Emotional betrogen und schwanger

@Lily

Ich frage jetzt einmal. Wie schätzt du sein Selbstbild als Vater und als Partner ein? Du hast beschrieben, dass er zu den Kindern ein sehr gutes Verhältnis hat und sich gut kümmert. Auch, dass er sich auf euer Baby freut. Meine Einschätzung wäre hier, dass es ihm wichtig ist, nach innen und außen als guter Vater zu gelten und ihm das aktive Vatersein wichtig ist.

Mir klingt in deiner Beschreibung etwas dazwischen. Das kann falsch sein, aber ich frage es dennoch. Du beschreibst, dass du hinter ihm wie eine eins gestanden hast. Er hat dich mit dem was er der Kollegin gegenüber geäußert hat verraten und beleidigt. Das steht außer Frage. Gibt es eine Möglichkeit, dass er die essensausflüge mit der Kollegin mit seinem Selbstverständnis als Partner nicht in Einklang kriegen konnte und er sich geschämt hat als es aufflog - insbesondere, da sein Handeln ja auch sein Bild als Vater angekratzt hat? - Er hat sich mit dem Essengehen ja nicht als der unterstützende Vater gezeigt.

Wie schätzt du es außerdem ein, dass die Tatsache, dass sein Bild als Vater und Partner von dir durch seine Aktionen in Frage gestellt wurden, in ihm soviel Druck und Wut auf sich selbst aufgebaut hat, dass er vor seiner Kollegin geplatzt ist und über dich hergezogen hat?

Hat er vielleicht sich selbst gemeint, weil er die Beziehung zu der Kollegin als weniger wichtig empfunden hat und deine Reaktion ihm die Tragweite vor Augen geführt hat? Scham sich also in Wut (auf sich selbst) gewandelt hat und er sich nicht eingestehen konnte, dass er so ein Idiot war und auch sich selbst verraten hat?

Die Kollegin sehe ich übrigens nur als dümmliche Staffage.

Ob er mehr als kollegiale Freundschaft für die junge Dame empfunden hat, wirst Du schwer in Erfahrung bringen können, denn diese tiefe Ehrlichkeit braucht schon ein gewisses 'Standing als Mensch, als Partner, als Vater.
Er wird Qualitäten haben, sonst hättest Du keinen zweiten Versuch samt Baby gewagt.
Aber ganz ehrlich: was auch immer diese Qualitäten sind, ich täte mich schwer die tiefe Kränkung zu verzeihen.
Entweder wollte er sich vor der Frau groß fühlen, indem er Dich extrem schlecht schilderte, dann ist er leider selbst sehr klein.
Oder er wollte den Boden vorbereiten, dass Du als Psycho-Frau ohnehin nach der Entbindung bald Schnee von gestern sein wirst, das macht ihn noch kleiner, denn dann ist seine Lästerei ein billiger Kunstgriff.
Oder, das ist die schlimmste Variante, er sprach das aus, was er ohnehin denkt, aber irgendwelche Gründe (Geld, Gewissen, Verpflichtung) halten ihn in seinem Leben fest.

So oder so, wenn man live und in Farbe mitbekommt, wie man selbst vom geliebten Partner so abgewertet und vorgeführt wird, schlägt das tiefste Wunden.
Das ist halt, als ob man mit einem völlig Fremden Tisch und Bett teilt.

Ich bin mir nicht so sicher. Normalerweise bin ich nicht immer die erste, die nach Paartherapie ruft, aber manchmal lohnt es sich, mit einem außenstehenden Coach die Kommunikation miteinander zu überprüfen. Für mich steht hier noch die Möglichkeit im Raum, dass er schon länger in sich etwas brodeln hatte und sich das eventuell in den Treffen und dem ausrasten vor der Kollegin ein Ventil gefunden hat. Das muss nicht stimmen, würde ich aber mit ihm besprechen.

Wir wissen nicht genau, wie die TE und ihr Mann tatsächlich miteinander umgegangen sind und können nur in Betracht ziehen, was sie aus ihrer Sicht schreibt. Was auch okay ist. Seine Perspektive wäre für mich jetzt wichtig zu beleuchten, um zu verstehen, wie es zu den Aussetzern kam.

Zitat von nalea:

Ich bin mir nicht so sicher. Normalerweise bin ich nicht immer die erste, die nach Paartherapie ruft, aber manchmal lohnt es sich, mit einem außenstehenden Coach die Kommunikation miteinander zu überprüfen. Für mich steht hier noch die Möglichkeit im Raum, dass er schon länger in sich etwas brodeln hatte und sich das eventuell in den Treffen und dem ausrasten vor der Kollegin ein Ventil gefunden hat. Das muss nicht stimmen, würde ich aber mit ihm besprechen.

Wir wissen nicht genau, wie die TE und ihr Mann tatsächlich miteinander umgegangen sind und können nur in Betracht ziehen, was sie aus ihrer Sicht schreibt. Was auch okay ist. Seine Perspektive wäre für mich jetzt wichtig zu beleuchten, um zu verstehen, wie es zu den Aussetzern kam.

Er sagt halt, das ich mich nicht an die Vereinbarung gehalten hatte, sie nicht mehr zu kontaktieren. Ich habe ihn auch gefragt, ob ich ihm was getan habe.

Zitat von Dattel:

Ob er mehr als kollegiale Freundschaft für die junge Dame empfunden hat, wirst Du schwer in Erfahrung bringen können, denn diese tiefe Ehrlichkeit braucht schon ein gewisses 'Standing als Mensch, als Partner, als Vater. Er wird Qualitäten haben, sonst hättest Du keinen zweiten Versuch samt Baby gewagt. Aber ganz ehrlich: was auch immer diese Qualitäten sind, ich täte mich schwer die tiefe Kränkung zu verzeihen. Entweder wollte er sich vor der Frau groß fühlen, indem er Dich extrem schlecht schilderte, dann ist er leider selbst sehr klein. Oder ...

Ich komme aus einem anderen Kulturkreis und musste hart um ihn kämpfen. Habe alles auf mich genommen. Ihn einer extrem schweren Gesellschaft vorgeführt mit erhobenen Hauptes. Ist auch mein erster Mann. Und ich kenne ihn schon so lange, das ich auch eine gewisse Verantwortung für ihn trage ( innerlich) .

Lily, ist das aber nicht auch Verrat? Sollte er sich tatsächlich beschämt und unsicher gefühlt haben, kann ich mir vorstellen, dass die Reaktion auch Schadensbegrenzung war. Schließlich ist die Frau auch eine Kollegin. Den Partnerstreit in den Arbeitsplatz zu bringen ist immer kritisch. Da wird er möglicherweise Dinge gesagt haben, die er so gar nicht gemeint hat, da er sich selbst am Arbeitsplatz nicht demontieren kann, da es seine und eure Existenz gefährdet.

Angenommen, du wärst in seiner Situation. Du hast einen netten Kollegen, du gehst mit ihm zum Essen und führst dort für dich stärkende Gespräche (Außenkontakte können uns ja auch stabilisieren). Dann fragt dein Mann, was das für ein Kollege ist. Du weißt, er ist gerade in einer Ausnahmesituation und magst ihm nicht sagen, dass der Kollege jung und attraktiv ist. Das kommt auch raus. Du besprichst alles mit ihm, er bricht zusammen und geht ins Krankenhaus (wir ging es deinem Mann übrigens mit deinen Krankenhausaufenthalten? Wie hat er genau reagiert?).. Wie ginge es dir? Dann möchte dein Mann den Kollegen kontaktieren, das möchtest du natürlich nicht, denn es weitet sich jetzt auf deinen Ruf am Arbeitsplatz aus mit der Gefahr, dir in der Kollegin eine Feindin zu schaffen. Das könnte dann weitere Kreise im Kollenkreis ziehen. Was tust du?

Du erfährst dann, dass dein Mann trotz Gespräch mit dir den Kollegin kontaktiert hat. Wie ginge es dir damit? Ruf, Arbeitsplatz und Ä. in Gefahr? Wie hoch wäre die Chance den Kollegen zu greifen und ihm zu sagen, dass dir das alles leid tut und dein Mann aktuell in einer Ausnahmesituation ist und einfach spinnt? Was denkst du?

Zitat von nalea:

Lily, ist das aber nicht auch Verrat? Sollte er sich tatsächlich beschämt und unsicher gefühlt haben, kann ich mir vorstellen, dass die Reaktion auch Schadensbegrenzung war. Schließlich ist die Frau auch eine Kollegin. Den Partnerstreit in den Arbeitsplatz zu bringen ist immer kritisch. Da wird er möglicherweise Dinge gesagt haben, die er so gar nicht gemeint hat, da er sich selbst am Arbeitsplatz nicht demontieren kann, da es seine und eure Existenz gefährdet. Angenommen, du wärst in seiner Situation. Du hast einen netten Kollegen, du gehst mit ihm zum Essen und fü...

Auf was bezogen meinst du, ob das nicht auch verrat wäre im ersten Satz?

Also, seine Stimmlage und seine Haltung konnte ich am Telefon spüren... und vorausgegangen war ja sein euphorisches Verhalten nach der Arbeit und diverses andere... Sodas es sich im gesamten für mich nicht wie eine platonische Beziehung angehört und angefühlt hat. Er hat ja noch andere Kolleginnen und von denen erzählt er ja. Ich hatte generell das Gefühl, einen ganz anderen Menschen vor mir zu haben.
Beim ersten Krankenhausaufenthalt ging es mir sehr schlecht, aber eher wegen der starken Blutungen und der Todesangst. Er kam jeden Tag. Aber er war generell sehr müde gewesen.
Ich fand dieses Freundschaft summa summarum sehr unangemessen. Und finde schon, das er eine über das Maß Sympathie für sie empfand/ empfindet. Es ging ihm natürlich sehr nah, das Sie zur Leitung gegangen ist. Aber dieses hat sie defintiv nicht wegen mit gemacht ( da reicht ja ne Anzeige wenn sie Angst hat) sondern um ihn zu treffen, weil sie weiß das ihm seine Arbeit heilig ist. Hat sie ihm natürlich persönlich unter die Nase gerieben. Nun ja, das tat mir ehrlich gesagt nach dem ganzen nicht so leid.

Ich kann mich da sehr schlecht reinversetzten, denn über all meine männlichen Kollegen mit denen ich Mich gut verstehe weiß er Bescheid und habe ihm die auch persönlich vorgestellt.

Das ergibt für mich jet ein kompletteres Bild. Manchmal hilft es, nocheinmal die Perspektive des Partners zu übernehmen, um Motivationen zu verstehen - dann erübrigen sich oft auch Fragen, weil man die Antwort ableiten kann.

Das Verhalten der Kollegin ist auch für mich überzogen. Aber du weisst nicht, was in ihr Verhalten mit hineinspielt (frühere negative Erfahrungen, Dinge, die dein Mann erzählt hat, Karrierechancen usw). Letztlich ist nichts zu ändern.

Wie geht es mit euch jetzt weiter?

Mit Verrat meinte ich die Kontaktaufnahme zu der Kollegin pbwohl ihr offenbar darüber gesprochen habt, dass du das nicht tun würdest.

Zitat von nalea:

Mit Verrat meinte ich die Kontaktaufnahme zu der Kollegin pbwohl ihr offenbar darüber gesprochen habt, dass du das nicht tun würdest.

Ah oki. Ne, aber auch nur weil ich ihr eine normale Frage gestellt habe, und sie angeboten hatte, das ich sie bei fragen kontaktieren kann...

Zitat von nalea:

Das ergibt für mich jet ein kompletteres Bild. Manchmal hilft es, nocheinmal die Perspektive des Partners zu übernehmen, um Motivationen zu verstehen - dann erübrigen sich oft auch Fragen, weil man die Antwort ableiten kann.

Das Verhalten der Kollegin ist auch für mich überzogen. Aber du weisst nicht, was in ihr Verhalten mit hineinspielt (frühere negative Erfahrungen, Dinge, die dein Mann erzählt hat, Karrierechancen usw). Letztlich ist nichts zu ändern.

Wie geht es mit euch jetzt weiter?

Ja, lt seinen Aussagen, hat er sie beim beeenden des Kontakts ( ihre Mimik hat sich verändert und den konnte anhand ihrer Augen erkennen, das es sie verletzt hat) damit verletzt das er aufeinmal hinter mir stand. Denke eher verletztes Ego. Im nah hinein kam ja raus, das Sie ihn mehrmals aufgesucht hat im Büro. Öfter angerufen hat und E-Mails geschrieben hat. Er war natürlich nicht abgeneigt und hat in meinen Augen den Ansporn gegeben.

Ja, wie gehts weiter? Ich weiß nicht wo das ganze hingeführt hätte, wenn ich es durch Zufall nicht mitbekommen hätte... ich weiß nur das es dann passierte, als es heftiger wurde und intimer.

Ich habe meinen Mann gesagt, das er gehen kann, wenn er Interesse hat an ihr oder anderen Frauen. Das ich ihm die Kinder nie weg nehmen würde, und das ich das alleine auch mit drei Kindern schaffe. Das ich bereit bin auch das Dachgeschoss zum Appartement auszubauen und er sich an der Erziehung beteiligen kann. Und jeder seinen Weg gehen kann. Ich persönlich bin einfach noch nicht dazu in der Lage zu entscheiden. Er sagt ganz klar nein.! Wir gehören zusammen und das er sich von mir wünscht auf ihn einzugehen ( bin zur Zeit distanziert aber nicht unfreundlich)

Das klingt für mich nach einer guten Möglichkeit für euch.

Mal nachgehakt. Du hast eingangs geschrieben, dass du deinen Mann in der Familie durchgesetzt hast. Ist das zwischen euch noch ein Thema? Weist du ihn z.B. im Streit darauf hin? Ist er 100% in deiner Familie akzeptiert? Oder aber wird ihm immer mal wieder dasGefühl vermittelt, er könne froh sein dein Mann zu sein?

Da könnte dann ein Grund für die Sache mit der Kollegin oder sein Fremdflirten liegen.

Sprecht miteinander. Nehmt die Sache zum Anlass eure Kommunikation, Wertschätzung und Liebe füreinander zu ü erprüfen. Mein Eindruck ist, dass euch das alles als Paar stärken kann. Ich würde es allerdings gut aufarbeiten.

Zitat von nalea:

Das klingt für mich nach einer guten Möglichkeit für euch.

Mal nachgehakt. Du hast eingangs geschrieben, dass du deinen Mann in der Familie durchgesetzt hast. Ist das zwischen euch noch ein Thema? Weist du ihn z.B. im Streit darauf hin? Ist er 100% in deiner Familie akzeptiert? Oder aber wird ihm immer mal wieder dasGefühl vermittelt, er könne froh sein dein Mann zu sein?

Da könnte dann ein Grund für die Sache mit der Kollegin oder sein Fremdflirten liegen.

Sprecht miteinander. Nehmt die Sache zum Anlass eure Kommunikation, Wertschätzung und Liebe füreinander zu ü erprüfen. Mein Eindruck ist, dass euch das alles als Paar stärken kann. Ich würde es allerdings gut aufarbeiten.

Das habe ich selten zum Thema gemacht und ewig nicht mehr. Er wird hervorragend behandelt und ist voll integriert. Da geben sich alle Mühe, das er sich nicht fremd vorkommt und ist wirklich gut gelungen.

Super! Das klingt doch auch sehr gut.

Zähl doch mal zusammen was ihr habt: eine lange Beziehung, bald drei Kinder, du findest ihn attraktiv, er ist ein guter Vater, er bekennt sich klar zu dir ( trotz Ärger am Arbeitsplatz durch das Kontaktieren der Leitung durch die Kollegin), du bist eifersüchtig - auch ein Zeichen, dass er dir nicht egal ist.

Was ist jetzt dein nächster Schritt? Auf ihn zu? Wenn ja, wie? Von ihm weg? Oder gar kein Schritt? Was wären die Auswirkungen jede dieser Möglichkeiten?


Was wirst du tun?

Ich habe meine Probleme damit ihm das zur Zeit zu verzeihen. Er hatte mir sein Ehrenwort gegeben mich in der Schwangerschaft (gerade da) nicht zu verletzen. Beide Schwangerschaften vorher waren nicht schön.
Und diesmal wollte ich das das erste mal genießen können. Er wusste das. Ich habe ein Riesen Problem ihm zu glauben, das das alles wahr ist was er jetzt erzählt. Vll stimmt es ja das er so nett ist jetzt, weil ich schwanger bin. Es kommen Gedanken, wie Vll haben die sich wieder gegen mich verschwört. Er verneint nicht, das er ihr zutraut wenn er wieder den Frieden sucht, das Sie mitmacht. Auch sagt er, das jeder Mann S. Gedanken bekommt, wenn eine attraktive Frau an ihm vorbei dackelt und er sich da nicht frei sprechen kann und wenn sein blick zufällig auf einen Hintern landet, ich das nicht schlimm finden sollte... und auf die Frage, ob er junge Frauen gut findet, sagt er ganz klar, das er kein Problem damit hätte, Webber single wäre, eine 18jöhrige mit ins Bett zu nehmen... alles auf Nachfrage... plus diese geschichte und anderen Sachen, die wegen anderen Frauen in der vergangenheit ( nichts S.) bis auf eine ( knutschen, als unsere erste geboren wurde und ich da meine Familienprobleme hatte) fällt es mir sehr schwer, einen guten Gedanken daran zu finden, mit ihm älter zu werden. Ich bin ja erst 38, aaaaaaber denke 18 oder 25 Jahre alte Frauen sind da anders. Er findet jüngere halt spritziger und abenteuerlustiger... klar, möchte ich Ehrlichkeit. Nur die Ansicht finde ich als Frau sehr fragwürdig für die Zukunft. Ja, ich bin schwanger. Aber ich halte mich da gut. Nur werde ich diese Schwangerschaft auch nie als die tollste in Erinnerung haben.

Und denke auch, das er mir defintiv auch körperlich fremdgegangen wäre, wenns nicht aufgeflogen wäre.

Somit weiss ich noch nicht, was ich machen soll