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Emotionaler Missbrauch / psychische Gewalt als Straftat

Zweizelgänger
Zitat von Sohnemann:
Wehret den Anfängen.

Genau da liegt doch eben das Problem.

Natürlich braucht es dazu auch jemanden der darauf einsteigt, aber auch da ist eben die Grenze fließend.

Hat jemand gerade nur eine schlechte Phase oder ist das schon ein Zeichen für irgendwas..?

Die Dynamik dann zu durchbrechen, wenn man schleichend in sie hineingezogen wurde, ist bzw wird immer schwerer.

Genau das ist ja das schlimme daran.

08.03.2020 19:28 • #16


Scheol
Zitat von Tuvalu123:
Ja deshalb fragte ich wer diese Petition eingebracht hat. Das würde mich schon interessieren, konnte dazu nichts finden.



https://www.petitionen.com/psychische_g...eutschland

08.03.2020 19:31 • x 1 #17


A


Emotionaler Missbrauch / psychische Gewalt als Straftat

x 3


Y
@Zweizelgänger
Zitat:
Einschüchterung durch Aggression
Mobbing
Entzug von Aufmerksamkeit und/oder Liebe zwecks psychischer Manipulation
Verhöre mit Androhung von empfindlichen Konsequenzen (ansonsten verlasse ich Dich)
Benutzung des anderen als Ablassventil
Strafandrohungen
bewußtes Belügen
Verweigerung der Kommunikation aus Manipulationsgründen
emotionale Erpressung
Haltlose Kritik, Abwertungen, Schuldumkehr, verbale Angriffe, vor allem bei Partnern mit einer narzisstischen


wer sollte das bitte untersuchen?! Dann müsste ja quasi jede toxische Beziehung von einem Gutachter bis ins letzte Detail verfolgt werden. Halte ich für unmöglich.. Dazu müsste die Kommunikation und Interaktion von Spitzenpsychologen untersucht werden. Und dann bräuchte es Belege für das destruktive Verhalten. . .Mal unabhängig von der Intimsphäre. . .

Zum Markierten: überlege mal, wie man allein diesen Punkt feststellen sollte und wo da die Grenzen gesetzt werden sollten, was erlaubt ist und was nicht. Das wäre der reinste Wahnsinn!

Ich wäre gegen so ein Gesetz. Halte ich für höchst gefährlich.

Es könnten auch Opfer zu Tätern gemacht werden. Ein intelligenter und geschickter Narzisst könnte durchaus auch sich selbst als Opfer darstellen. Zumal Du bedenken musst, dass sich gerade die gewissenlosesten Menschen selten in Therapie begeben. Bei so einem Gutachten würde dann natürlich auch geschaut, ob es schon psychische Diagnosen bei den Betroffenen gibt und meistens sind die übelsten Leutchen fein aus dem Schneider.

Und bedenke auch, dass ein Opfer nicht automatisch ein engelsgleiches Wesen ist, sondern wie jeder Mensch (unbewusst) manipuliert, Aggros auslebt uvm. Man kann auch destruktiv handeln, indem man sich immer als Opfer ausgibt und so verhält.
Auch Opfer, auch Menschen in schwachen Posititionen nutzen gerne mal ihre Macht aus.

(Ich kenne jemanden mit ewiger Opferhaltung. Weißt Du was? Dieser Mensch macht mich aggro weil er es unbewusst geschickt immer so hinlenkt, dass er das Opfer von einem ist. Ehe man sich versieht, ist man Täter, weshalb ich auf Distanz gegangen bin).

Es ist meines Erachtens völlig unmöglich, so ein komplexes System zu durchschauen und zu bewerten.

Hinzu kommt noch, dass es auch auf der psychischen Ebene genau so abläuft, wie auf der physischen: Opfer gehen nicht selten immer wieder zum Täter zurück und keineswegs immer weil sie dahingehend manipuliert wurden, sondern auch wegen eigener kranker Muster.

08.03.2020 19:33 • x 3 #18


Zweizelgänger
@YsaTyto

Auch an die die Bitte richtig zu zitieren !
Es handelt sich auch hier nicht um meinen Text !

Und ja es ist schwierig.

Zitat von Zweizelgänger:
Ausschnitt Text zur Petition :

Emotionaler Missbrauch hat für ein Opfer schwerwiegende Folgen, die mindestens so schlimm sein können wie zum Beispiel bei einer rein körperlichen Misshandlung. Bei Kindern und Jugendlichen kann dieser zu schweren Entwicklungsstörungen führen und auch bei Erwachsenen können ein psychisches Trauma, Depression, Hilflosigkeit, Angst und PTBS als Folge eines emotionalen Missbrauchs und der seelischen Verletzungen entstehen. 

Bei einem emotionalen Missbrauch benutzt der Täter sein Opfer gegen dessen Willen über eine psychische Ebene. Mögliche Formen des emotionalen Missbrauchs sind zum Beispiel:


Einschüchterung durch Aggression
Mobbing
Entzug von Aufmerksamkeit und/oder Liebe zwecks psychischer Manipulation
Verhöre mit Androhung von empfindlichen Konsequenzen (ansonsten verlasse ich Dich)
Benutzung des anderen als Ablassventil
Strafandrohungen
bewußtes Belügen
Verweigerung der Kommunikation aus Manipulationsgründen 
emotionale Erpressung
Haltlose Kritik, Abwertungen, Schuldumkehr, verbale Angriffe, vor allem bei Partnern mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung.

08.03.2020 19:44 • #19


E
Ich bin selbst Opfer geworden und leide unter den Folgen bis heute (7 Jahre nach der Trennung). Ich finde einen solchen Gesetzesentwurf auch schwierig, hätte aber gerne die Möglichkeit gehabt, den Peiniger anzuzeigen, auch um andere zu schützen. Die Einzeldelikte waren an sich nicht strafbar, aber zusammengefasst hätte man mit einer entsprechenden Gesetzgebung vielleicht was tun können um ihm das Handwerk zu legen.
Viele kleine Dinge kann man ja nicht nachweisen und die einzige körperliche Misshandlung, die massive Spuren hinterlassen hat, habe ich nicht angezeigt, da er mich damals so fest im Griff hatte, dass ich mir selbst die Schuld dafür gab (das wusste er zu dieser Zeit auch - er war sehr gut in seinem Fach und handelte sehr planvoll).
Da ich mich viel mit anderen Opfern - gerade von Narzissten - austausche und mitbekomme wie viele wirklich massive Fälle es gibt, finde ich es wichtig, das Thema auch politisch zu behandeln. Die meisten dieser Opfer sind danach jahrelang in psychologischer Behandlung, oft auch stationär - vom wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Schaden ganz zu schweigen.

08.03.2020 20:07 • x 2 #20


Y
@Emma75
Zitat:
Die meisten dieser Opfer sind danach jahrelang in psychologischer Behandlung, oft auch stationär - vom wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Schaden ganz zu schweigen.


und wie soll man da unterscheiden, ob die Ursachen nur durch den Täter zustande kamen und nicht z.B. auch von den Eltern verursacht wurden?

Übrigens müssten dann wohl in 1. Linie Eltern angezeigt werden. (Ganz unbewusst) vernachlässigen sie oft ihre Kinder, tun ihnen emotionale Gewalt an usw.
Da würden dann wohl auch viele innere Konflikte einem einzigen Menschen aufgeladen werden. Für all das Unglück, was man erlitten hat, soll nun z.B. der Ex bestraft werden.

08.03.2020 20:39 • x 2 #21


E
Ja die Fälle sind oft nicht eindeutig - da gebe ich Dir recht. Aber es gibt wirklich Menschen, die Partner systematisch zerstören - mit perfidesten Mitteln und planvoll. In diesen wirklich eindeutigen Fällen wäre es schön, eine gesetzliche Handhabe zu haben. Ich war nicht sein erstes Opfer und auch nicht sein letztes. Zwei Frauen leiden mit mir unter dieser heftigen Erfahrung mit ihm - ich wünschte mir wir könnten ihn irgendwie stoppen.

08.03.2020 20:50 • x 2 #22


Y
Zitat:
Aber es gibt wirklich Menschen, die Partner systematisch zerstören - mit perfidesten Mitteln und planvoll.


@Emma75

ich weiß. Und ich nehme das sehr ernst. Nur denke ich, dass so ein Gesetz auch keine Lösung wäre. Zumal man dann auch diejenigen bestrafen müsste, die nicht nur in engen Beziehungen einem Einzelnen schaden, sondern auch viele Politiker und andere Menschen, die viel Macht haben und zerstörerisch wirken Oder wie wäre es mit der Tab akin dustrie, die gezielt ganz junge Menschen mit Werbung manipuliert? Oder die Pharmaindustrie? Das würde in einem riesen Hexenprozess ausarten und unser System würde auch nicht bestehen können, sondern auch vor Gericht landen

08.03.2020 21:03 • x 1 #23


S
Ich sehe auch eher die Gefahr, dass zb Cluster B gestörte, sich als Opfer darstellend, anderen schaden könnten.

Vielleicht ist es eher angebracht sich überhaupt nur locker zu binden.
Und dann regelmäßig ganz realistisch überprüfen, dass eine Bindung unterm Strich immer im positiven sein muss

08.03.2020 21:21 • #24


Y
Machst Du Scherze @Sohnemann ?
Zitat:
Vielleicht ist es eher angebracht sich überhaupt nur locker zu binden.
Und dann regelmäßig ganz realistisch überprüfen, dass eine Bindung unterm Strich immer im positiven sein muss

wenn das klappen würde, gäbe es nicht all die toxischen Beziehungen.
Und viele Menschen in gestörten Verbindungen verstehen ja oftmals durchaus rational, wie übel die Beziehung ist und können sie dennoch nicht beenden.

Zumal ja nicht selten unbewusst gerade das toxische in toxischen Beziehungen lockt. Man wiederholt halt ein altes Thema (gewiss nicht immer) und würde sich ohne die kranken Muster wohl gar nicht erst verlieben.

08.03.2020 21:47 • #25


Zweizelgänger
Zitat von YsaTyto:
und wie soll man da unterscheiden, ob die Ursachen nur durch den Täter zustande kamen und nicht z.B. auch von den Eltern verursacht wurden?

Täter sind Täter und auch Eltern können Täter sein.
Leider auch zu häufig.

Es geht doch insgesamt um die Sensibilisierung in der Gesellschaft.
Leider werden die Menschen oft auch erst aufmerksam, wenn es dazu gesetzte gibt.

Hättest du auch so argumentiert, wenn es um die Anschnallpflicht geht..?
Das wurde auch erst mit einem Gesetz umgesetzt.
Leider typisch.

08.03.2020 21:49 • #26


Y
@Zweizelgänger
Zitat:
Es geht doch insgesamt um die Sensibilisierung in der Gesellschaft.
Leider werden die Menschen oft auch erst aufmerksam, wenn es dazu gesetzte gibt.


sorry, ich bin in diesem Fall nunmal nicht für so ein Gesetz zwecks Sensiblisierung! Finde das wie gesagt höchst gefährlich.

08.03.2020 22:05 • #27


E
Zitat von Zweizelgänger:
Täter sind Täter und auch Eltern können Täter sein.
Leider auch zu häufig.

Deine Argumentation geht mir zu sehr in Richtung wo ein Opfer ist, müssen auch Täter sein.
Das sehe ich allerdings etwas differenzierter. Menschen können auch verletzt oder geschädigt werden, ohne dass sich jemand im strafrechtlichen Sinne schuldig gemacht hat. Nimm z.B. Mütter, die eine symbiotische Beziehung zu ihren Kindern pflegen. Manchen Kindern schadet dies massiv, und einige von ihnen leiden ihr Leben lang unter den Folgen. Diese Kinder sind also durchaus Opfer. Dennoch vertrittst Du doch hoffentlich nicht die Auffassung, dass die zugehörigen Mütter Täterinnen sind, die sich schuldig gemacht haben und strafrechtlich sanktioniert werden sollten, oder?

08.03.2020 22:19 • x 2 #28


L
Zitat von Frank-und-frei:
Deine Argumentation geht mir zu sehr in Richtung wo ein Opfer ist, müssen auch Täter sein.
Das sehe ich allerdings etwas differenzierter. Menschen können auch verletzt oder geschädigt werden, ohne dass sich jemand im strafrechtlichen Sinne schuldig gemacht hat. Nimm z.B. Mütter, die eine symbiotische Beziehung zu ihren Kindern pflegen. Manchen Kindern schadet dies massiv, und einige von ihnen leiden ihr Leben lang unter den Folgen. Diese Kinder sind also durchaus Opfer. Dennoch vertrittst Du doch hoffentlich nicht die Auffassung, dass die zugehörigen Mütter Täterinnen sind, die sich schuldig gemacht haben und strafrechtlich sanktioniert werden sollten, oder?

Ja doch, also ich muss sagen, ich persönlich fände es gut. Wenn man die Dinge mal beim Namen nennt, entlastet das die Opfer enorm und die Produktion immer neuer Tätergenerationen wäre so ggf zu stoppen. Andernfalls geht das immer so weiter, weil alle, auch die Opfer selbst, ausblenden und rechtfertigen, dass ihnen Leid geschah und wer das ausblendet, ist dazu verdammt, es zu wiederholen, das weiss man ja. Im Grunde schafft man so auch ein bewusstsein, wie schädlich jegliches Ausnutzen von Kindern ist. Das war ja bei der Prügelstrafe auch ein äusserst langes Umdenken, aber mittlerweile geht es.

08.03.2020 22:31 • #29


Zweizelgänger
Also, ich finde es viel gefährlicher wenn man weiter so tut, als gäbe es da kein Problem.

Gesellschaftlich ist psychische Gewalt einfach nicht anerkannt.

Das muss sich ändern.

Wenn das nur über ein Gesetz geht bin ich dafür.

Argumente dagegen werden sich immer finden.
Wenn allerdings die Dinge schon im Ansatz umgedreht werden, finde ich das tatsächlich etwas bedenklich.

Da werden nämlich aus Opfern Täter gemacht.

Natürlich muss da auch differenziert werden, da ehemalige Opfer auch oft zu Tätern werden, aber genau das muss ja auch irgendwann unterbrochen werden.

08.03.2020 22:51 • x 1 #30


A


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