Emotionale Affäre über 8 Jahre

Zitat von MeineMeinung:

Was wir jetzt aus deiner Unzufriedenheit mit deinem Mann? Ziehst du Konsequenzen? Bleibst du bei ihm, bis ein neues Ziel kommt? Teilst du ihm die Punkte mit, die die Unzufriedenheit hervorrufen? Möchtest du an deiner Beziehung arbeiten?

Ich möchte daran arbeiten, ja. Wie die genauen Konsequenzen aussehen sollen weiss ich noch nicht genau. Ich glaube mir würde etwas Abstand helfen , um mich auf das zu besinnen was ich habe. Manchmal habe ich das Gefühl ich weiss alles was ich habe nicht zu schätzen.

Wenn der AM (ich nenn ihn jetzt AM auch wenn es nicht wirklich eine Affäre war) sich viel gemeldet und um mich bemüht hatte, war ich in meiner Beziehung glücklicher. Es gab mir Auftrieb. Ich verstehe nicht warum, da mir mein Freund sehr viel Bestätigung gibt. Aber die Bestätigung war irgendwie umsonst und ich musste nicht dafür arbeiten. Vielleicht lag es daran. Vielleicht muss ich immer das Gefühl haben mir etwas verdient zu haben.

Ich habe mich seit einer Woche nicht mehr bei AM gemeldet. Gestern hat er mir unser Lied geschickt, ohne Kommentar, so a la hör bitte nicht auf an mich zu denken. Ich habe nicht darauf reagiert.

Zitat von Kummerkasten007:

Was denkst Du, wie Dein Partner reagieren würde, wenn er alles erfährt?

Es würde ihn zerstören. Ich bin sein Lebensmittelpunkt und das ist mir teilweise fast zu viel. Ich habe das aber schon oft angesprochen, es ändert sich nichts.

Zitat von Claradiba:

Es würde ihn zerstören. Ich bin sein Lebensmittelpunkt und das ist mir teilweise fast zu viel.

Dann fang mal an zu beten, dass er nichts von deinem virtuellem AM erfährt.

Zitat von Claradiba:

Ich habe das aber schon oft angesprochen, es ändert sich nichts.

Spechen ist das eine, Konsequenzen ziehen das andere. Es nutzt wenig, wenn man nur mal drüber gesprochen hat, egal wie oft. Ihr müsst konkrete Schritte vereinbaren, gegenseitig unabhängiger zu werden.

Wie hast Du es angesprochen? Mehr so am Rande? Oder in die Richtung Bitte höre mir zu, ich habe ein Problem, von dem ich nicht weiß, wie wir gemeinsam es lösen können

Manche Dinge könnten mit der richtigen Kommunikation gelöst werden.

Zitat von Claradiba:

Es würde ihn zerstören.

Dann tu was, wenn dir nur ein wenig an ihm liegt.
Wenn du nicht mehr mit ihm kannst, trenne dich von ihm ohne Affäre, das ist wahrscheinlich eher auszuhalten.

Ich habe es ernsthaft angesprochen und ihm gesagt, dass ich mich erdrückt fühle. Ich möchte nicht im Mittelpunkt stehen und ich möchte nicht, dass sich alles um mich dreht. Ich möchte auch mal um seine Aufmerksamkeit kämpfen und mich bemühen. Ich möchte, dass er auch mal sagt Heute habe ich keine Zeit für dich. Ich möchte, dass er mich auch mal in die Schranken weisst und mir Grenzen aufzeigt. All das weiss er und all das tut er nicht.

Er ist anhänglich, unternehmungslustig, aber nur mit mir zusammen. Alles orientiert sich an mir, das ist mir zu viel. Ich habe das nicht nur einmal angesprochen. Seine Art damit umzugehen ist es sich anzuhören und nichts dazu zu sagen. Bohre ich dann nach sagt er er versteht es aber ich solle ihn nicht unter Druck setzen.

Ich möchte nicht für das Glück von jemandem verantwortlich sein, das ist mir zu viel.
Anfangs habe ich das durch die Verliebtheit nicht gemerkt, da klebt man ja sowieso aneinander. Ich bin aber jemand, der viel Luft und Zeit für sich braucht. Wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, möchte ich für eine halbe Stunde meine Ruhe haben. Er kommt zur Tür wenn er hört, dass ich nach Hause komme. Wie ein Hund. Und ja ich liebe ihn, aber er erstickt das. Ich habe das Gefühl ich muss nicths mehr tun dafür.

Und beim AM da ist es anders. Da muss ich wieder kämpfen, mich bemühen, ihn überzeugen. Das sind die Dinge, die mich erfüllt haben. Mir etwas beweisen. Ich vermute das sind die Dinge, die mich an ihm halten. Ist das wirklich so abnormal?

Liebst Du ihn oder ist es die Angst, den finalen Schritt zu gehen? Denn beziehungstechnisch habt ihr beide sehr unterschiedliche Auffassungen, die dich schon sehr belasten.

Ich liebe ihn als Menschen in meinem Leben, da er mich in vielen Dingen sehr bereichert und wir viel Spass zusammen haben. Aber ich weiss nicht ob ich das so weiter kann. Vielleicht setze ich ihn wirklich unter Druck und vielleicht ist er einfach so wie er ist, ich möchte doch niemanden ändern. Und ich möchte auch nicht, dass sich jemand für mich verbiegt.

Aber es ist schon komisch. Alle meiner längeren Beziehungen waren mit dem ähnlichen Typ Mann: anhänglich, aufopfernd, andere Dinge vernachlässigend, sehr fokussiert auf mich. Das habe ich mir aber nicht bewusst so ausgesucht, das habe ich auch immer erst später gemerkt. Durch die rosarote Brille sieht man sowas nicht weil sich in den Anfängen einer Beziehung fast jeder so verhält.

Dann hatte ich AM kennengelernt und wusste sofort der ist anders. Das hat den Reiz ausgemacht, nichts anderes. Bin ich überzeugt von. Und trotzdem ist es so schwer das abzustellen.

Zitat von Claradiba:

Ich liebe ihn als Menschen in meinem Leben, da er mich in vielen Dingen sehr bereichert und wir viel Spass zusammen haben.

Das hört sich sehr beliebig an. Hättest du geschrieben, du liebst ihn als den Menschen ..., wäre es eindeutig gewesen. So klingt es nach einem von vielen. Ob das als Basis reicht?

Zitat von Claradiba:

Dann hatte ich AM kennengelernt und wusste sofort der ist anders. Das hat den Reiz ausgemacht, nichts anderes. Bin ich überzeugt von. Und trotzdem ist es so schwer das abzustellen.

Einen solchen suchst du doch? Gib es doch vor dir selbst zu. Deinen Partner wirst du wahrscheinlich nicht in einen solchem Menschen umwandeln können. Es sei denn, du redest einmal Klartext mit ihm. Nichts Weichgespültes. Sag ihm, dass du jemanden brauchst, der dich mal ignoriert und mal dominiert. (einen Macho?)

Natürlich willst Du Deinen Partner ändern. Du willst, dass er Wesenszüge aufweist, die ihn für Dich wieder attraktiv machen und die er nun mal nicht hat.

Wie schnell bist Du denn immer Deine Beziehungen eingegangen, wenn es immer der gleiche Typ Mann wohl war?

Zitat von MeineMeinung:

Sag ihm, dass du jemanden brauchst, der dich mal ignoriert und mal dominiert. (einen Macho?)

Ja, aber das ist er nun einmal nicht. Ist es mein Recht jemanden verbiegen zu wollen nur damit er mir passt? Nein so sollte das eigentlich nicht laufen.

Zitat von Kummerkasten007:

Wie schnell bist Du denn immer Deine Beziehungen eingegangen, wenn es immer der gleiche Typ Mann wohl war?

Das hat nichts mit schnell zu tun. Wie oben schon erwähnt fällt einem das anfangs nicht auf, da in der Verliebtheitsphase jeder angepasst und anhänglich ist. Solange man mit jemandem keinen Alltag hat fällt einem das auch nicht richtig auf. Wir sind erst nach zwei Jahren zusammengezogen und erst da kam diese Anhänglichkeit richtig durch. Ich mag Nähe auch, aber ich brauche auch meinen Freiraum. Und ich brauch auch jemanden der mir von Zeit zu Zeit den Kopf wäscht.