Guten Morgen,
ich habe vor einiger Zeit bereits einmal einen Beitrag verfasst, in welchem ich die Situation mit meinem Noch-Partner geschildert habe. Heute möchte ich noch einmal einen Aspekt dazu loswerden, der mir einfach keine Ruhe lässt, weil ich mich selbst dafür verurteile.
Nur ganz kurz: Nach 7 Jahren Beziehung hat mir mein Partner nach einem Streit im April gesagt, dass er nicht weiß, ob er das mit uns noch kann und dass er erst einmal seine Ruhe von mir braucht. Ich habe versucht, ihm diese zu geben (was zu Beginn nicht so gut funktioniert hat, in den letzten 1,5 Monaten hatten wir jedoch kaum Kontakt, ich bin sogar vorübergehend zu einer Freundin gezogen). Seit knapp 2 Wochen haben wir wieder mehr Kontakt. Wir haben uns auch 2x gesehen, weil ich Dinge aus unserer gemeinsamen Wohnung brauchte. Beide Male hat er mich in den Arm genommen, beim letzten Mal standen wir sogar gut 5 Minuten eng umschlungen in der Wohnung und er hat mich auf die Stirn geküsst. Man könnte meinen: Es wird wieder ein wenig besser.
Nun kommt aber der Haken: Parallel zum Abstand zu mir hat er den Kontakt zu einer guten Freundin stark intensiviert, d.h. die beiden schreiben sich von morgens bis Abends bei WhatsApp und Snapchat (ja, ich weiß, dass es absolut uncool ist, ihm hinterher geschnüffelt zu haben. Er weiß davon und ich arbeite daran mit einer Therapeutin). Ausserdem erweist er ihr viele "Freundschaftsdienste" (so nennt er es, ich finde es ein wenig viel), z.B. zum Flughafen fahren, Geschenke im Alltag machen (Kaffeetasse, B. als Erinnerung von ihrer Dublinreise). Da ich aufgrund meiner vergangenen Beziehung tw. mit Eifersucht zu kämpfen habe (wovon er weiß, denn er war damals bereits mein bester Freund), habe ich das Gespräch mit ihm darüber bereits im April/Mai gesucht. Er hat abgestritten, dass zwischen den beiden etwas laufen würde und beteuert, dass sie nur gute Freunde seien. Ich versuche und versuchte ihm zu vertrauen, jedoch gibt es dabei ein Problem: Ich werde von Nicht-Beteiligten Personen aus demselben Hobby (beide leiten gemeinsam eine Jugendgruppe) darauf angesprochen, ob wir denn (schon) getrennt seien aufgrund seines Verhaltens ihr gegenüber (sie sind sich wohl sehr nahe, wenngleich niemand etwas von Zärtlichkeiten erwähnt hat). Außerdem hat er mir die letzten 3 Monate immer mal wieder Dinge "verschwiegen", die mit ihr zu tun hatten (einen gemeinsamen Ausflug von den beiden, ein Geburtstagskuscheltier von ihr was er sogar vor mir versteckt hat, . ).
Mein Partner beteuert nach wie vor, dass sie nur gute Freunde seien. Ich komme damit allerdings nicht zurecht. Abstand vom eigenen Partner zu brauchen, weil alles zu viel wird – okay. Wobei ich es schon enorm finde, sich 3 Monate lang gar nicht zu melden. Sich aber gleichzeitig emotional auf eine andere Person einzulassen, funktioniert in meinem Verständnis von Beziehung nicht.
Und genau da kommt meine Frage/Verwirrung ins Spiel: Ich weiß, dass ich sehr eifersüchtig sein kann, weil ich bereits einmal auf sehr miese Art betrogen worden bin und das noch nicht verarbeitet habe und habe deshalb die ganze Zeit gedacht: "Du musst endlich deine Eifersucht ablegen!". Seit 2 Tagen denke ich jedoch ein wenig anders: Ich fühle mich emotional betrogen. Körperlich mag zwischen den beiden nichts gelaufen sein, aber diese Bindung zu ihr, während er die Distanz zu mir fordert, tut einfach weh.
Kann mich hier jemand verstehen? Übertreibe ich? Bin ich wirklich zu eifersüchtig? Oder ist mein Gefühl nach außen hin vielleicht sogar nachvollziehbar?
Entschuldigt bitte den Roman und vielen herzlichen Dank im Vorwege für eure Meinung(en)!
22.07.2022 08:12 •
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