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Empathie = Mitgefühl

J
Ich knüpfe mit diesem Beitrag an den von lilac im Bilder-Thread des Mitglieder-Forums auf Seite 6 veröffentlichten an:

Ich selbst bin vor gut einem halben Jahr in dieses Forum gekommen. Ich habe es damals als große Stütze erlebt - in einer Situation, in der mein Vater starb und mein Freund mich am Todestag meines Vaters verließ ... in der ich für kurze Zeit das Gefühl hatte, ich überleb das alles gar nicht; das ist einfach zu viel für meine ´kleine Seele´.

Ich habe hier eine Hand voll sehr lieber und hilfsbereiter Menschen gefunden (und es hätten sicher noch viel mehr werden können), die mich aufgebaut / abgelenkt / ermutigt / unterstützt haben und die bereit waren, von ihrem Erfahrungsschatz bezüglich eines Themas abzugeben, zu dem sie schon ein Stückchen weiter des Weges zurückgelegt hatten. Das Forum war damals - wie für so viele andere auch - sehr wichtig für mich und hat mich über einige schwere Tage hinübergerettet.

Inzwischen geht es mir wieder nicht besonders gut ... und ich könnte die Unterstützung auch hier im Rahmen des Forums dringend gebrauchen. Ich hüte mich aber davor, hier verletzliche, hochaktuelle Informationen preiszugeben ... aus genau den von lilac geschilderten Gründen.

Es ist leicht - und das versuche ich auch noch heute - anderen aus eigenen durchlebten, verarbeiteten, emotional nicht mehr belasteten Erfahrungen heraus Unterstützung zuteil werden zu lassen, denn an diesen Punkten ist man nicht mehr so angreifbar. Aber was ich am wenigsten gebrauchen könnte wäre, an meinen verletzlichsten Stellen noch zusätzlich das Messer reingerammt zu bekommen ... und genau das bedeutet es, wenn ohne jedes Feingefühl, auf rein rationaler, vermeintlich reflektierter / analytischer ... aber in Wirklichkeit nur verletzender Ebene Sätze seziert und Widersprüchlichkeiten aufgezeigt werden (die natürlich existieren / die ganze Menschheit steckt voller Widersprüche!) oder auf eine pauschale Weise Urteile gefällt werden, dass sich mir die Haare sträuben.

Ich denke, dass das Agieren hier im Forum von einer zutiefst humanistischen Grundhaltung getragen werden sollte und auch von der absoluten Mehrheit getragen wird! Leider beobachte ich genau dieselbe in o.g. Thread beschriebene Entwicklung, dass einige wenige sich hier breit gemacht haben und diesen wohlwollenden, unterstützenden Geist untergraben haben. Viele andere haben inzwischen ´das Feld geräumt´ - so wie ich auch! Ich bedaure das sehr - habe aber auch keine optimale Lösung anzubieten.

Was mich ebenfalls sehr in Erstaunen versetzt ist das Wetteifern einiger weniger in dem Sinne: ´Ich bin aber schon weiter als Du! Ich hab meine Trennung aber schon besser verarbeitet!´ Das erinnert mich doch sehr an die konkurrierenden Gespräche von Müttern auf Spielplätzen: ´Mein Kind kann aber schon dies und das ... und iiiiiiihhhhrrrrs?´
Geht es hier darum, sein eigenes Ego an dem Leid anderer aufzupolieren? Wie kann es sein, dass Menschen, die sich alle aus demselben Grund und ähnlichem Leid heraus mal zusammengefunden haben, sich nun gegenseitig an genau ihrer verletzlichsten Stelle zu treffen versuchen? Reicht das Erinnerungsvermögen nicht soweit zurück, sich wachzurufen, wie es bei einem selbst vielleicht noch vor einem halben oder einem Jahr aussah?

Ich kann mich selbst nicht ganz davon freisprechen, aus meiner Genervtheit über das polarisierende Verhalten einer Person dieses Forums heraus schon einmal einen Schlag unter der Gürtellinie ausgeteilt zu haben ... und das war wohl auch nicht ganz okay so! Soweit ich mich erinnern kann ist es allerdings auch dabei geblieben.

Was kann man tun, wenn einige wenige versuchen, das ganze System zu kippen? Ignorieren? Nur solange die Stimmen nicht zu laut werden. Spätestens wenn sie ein gewisses Medieninteresse genießen, muss man sich mit ihnen auseinandersetzen und ihnen öffentlich und leider auch inhaltlich begegnen. Und da reicht nicht eine Stimme.

Es würde mich interessieren, ob es anderen genauso ergeht wie mir, denn ich vermisse es sehr, diese wichtige Ressource des Forums zur Zeit verloren zu haben.

Viele Grüße
Jazz

06.01.2005 17:03 • x 1 #1


E
Hallo an alle ...

zuerst möchte ich Hubi und Jazz für ihre Reaktionen auf meinen Beitrag im 'Fotothread' danken ... ich weiß dass es auch anderweitig viel stille Zustimmung gibt, wichtiger wäre es aber die Stimmen hier zu sammeln um zu sehen dass wir damit nicht alleine stehen ... Jazz hat den Anfang gemacht, ich werde mich nochmals hier anschließen indem ich meinen Beitrag hier nochmal einkopiere:


Hi zusammen,

ich muss auch nochmal ...

vermutlich bin ich genauso frustriert wie der allmächtige das mylife unterstellt, aber ich stehe gerne an ihrer Seite! ...

, du schnappst dir mal wieder alten Kram und verdrehst ihn so dass er dir heute ins Zeug passt um dann wieder von deinem Lieblingsthema Toleranz anzufangen und andere kleinzureden ... Toleranz alleine ist sinnlos wenn man nicht versteht und nicht mitdenken will, das aber liegt dir sowieso fern, dein Horizont scheint am Bildschirm zu enden, weiter muss er auch gar nicht reichen, denn da scheint sich dein Leben abzuspielen wenn man sich die Anzahl und den Inhalt deiner Beiträge ansieht ...

Liedtexte, Bildchen, Texte von irgendwoher aus dem Internet kopiert, DAS ist das was du hier beisteuerst ... es gibt kaum mehr einen Thread in den du nichts hineinkopiert hast, es gibt kaum mehr Threads denen du keine andere Richtung gabst und deren Ende nichts mehr mit dem Anfang gemein hat, ... Thema verfehlt! ... nur geht es dir nicht ums Thema, dir geht’s um Aufmerksamkeit um jeden Preis und indem ich hier schreibe bin ich mir natürlich bewusst das ich genau das unterstütze ... aber es wird immer jemand da sein der für oder gegen deinen Müll spricht, es wird immer jemand da sein der dein Verhalten verstärkt ... man kann gegen Menschen wie dich wenig unternehmen, weder im wahren Leben noch im Internet, man wird versuchen ihnen aus dem Weg zu gehen, aber wenn einem etwas wichtig ist wird man nicht auf Dauer wegsehen ... und es gab eine Zeit da waren dieses Forum und die Menschen hier für mich ungeheuer wichtig! ...

vor drei Jahren war hier sicher nicht alles besser aber doch anders ... da blieben die meisten Threads beim Thema, da wurde nicht nicht, aber weniger gestritten, da konnte man Meinungen kundtun bzw. etwas aus seinem Leben erzählen ohne Angst vor einem persönlichen Angriff haben zu müssen ... und damals gab es auch weitaus weniger anonyme Schreiber ... heute muss man sich überlegen wie weit man sich trauen kann hier etwas von sich preiszugeben weil es jederzeit gegen einen verwendet werden und weil man jederzeit persönlich angegriffen werden kann ... und das an einem Ort wo jeder mit zerbrochenem Selbstbewusstsein ankommt ...

es ist noch gar nicht so lange her, da hast du ältere Beiträge nach vorne gezerrt um Schreibern ihre Widersprüche vor Augen gehalten, das gleiche machst du jetzt mit den Bildchen ...

aber nur weil du womöglich auf der Stelle trittst und nicht weiterkommst muss das den anderen hier nicht zwangsläufig ebenso gehen ... vor drei Jahren war die Welt anders und auch die Vorraussetzungen die mich und andere hier ins Forum geführt haben ... da stand die Trennung im Vordergrund mit all dem was dazugehört und vor allem mit allem Schmerz ... ich zumindest war weit von dem Gedanken entfernt hier das Netzwerk zu vermuten von dem du sprichst, sonst hätte ich nie das Vertrauen aufbringen können mich hier zu öffnen ... in mir war Schmerz und Angst vor der Zukunft und hier fand ich Menschen denen es genauso ging ... ich wollte reden, schreiben und lesen ... die Bildchen war eine nette Nebensache, die Worte waren wichtig und ich habe mit sehr vielen Menschen geredet von denen ich keine Ahnung hatte wie sie aussahen, die Hauptsache war sie konnten DENKEN und über ihre Erfahrungen reden! ... damals war der Kreis der Anwesenden auch wesentlich überschaubarer ... nicht ich habe nach Bildern gefragt, aber ich habe mir auch keine Gedanken darüber gemacht warum ich keines online geben sollte ... meine Gedanken waren damals mit anderem beschäftigt, schließlich stand ich vor den Trümmern meines Lebens und musste aufräumen ...

und normalerweise bleibt man im Leben nicht stehen sondern geht weiter, sonst würden wir heute nämlich noch alle an Mamas Brust hängen, in die Windeln kacken und uns in Kinderwägen spazieren fahren lassen ... Menschen dürfen sich verändern und sie dürfen auch ihre Meinungen hinterfragen und ändern und die dann vertreten ... bedenklich ist eher wenn sie das nicht tun! ...

wenn du nachdenkst weißt du das alles auch, du willst aber nicht nachdenken, genauso wenig wie du die Toleranz willst von der du ständig sprichst ... dir geht es alleine um Konfrontation, Streit und Spaltung ... du erhebst dich über andere indem du sie nieder und lächerlich machst ... nur wird man davon leider nicht wirklich größer ...

und was du so gerne als Widerspruch anprangerst kann man mit anderer Sichtweise auch als Fortschritt sehen ...

dieses Forum wurde zu einem ganz bestimmten Zweck geschaffen und sooft du, , auch deine 'guten Kontakte' zu Henry herausstellst, in der Praxis arbeitest du dem Sinn des forums vehement entgegen ... dir geht es nicht um die Menschen hier, deswegen macht es dir auch nichts aus sie persönlich anzugehen und zu verletzen und nach Fehlern und Widersprüchen zu suchen die man ihnen um die Ohren hauen kann, dir geht es alleine um dich, dich willst du in Szene setzen und deshalb bist du so überaus präsent! ... das Maß aller Dinge ist das Publikum – und der Kasper ruft doch ...

Einen schönen Tag noch wünscht lilac


[font=Comic Sans MS][color=C61135]Wo Verwirrung herrscht und gestritten wird, gibt meist der Klügere nach. Wo aber immer der Klügere nachgibt, kann nichts Gescheites herauskommen, so dass man sich nicht wundern darf, wenn der Zuwachs der Verwirrung von einer Abnahme der Vernunft begleitet wird.

Manfred Rommel, ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart
[/font][/color]

06.01.2005 18:28 • #2


A


Empathie = Mitgefühl

x 3


E
:-X

06.01.2005 18:39 • #3


E
Hallo Jazz,

ich stimme dir völlig zu indem was du schreibst, ich sehe die Gefahr dass in diesem Forum auf Dauer immer mehr immer weniger schreiben werden weil einige wenige immer mehr schreiben und den Grundgedanken dieses forums und dessen Beiträge ad absurdum führen ...

da mir dieses Forum vor fast drei Jahren sehr wichtig und vor allem eine große Hilfe war mag ich dieser Entwicklung nicht einfach schulterzuckend zusehen ...

ich habe auch nicht wirklich eine Idee was man dagegen tun könnte, aber ich habe mich genau wie du entschlossen nicht schweigend zuzusehen ... es gibt ein paar Grundregeln im Umgang mit Menschen an die man sich auch in diesem Forum halten könnte und dazu gehört es das Gegenüber auch als Menschen wahrzunehmen ... hinter jedem dieser vielen Nicks steht ein Mensch mit einer eigenen Lebensgeschichte aus der wir nur einen kleinen Ausschnitt erzählt bekommen und in allen Geschichten gibt es viele wenn und aber die wir nie kennenlernen werden ... man darf kritisch gegenüber diesen Geschichten sein, man darf eine andere Sichtweise einnehmen, aber man muss niemanden persönlich verletzen ... und man braucht auch nur für die Worte zu finden für die man wirklich welche hat ...

ich finde es furchtbar dass sich manche hier nicht mehr trauen offen zu schreiben weil die Angst zu allem Schmerz der sowieso schon da ist noch zusätzlich verletzt zu werden zu groß ist ...

auffallend ist einfach dass es in letzter Zeit immer weniger Threads gibt die beim Thema bleiben und die nicht von Privatgesprächen oder Bildchen durchsetzt sind ... spätestens ab Seite 3 sind die Spassvögel da die das ganze zerlegen und vom eigentlichen Thema wegführen ... es ist geschmacklos und verletzend denen gegenüber die so einen Thread starten und auf Rückmeldung hoffen ... hier setzen sich einzelne auf Kosten von anderen wirkungsvoll in Szene, scheinen alles zu wissen und jeden zu kennen, suchen und finden Fehler und Widersprüche die sie ihren Opfern gnadenlos um die Ohren hauen ... und ebenso auffallend ist dass genau diese Beiträge dann plötzlich irgendwann nicht mehr da sind und der Ärger darüber völlig zusammenhanglos in einem nicht mehr zuordenbaren Beitrag steht ...

lilac

06.01.2005 19:17 • #4


E
Hallo zusammen,

in meinem Beruf komme ich viel rum. Lerne viele Menschen kennen und stelle immer mal wieder fest, dass es Leute gibt, mit denen mag ich einfach nicht zusammenarbeiten. Die Gründe hierfür sind verschieden und ich gebe auch gerne zu, dass dies hin und wieder mal an mir selbst liegen kann. So ist das Leben halt. Doch im Beruf kann ich mir nie aussuchen, mit wem ich dann zusammen arbeite. Ich bekomme Geld und habe dafür eine Leistung zu erbringen, die zusammen mit der Leistung einiger anderer einem Ziel dient. Also muß ich dann über meinen Schatten springen.

In meiner Freizeit brauche ich das aber nicht. Hier kann ich klar wählen, mit wem ich Umgang pflegen möchte und mit wem nicht. Es ist also eine Art Kür und dieses Forum und der Chat zählen dazu.

Seit über zwei Jahren bin ich nun dabei und habe am Anfang auch recht offen über meine Gefühle und Verletzungen geschrieben. Würde ich das heute noch machen? – Nein, ich denke nicht. Zumindest nicht in der Form. Das aber liegt nicht daran, dass ich fürchten würde, mich würde ein oder wer auch immer auseinander nehmen. Meine Bedürfnisse und Gedanken haben sich verändert, mein Leben hat sich verändert. Ich habe immer versucht mich weiter zu entwickeln, seit ich diese nicht gewollte Trennung erlebt habe.

Hier im Forum habe ich aufgrund meiner Offenheit auch viele Menschen kennengelernt. Teils nur über das Forum, teils nur über den Chat und einen guten Teil auch in persönlichen Treffen oder auf Chatter-Treffen. Mir hat das alles geholfen bei dem Weg, den ich zu gehen hatte. Und das wünsche ich eigentlich allen so, die hier sind.
Ich habe auch viel geschrieben. Manchmal vielleicht sogar zuviel aus heutiger Sicht gesehen. Doch ich stehe zu dem, was ich geschrieben habe und habe/hatte es nie nötig, einen Beitrag von mir zu löschen, weil der mich dämlich aussehen ließ. Im Gegenteil. Es ist doch schön, wenn man heute einsehen kann, man war da dämlich und hat sich wieder ein Stück verbessert. Fortschritte kann man nur erzielen, wenn man aus der Vergangenheit seine Lehren zieht.

Nun bin ich wieder an so einem Punkt angekommen, wo ich meine Haltung auf den Prüfstand stelle. Ich habe Beiträge, in denen nur Beleidigungen und Angriffe vorkamen, die jede sachliche Auseinandersetzung missen ließen, ignoriert. Ich wollte keine Zufuhr für solche Dinge bieten und mich lieber auf die wesentlichen Dinge beschränken und – sofern möglich – sachlich über Emotionen reden oder über andere Ansichten. Ich denke man lernt mehr durch konstruktiven Austausch und nicht durch gegenseitige Beleidigungen. Für mich Grund genug, nicht mehr auf solche Beiträge dann einzugehen. Auch bin ich mit meinem Leben schon ein gutes Stück weiter und nehme alles nicht mehr so ernst, wie ich es eine Zeit getan habe. Damit ist aber jetzt wahrlich nicht der Schmerz gemeint, den manche hier fühlen. Dazu später noch ein Satz.

Streiten kann man auch sachlich. Meinungen austauschen heißt nicht, dass am Ende alle der gleichen Meinung sein müssen. Man kann, sofern man offen dafür ist, auch mal was von anderen Menschen mitnehmen. Allerdings bedarf das einer gewissen Streitkultur, die auch Argumenten Raum lässt.

Die Menschen hier sind unterschiedlich. Jeder hat auch andere Bedürfnisse nach Zuspruch in seiner derzeitigen Verfassung. Die einen brauchen eher aufbauende Worte, die anderen mal einen gesunden Tritt in den Hintern. Doch wenn man gleich blind schießt, ohne sich mal mit den Leuten unterhalten zu haben, ist die Wahrscheinlichkeit dass man daneben schießt größer. Und die Auswirkungen sind auch nicht ohne.
Bisher war ich auch eher um eine gewisse Ausgeglichenheit bemüht, was mir auch schon Spott und Häme eingetragen hat. Ich konnte gut nachvollziehen, dass manche Menschen in der emotional angespannten Lage, in der sie hier her kommen, auch so reagieren. Da kann man nicht immer voraussetzen, dass der Verstand die Zunge beherrscht.
Aber es gab auch mal eine Zeit, wo man sich entschuldigen konnte, wenn man sich im Ton vergriffen hat. Auch kein Gesichtsverlust..

Manchmal habe ich mir auch schon gedacht, wenn ich hier Beiträge durchgelesen habe, schon wieder DER! Es war schon deutlich zu sehen, dass sehr viele Beiträge einfach gekippt worden sind, weil dann plötzlich nur noch Beschimpfungen zu lesen waren. Und es ist nicht allein der Verdienst von , dass dem so ist. Es war schon eine Zeit diese Tendenz mehrfach vertreten.

Jazz, du wünschst dir genauso diese humanistische Grundhaltung, wie ich sie mir auch immer gewünscht habe und für die ich immer plädiert habe. Und wer mir jetzt da was anderes nachsagen will, verdreht wieder Argumente, wie es demjenigen gefällt. Soll mir aber auch recht sein. Meine Beiträge sind noch alle komplett nachzulesen. Und im Ganzen geben sie schon ein Bild von mir, zu dem ich sehr gut stehen kann.

Zurück also zu meiner Überlegung, meine Haltung dahin gehend zu ändern, nicht mehr zu ignorieren. Was wäre die Alternative? Wo ist der Weg, den man da gehen kann? Auch auf Beleidigungen umsteigen? Auch Leute angreifen und mit Schmutz werfen?
Darin kann ich für mich nicht den Sinn sehen.
Solchen Dingen mit Argumenten entgegen treten?
Hm. Da habe ich dann doch den Eindruck gewonnen, dass Wände besser zuhören können.
Doch weiter ignorieren?
Das würde die Basis für die gewollten Aufmerksamkeiten zwar entziehen, doch nur wenn es alle täten. Und da muß ich mich leider geschlagen geben, es werden nie alle tun, weil auch immer Leute neu rein kommen und noch nicht wissen was abgeht und daher darauf einsteigen werden. Und wenn das nicht hilft, helfen halt „Selbstgespräche“.

Wie also kann man solcher schwarzen Rhetorik begegnen?

Nun, ich habe für mich noch keinen abschließenden Gedanken gefunden, doch auch das ist nur eine Frage der Zeit. Wie so vieles im Leben. Ich bin nicht mehr so verletzt und habe einen Weg für mich gefunden, der mich ins Leben zurück gebracht hat. Nach wie vor aber nehme ich schon die Ängste und Gefühle wahr, die Frischgetrennte haben. Weil es auch ähnliches ist, was ich gefühlt habe und wenn ich das vergessen oder verleugnen würde, würde ich auch einen Teil von mir verleugnen oder vergessen. Und ich denke, es muß nicht sein, wenn man noch immer mehr drauf sattelt.

Aber auch wenn ich noch nicht weiß, wo meine Überlegungen letztendlich hinführen werden, so denke ich doch, vielleicht ist es an der Zeit mal ein Zeichen zu setzten und das hier gerade zu unterstützen, selbst wenn ich nicht daran glaube, dass sich damit irgendwas verändern wird. Doch wie heißt es so schön: Man soll die Hoffnung nie aufgeben!

Schöne Grüße

Nordlicht

06.01.2005 19:40 • #5


H
Hallo Lilac und Jazz,

auch ich kann euch nur zustimmen. Ich bin jetzt seit über einem Jahr dabei und war immer hoch erfreut über das gute Niveau in diesem Forum. Die Begegnungen, die ich in den ersten Stunden und Tagen erlebt habe, waren maßgeblich dafür, dass ich hier geblieben bin. Ich fühlte mich angenommen und ernst genommen, obwohl zu dem Zeitpunkt meine Trennung schon zwei jahre zurück lag. Es wurde mir Mut gemacht, dass ich alle meine Gefühle zulassen soll und dass es keine Rolle spielt, wielange das dauern wird.
Das hat mir sehr geholfen, mich selbst nicht mehr unter Druck zu setzen, dass ich es schon geschafft haben müsste.

Mir haben Junge wie auch Ältere geholfen, ebenso war ich für alle da, egal wer sie sind. Aber dann wandelte sich das Niveau. Die von euch beschriebenen Angriffe wurden immer presenter, im Forum, wie im Chat.
Dies hat bei mir dazu geführt, mich immer mehr zurückzuziehen.

Ich hatte auch Angst, mit Ratschlägen zugeballert zu werden. Das war wirklich das letzte, was ich gebraucht hätte.

Als es mir nun so sehr dreckig ging, hab ich es gewagt, das ins Forum zu schreiben, weil ich meine Not einfach teilen musste. Und ich bin sehr froh und dankbar, dass dieser Thread nicht missbraucht wurde.

Danke, dass ihr dieses Thema hier offengelegt habt.

Verachtung, Auseinandernehmen und Sezieren, Respektlosigkeit und mangelndes Einfühlungsvermögen hatte ich wahrlich in meiner ehelichen Trennungsphase genug.

Von diesem Forum erwarte ich und hab es auch eine ganze Zeit erhalten, dass mir Hilfe gewährt wird, wie ich mich wieder zusammenn sammeln und finden. Einfach Verständnis und Rückhalt in einer Zeit, wo man den ganzen Halt verloren hat.

Danke an dieser Stelle an alle, die mir geholfen haben.

Renate

06.01.2005 19:55 • #6


E
Liebe Jazz,

wir beide haben erst gerade recht intensiv über das geredet,
was du hier in einem eigenständigen Thread deutlich ansprichst.

Im Laufe unseres Gesprächs kam auch der Gedanke auf: Ach, das ist doch eigentlich verschwendete Energie etwas zu diesem oder jenem Thema zu posten, über welches man sich vielleicht ärgert, oder zu welchem man eine bestimmte Meinung vertritt. Man gießt dadurch nur Öl ins Feuer und zieht diejenigen an, die einen entweder in der Luft zerreissen oder mit unqualifizierten Äusserungen nur provozieren wollen.

Klar vertreten diese Schreiber auch eine Meinung, und oftmals ist auch etwas Wahres dran, und ich kann auch verstehen, wenn so manch einer sagt: Hey, sei mal ehrlich zu dir selbst und schau dir das von dieser oder jener Warte an.

Was ich nicht besonders mag, ist der von dir angesprochene Schuss unter die Gürtellinie, die Absicht, einen schon Leidenden noch mehr zu Boden zu zerren, und die unnötigen Pauschalisierungen und Polemisierungen.

Sicher bin auch ich eine, die sehr viel geschrieben hat in den letzten 2,5 Jahren, manches sehr emotional, manches rational, und auch manches angriffslustig, weil ich ein Mensch mit a) einem ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn bin, b) weil ich durch die Trennung und dem darauffolgenden Hickhack  so manchen emotionalen, manipulativen Trick der Menschen erkannt habe, und c) weil ich auch einfach nicht meine Klappe halten kann und will, wenn jemand MEINER Meinung nach niedergemacht wird,  oder auch unfähig zu sein scheint, den Tatsachen ins Auge zu sehen und Wahrheiten zu sehen.

So manches Mal wird mir gesagt, ich schwinge die Bratpfanne (DANKE GerdS, Tato und die anderen  ;D ), ich bin sehr direkt und ehrlich wie du weisst, aber dennoch denke ich, dass ich dabei nicht verletzend bin und es auch gar nicht sein möchte.
Das liegt nicht in meiner Absicht.

Manchmal denke ich auch darüber nach, Beiträge in denen Forumsteilnehmer beleidigt oder angegriffen werden einfach zu ignorieren. Würde es Sinn machen, wenn alle schweigen?
Würde sich dadurch etwas ändern, wenn durch Schweigen versucht wird, jemandem den Wind aus den Segeln zu nehmen?
Oder würde ein Schweigen als stille Zustimmung gedeutet werden?
Oder gar als Ignoranz? Mangelndes Mitgefühl?

Ich denke es ist wichtig, dass jeder mutig genug ist, seine Meinung zu äussern und zu vertreten, und es ist legitim, seine Meinung auch zu ändern, wenn man merkt, man liegt falsch, oder hat für sich entschieden, eine andere Denkweise ist hilfreicher.
Wir alle lernen doch, verändern uns, und ich persönlich stehe zu jedem meiner Beiträge, denn sie sind ein Spiegelbild meines Wesens mit allen Stärken, Schwächen und Abgünden.

Ich kann dich verstehen Jazz, wenn du sagst, dass du Angst vor verletzenden Äusserungen hast, wenn du dich in einem emotionalen Ausnahmezustand befindest. Nicht jeder kann das wegstecken, aber du weisst, dass es doch Menschen hier gibt, die dir zuhören, und dich nicht gleich zerreissen, diffamieren oder niedermachen wollen.

Und ich glaube es wäre mutig TROTZDEM zu posten, denn es werden sicher Antworten kommen, die dir auf deinem Weg weiterhelfen können - und dieser Satz gilt für alle, die zu ängstlich sind, hier von ihrem Kummer zu erzählen.


Schweigen ist sicher keine Patentlösung, und anderen Narrenfreiheit dadurch zu gewähren sicherlich auch nicht!


Alles Liebe

Thilde




06.01.2005 20:04 • #7


E
@ All

Ich möchte hier niemanden in Schutz nehmen, ich rede nur von mir selbst.

Auch ich bin schon wegen meiner Ausdrucksweise ins Fettnäpfchen getreten, obwohl ich niemanden unter der Gürtellinie oder besser an der Wange treffen wollte.

Ich lese hier aber manchmal Beiträge, wo mir die Galle hochkommt. Soll ich das alles nur hinnehmen, wenn ich der Meinung bin der/die Schreiber/in braucht mal einen kräftigen Schubs? Ich denke, deshalb ist der/diejenige doch hier? Was habe ich denn davon, wenn alle mir nur ihr Mitleid bekunden. Das bringt mich doch nicht weiter. Ich will Anregungen, Erfahrungen und brauche manchmal auch einen Tritt in den Hintern. Ich schreie dann aber nicht Auuaa, weil ich mich getreten fühle!
Mich zwingt auch niemand die gut gemeinten Ratschläge umzusetzen. Ich entscheide, was mich weiterbringt, und ich muß auch mit den Ergebnissen leben.

Ich habe hier Menschen kennengelernt die mir sehr geholfen haben. Und ich freue mich über jeden Kontakt den ich außerhalb des Forums mit Mitgliedern, oder Gästen, habe.
Meine Motivation mit ihnen Kontakt aufzunehmen war auch die Angst vor persönlichen Angriffen. Es bringt mich aber nicht weiter wenn ich den *beep* einziehe. Ich schade nur mir selbst. Deshalb wehre ich mich gegen solche Angriffe, und das stärkt mich auch für die reale Welt. Und ich mache das nicht anonym!

Ausgegangen ist das Thema diesmal von der Anfrage wegen der Fotos. Als ich hier zum erstenmal geschrieben habe war mir nicht wichtig wie die Leute aussehen, und das ist es mir immer noch nicht. Ich möchte nicht nach meinem Aussehen beurteilt werden, und so geht es bestimmt vielen hier. Vielleicht würde ich anders denken, wenn ich toll aussehen würde. Kann ich mir aber nicht vorstellen, denn das Aussehen macht keinen anderen Menschen aus mir.
Hinter den Kullissen spielen sich schon genug Dinge ab mit denen ich nichts zu tun haben möchte. Muß dann auch noch das Traatschen über das Aussehen der Leute hinzukommen?
Es gibt schon genug persönliche Anfeindungen die hier nicht hergehören.

Wenn ich das lese was in diesem Thread steht habe ich den Eindruck das gerade die Mitglieder sich rechtfertigen, die Anderen eine Hilfe waren.

Und eine Bitte, vergeßt doch mal das Früher. Das Forum wird sich ständig ändern, weil neue Mitglieder dazu kommen. Und jede Zeit hat ihre guten und schlechten Seiten.

Gruß
Wuppi

06.01.2005 21:19 • x 1 #8


D
Guten Morgen Zusammen,

wisst ihr, vieles hängt von der Gemütsverfassung des jeweiligen Teilnehmers zusammen. Wir alle kennen Tage, andenen wir angriffslustig, traurig, wütend oder oder oder sind. Und je nach dem reagieren.

Ich schreibe, wenn ich es möchte.
Und, ich möchte schon Meinungen hören, gepaart mit Ratschlägen sind diese oft nicht schlecht.
Ob ich dies dann umsetze, ist mir überlassen.
Aber ich respektiere jede Meinung.

Ich befinde mich auch oft in dem Zustand gleich einer Katze - eines Hundes, die versucht ihren *beep* zu fangen.
Ich drehe mich einfach im Kreis!

@Thilde,

dein Text gefällt mir sehr gut.
Wie macht man weiter, wenn man tief im Herzen......!

Auch ich ändere meine Meinung. Es kommt auf die Situation an.
Andere Denkweisen regen mich an. Und sie regen mich manchmal auf.
Wie ich wann auf was reagiere? Kommt eben auch auf den Tag an.
Und wie ich reagieren werde? das weiss ich noch nicht genau.

Fakt ist, diese Seite ist sehr wichtig!
Egal ob Mann oder Frau!
Egal wie alt der Betroffene ist!
Ob verlassen oder verlassen haben!
Auf keinen Fall sollte sich irgenjemand all dies hier schlecht schreiben lassen.
Jeder hier ist alt genug ins Internet zu gehen, also ist jeder auch in der Lage für sich das Bester heraus filtern zu können.

Persönliche Angriffe allerdings sollten via KN an den jeweiligen Teilnehmer erfolgen.
Habe ich Ärger mit einem Lehrer meines Kindes, dann rufe ich auch nicht sofort den Rektor an, sondern erst ihn. Um mit ihm persönlich zu klären was los ist.

Meine Meinung.
Euch allen alles Gute.

Grüsse
MonivB

07.01.2005 09:49 • #9


E
@ All,

ist es nicht sehr merkwürdig, wie viel Gewicht Parolen haben, je mach dem, wer sie spendet?
Es ist gar nicht so lang her, da wurden diese Gedanken laut gemacht – mehrfach -, sie haben aber lediglich negative (unkonstruktive) Kritik hervor gerufen. Sind diese Gedanken von den „falschen Leute“ geäußert worden?

Merkwürdig finde ich ebenfalls festzustellen (dies ist meine persönliche Empfindung), wie sehr beeinflussbar Menschen doch sind; ob bewusst oder unbewusst.

Ich weiß, dass ich keinen „guten Ruf“ in manche Kreisen genieße, was mich nicht davon abhält zu sagen, was ich meine zu sagen zu haben, denn diese negative Leumund ist mir aus Gründen wie Oberflächigkeit, Vorurteile und Dergleichen mehr angeheftet worden. Eine Möglichkeit der Stellungnahme wurde mir nicht gelassen, es geschah „hinter den Kulissen“.
Nichtsdestotrotz begrüße und befürworte ich die Aussage dieses Beitrags insgesamt, vermisse aber zugleich manch eine Prägung, wie sie zum Teil MonivB angedeutet hat. Ein Problem – wenn es denn ein Problem ist – sollte doch möglichst aus jede Richtung beleuchtet werden, nicht wahr? Ist es nicht zu leicht, nach lange hintergründige, analytische Tätigkeit einen Lehrerfinger zu heben und auf dem zu zeigen, was die eigene Eitelkeit widerspricht? Ich nehme mich selbst davon nicht aus!

Ein Satz möchte ich hier besonders hervorheben: „Und eine Bitte, vergesst doch mal das Früher. Das Forum wird sich ständig ändern, weil neue Mitglieder dazu kommen. Und jede Zeit hat ihre guten und schlechten Seiten.“ Es ist nicht nur zutreffend sondern auch wahr, danke Wuppi, dass Du es so deutlich in die Erinnerung gebracht hast. Auch das, was man manchmal als „Entwicklung“ bezeichnet lässt so etwas manchmal in Vergessenheit geraten.
Wahr ist auch, dass das „Gefühl“ für die Verfassung leidende Menschen nicht mehr so leicht, intensiv oder komprehensiv ist, wenn man selbst nicht mehr in diese Lage der Orientierungslosigkeit und des Schmerzes sich befindet.

Summa summarum möchte ich an diese Stelle festhalten, dass es nie in meiner Absicht lag, Jemanden anzugreifen oder gar zu verletzten; sollte sich dennoch ein Mensch von mir angegriffen gefühlt haben, so kann ich a posteriori nur um Verzeihung bitten. Umgekehrt kann ich diese Aussage jedoch nicht aufbringen, es macht mich aber nicht weh. DUnd ich schreibe dieses nicht als Rechtfertigung – die mich als „Schuldiger“ darstellen würde -, sondern einfach und lediglich als einseitige Aussage.

Zum Schluss noch eine Bemerkung: es ist gut, dass diese Spannung zu Entladung gebracht wird, wodurch die Luft sicherlich erträglicher werden wird!

Lieben Gruß,

Dom

07.01.2005 10:54 • #10


G
Hallo alle,
ich bin noch ein Frischling hier, aber in den letzten Wochen ist mir dieses Forum und der Chat fast genauso wichtig geworden wie meine Freunde und Familie.

In der schwierigen Zeit der Hilflosigkeit habe ich hier Geborgenheit gefühlt, Verständnis und Anteilnahme, also ein klein wenig Ersatz für das Verlorene. Dieses Gefühl möchte ich auch in mir bewahren, will es mir nicht kaputtmachen lassen von einigen wenigen, die denn Sinn dieses Forums möglicherweise gar nicht richtig erfasst haben.

Ich glaube jeder hier ist sehr verletzt worden und hat sich dadurch noch verletzlicher gemacht, indem er sich hier öffnet und seine innersten Gefühle offenbart.
Meiner Meinung nach hat kein Mensch das Recht einem anderen BEWUSST weh zu tun, tun wir es doch oft genug unbewußt. Ich maße mir an unterscheiden zu können, ob Kritik konstruktiv ist und vom Herzen kommt oder destruktiv ist um das eigene Ego zu befriedigen.
Diese Beiträge lese ich erst gar nicht.
Mir haben sowohl Kritik als auch Mitgefühl ein riesen Stück weitergeholfen und solange es die Menschen hier gibt bei denen das innere Moralgefühl und nicht Egoismus die Feder führt, wird es seinen Charakter behalten.
Sie dürfen nur nicht resignieren.

Wenn der Klügere immer nachgibt, ist es kein Wunder, daß Dummheit die Welt regiert

Gytha

07.01.2005 11:20 • #11


E
Ja, das Früher ...

Vielleicht sollte ich nebenbei nochmal erwähnen, dass mein Beitrag im anderen Thread, den ich dann hierher umkopiert habe, neben Grundsätzlichem auch eine spezielle Aussage hatte ... nämlich die Bildchenfrage in welcher mylife und ich uns in unseren heutigen Äusserungen widersprochen haben weil wir uns mal vor ca. drei Jahren auf diese Liste haben nehmen lassen ... und genau das war mein Anlass für meinen Beitrag ... weil ich nämlich einem gewissen Herrn im HEUTE dadurch Angriffsfläche biete was DAMALS unter anderen Vorraussetzungen geschah ...

ich halte nicht am Früher fest, ich habe nichts gegen Neuzugänge im Forum, aber wenn das Früher heute gegen mich verwendet werden kann, dann muss ich diesen Vergleich einbringen dürfen ... Zeiten, Menschen und Meinungen dürfen und müssen sich verändern ohne dass ich mich dafür rechtfertigen muss ...

und ich glaube auch nicht dass es nötig ist dass jetzt Einzelne in ihren Erinnerungen graben wann sie wen vielleicht mal verletzt haben könnten oder zu hart angegangen sind ... wir sind alle nur Menschen und je nach momentaner Verfassung reagieren wir mal so und mal so ... man kann und muss auch nicht jede Sichtweise teilen und man darf auch mal ohne Samthandschuhe widersprechen ... deswegen muss ich aber niemanden persönlich angreifen ...

mit einzelnen Fehltritten kann sicher jeder umgehen ... nur wenn sie zur Tagesordnung gehören sollen wird es bedenklich ... genauso wenn es zur Gewohnheit wird Threads zu missbrauchen und in völlig andere Themen zu entführen ... es geht nicht um Einzelnes, es geht um die Summe ...

deswegen möchte ich hier nochmal Nordlicht zitieren:

Jazz, du wünschst dir genauso diese humanistische Grundhaltung, wie ich sie mir auch immer gewünscht habe und für die ich immer plädiert habe. Und wer mir jetzt da was anderes nachsagen will, verdreht wieder Argumente, wie es demjenigen gefällt. Soll mir aber auch recht sein. Meine Beiträge sind noch alle komplett nachzulesen. Und im Ganzen geben sie schon ein Bild von mir, zu dem ich sehr gut stehen kann.

und darum geht es doch! ... ich denke ihr kennt eure Bilder

Danke ;)

07.01.2005 13:25 • #12


J
#8222;Liebe Leute#8220; (hab grad keine bessere Anrede parat ),

ich sitz hier zwar grad ziemlich müde in der Gegend rum, weil ich mal wieder eine halbe Nacht nicht geschlafen hab´ (gestriges Telefonat mit dem EX .. oder wie auch immer man ihn nennen will), aber ich möchte doch mal versuchen, noch ein paar Gedanken zu sortieren. Kann sein, dass einiges doppelt is ...

Auf jeden Fall wollte ich erst mal sagen, dass ich mich sehr gefreut habe, dass so viele antworten.

Wenn ich in mich selbst hineingucke, dann finde ich mich glaube ich in einigen Aussagen wieder (in einigen auch zähneknirschend), in einigen auch nicht - entschuldigt, wenn ich grad etwas wirr schreibe.

Ich kenne beide Seiten in mir, die, die so verletzlich ist, dass sie Angst vor jedem lauten Wort hat, weil sie sich im Moment gar nicht schützen kann - vielleicht ist es auch eher diese Seite, die diesen Thread ins Leben gerufen hat? Ich kenne aber auch die andere Seite, in der eigenen Mitte zu sein, die eigene Kraft zu spüren, sicher ´im Leben´ zu stehen und genau die Dinge, vor denen ich im Moment ´Angst´ habe und die meinen Rückzug bewirkt haben, an mir abgleiten zu lassen. In dem letzten halben Jahr, seit ich hier bin, gab es ja auch Zeiten, in denen es mir wieder ganz gut ging, in denen ich ab und zu ins Forum geguckt habe und mit einer Mischung aus Belustigung / leichter Genervtheit (schon wiiiiieeeeeeder ....?) und Achselzucken die Entwicklungen beobachtet habe ... insofern finde ich mich hier ein bisschen in Nordlichts Worten wieder, die ich auch von mehreren anderen ´alten Hasen´ hier gehört habe. Ich finde gewisse provokante, unsachliche Reaktionen inzwischen auch so was von vorhersagbar, dass es schon langweilig wird.

Wenn jemand seinen eigenen Erfahrungshintergrund transparent macht - was viele ja auch tun (Bsp.: ´Hey, ich bin grad selbst von meinem Mann wegen einer anderen verlassen worden! Entschuldige bitte, wenn ich nicht damit umgehen kann und mir die Galle hochkommt, dass du hier grad schreibst, weil du überlegst, deiner Verliebtheit in eine verheiratete Frau mit zwei Kindern nachzugeben!´) - dann kann man so manch heftige Reaktion ja auch leichter nachvollziehen. Und dieses Verhalten wollte ich auch gar nicht thematisieren.
Ich stelle allerdings auch fest, dass es Menschen gibt, die das Verhalten und Erleben anderer permanent einordnen / bewerten / ironisieren ... OHNE den Bezug zum eigenen Lebenshintergrund herzustellen und das kann dann halt doch ziemlich von oben herab rüberkommen. Würde ich deren Verletztheiten kennen, könnte ich ihr Verhalten vielleicht besser einordnen.

Ich kritisiere auch nicht den liebevoll gemeinten ´Tritt in den Hintern´, Menschen in ihrer Not auf Dinge hinzuweisen, die sie im Moment vielleicht selbst grad nicht sehen können. Menschenliebe kann viele Formen annehmen und sie muss durchaus nicht immer im perwollgespülten Kuschelpullover daherkommen.
Ich bin selbst in den letzten Wochen von einigen Leuten gehörig ´auf den Pott gesetzt worden´ ... was mir zugegebenermaßen gar nicht so gepasst hat, weil ich da vielleicht doch eher eine Freundin der leiseren Töne bin. Aber wenn ich dann höre: ´Hey, ich mach das, weil du mir am Herzen liegst und es mir selbst weh tut, dich so leiden zu sehen!´, dann kommt das doch ganz anders rüber als wenn ich von jemandem fast ausnahmslos kritische Statements lese gepaart mit persönlichen Angriffen. Da macht es dann vielleicht doch der Gesamteindruck. Aber ich glaube, ich wiederhole mich / euch grad nur.

Aber ich muss mich natürlich auch fragen, warum ich gerade an bestimmten Verhaltensweisen immer wieder Anstoß nehme und andere mich eher kalt lassen oder ich drüber hinwegsehen kann. Denn diese ´Stolpersteine´ haben ja auch immer was mit einem selbst zu tun und es ist manchmal nicht so leicht dahinterzusteigen. Warum regen mich gerade bestimmt Einstellungen so auf? Und wenn sie dann auch noch zynisch / polemisch / diffamierend oder wie auch immer vorgetragen werden ist es ja ein leichtes, die Kritik an der Form zu benutzen, um den Inhalt gleich ´ad acta´ zu legen *nasefass*.

@ Dom: Ich weiß nicht, ob ich den ´richtigen´ Bezug zu Deinen Worten herstelle (den, den Du gemeint hast). Können die unterschiedlichen Reaktionen auf dieselben ´Parolen´ - wie Du es nennst - vielleicht damit zu tun haben, dass es wenig glaubwürdig rüberkommt, wenn jemand sich über Verhalten beschwert, das er selbst an den Tag legt?

Ich hoffe, das war nicht allzu konfus. Heut ist nicht mein Tag.

Viele Grüße
Jazz

07.01.2005 14:16 • #13


E
@ lilac

Das mit dem früher war nicht auf die Bilder bezogen.

In der letzten Zeit habe ich das in verschiedenen Beiträgen gelesen. Was mich dabei wundert ist, das gerade die alten Mitglieder davon schreiben, obwohl einige von ihnen an den Streitigkeiten beteiligt sind. Da habe ich den Eindruck, das alte Vorkommnisse nicht verarbeitet worden sind.
Außerdem wird es oftmals unter anonymen Nick ausgetragen. Wie soll sich was ändern, wenn man seine Meinung nicht offen vertritt? Man sieht doch an diesem Thread, das es auch sachlich geht, und hoffentlich so bleibt!

Gruß
Wuppi

07.01.2005 15:11 • #14


E
Hallo Jazz!
Weißt du betrachte dich selber auch mal kritischer,genau das was du hier anderen vorwirfst und anmahnst hast du selbst alles schon getan!
Aber die Opferrolle fällt halt immer leichter,ist halt so im Leben!

Ab und zugeben zu können fällt hier auf dieser Seite auch allen schwer,da alle sehr verletzt und angegriffen,man sieht halt primär nur sich selbst.
Und nur allzuleicht verinnerlicht man hier Feindbilder!

07.01.2005 15:52 • #15


A


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