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Emotionaler Missbrauch / psychische Gewalt als Straftat

Amyontour
Das ist doch alles so schwer zu beweisen und zerrt wieder am Opfer, verlängert die Leidenszeit...
Die Machenschaften solcher Menschen sind so subtil, ein gesunder Mensch kann sich dagegen nicht wehren.

Mein Täter zum Beispiel hat momentan ein Transporter seiner Flotte vor meiner Haustüre abgestellt. Nur weil ich mich weigere Kontakt zu ihm aufzunehmen.
Jetzt springt mir sein Logo jeden Tag mehrmals ins Gesicht... aber was soll ich tun, es ist ein öffentlicher Parkplatz, er wohnt zwar 10 Kilometer weiter, aber eine Anzeige würde mir da doch nichts bringen.

Jeder der froh ist sich aus diesen Fängen gelöst zu haben weiß was das in mir auslöst... ich kann aber nichts beweisen.

Es ist doch nur ein weißer Vito und bevor er im Knast landet würde ich in der Klapse sitzen.

11.03.2020 12:59 • x 1 #271


Urmel_
Zitat von Amyontour:
Jeder der froh ist sich aus diesen Fängen gelöst zu haben weiß was das in mir auslöst... ich kann aber nichts beweisen.

Wenn die Petition jetzt Gesetz wäre, dann könntest Du eine Anzeige erstatten und auf Basis Deiner Gefühle würde Dein Ex vielleicht verurteilt werden.

Er würde auch verurteilt werden, wenn er nebenan einem Nachbarn hilft. Ein junges Mädchen könnte einen Ex, der sie abserviert anzeigen, weil der Ex in der gleichen Straße wohnt und seinen Wagen da parkt.

Das ist eben das Problem mit einem Gesetz auf Basis von Gefühlen, gleiches Recht für Alle wäre nicht mehr existent.

Der eine parkt sein Auto auf öffentlichen Grund und alles ist ok, der andere parkt sein Auto an genau der gleichen Stelle und auf einmal ist es eine Straftat.

Gefühle sind leider für Gesetze nicht geschaffen.

11.03.2020 13:05 • x 4 #272


A


Emotionaler Missbrauch / psychische Gewalt als Straftat

x 3


S
Zitat von Liesel:
und es wird denen dann von vornherein völlig ungeprüft einfach ne schlechte Absicht unterstellt?


Wir wollten doch nicht lügen.

Oder kennst du den Unterschied zwischen *Nicht auszuschließen* und der *Unterstellung einer schlechten Absicht* tatsächlich nicht?

Vielleicht liest du künftig einfach ein wenig langsamer

11.03.2020 13:08 • #273


Y
@Frank-und-frei
Zitat:
Es wäre auch denkbar, dass toxisches Verhalten tatsächlich zugenommen hat. Immerhin nehmen auch psychische Leiden und Überlastungsreaktionen zu. Das Leben insgesamt wird immer stressiger und belastender, und viele der genannten Verhaltensweisen können auch als Reaktion auf Überlastung und Überforderung gedeutet werden.

es kann aber auch sein, dass heute alles pathologisiert wird. Trauerfall in der Familie-Depressionen genannt.
Ängstlicher Mensch- Angststörung uvm.
Und dass heutzutage natürlich auch viel mehr Menschen zum Psychologen oder Hirndoc gehen, als früher weil`s salonfähig geworden ist.

11.03.2020 13:10 • x 1 #274


Amyontour
Obendrein würde eine Anzeige meinerseits dafür sorgen dass ich mich wieder für längere Zeit mit ihm beschäftigen muss...

Der Bus steht jetzt 10 Tage da, er wird ihn aber dennoch irgendwann abholen. Schneller wird ja nicht prozessiert.... dann noch Gutachten vom Gutachten...

11.03.2020 13:12 • #275


S
Ich stelle einfach mal die Behauptung in die Runde, dass man die echt krassen Psychoterroristen mit so einem Gesetz nicht kriegt.
Im Gegenteil.
Die würden sich darüber freuen.

Dann eher Prävention, Aufklärung und Stärkung des seelischen Spannkraft.
Und natürlich liebevolle Erziehung

11.03.2020 13:15 • x 2 #276


Amyontour
Zitat von Sohnemann:
Ich stelle einfach mal die Behauptung in die Runde, dass man die echt krassen Psychoterroristen mit so einem Gesetz nicht kriegt.
Im Gegenteil.
Die würden sich darüber freuen.

Dann eher Prävention, Aufklärung und Stärkung des seelischen Spannkraft.
Und natürlich liebevolle Erziehung


Genau so!
Das Thema muss in den Vordergrund, für die Gesundheit unserer Kinder. Wird aber nicht mit einem Gesetz zu lösen sein.

Ich würde mir wünschen dass so ein Thema eine Medien Präsenz bekommt wie das Coronavirus momentan...

11.03.2020 13:39 • #277


Y
@LaLeLu35

Zitat:
Denn ob Männlein oder Weiblein.. ganz egal. Fallbeispiel: Verliebt. Verlobt. Verheratet. Meist entwickelt sich Gewalt in Beziehungen ganz schleichend. Klar, kein Gewalttäter wird erst in der Beziehung einer. Es ist seine Persönlichkeitsstruktur (ob nun krankhaft verändert oder nicht) und die war schon vorher so und wird es auch danach sein. Heißt also: Er hat es vorher schon getan und ohne Therapie wird er es danach auch tun und er weiß genau, was er tut. Das Opfer (ich nenne es jetzt hier einfach mal so) merkt meist erst gar nicht, was da überhaupt los ist.. Erst, wenn es schon viel zu tief drin hängt, um sich einfach zu befreien, kommt langsam die Erkenntnis, das etwas nicht stimmt. Die kognitive Dissonanz zwischen dem, was man denkt, wie der Partner ist, was er einem ja auch lange vermittelt hat zu sein und was für Absichten er hat (gute) und dem, was er wriklich ist, tut, ist einfach zu groß, als dass der Verstand es einfach so begreifen kann. Die meisten Opfer zweifeln erstmal an sich selbst. Ihrer Bewertung der Lage, ihren Empfindungen, Ansprüchen. Der Täter destabilisiert das Opfer immer mehr durch gezielte Taktiken. Der Selbstwert nimmt immer mehr ab. Es passiert doch ganz leicht, immer mehr und wenn jemand immer durch lügen hinter guten Absichten sich versteckt, gezielte Manipulaltionen einsetzt etc.


du unterstellst hiermit implizit einfach, dass es einen Konsens über derartige psychologische Mechanismen gäbe. Gibt es aber nicht. Diese Dynamiken, die Du hier beschreibst, sind zur Zeit im Forum und meistens auf Opferseite en vogue, aber eben nicht wissenschaftliche Tatsache und es gibt viele Psychologen, die diese psychologischen Mechanismen anders deuten würden, z.B. durchaus mehr Verantwortung (nicht Schuld) beim Opfer sehen (beziehe mich auf Dein geschildertes Bsp. Ist keine grundsätzliche Meinung von mir persönlich).
Übrigens steckt hier nicht meine persönliche Meinung drin, nur würde so ein Gesetz ja automatisch diese von Dir beschriebenen psychologischen implizieren und das ist eine verdammt schlechte Basis für ein Gesetz. Viel zu komplex, viel zu unerfassbar. Wer will behaupten oder belegen, dass ein Mensch wirklich keine Verantwortung in derartigen Psychodynamiken trägt und so ohnmächtig ist, wie Du es hier beschreibst?
Es bräuchte für so ein Gesetz also einen Konsens über die psychologischen Mechanismen.
Deine Deutung der Mechanismen interpretiert keine Verantwortung des Opfers hinein.
Wie dem ist, darüber habe ich keine feststehende Meinung, aber ich meine, dass man ein Gesetz eben nicht auf Grundlage solcher einseitiger Deutungen ins Leben rufen darf. Denn es ist durchaus möglich, dass ein Opfer trotz aller Qualen (unbewusst) reinszeniert und sich nichtmal aus seiner Lage befreien würde, wenn schon klar ist, was der Täter wirklich tut. Diese Fälle gibt es ja auch zu Hauf und das kann man ja nicht einfach ignorieren. Es gibt auch Opfer, die gewarnt wurden uvm.

Soll man dann immer automatisch die Verantwortung dafür, dass das Opfer keine Konsequenzen zog, dem Täter zuschieben? Das halte ich für falsch. Denn das schließt jede Eigenverantwortung aus.
Und es gibt zuhauf Menschen, die in eine destruktive Beziehung nach der anderen wandern, sich auch körperlich wieder und wieder schlagen lassen.
Was nun, wenn ein Mensch 1. durch seine schlimme Kindheit, 2. durch seine vorigen 4 Beziehungen schon völlig am Ende ist und dann beim 5. schwer destruktiven Narz zusammen bricht und in die Psychiatrie kommt?
Muss dann Täter Nr. 5 automatisch die Verantwortung dafür übernehmen?
Es ist durchaus möglich, dass obige Reaktionen des Opfers (z.B. kognitive Disonanz), die Du beschreibst, nicht durch die Manipulation des Täters hervor gerufen sind, sondern Folge einer schlimmen Kindheit.
Und so übel es ist, was so ein Täter da tut, es ist dann einfach nicht rechtens, dem Täter unhinterfragt und per Gesetz die Verantwortung für das Verhalten des Opfers zuzuschieben.

Und -ich schrieb es anfangs schon einmal- die Komplexität nähme kein Ende und es könnte enorm viel Unrecht durch so ein Gesetz gestiftet werden, denn nehmen wir mal an, ein psychisch gesunder Mensch würde auf obige Situation ganz anders reagieren, als ein Mensch, der schon in der Kindheit gleiches erlebte , wäre z.b entgegen Deiner Theorie doch durchaus imstande, rechtzeitig die Beziehung zu beenden. Dann müsste man sich fragen, ob die Traumatisierungen eines Menschen, der es eben nicht schafft, rechtzeitig die Reißleine zu ziehen, nicht vielleicht auch Retraumatisierungen sind und im Grunde bsw. seine Eltern angezeigt oder mitangezeigt werden müssten.

11.03.2020 13:54 • x 5 #278


Amyontour
Tatsächlich könnte meine Tochter uns beide anzeigen... Vater wie Mutter.

11.03.2020 14:17 • #279


E
Zitat von LaLeLu35:
sorry, nicht doof gemeint, aber ich verstehe immer noch nicht, was du damit sagen willst?

In dem Beitrag, den ich ursprünglich zitiert hatte, klang es so, als könnten nur Narzissten auf die Idee kommen, dass es in Ordnung ist, sich andere Menschen zunutze zu machen. Das ist aber nicht richtig. In unserer Gesellschaft spannen fast alle Menschen ständig andere Menschen für ihre Interessen ein, und der Unterschied zwischen den gesellschaftlich akzeptierten Fällen und missbräulicher Ausbeutung ist teilweise nicht sehr groß.

Zitat von YsaTyto:
es kann aber auch sein, dass heute alles pathologisiert wird. Trauerfall in der Familie-Depressionen genannt.
Ängstlicher Mensch- Angststörung uvm.

Das stimmt natürlich auch. Andererseits verursacht doch gerade auch dieser normative Druck und Selbstoptimierungswahn noch zusätzlichen Stress. Vergleiche mal den Alltag heutiger Eltern mit der Situation vor 50 Jahren im Hinblick auf bekannte Stressfaktoren wie Zeitdruck, Kontextwechsel und so weiter.

11.03.2020 15:24 • x 3 #280


S
Erstens schreiben hier Leute mit richtig viel Ahnung und zweitens ist jetzt mittlerweile klar, dass es sich um ein sehr viel komplexeres und dringlicheres Problem handelt als es zuerst aussah.

Kaum Hält sich die aufgebrachte Fraktion raus wird es hier richtig konstruktiv

11.03.2020 15:45 • #281


Zweizelgänger
Zitat von Amyontour:
Ich würde mir wünschen dass so ein Thema eine Medien Präsenz bekommt wie das Coronavirus momentan...

Medienpräsenz würde es aber zB bekommen, wenn es auf politischer oder eben gesetzlicher Ebene diskutiert werden muss.
Deshalb hielt ich eine Petition dafür für sinnvoll.

Konstruktivität bedeutet nicht, dass alle einer Meinung sind und schon gar nicht, dass man den Gegenüber abfällig behandelt. Das würde dieses Thema auch ad absurdum führen.

11.03.2020 20:08 • #282


La-Fleur
Ich frage mich, wie das realistisch tatsächlich umgesetzt werden soll, ohne das Opfer zu Tätern werden oder Täter zu Opfern und oder ohne das aus Mücken -Elefanten werden, diesbezüglich hab ich hier noch nichts zur Pro gelesen.

11.03.2020 20:12 • #283


E
Zitat von Amyontour:
Ich würde mir wünschen dass so ein Thema eine Medien Präsenz bekommt wie das Coronavirus momentan...

Du wünscht Dir eine Massenpanik anlässlich dieses Themas?

11.03.2020 20:25 • #284


Amyontour
@Frank-und-frei natürlich nicht, ich würde mir mehr Präsenz im Alltag diesbezüglich wünschen.
Das Thema psychische Gewalt existiert ja nicht nur in Liebesbeziehungen.

11.03.2020 21:40 • #285


A


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