - wir beschlossen sie sucht sich in meiner Stadt Arbeit (Chancen gut) Für uns beide war klar, nicht auf ewig.
Sie hegte den Wunsch, noch mal zu studieren - ebenfalls in der Heimat. So erfolgte dann der Zuzug in meine Wohnung.
Der springende Punkt, ich war überfordert und habe unbemerkt die Beziehung den Selbstlauf überlassen.
Die Arbeit, das Hobby, der Nebenjob und immer wieder zu ihrer Familie machten uns beide fertig. Es gab öfter Diskussionen in dem jeder seine Sicht klar machen wollte.
Aber ich wollte zunehmend wissen, woran ich bei ihr bin. Merkte das etwas mit mir nicht stimmt, nur noch gereizt bin. Der Druck von mir war so groß, das ich alles weitergab.
Ich konnte nicht mehr. Ich Beleidigte Sie ihre Familie. Das wollte ich nicht und bat um Entschuldigung. Ich wollte ihr klar machen, es geht mir nicht gut - wo ich Hilfe bekommen kann.
Es fehlte mir auch die Person zum reden. Selbst meine Eltern bekamen von alldem nichts mit. Im Nachhinein fiel mir aber auf, seit dem neuen Job redete Sie öfter von einem Arbeitskollegen.

Im Oktober war gemeinsamer Urlaub geplant, den hatte Sie abgesagt - mit meiner Vereinbarung 3 Tage See wären ihr zu kurz. Sie wollte in die Heimat, ich sollte nicht mit - beiläufig wollte es aber.
In diesen Tagen wurde mir alles zuviel, hab ihr es wieder auf negative Art spüren lassen - Drohungen. Warum ich allein bleiben sollte.
Dann kam der Abend, als Sie im Beisein ihres Vaters (auch heute noch als einziger Verhältnis OK) alles ausräumte. Trennung. Um ihre Existenz abzusichern bot ich ihr eine Bleibe 14 Tage später an.
Das ging bis Weihnachten, dann zog sie zum Arbeitskollegen.

Für mich muss ich sagen, es hat unendlich wehgetan. Habe mich oft wörtlich meine Fehler eingestanden und um Entschuldigung gebeten. Sie nahm es zwar auf - mehr auch nicht.
Ab Weihnachten hielt ich mich dann an die Kontaktsperre. Der Schock lies nach und realisierte und verarbeitete erstmals. Ich habe noch nie soviel in meinem Leben gelernt - als wie in dieser Situation.
Ich persönlich möchte mich ändern - das weiß Sie. Auch Dinge aus meinem Leben entfernen - die mir Schmerzen bereiteten.
Vor dieser Beziehung wurde ich kurz nach meinen Geburtstag verlassen.
So einiges (Heimatverlust) hat mich jahrelang belastet und vermutlich depressiv gemacht. Ich denke, der eigen auferlegte Stress hat es erst zum überlaufen gebracht.

Ich vermisse Sie - suche aber nicht die Schuld nur bei mir. Sie hatte sich nicht in den verliebt, der ich 1 Jahr später war.
Wenn ein Mensch sich plötzlich ändert in seinem Verhalten - wie man ihn kennenlernte - so fragt man sich warum.
Ich bekam hintenherum mit - ihre Familie war ebenso ratlos - auch ihre Schwester war mit einer solchen Beziehung vorbelastet.
Eine Frage die ich mir stelle: Warum hintenherum? Ich wollte mit jemanden über das Geschehen reden und wusste, es nicht normal wie ich mich fühle.
Der wichtigste Mensch für mich seit 2 Jahren lehnte es ab.

Ich versuche seit 4 Monaten mit der Beziehung abzuschließen.
War jederzeit treu und ehrlich. Es gab für mich keine Frau mit der ich mich so glücklich und tiefverbunden fühlte.
Es beschäftigt mich, ich weiß es braucht Zeit. Die Kontaktsperre halte ich.
- Aber es sind Sachen zu regeln, ich erwarte meinen Wohnungsschlüssel zurück - seit Monaten - was sie mehrmals versprach. Was soll das bedeuten?
- Ich vermisse etwas in meinem Leben, aber ob sie es ist? Die Frage beantworte ich noch mit Ja - auch Umfeld,Familie.
- Ich verbinde viele wunderschöne Momente mit dieser Beziehung, dadurch kommt der Loslassprozess nicht voran. Mein Wunsch zumindest wieder mit ihr in Kontakt treten.
- Erst duch Sie habe ich entdeckt, woraus es im Leben ankommt. Eigentlich eine Erkenntnis, worüber ist Stolz bin. Wir gestanden, wir haben beide Fehler gemacht.

Das musste jetzt heraus, nachdem ich schon lang hier mit lese und wirklich gemerkt habe, ich bin nicht allein!
Meine Geschichte ähnelt der von Timo86. Danke fürs lesen!

Wenn ihr Tipps geben könnt, zu mir, auch sie besser zu verstehen, bin ich euch sehr dankbar! Mir hat es geholfen, es von der Seele zu schreiben.
Momentan bin ich dabei, mir wieder Freundeskreis aufzubauen, vertiefen, rauszugehen, Sportveranstaltungen, selbst Sport zu treiben... auch in therapeutischer Hilfe.
Auch über einen Wohnortwechsel denke ich nach - aber da ist sie wieder die Angst - der Arbeitgeber würde es nicht unterstützen. (Sicherer Arbeitgeber/Job vorhanden)

15.04.2012 17:42 • #1


A
Zitat von Thomas83:
- Aber es sind Sachen zu regeln, ich erwarte meinen Wohnungsschlüssel zurück - seit Monaten - was sie mehrmals versprach. Was soll das bedeuten?
- Ich vermisse etwas in meinem Leben, aber ob sie es ist? Die Frage beantworte ich noch mit Ja - auch Umfeld,Familie.
- Ich verbinde viele wunderschöne Momente mit dieser Beziehung, dadurch kommt der Loslassprozess nicht voran. Mein Wunsch zumindest wieder mit ihr in Kontakt treten.
- Erst duch Sie habe ich entdeckt, woraus es im Leben ankommt. Eigentlich eine Erkenntnis, worüber ist Stolz bin. Wir gestanden, wir haben beide Fehler gemacht.


willkommen thomas

warum sie dir den wohnungsschlüssel nicht gibt kann ich dir natürlich auch nicht sagen - nur das es nicht unbedingt hoffnung für dich bedeuten muss, dass sie wieder zurückkommen muss - sie will sich vielleicht noch ein türchen einer kontaktmöglichkeit aufrecht erhalten damit ...

sicher haben wir alle noch eine zeit lang das gefühl den anderen zu vermissen - zum teil liegt es daran - das wir mit der verarbeitung noch nicht durch sind - also energetisch uns immer noch an den anderen andocken, zum teil steckt viel gewohnheit dahinter und unsere wünsche und bedürfnisse z.t. nicht mehr erfüllt werden, die wir mit/durch den anderen teilen oder bekommen konnten.

dieses sich selbst entdecken macht meiner ansicht nach auch den sinn einer partnerschaft aus - und das ist nicht immer eine harmonische sache - weil sie uns an tiefe alte wunden und verletzungen heranführt - und genau das ist es, was uns bewusst werden läßt und aufgelöst werden soll in uns.

ich finde, du bist gut davor - mache weiter so! kümmere dich jetzt viel mehr um dich, bleibe mit deiner aufmerksamkeit bei dir!
du wirst jetzt sehr viel über dich selbsterfahren, all deine ängste, wünsche, sehnsüchte und du wirst auch ein enormes potential in dir entdecken - wenn du an deine macht und kraft glaubst!

ego ist immer angst - und ego zeigt zuwenig eigenliebe!
also anfangen liebevoller zu sich selbst zu sein und liebevoller und verständnissvoller mit sich selbst umgehen lernen. sich erstmal selbst das geben, was man sich auch vom anderen wünscht!
liebe, anerkennung, wertschätzung für sich selber - das gibt uns selbst-vertrauen! und damit löst sich auch unser ego nach und nach immer etwas mehr auf.

alles gute für dich!

15.04.2012 19:25 • x 1 #2


T
Vielen, vielen Dank Alena! Und das möchte ich jetzt - und sicher im Namen vieler hier gleich einmal vorweg nehmen: Du machst echt soviel Mut hier mit deinen Beiträgen, wie man es kaum von einem Therapeut erhält. Es ist pures Mitgefühl,Wahrheit,Ratgeber,Leben,Mut und noch soviel mehr was man da liest! Schön das es dich gibt und wünsche Dir für deine Situation auch viel Kraft weiterhin.

Es wird noch ein langer Weg und freue mich über jeden der mich begleitet. Ich möchte das Geschehene nach und nach hinter mir lassen. Aber Aufarbeitung - um nicht nochmal zukünftig solch einen Schiffbruch von mir ausgehende zu erleiden ist mir sehr wichtig.

Die Geschichte mit dem Schlüssel werte ich - wenn Sie die Beziehung nicht mehr möchte und davon gehe ich doch aus - einfach Respektlos. Aber vielleicht auch genau um mich noch mal an mein Verhalten zuvor zu erinnern?
Denn jeder Mensch hat Zeit und ein Gewissen, das ihm sagt: Diese Dinge gehören mir nicht mehr, ich sollte diese endlich zurückgeben.
Tür zum Kontaktoffenhalt gut möglich. Damals hat Sie eine 2. Chance/Neuanfang auch abgelehnt. Ich denke, es war auch gut so... ja liebe Leute. Bis heute hat es gebraucht dies zu erkennen. Sonst wäre keine Änderung bei mir/uns von statten gegangen.

Ein Lichtblick für ALLE :
Vor Monaten habe ich Sie noch gehasst und verflucht, wie es wohl jeder Verlassene von uns tut. Jetzt beobachte ich, das es Momente gibt, in den ich ihr schon gutes Wünsche, das es ihr besser geht! Das hoffe ich, ich weiß es aber nicht. Und brauche es aber auch nicht dringend wissen.

Ich sehe Menschen nicht durch die RosaRote Brille, sondern mit ihren guten Seiten, sowie mit Ecken und Kanten. Eine davon - Sie war leider jemand der Problemen immer aus dem Weg ging. Jetzt war ich das Problem. Der Rückzug in schwierigen Situationen zu ihrer Familie war immer stark ausgeprägt.

Weiterhin mache ich mir Sorgen um unseren gemeinsamen Freundeskreis. Zudem bin ich Mitglied in einem Verein, bei der mind. 3 Personen ihrer Familie ebenfalls Mitglied sind. Es ist nicht ausgeschlossen, das man wieder aufeinandertrifft.
Mein Verhalten war sicher Thema und weiß noch nicht wie ich damit umgehe. Jedenfalls will ich dafür gut gestärkt sein. (div. Veranstaltungen/Aushilfe im Verein im Sommer)

Für den Termin der Sachenabholung am Samstag bei ihr graut es mich allerdings. Ich weiß, wieder so eine Angstsituation. Ich sollte eher denken - hey, endlich bekomme ich meine Sachen überhaupt noch zurück!

Schönen Abend und Alles Gute Euch! Lasst euch nicht hängen und denkt dran, jeden Tag eine gute Tat und wenn Sie NUR für euch selbst persönlich ist! Das stärkt euer Selbstvertrauen! (egal... das können auch nur die Zeitungen auf der Couch sein, die ihr endlich weggeräumt habt, schon lang herumlagen!) Freut ich darüber - ihr es getan habt! ))

15.04.2012 20:55 • x 1 #3




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