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Emotionales Fremdgehen

G
Zitat von guest2014:
Es scheint er war zu Beginn wohl ehrlich, aber die Zeit danach dann doch nicht....


Aber er war auch bei ihr zu Hause. Bestimmt Briefmarkensammlung angeschaut.

Ich wäre sehr vorsichtig, hört sich nicht so gut an!

16.09.2020 09:08 • x 2 #76


paulaner
Zitat von Angi2:
Gibt man eigentlich die Freiheit an der Tür zu einer Ehe ab, oder warum glauben manche Menschen den Ehepartner kontrollieren zu können/dürfen, ihm etwas verbieten zu können/dürfen.

Warum verbieten?

Sie bittet ihren Partner sich an die Abmachungen zu halten, die beide gemeinsam und freiwillig mal ausgemacht haben.
Und wenn er sich daran nicht mehr halten will oder kann, dann soll er es ehrlich kommunizieren.
Damit sie dann eben auch die Freiheit hat, sich aufgrund der geänderten Rahmenbedingungen zu entscheiden.
Sonst gilt die Freiheit ja nur für einen.

16.09.2020 09:46 • x 12 #77


A


Emotionales Fremdgehen

x 3


A
Zitat von paulaner:
Offene Ehe. Die Menschen sind nicht monogam. Der Partner ist ein freier Mensch. Usw. usf.
Abgesehen davon, dass solche Sachen der TE nun wirklich nicht helfen...

Ich glaube schon, dass die Realisierung von diesen Sachen ihr helfen könnten, die Perspektive auf die ganze Geschichte zu ändern. Das Leiden entsteht ja in unseren Köpfen -- aus unseren Überzeugungen und Erwartungen.

Zitat von paulaner:
Wenn man in unserem Kulturkreis eine Beziehung/Ehe eingeht, dann entscheidet man sich freiwillig für eine monogame Beziehung. Freiwillig. Also nicht aus Zwang. Wenn man es anders haben wollte, dann kann und darf man das vorher kommunizieren. Es ist also die freie Entscheidung eines freien Menschen sich in eine Art Korsett (Monogamie) zu begeben.

Und genau das muss sich, meiner Meinung nach, ändern... denn man entscheiden sich nicht wirklich selber dafür -- man entscheidet sich eher für eine Partnerschaft. Ich versuche meine Überlegungen niederzuschreiben --

Beziehungen und enge Bindungen sind für uns, Menschen, essentiell: sie geben uns Geborgenheit, Unterstützung, Zuneigung und Liebe -- das alles gehört zu den Grundbedürfnissen von Menschen. Haben wir unser Grundbedürfnisse erfüllt bekommen, so können wir weiter die Welt erkunden, sprich es kommen dann die weiteren Bedürfnisse von der Maslowschen Bedürfnishierarchie.

Wenn aber die Default-Variante von einer Beziehung in unserer Gesellschaft die monogame geschlossene Beziehung ist, und wenn man wirklich mit jemandem eine Partnerschaft haben will (eine harmonische Partnerschaft gibt uns ja viel, ist schon was schönes) und davon ausgeht, dass die andere Person von diesem Default ausgeht, dann geht man halt eine geschlossene monogame Beziehung ein -- so viele Optionen hat man ja gar nicht; so ist es halt in unserer Gesellschaft. Ich vermute, dass wegen diesem Default fällt es Vielen schwierig, wenn schon in einer Partnerschaft, an ihre Partner zu kommunizieren, dass sie gerne nicht monogam leben würden -- man hat Angst den Partner/Partnerschaft zu verlieren... (wie oft lügen Menschen aus Angst?)

Stell dir vor, die Default-Variante wäre eine offene Beziehung. Wie viele Menschen würde sie dann schliessen? Das wäre sehr interessant zu wissen. Man könnte sagen: diese Default-Variante (geschlossene monogame Partnerschaft) ist eine Entscheidung, die wir gar nicht selber treffen -- so ist es in der Gesellschaft gegeben und Viele nehme die Entscheidung, die für sie schon getroffen wurde, einfach hin.

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Ein Beispiel aus dem Vortrag von Dan Ariely.
Es gibt Länder in Europa, bei denen viele Autofahrer bereit sind, ihre Organe (im Falle eines schlimmen Unfalls natürlich) zu spenden. Und es gibt Länder, bei denen die Zahl der potentiellen Organspender niedrig ist. Schweden vs. Dänemark. Wieso gibt es mehr potentielle Organspender in Schweden als in Dänemark? Der Grund ist ganz einfach: in Schweden bekommen Autofahrer ein Formular, in dem bei der Frage Wollen Sie ihre Organe im Falle eines Unglücks spenden schon JA ausgewählt ist; in Dänemark (und in anderen Ländern) wird diese Vorentscheidung den Autofahrern wohl nicht angeboten, daher die niedrige Zahl an potentiellen Spender.

https://www.ted.com/talks/dan_ariely_as...nguage=de;

16.09.2020 09:59 • x 1 #78


S
Naja. Um eine offene Beziehung führen zu können, brauchen alle Beteiligten eine Menge Voraussetzungen. Z.B. Eine große innere Unabhängigkeit und eine hohe Kommunikationskompetenz und ein gesundes Bindungsverhalten.

Schon alleine daran hapert es oft. Was ich so beobachte: Oft wird (weil ist ja alles offen) im Falle des neuen Besens die gesamte Energie aus der Altbeziehung rausgezogen und da sitzt dann jemand, der sich fragt, ob und wann die Phase diesmal denn vorbei sein mag .

Anders ausgedrückt, ich halte offene Beziehungen für ne feine Sache, für die, die drauf stehen und sich mit all diesen anspruchsvollen Kram auseinander setzen mögen. Nen Allheilmittel sehe ich da jedoch nicht.

16.09.2020 10:12 • x 2 #79


Hansl
@paulaner

Phil.
Respekt.

16.09.2020 11:22 • #80


Wurstmopped
Zitat von Dediziert:
Ich denke nicht dass das etwas mit Freifahrtschein zu tun hat, sondern eher mit der einfachen Tatsache, das je mehr Kontrolle und Verbote kommen, es umso wahrscheinlicher wird sich zu einer handfesten Affaire auszuwachsen.

Das sehe ich ein Stück weit anders.
Klare rote Linien ziehen und konsequent Handeln sind aus meiner Erfahrung heraus das Mittel der Wahl.
Verbieten kann man seinem Partner eh nichts, da gebe ich Dir Recht.
Jedoch kann man ihm die Konsequenzen seines Handelns darlegen und keinen Zweifel aufkommen lassen, dass man auch so, danach handelt.
In diesem speziellen Fall, sollte die EF ihren EM fragen ob er weiterhin Kontakt hat oder mit dem Gedanken spielt wieder Kontakt aufzunehmen, mit dem Hinweis, dass eine Lüge eine sofortige Trennung zu Folge hätte.

16.09.2020 11:27 • x 3 #81


D
Mir ging es reinweg darum was da stand und meiner Ansicht nach stand da nichts von Freifahrtschein.
Das einzelne gleich Verknüpfungen haben finde ich absolut legitim.
Nur was dort stand, war eben nur in der jeweiligen Verknüpfung zu sehen.
Sehr aber wohl nur ich so, von daher kein Aufreger von anderer Seite nötig.

16.09.2020 11:35 • x 1 #82


paulaner
Zitat von Hansl:
Phil.

?
Steh auf'm Schlauch

16.09.2020 11:39 • #83


Hansl
Zitat von paulaner:
?
Steh auf'm Schlauch


Dein Bild.

16.09.2020 12:23 • #84


paulaner
Zitat von Hansl:

Dein Bild.

Ahh so, okay.
Ja, war ein Guter.

16.09.2020 12:50 • #85


I
@Katthie123
Was deinem Mann anzukreiden ist, dass er nicht sofort den Kontakt zu der Kollegin abgebrochen hat, nachdem er versprochen hatte dies zu tun und dabei einige male gelogen hat. Da hat er sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
Ansonsten fällt mir auf:

Zitat von Katthie123:
hat sich mein Mann zu seiner Arbeitskollegin hingezogen gefühlt und es ihr und mir auch gesagt.

Ich finde das mutig und ehrlich von deinem Mann, es dir zu gestehen, das würde längst nicht jeder tun.

Zitat von Katthie123:
Er sagte, er liebt mich und das etwas in unserer Beziehung fehlt.
Darüber haben wir auch geredet und wollten uns beide mehr um unsere Beziehung kümmern.

Was genau fehlte ihm denn in der Beziehung und wie sah denn das 'kümmern' um die Beziehung aus?
Er hat, zumindest später deine Forderung nach Kontaktabbruch erfüllt. Was hast du getan?

Zitat von Katthie123:
Ich habe in sein Handy geschaut ( bitte keine blöden Sprüche. ) und herausgefunden, dass er nach ihr gegoogelt hat.

Er hat nach ihr gegoogelt, na und? Ich google auch manchmal nach alten Bekannten, auch Exen und welchen in die ich mal verliebt war. Das ist Privatsache und geht niemanden etwas an.
Wenn man googelt bedeutet es lediglich, dass es einen interessiert und nicht, dass man Kontakt aufnehmen will. Du kannst ihm wohl kaum verbieten sich gedanklich mit ihr zu beschäftigen, zumal er in sie verliebt war/ist. Das lässt sich nicht von heute auf morgen ausschalten wie eine Lampe, dafür musst du ihm schon Zeit zugestehen.

Zitat von Katthie123:
Und ja, ich werde auch wieder in sein Handy gucken, da es mich nicht los lässt, ob er demnächst wieder Kontakt hat oder nicht.

Ganz ehrlich, das finde ich unmöglich. Nur weil er etwas machen könnte dir das Recht herauszunehmen in seiner Privatsphäre zu schnüffeln? Das Handy eines anderen ist tabu, die einzige Rechtfertigung darin zu spionieren sehe ich darin wenn der begründete Verdacht für eine Straftat besteht.

Was genau tust du, um eure Beziehung für beide besser zu gestalten?
Dass er sich fremdverliebt hat, hatte ja auch einen Grund wie er dir gleich am Anfang mitteilte.
Nur Forderungen stellen und misstrauen wird bei ihm wohl kaum bewirken, sich wieder auf eure Liebe zu besinnen.

Wenn du nicht bereit bist ihm zu verzeihen und wieder zu vertrauen kannst du die Beziehung auch gleich beenden, mit Spionieren kann man kein Vertrauen erzeugen.

16.09.2020 13:22 • x 5 #86


CaveCanem
Zitat von Irrlicht:
dass er nicht sofort den Kontakt zu der Kollegin abgebrochen hat, nachdem er versprochen hatte dies zu tun


Er wird das versucht haben.

Und dann festgestellt haben, dass da etwas zieht und sehnt.

Nun hatte er der Partnerin versprochen, das zu lassen, stellte fest: fehlt Selbstdisziplin... und wollte sich ihr gegenüber unter Umständen nicht als Wurst outen, die es nicht hinkriegt.

Bzw hätte dann vermutlich dort Drama verursacht im Unwissen, ob es das überhaupt wert ist, die Partnerin deswegen zu verletzen.

So ein Interpretationsansatz dazu.

16.09.2020 15:29 • x 2 #87


D
Ich mache genau das gleiche durch, seit einem halben Jahr, das Vertrauen ist weg. Aber es tut mir so leid für die Kinder, meine drei sind einfach noch viel kleiner, dass ich nicht weiss was ich machen soll. Die Liebe ist halt auch nicht mehr die Gleiche. Ich bin am Verzweifeln.

16.09.2020 15:55 • #88


G
Zitat von DDDeluxe:
Ich mache genau das gleiche durch, seit einem halben Jahr, das Vertrauen ist weg. Aber es tut mir so leid für die Kinder, meine drei sind einfach noch viel kleiner, dass ich nicht weiss was ich machen soll. Die Liebe ist halt auch nicht mehr die Gleiche. Ich bin am Verzweifeln.


Hallo
Magst du deine Geschichte nicht in einem eigenen Theard erzählen?
Vielleicht hilft es dir, mal alles raus zu lassen

LG

16.09.2020 17:17 • x 1 #89


6rama9
Zitat von Alex2020:
Man könnte sagen: diese Default-Variante (geschlossene monogame Partnerschaft) ist eine Entscheidung, die wir gar nicht selber treffen -- so ist es in der Gesellschaft gegeben und Viele nehme die Entscheidung, die für sie schon getroffen wurde, einfach hin.

Gesellschaftliche Prägung wird es immer geben. In welche Richtung auch immer. Aber im Endeffekt ist es doch recht einfach, denn die Beantwortung einer einzigen Frage macht selbst bevorzugte Beziehungsmodell klar: Will ich meinen Partner mit anderen Menschen in Bezug auf Intimitäten teilen? Da ist bei mir die Antwort recht einfach. Sie lautet Nein, es kann nur einen geben.

Blöd ist halt, dass viele Menschen das in Bezug auf ihren Partner mit einem Nein beantworten, für sich selbst das Nein des Partners aber nicht ganz so wichtig nehmen. Dieses latente Ungleichgewicht, nämlich Dinge für sich herausnehmen, die man dem Partner nicht zugesteht, wird man durch kein Beziehungsmodell der Welt ändern, denn egal wo die Grenze liegt, es gibt immer eine und der Mensch neigt dazu, diese auszuloten.

Jede offene Beziehung hat Regeln und Grenzen, manchmal sogar sehr komplizierte. Daher finden in offenen Beziehung (meine persönliche Meinung) genau so viele, wenn nicht sogar mehr) Verstöße gegen partnerschaftliche Vereinbarungen statt, wie in geschlossenen. Für mich einer der Gründe, warum die OBs meist auch eine geringere Lebensdauer haben, als die monogamen Beziehungen.

16.09.2020 18:07 • x 2 #90


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