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Emotionale Abhängigkeit - nach 9 Jahren getrennt

J
Hallo Zusammen,
ich hoffe es hilft mir irgendwie weiter, mal meine eigenen Erfahrungen und Gefühle nieder zuschreiben und eure Meinung/Tipps/Rat zu hören.
Ich komme gerade aus einer 9-jährigen Beziehung, die damit angefangen hat, dass unsere Spinde in der Schule nebeneinander lagen. Ich(w) war damals 14 und er 17 als wir zusammen gekommen sind. Er war mein erster Freund und ich hatte das Gefühl, dass er mir die Welt zu Füßen legen würde. Wir haben dann unsere Jugend miteinander verbracht und sind zusammen erwachsen geworden. Bis auf ein paar kleine Probleme und Streitereien war alles gut, ich habe mich zumindest immer gefreut ihn zu sehen, mir war es meist die Zeit zu schade um zu streiten, also gab ich nach. Auch das störte mich nicht - ich wollte aufhören Liebe und Stolz miteinander zu vermischen.

Auch als er mir vor einem Jahr sagte, dass er sich eingeengt fühlt und in seinem Leben 'noch mehr erleben und probieren' und ihm das zusammen mit mir nicht reicht, habe ich nichts unternommen. Ich hab das ignoriert, wollte nicht wahrhaben, dass er sich so fühlt. Schließlich dachte ich, dass er eine Krise durchmacht, die wir aber gemeinsam schaffen können. Er sagt immer, dass ich mehr verdient hätte als er mir bieten könnte - jemanden, der sich mehr bemüht, mir Aufmerksamkeit schenkt. Doch ich konnte ihm nie begreiflich machen, dass ich ihn doch so sehr liebe. Trotz alledem habe ich an unsere Zukunft geglaubt und mir ein idealisiertes Bild, wahrscheinlich weit weg von der Realität geschaffen.

Jetzt sind wir hier. Wir haben uns getrennt und die Welt ist für mich zusammen gebrochen. Ich denke immer zu an unsere gemeinsamen Erlebnisse und auch Kleinigkeiten des täglichen Lebens. Ich wusste, dass ich mit ihm jemandem habe, dem ich alles anvertrauen kann, der mir bei allen Problemen zur Seite steht und mich beschützt. Ich hatte gehofft, dass meine Liebe für uns beide reicht. War so egoistisch zu glauben, dass er mir das nicht antun würde und mein Glück vor seins stellt. Ihm ist es nicht leicht gefallen und vielleicht war es ja auch das beste, aber es tut aktuell so unendlich weh.

Und tatsächlich neben dem ganzen Theater studieren wir zusammen und haben sogar den gleichen Arbeitgeber. Zwar nur noch ein Jahr, da dann Master fertig ist, aber ich weiß nicht wie ich das schaffen soll. Er möchte dann nach Australien und noch ein bisschen um die Welt reisen. Ich war früher nie wirklich begeistert, aber nun ist es das schönste was ich mir vorstellen kann. Und der Gedanke daran, dass er dann dort ist und die Welt sieht macht mich krank, obwohl ich ihm sein Glück doch gönnen müsste.

Nun sitze ich hier und fühl mich ziemlich leer und unendlich traurig, dass wir es nicht zusammen hinbekommen haben und vermisse ihn jetzt schon. Vermutlich sind bei mir die Grenzen von Liebe und Abhängigkeit ziemlich verschwommen - also wenn irgendjemand einen Rat oder eine Meinung dazu hat - vielleicht auch in einer ähnlichen Situation war, ich würde mich über Feedback freuen.

Julia

08.07.2018 14:17 • x 1 #1


A
Zitat von JuliaM:
Hallo Zusammen, ich hoffe es hilft mir irgendwie weiter, mal meine eigenen Erfahrungen und Gefühle nieder zuschreiben und eure Meinung/Tipps/Rat zu hören. Ich komme gerade aus einer 9-jährigen Beziehung, die damit angefangen hat, dass unsere Spinde in der Schule nebeneinander lagen. Ich(w) war damals 14 und er 17 als wir zusammen gekommen sind. Er war mein erster Freund und ich hatte das Gefühl, dass er mir die Welt zu Füßen legen würde. Wir haben dann unsere Jugend miteinander verbracht und sind zusammen erwachsen geworden. Bis auf ein paar kleine Probleme und Streitereien ...


Hallo Julia.
Emotional abhängig ist ein Vermutung, die ich auch schon sehr lange mit mir herum trage. Meine Beziehung dauerte knapp achteinhalb Jahren und ich wurde morgen vor 4 Wochen verlassen, allerdings Plötzlich von heute auf morgen ohne Aussprache.

Momentan fühle ich mich auch extrem leer und habe an all den Dingen, die ich früher mal machte, keine Freude mehr.
Ich befinde mich auch in ambulanter Psychotherapie, wodurch mir klar wurde, dass es mir reichte, meine Ex-Freundin zu haben, die mich liebt, alles war perfekt aber habe dabei mich selbst total vergessen. Ich war bei ihren Vorhaben immer dabei und machte fast alles mit, was sie vorhatte, aber vergaß eben total, mich im mich selbst zu kümmern.
Was möchte ich eigentlich im Leben?
Was erwarte ich?
Jetzt beginnt für mich nach so vielen Jahren erstmal die Zeit, zu lernen, für mich selbst der beste Freund zu sein, so schwer es auch ist.

Jetzt Versuche ich es mit einer Kontaktsperre, die bereits seit der Trennung anhält.

Abstand gewinnen um die gesamte Situation nach einigen Wochen besser reflektieren zu können.
Um vielleicht vieles besser zu verstehen.

Habe außerdem angefangen, (inzwischen fast 100 Seiten) alles aufs Papier zu bringen.
Gedanken, Gefühle und auch briefe an sie (die natürlich nicht abgeschickt werden), nur um mir alles von der Seele zu schreiben.

Gib dir Zeit und vor allem lass deine Gefühle zu, das ist richtig und wichtig

Ich wünsche dir von Herzen alles Beste

Bleib stark

Gruß Markus

08.07.2018 14:32 • x 1 #2


A


Emotionale Abhängigkeit - nach 9 Jahren getrennt

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F
Hallo Julia,

ich kann jeden deiner Gedanken absolut nachvollziehen, ich durchlebe zurzeit die selbe Phase. Meine Beziehung endete allerdings nach einem Jahr. Ich mache mir auch ständig darüber Gedanken, was meine Ex gerade macht, mit welchem Jungen sie schreibt, wer sie wohl als nächstes Glücklich macht usw. Aber im Endeffekt, vielleicht hört es sich dumm an aber: Es sollte einfach nicht sein. Manche Menschen sind eben nur die Reise und nicht das Ziel. Er hat dich auf deiner Reise begleitet, aber dein endgültiges Ziel wird noch kommen. Ich kenne diese Leere auch nur zu gut. Manchmal vermisse ich meine Ex sehr, ich war gedanklich auch schon bei Haus bauen, zusammen ziehen, etc. Manchmal denkt man sich in einer Beziehung dank der rosaroten Brille den Partner so zurecht wie man will. Man malt ihn sich so perfekt wie man es will, nur die Realität holt einen eben ein. Was mir zum Beispiel geholfen hat sind Beratungsgespräche. Ich habe bei der Telefonseelsorge angerufen, um einfach mal alles zu erzählen, was mir auf dem Herzen lag. Kann ich nur empfehlen! Ich denke, es hat sich in deinem Leben nur die Tür geöffnet für jemanden, der dich für immer begleiten möchte. Ich weiß, zurzeit ist es verdammt schwer, aber glaub mir, in ein paar Wochen/Monaten geht es dir besser! Ich hoffe, dass es dir bald wieder besser geht!

08.07.2018 14:43 • x 1 #3


J
Hi Markus,
danke für deine Antwort. Deine Trennung scheint sehr hart gewesen sein, ich wüsste nicht, wie mir es ginge, wenn ich nicht hätte wenigstens mit ihm drüber sprechen können. (und er mich auch noch trösten wollte)

Ich habe mich auch im Internet zum Thema emotionale Abhängigkeit belesen und manches trifft auch, sodass auch ich mich jetzt erstmal mit den Fragen beschäftigen werde - was ich eigentlich will und wo es hingehen soll.

Eine Kontaktsperre lässt sich aufgrund unserer Arbeits- und Unisituation gerade nicht durchführen. Aber auch so denke ich immer noch, dass ich ihn an meinen Erfolgen und meinem Scheitern teilhaben lassen will - das er mir zur Seite steht früher.. Auch das sollte ich erstmal aus meinem Kopf räumen.

Der Gedanke alles nieder zuschreiben gefällt mir, vielleicht werde ich es auch mal versuchen - es gibt auch Dinge, die ich ihm noch sagen wöllte, aber sollte es auch lieber lassen.

Vielen Dank für deine Rückmeldung, auch ich wünsche dir nur das Beste!

08.07.2018 14:50 • x 1 #4


J
Zitat von FeelsBadMan:
Hallo Julia, ich kann jeden deiner Gedanken absolut nachvollziehen, ich durchlebe zurzeit die selbe Phase. Meine Beziehung endete allerdings nach einem Jahr. Ich mache mir auch ständig darüber Gedanken, was meine Ex gerade macht, mit welchem Jungen sie schreibt, wer sie wohl als nächstes Glücklich macht usw. Aber im Endeffekt, vielleicht hört es sich dumm an aber: Es sollte einfach nicht sein. Manche Menschen sind eben nur die Reise und nicht das Ziel. Er hat dich auf deiner Reise begleitet, aber dein endgültiges Ziel wird noch kommen. Ich kenne diese Leere auch nur ...


Ja, klar hast du Recht damit - irgendwann wird mir klar werden, dass die Beziehung und das Scheitern vielleicht nur dazu da waren um mich stärker zu machen und mit jemand anderen mein Glück zu finden. Doch wie du auch schon sagst ist es grade jetzt sehr schwer daran zu denken. Deshalb versuche ich jetzt los zulassen. Danke für den Tipp mit dem Beratungsgespräch, aktuell muss dafür erstmal meine Mutti herhalten

Da du es ja selber gerade durchmachst, gibt mir das Hoffnung - vielen Dank!

08.07.2018 14:58 • #5


M
Zitat von JuliaM:
Nun sitze ich hier und fühl mich ziemlich leer und unendlich traurig, dass wir es nicht zusammen hinbekommen haben und vermisse ihn jetzt schon.

Du bist sehr jung, eine solche Liebe ist toll, das Beste was man als junger Mensch haben kann, aber nun tritt er in ein anderes Lebensalter ein, will Dinge probieren auch neue Frauen kennenlernen und dir nicht weh tun. Somit hast auch du diese Möglichkeiten, auch wenn es jetzt noch zu früh für Dich ist, daran zu denken.

Arbeits- und Ausbildungstechnisch, sag Hallo oder wie geht's und sonst nichts, um desto gerade dein Rücken hierbei ist, um desto leichter könnt ihr später Euch begegnen - auch wenn er dann wieder ein Freundin hat. Mach Dinge mit deinen Freundinnen, shoppen, zum See fahren und den Sommer nutzen. Dort ein Eis, da eine neues Kleid.

Zuhause kannst du dich der Familie anvertrauen, weinen und diesen Kummer ausleben, denn dadurch reifst du als Frau

08.07.2018 16:18 • x 2 #6


G
Zitat von AllesGegeben-88:

Hallo Julia.
Emotional abhängig ist ein Vermutung, die ich auch schon sehr lange mit mir herum trage. Meine Beziehung dauerte knapp achteinhalb Jahren und ich wurde morgen vor 4 Wochen verlassen, allerdings Plötzlich von heute auf morgen ohne Aussprache.

Momentan fühle ich mich auch extrem leer und habe an all den Dingen, die ich früher mal machte, keine Freude mehr.
Ich befinde mich auch in ambulanter Psychotherapie, wodurch mir klar wurde, dass es mir reichte, meine Ex-Freundin zu haben, die mich liebt, alles war perfekt aber habe dabei mich selbst total vergessen. Ich war bei ihren Vorhaben immer dabei und machte fast alles mit, was sie vorhatte, aber vergaß eben total, mich im mich selbst zu kümmern.
Was möchte ich eigentlich im Leben?
Was erwarte ich?
Jetzt beginnt für mich nach so vielen Jahren erstmal die Zeit, zu lernen, für mich selbst der beste Freund zu sein, so schwer es auch ist.

Jetzt Versuche ich es mit einer Kontaktsperre, die bereits seit der Trennung anhält.

Abstand gewinnen um die gesamte Situation nach einigen Wochen besser reflektieren zu können.
Um vielleicht vieles besser zu verstehen.

Habe außerdem angefangen, (inzwischen fast 100 Seiten) alles aufs Papier zu bringen.
Gedanken, Gefühle und auch briefe an sie (die natürlich nicht abgeschickt werden), nur um mir alles von der Seele zu schreiben.

Gib dir Zeit und vor allem lass deine Gefühle zu, das ist richtig und wichtig

Ich wünsche dir von Herzen alles Beste

Bleib stark

Gruß Markus


Hallo Markus,

ich durchlebe gerade das Gleiche. Heute bat mich meine Freundin um eine Beziehungspause nach 10 Jahren. Meine Welt bricht zusammen. Ich bin kurz davor mein Master-Studium abzuschließen und habe bereits eine Festanstellung. Alles schien gut. Wir haben bereits Pläne gemacht für eine erste gemeinsame Wohnung und unsere Zukunft. In den letzten Tagen dann immer wieder Aussagen sie habe sich Gedanken gemacht, dass wir nicht die gleichen Pläne habe und das Sie wegen mir einiges vom Leben versäumt hat. Ich habe alles für Sie getan und würde es immernoch tun. Ich liebe sie abgöttisch und lebe im Grunde nur für Sie. Es tut so weh, ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Ich stehe am Abgrund und habe Angst vor der finalen Entscheidung. Ich würde alles tun um mich zu bessern und an unserer Beziehung festzuhalten. Ich dachte immer das ist die Liebe meines Lebens, mein Soulmate. Sie fühlt sich wohl zu sehr eingeengt, dabei versuche ich nur Sie glücklich zu machen. Wir hatten so viele glückliche Moment miteinander. Sie ist genauso verrückt wie ich und bei ihr kann ich wirklich der sein der ich bin.
Ich habe wahnsinnige Angst alleine ins Berufsleben zu starten, wir wollten uns doch gemeinsam durchboxen. Es tut so weh, wie kann ich denn ohne Sie weiterleben. Sie ist alles was ich habe und jemals will.

Mir laufen die Tränen aber Ich musste mir das von der Seele schreiben.

08.07.2018 20:53 • x 1 #7


A
Zitat von Gast999:

Hallo Markus,

ich durchlebe gerade das Gleiche. Heute bat mich meine Freundin um eine Beziehungspause nach 10 Jahren. Meine Welt bricht zusammen. Ich bin kurz davor mein Master-Studium abzuschließen und habe bereits eine Festanstellung. Alles schien gut. Wir haben bereits Pläne gemacht für eine erste gemeinsame Wohnung und unsere Zukunft. In den letzten Tagen dann immer wieder Aussagen sie habe sich Gedanken gemacht, dass wir nicht die gleichen Pläne habe und das Sie wegen mir einiges vom Leben versäumt hat. Ich habe alles für Sie getan und würde es immernoch tun. Ich liebe sie abgöttisch und lebe im Grunde nur für Sie. Es tut so weh, ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Ich stehe am Abgrund und habe Angst vor der finalen Entscheidung. Ich würde alles tun um mich zu bessern und an unserer Beziehung festzuhalten. Ich dachte immer das ist die Liebe meines Lebens, mein Soulmate. Sie fühlt sich wohl zu sehr eingeengt, dabei versuche ich nur Sie glücklich zu machen. Wir hatten so viele glückliche Moment miteinander. Sie ist genauso verrückt wie ich und bei ihr kann ich wirklich der sein der ich bin.
Ich habe wahnsinnige Angst alleine ins Berufsleben zu starten, wir wollten uns doch gemeinsam durchboxen. Es tut so weh, wie kann ich denn ohne Sie weiterleben. Sie ist alles was ich habe und jemals will.

Mir laufen die Tränen aber Ich musste mir das von der Seele schreiben.


Vielen Dank für deine Geschichte. Uch verstehe dich. Ich weiß wie du dich fühlst und du darfst niemals vergessen, du bist nicht alleine und dein Leben geht weiter, auch wenn es sich momentan nicht so anfühlt. Die Sache ist halt eben wirklich die, dass man dann nicht weiter nachlaufen/klammern sollte, so schwer dir das auch fallen wird. Ich verstehe das. Mir geht es selbst nach 4 Wochen noch genauso schlecht, leider. Ich habe sie aber zum Selbstschutz blockiert, da mich jeder Kontakt zu Ihr nur zurückwerfen würde und auch schon hatte.
Tagelang nicht schlafen, kaum essen, Alpträume, schweißgebadet aufwachen...
Muss leider auch Antidepressiva nehmen, weil es nicht mehr ging vor lauter Angst.
Die Angst, alleine zu sein, Sie nicht mehr bei mir zu haben. Es macht fertig.
Wie schon erwähnt, in der Zeit, den bisherigen und den kommenden Wochen der Kontaktsperre Versuche ich, mich abzulenken, immer etwas raus zu gehen, auf zahlreiche Papiere meine Gedanken, Gefühle und auch Briefe an sie (die ich nie weg schicken werde) um mir alles von der Seele zu schreiben, Familie und Freunden anvertrauen, viel reden und vor allen Dingen Gefühle zu lassen, das ist ganz ganz wichtig.
Durch die Kontaktsperre gewinnt man Abstand und kann dann für sich selbst mal schauen, besser erkennen, was man selbst will, was man gutes für sich tun kann. Ich habe halt erst eingesehen durch meinen Therapeuten, dass ich quasi mein Leben für Ihres gegeben habe und ich selbst habe mich gar nicht mehr groß beachtet, Hauptsache Sie war glücklich und hatte alles was sie brauchte, dass es Ihr an nichts fehlt.
Nun bin ich an einem Punkt, ich muss wieder zu Dingen finden, die mir Spaß bereiten, ein eigenes Leben führen können, für mich selbst sorgen können, all das habe ich vergessen, da ich immer und überall nur bei Ihr war und das ist falsch

Bleib stark mein Freund
Du bist dir selbst dein bester Freund

08.07.2018 21:09 • #8


G
Zitat:
Vielen Dank für deine Geschichte. Uch verstehe dich. Ich weiß wie du dich fühlst und du darfst niemals vergessen, du bist nicht alleine und dein Leben geht weiter, auch wenn es sich momentan nicht so anfühlt. Die Sache ist halt eben wirklich die, dass man dann nicht weiter nachlaufen/klammern sollte, so schwer dir das auch fallen wird. Ich verstehe das. Mir geht es selbst nach 4 Wochen noch genauso schlecht, leider. Ich habe sie aber zum Selbstschutz blockiert, da mich jeder Kontakt zu Ihr nur zurückwerfen würde und auch schon hatte.
Tagelang nicht schlafen, kaum essen, Alpträume, schweißgebadet aufwachen...
Muss leider auch Antidepressiva nehmen, weil es nicht mehr ging vor lauter Angst.
Die Angst, alleine zu sein, Sie nicht mehr bei mir zu haben. Es macht fertig.
Wie schon erwähnt, in der Zeit, den bisherigen und den kommenden Wochen der Kontaktsperre Versuche ich, mich abzulenken, immer etwas raus zu gehen, auf zahlreiche Papiere meine Gedanken, Gefühle und auch Briefe an sie (die ich nie weg schicken werde) um mir alles von der Seele zu schreiben, Familie und Freunden anvertrauen, viel reden und vor allen Dingen Gefühle zu lassen, das ist ganz ganz wichtig.
Durch die Kontaktsperre gewinnt man Abstand und kann dann für sich selbst mal schauen, besser erkennen, was man selbst will, was man gutes für sich tun kann. Ich habe halt erst eingesehen durch meinen Therapeuten, dass ich quasi mein Leben für Ihres gegeben habe und ich selbst habe mich gar nicht mehr groß beachtet, Hauptsache Sie war glücklich und hatte alles was sie brauchte, dass es Ihr an nichts fehlt.
Nun bin ich an einem Punkt, ich muss wieder zu Dingen finden, die mir Spaß bereiten, ein eigenes Leben führen können, für mich selbst sorgen können, all das habe ich vergessen, da ich immer und überall nur bei Ihr war und das ist falsch

Bleib stark mein Freund
Du bist dir selbst dein bester Freund


Danke für Deine Worte. Ich weiß im Moment nur, dass ich sie um jeden Preis zurück will, was vermutlich nicht förderlich für die Beziehung ist.
Ich bin leider erst am Anfang der Leidensphase. Ich habe wirklich immer versucht, dass sie glücklich ist. Habe Sie nachts um 4 Uhr an den ICE gebracht irgendwo abgeholt etc... Ich bin vielleicht zu übervorsichtig und zu besorgt um sie, aber das kann ich nicht abstellen. Ich hatte immer so eine Angst sie (an jemand anderes) zu verlieren. Natürlich habe ich auch meine Fehler begangen und wurde sauer wenn Zärtlichkeiten nie in dem Maße erwidert wurden, wie ich sie gab.
Ich fühle mich so unendlich traurig und habe Angst alleine in die große Welt zu starten. Was mich sehr mitnimmt ist, dass sie das so kalt sagen konnte, als hätte Sie die Beziehung schon beendet traut es sich aber nicht auszusprechen.

08.07.2018 22:45 • #9


G
Ein Update von mir:
Heute hatten wir unser letztes Gespräch; Es ist aus.
Ich hatte einen besseren Tag als gestern und war gefasst und sachlich. Anfänglich hatte ich ihr mögliche Lösungen vorgeschlagen ohne zu betteln oder Sonstiges.
Sie hat nach und nach Rausgerückt, dass ihr ein anderer Kerl Komplimente per WhatzApp gemacht hat. An unserem emotionalen Tag dann hat Sie sogar plumpe Anspielung seinerseits, die Beine breit zu machen durchgelassen und nicht unterbunden. Das hat mir gezeigt, dass es selbst für mich besser ist los zu lassen. Selbst wenn Sie mir sagt, dass sie nichts mit dem Typen anfangen will und das nicht der Auslöser für die Auszeit war, reicht mir dieser Vertrauensbruch als weiteres Indiz aus. Ich könnte nicht auf dieser Basis weitermachen.
Ich habe es bei diesem Telefonat geschafft nicht wieder einzuknicken, sondern stark zu bleiben. Ich hoffe dass das weiter anhält. Ich spüre einen Knoten im Herz, 10 schöne Jahre sind doch eine lange Zeit. Wir sind zusammen erwachsen geworden hatten schöne Zeiten und viel erlebt. Nun ist es aus und ich muss damit klar kommen. Mein Leben neu ordnen. Im November geht es los mit der ersten Job. Danach ausziehen und wieder auf die Suche gehen. Ich habe für dieses Mädchen Alles getan und gegeben und es war am Ende nicht genug, oder eher zu viel. Wir haben uns beide Glück für die Zukunft gewünscht und uns beide für das Ende entschieden. Sie wird für immer ein Teil von mir bleiben. In 5 Jahren wären wir ein halbes Leben zusammen gewesen. Schade dieses Ziel wollte ich erreichen.
Sie hat mir noch gesagt dass Sie mich immer lieben wird. Ich weiß nicht wie das gehen soll. Ich hoffe wir finden beide wieder einen Partner bei dem wir so sein können, wie wir sind. Das haben wir uns verdient.

Bitte entschuldigt, dass ich diesen Thread als mein Tagebuch missbrauche und für Andere keine Hilfe anbieten kann. Ich wollte mir das von der Seele schreiben und anderen Leidensgenossen meine Geschichte erzählen. Ich erwarte keine Antworten, oder Sonstiges.

Ich hoffe ich halte durch und finde wieder Liebe und Glück. Das wünsche ich Allen die in einer ähnlichen Situation sind. Viel Erfolg, bleibt stark!

09.07.2018 22:51 • x 1 #10


J
Hey,
ich hatte den Beitrag eröffnet und dann gar nicht wieder hereingeschaut - erst jetzt habe ich deine Geschichte gelesen.
Es tut mir unfassbar leid, dass eure Beziehung an ähnlichen Gründen wie meine gescheitert ist. Ich kann so nachvollziehen wie hart das ist. Aber das letzte Telefonat was ihr geführt hattet schien sehr sachlich und hilfreich zu sein und so wie du schreibst bist du schon ein großes Stück am Loslassen dran. Auch er hatte mir damals gesagt, dass er mich immer lieben wird, aber so jetzt einfach glücklicher wäre und ich mein Glück schon finden würde.

Bei mir ist es jetzt schon einen Monat her und durch familiäre Probleme konnte ich leider keine Kontaktsperre zu ihm durchhalten, da er der einzige war dem ich mich dazu anvertrauen konnte. Da dieses andere Problem zunächst viel größer als der Trennungsschmerz schien, haben wir fast täglich telefoniert. Auch wenn das falsch ist hat es mir gut getan mit ihm zu sprechen. Mir ist durchaus bewusst, dass das mit uns nichts mehr wird und das habe ich akzeptiert, doch es wird mir einfach als Mensch in meiner Umgebung so fehlen, dass ich das nicht wirklich loslassen kann.

Viele Grüße
Julia

05.08.2018 19:46 • #11


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