Emotionales Verabschieden des Partners

Hallo @all,
ich lese hier das ein oder andere mit. Und bin einfach nur total entsetzt, wie oft ich lese, dass der Partner sich schon 1 - 2 Jahre emotional entzogen und sich aus der Beziehung verabschiedet hat ohne ein Signal zu geben. Was sind das nur für Menschen? Sind das alles Feiglinge? Woher kommt dieses Verhalten? Wie kann man so nur mit jemandem umgehen, den man angeblich mal geliebt hat?

Bei mir war es genauSO! Ich muss leider sagen, er ist die größte menschliche Enttäuschung, die ich je erlebt habe. Und bin immer noch völlig fassungslos, zwei Jahre hinters Licht geführt worden oder einfach nur total Blind gewesen zu sein.

Glaubst du wirklich, dass er dich zwei Jahre hinter das Licht geführt hat? Hast du denn keine Veränderungen gespürt, hat er davor nie seine Wünsche und Bedürfnisse geäußert, die du vielleicht überhört hast, hat er sich denn nicht verändert in diesen zwei Jahren?

Das soll jetzt kein Angriff sein, ich kann mir dies nur wirklich schwer vorstellen und ich meine die Fragen durchaus ernst, weil es mich interessiert.

@krestin1972 Wie lange ist denn die Trennung bei dir her? Im Moment der Trennung hat mich der Blitz erschlagen, ich habe es nicht kommen sehen und genauso gedacht wie du. Mit zunehmendem Abstand ist mir klar geworden, dass nicht nur Anzeichen da waren, sondern meine EX auch ihren Zweifeln Ausdruck verliehen hat. Ich habe das nur nicht so wahrgenommen- Letzlich muss man dem Ex wohl auch eine Zeit des Entliebens zugestehen, er oder sie wird es sich nicht leicht gemacht und immer wieder abgewogen und geprüft haben... und dann kommt eben eins zum anderen.

Nein, ich verstehe deine Frage nicht falsch. Glaube mir, ich habe mich auch oft genug gefragt, ob mir was Wesentliches entgangen ist. Aber nicht nur ich war völlig fasslungslos. Auch das komplette Umfeld.

Er hat nie mit mir ein Gespräch gesucht, hat mir nie zu verstehen gegeben, dass wir/er ein Problem haben/hat. Natürlich gabs bei uns auch mal Knatsch, nie was groß Dramatisches. In der Zeit gab es auch große berufliche Veränderungen. Sodass ich die eine oder andere schlechte Laune darauf geschoben habe. Wir hatten auch noch bis zur letzten Woche regelmäßig S..

Und auf einmal bekomme ich 16 Jahre vor die Füße geworfen. Ohne Vorankündigung.

Zitat von vollhorst:

@krestin1972 Wie lange ist denn die Trennung bei dir her? Im Moment der Trennung hat mich der Blitz erschlagen, ich habe es nicht kommen sehen und genauso gedacht wie du. Mit zunehmendem Abstand ist mir klar geworden, dass nicht nur Anzeichen da waren, sondern meine EX auch ihren Zweifeln Ausdruck verliehen hat. Ich habe das nur nicht so wahrgenommen- Letzlich muss man dem Ex wohl auch eine Zeit des Entliebens zugestehen, er oder sie wird es sich nicht leicht gemacht und immer wieder abgewogen und geprüft haben. und dann kommt eben eins zum anderen.

Fast zwei Monate.
Ich bin scheinbar noch nicht so weit wie du. Denn ich empfinde mich als verraten und verkauft. Sollte man nicht auch dem Partner die Chance geben, vll etwas zu ändern, was sich eingeschliffen hat und vll so schön bequem und komfortable ist? Kenntlich machen, wir haben 5 vor 12? Vll auch dem ganzen noch (rechtzeitig) ne Chance geben, in dem man sich Hilfe von außen holt.

Oder geht man lieber den einfacheren Weg und schmeisst einfach alles hin?

Zitat von Kerstin1972:

Fast zwei Monate.
Ich bin scheinbar noch nicht so weit wie du. Denn ich empfinde mich als verraten und verkauft. Sollte man nicht auch dem Partner die Chance geben, vll etwas zu ändern, was sich eingeschliffen hat und vll so schön bequem und komfortable ist? Kenntlich machen, wir haben 5 vor 12? Vll auch dem ganzen auch noch (rechtzeitig) ne Chance geben, in dem man sich Hilfe von außen holt.

Oder geht man lieber den einfacheren Weg und schmeisst einfach alles hin?

Ja, veraten und verkauft, 13 Jahre weggeschmissen und sinnentleert. So habe ich mich gefühlt, das kommt auch immer mal wieder. Genauso wie die Fragen. Meine Erfahrung deckt sich mit der Forumsweisheit hier: Die Fragen nach dem warum und so weiter sind sinnlos. Hätte, hätte Fahrradkette. Ändert alles nichts daran, dass die Wirklichkeit verdammt weh tut. Anfangs habe ich die Fragen meiner EX auch gestellt, ihre Antworten waren bestenfalls unbefriedigend.

Hallo Kerstin1972, ich kann deine Fassungslosigkeit verstehen, bin aber jemand, der zweimal ohne ein Wort gegangen bin und voll dazu stehe. Zum einen hat mich mein Exmann so hintergangen, dass ich mein Leben daran zu tragen hatte und in seinen Ansichten so verfangen war, dass ein Gespräch mit meiner empfundenen Enttäuschung über ihn garnicht möglich war.
Ich habe rot gesehen, er war immer noch bei grün. Ist es vielleicht bei dir auch so?
Beantworte die Frage für dich, nicht für mich.

Zitat von vollhorst:

Ja, veraten und verkauft, 13 Jahre weggeschmissen und sinnentleert. So habe ich mich gefühlt, das kommt auch immer mal wieder. Genauso wie die Fragen. Meine Erfahrung deckt sich mit der Forumsweisheit hier: Die Fragen nach dem warum und so weiter sind sinnlos. Hätte, hätte Fahrradkette. Ändert alles nichts daran, dass die Wirklichkeit verdammt weh tut. Anfangs habe ich die Fragen meiner EX auch gestellt, ihre Antworten waren bestenfalls unbefriedigend.

Ich stelle ihm schon lange keine Fragen mehr. Obwohl es ihn brennt, mir Antworten zu geben.
Wie soll man aber nach so einer Erfahrung jemals wieder vertrauen können, ohne einem schlechten Tag schon in Panik auszubrechen?

Zitat von Kopfweide:

Hallo Kerstin1972, ich kann deine Fassungslosigkeit verstehen, bin aber jemand, der zweimal ohne ein Wort gegangen bin und voll dazu stehe. Zum einen hat mich mein Exmann so hintergangen, dass ich mein Leben daran zu tragen hatte und in seinen Ansichten so verfangen war, dass ein Gespräch mit meiner empfundenen Enttäuschung über ihn garnicht möglich war.
Ich habe rot gesehen, er war immer noch bei grün. Ist es vielleicht bei dir auch so?
Beantworte die Frage für dich, nicht für mich.

Ich mag dir trotzdem die Frage beantworten: Ich habe ihn nie hintergangen. Immer 100 % hinter im gestanden, bei allen schweren beruflichen Entscheidungen die er in all den Jahren treffen musste, alles mitgetragen. Er wußte, er kann sich immer 100 % auf mich verlassen. Ich wäre fast jeden Weg mit ihm gegangen. Nein, ich kann das so nicht bestätigen.

Zitat von Kerstin1972:

Er hat nie mit mir ein Gespräch gesucht, hat mir nie zu verstehen gegeben, dass wir/er ein Problem haben/hat. Natürlich gabs bei uns auch mal Knatsch, nie was groß Dramatisches. In der Zeit gab es auch große berufliche Veränderungen. Sodass ich die eine oder andere schlechte Laune darauf geschoben habe. Wir hatten auch noch bis zur letzten Woche regelmäßig S..

Puhhh
Klar, gerade in länger andauernden Beziehungen streitet man sich immer wieder mal aber man hinterfragt nicht ständig, ob dieser Streit die Beziehung gefährden würde, weil Reibung immer wieder mal dazugehört.
Hat er dir das mit den zwei Jahren gesagt? Ich denke fast, da hat er eine falsche Wahrnehmung.
Ich denke eher, es hat was mit dem neuen Job zu tun.

Zitat von tonja:

Puhhh
Klar, gerade in länger andauernden Beziehungen streitet man sich immer wieder mal aber man hinterfragt nicht ständig, ob dieser Streit die Beziehung gefährden würde, weil Reibung immer wieder mal dazugehört.
Hat er dir das mit den zwei Jahren gesagt? Ich denke fast, da hat er eine falsche Wahrnehmung.
Ich denke eher, es hat was mit dem neuen Job zu tun.

Ich hätte nie wegen eines Streites alles in Frage gestellt. Weil ich immer davon ausgegangen bin, dass wir eine offene und ehrliche Beziehung führen. Scheinbar bin nur ich das immer gewesen.

Ja, er sagte mir, dass er sich schon zwei Jahre immer wieder Gedanken gemacht hat. Die letzten beiden Wochen intensiver. Aber NIE ein Signal. Die letzten beiden Wochen hab ich schon gemerkt, dass er nachdenklicher war. Habe es für mich aber immer (mit meinem grenzenlosen Verständnis) auf den Rechtsstreit zurückgeführt, den er gegen seinem Exarbeitgeber anstrebte.

Zitat:

Letzlich muss man dem Ex wohl auch eine Zeit des Entliebens zugestehen, er oder sie wird es sich nicht leicht gemacht und immer wieder abgewogen und geprüft haben.

Ich habe meinem Ex vor vier Jahren knallhart gesagt, dass ich mich trennen werde, wenn sich nichts ändert. Bevor es für mich zu spät war. Und siehe da, er hat angefangen zu reden, zumindest zeitweise. Das setzt allerdings voraus, das man sich selber kennt, sich nicht unterlegen fühlt und die eigenen Anteile von denen des Partners unterscheiden kann.

Oft kommen ja nur kleine Abwertungen, es werden Streits provoziert und verletzende Vorwürfe gemacht. Der Versuch darüber zu reden ist sinnlos, denn der Teufel sitzt wo ganz anders. Aber da wird man nicht ran gelassen. Es könnte ja unbequem werden.

Zitat von vollhorst:

Letzlich muss man dem Ex wohl auch eine Zeit des Entliebens zugestehen, er oder sie wird es sich nicht leicht gemacht und immer wieder abgewogen und geprüft haben... und dann kommt eben eins zum anderen.

Ich musste das jetzt nochmal auf mich wirken lassen.
Nein, da bin ich nicht deiner Meinung, dass ich ihm die Zeit zugestehen muss, wenn sie auf meine Kosten und der der Beziehung gehen.

Kerstin, mal ganz profan gefragt, kann es sein, dass er in der Midlifecrisis steckt und durch den neuen Job, den Rechtsstreit alles bisherige in Frage stellt und meint, ein ganz neues Leben beginnen zu müssen?

Zitat von tonja:

Kerstin, mal ganz profan gefragt, kann es sein, dass er in der Midlifecrisis steckt und durch den neuen Job, den Rechtsstreit alles bisherige in Frage stellt und meint, ein ganz neues Leben beginnen zu müssen?

Tonja, ja, diese Frage habe ich mir auch schon 1.000 mal gestellt. Weil in der letzten Zeit auch noch ein gesteigertes Körperbewußtsein mit intensiven Training, Ernährung und was weiss ich nicht hinzukam.
Und mit/ohne mir/mich konnte man am schnellsten Veränderung ins Leben bringen.