Emotionale Abhängigkeit vermeiden/ Muster auflösen

Ich habe das ja alles erst hinter mir und es geht mir sehr gut. Vielleicht hilft es dir ja, wenn ich dir meinen Ablauf mal in Kurzform beschreibe.

Ja, der Selbstwert ist eine ultimative Waffe in dieser Zeit! Auch wenn es gelegentlich im Gefühlschaos passiert, werte dich selber nicht ab oder denke darüber nach, dass du niemals den Richtigen finden wirst. Klar, kommen Zweifel auf, dass man denkt, dass man nichts wert ist, man keine guten Partner finden kann u.s.w. Aber!

Dem ist nicht so. Ich habe nach meiner Trennung alte Kontakte wieder reaktiviert, die innerhalb der Beziehung fehlten. Leider hatte ich die Beziehung in der Priorität so weit nach oben gestellt, dass andere darunter leiden mussten. Dazu habe ich auch wieder Kontakt zu neuen Menschen aufgenommen und kann mich gut mit diesen unterhalten und vor allem auch austauschen.

Ich strukturiere mein Leben gerade komplett um. Ich habe mir die Aufgabe auferlegt, dass ich nun erstmal was für mich mache. Sei es gesünder zu essen, bald wieder richtig mit dem Sport anzufangen, Pläne für dieses Jahr zu schmieden und noch viel mehr. Das hilft ungemein, da ich mit dem Kopf gar nicht da bin, um mir all diese bösen Gedanken machen zu können.

Ich verschwende kaum oder keine Gedanken mehr mit der Frau, die sich von mir getrennt hat. Anfangs habe ich sehr viel reflektiert und auch eingesehen, was überhaupt das große Problem war. Bin aber da auch zu der Erkenntnis gekommen, dass ich nichts falsch gemacht habe, sondern eher viel zu gütig die Beziehung geführt hatte. Viele haben mich da damals bestätigt und man kann salopp sagen, dass eigentlich ich der hätte sein müssen, der Adieu sagt und nicht andersherum. Es ist dabei viel aufgefallen, dass man mich erst zu dieser Person gemacht hat, die ich eigentlich gar nicht bin, um dann zu meinen, dass ich der Grund für die Trennung sei. Die Fakten und Charaktereigenschaften der Ex-Partnerin sprechen aber eine deutliche Sprache dagegen.

Kurzform: Wer schon die Eifersucht, Lügen und auch keine Transparenz in die Beziehung gebracht hat, muss sich nicht wundern, dass man irgendwann eine Distanz aufbaut. Dass dies aber dann zum Ende gegen einen verwendet wird und auch diese Sachen als Grund genannt wurden, ist absurd. Ich bin und war nie groß eifersüchtig. Ich lüge nie, da mein Gewissen mich dafür hassen würde und auch habe ich jede Transparenz über mein eigenes Leben zugelassen. Hat zwar nichts mit deinem Thema zu tun, aber so konnte ich schnell Abstand und auch Seelenfrieden vor dieser Frau, bzw. der Art der Trennung finden.

Mit solch einer Reflexion und auch das Hinterfragen, habe ich beschlossen, mich weiterzuentwickeln. Was nicht heißen soll, dass ich in einer zukünftigen Beziehung dann weniger ich bin und nur noch halbgar starten möchte. Das soll so bleiben und ich werde dadurch den Wert einer Beziehung nicht schmälern. Sondern, dass wenn ich merke, dass es eine Einbahnstraße wird, schütze ich mich selber und gehe kein Risiko ein, dass ich mir wieder selber wehtun werde.

Soll auch heißen, dass du nicht direkt anfangen sollst zu denken, dass du der Grund für das Verhalten deiner Partner ist. Es gibt immer Gründe, warum ein Mensch anders tickt oder solche Begegnungen anders sieht. Die Eigenschaft eher eine Bindung einzugehen und auch eine Zukunft zu planen ist also alles andere als verkehrt.

Das Problem ist häufig bei solchen Menschen, die andere eher als Gegenstand sehen ist, dass diese sich auch nicht darum scheren, wie sie diese Person nachhaltig im Charakter verändern oder auch verändern können. Nicht selten nimmt man doch schlechte Liebesgeschichten mit in eine neue Beziehung. Das muss man aber nicht, wenn man jeden neuen Kontakt irgendwie als Neustart sieht. Leider und wirklich leider ist es aber so, dass solche Erlebnisse, gerade wenn sie sich immer und wieder wiederholen, dass dann ein Charakter geschliffen wird, dem dann bei dem richtigen Partner alles egal sein kann. Das liegt aber nicht an deiner Art mit Beziehungen umzugehen, sondern du hast es durch die Vergangenheit gar nicht gelernt oder gar verlernt.

Bitte verändere deine Art nicht, dass du dich zukunftsorientiert nach einer guten und langen Beziehung mit Endstation sehnst. Denn das ist meiner Meinung nach ein toller Charakterzug, den man nicht ablegen sollte, denn mit ziemlicher Sicherheit wirst du dein Gegenstück finden, der ähnlich denkt

@DaisyL

Das ist ja eigentlich auch alles recht normal, wie es in dir und deinen Gedanken aussieht. Ich glaube, diese Gedanken hat schon fast jeder gepflegt und auch gezüchtet.

Dass du dich ablenkst, ist wunderbar und da machst du alles richtig! Die Gedanken, die dann in der Stille aufkommen, musst du eben auch noch unter einem Hut bekommen. Sei es z.B. dass du dir was Schönes zu Essen machst, dir ein Hobby zulegst, wo du dich viel konzentrieren muss, wie z.B. was Künstlerisches u.s.w.. In der Regel, wenn es dann auch noch Spaß bringt, hat der Kopf gar keine Zeit sich über schlechte Sachen Gedanken zu machen

Nein, du bist nicht abhängig von ihm, sondern hast ganz normale Gefühle zu ihm entwickelt Fang da gar nicht erst an drüber nachzudenken, was mit dir nicht stimmt oder so. Gefühle sind toll, aber auch unberechenbar. Kennt auch jeder, dass man sich in einen Menschen verguckt hat, der aber irgendwie niemals erreichbar sein wird oder es einfach nicht möchte.

Dein Selbstwertgefühl ist angekratzt? Na, dann tun wir mal was, damit dieses wieder aufgetankt wird!

Ich finde es toll, dass du:

- Anscheinend das Herz am rechten Fleck hast.
- eine Zukunft mit Familie haben möchtest und ankommen möchtest.
- dich selbst reflektieren kannst und dir nicht alles egal ist.
- deinen Kummer hier offen teilst.
- nicht auf den Kopf gefallen bist.
- dir Gefühle noch was bedeuten.

Also... sei stark und zeige ihm, was wirklich in dir steckt. Du musst halt nicht alles mit dir machen lassen und wenn er so leben möchte, dann kann ER das auch weiterhin so tun. Du möchtest dich halt auch weiterentwickeln. Ich sag da immer so: Ja, er/sie wird dann irgendwann alleine im Park auf einer Parkbank sitzen und die Tauben füttern

So als Kurztipp: Stell dir vor, was du einer guten Freundin sagen würdest, die in deiner Situation steckt. Würdest du sie verächtlich behandeln und ihr Selbstmitleid vorwerfen? Würdest du schlecht von ihr denken? Oder würdest du sie auf ihre Ressourcen aufmerksam machen und sie einfach in den Arm nehmen und sich ausheulen lassen? Selbsthass bringt nichts.