Lonely1982
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Lonely1982
sunny35
Zitat von Lonely1982:Hab lange überlegt ob ich meine Geschichte hier aufschreiben soll, weil ich Angst habe verurteilt zu werden.
Meine Geschichte beginnt vor fast fünf Jahren, als ich (damals 30) mich in meinen Arbeitskollegen (46) verliebt habe - und er sich auch in mich. Toll denkt man sich, passt alles. Passt gar nichts. Er ist verheiratet. (Und ich war in einer 8-jährigen Beziehung - allerdings habe ich mich getrennt, als ich mich in meinen Kollegen verliebt habe. Bin der Typ Mensch, der nur einen Mann lieben kann.)
Ja, weiter in meiner Geschichte: Wahrscheinlich werden viele nicht glauben, dass er ein sehr warmherziger und sensibler Mensch ist (und eigentlich eine treue Seele) und wäre er das nicht, hätte ich mich nicht so unsterblich in ihn verliebt.
Da wir beruflich miteinander zu tun haben (ca. 5x jeden Tag sehen wir uns für ca .10 Minuten um - unter 4 Augen - verschiedene Dinge durchzusprechen), haben wir uns immer näher kennen und irgendwann lieben gelernt. Er ist eigentlich ein schüchterner Typ, aber hat sich in meiner Gegenwart für seine Verhältnisse sehr geöffnet. Als er mir irgendwann gestanden hat, dass er in mich verliebt ist, war er gleichzeitig fix und fertig, weil er doch eine Familie hat und er nicht fassen konnte, dass ihm sowas passiert. Trotz allem wurde unser SMS-Kontakt immer intensiver. In den fünf Jahren sind wir uns ein paar Mal näher gekommen. Wir hatten nicht oft S., wenn jemand meint, dass es nur darum geht. Klar ist es passiert (und es war für uns beide wunderschön), aber das kann man an einer Hand abzählen.
Es war immer mehr auf der emotionalen Ebene. Wir wissen beide das wir füreinander bestimmt sind und können doch nicht zusammen sein. Seine Kinder gehen ihm über alles und er hat Angst, dass seine Frau sie ihm wegnimmt wenn er zu mir stehen würde. So funktioniert er lieber. Seine Frau ist sehr dominant - um es mal so auszudrücken - und manchmal kommt es mir vor, als hätte er irgendwie ein bisschen Angst vor ihr.
Um ehrlich zu sein, waren die letzten Jahre nicht leicht. Ich habe schwer gelitten und tue es immer noch. Ich war immer wieder am Boden. Grad wenn ihm seine Familie wieder wichtiger war und ich die Böse war, weil ich seine Familie zerstöre. Es kam immer wieder vor, dass er nicht damit klar kam und er nicht mehr wusste wie er damit umgehen soll und es dann halt an mir ausgelassen hat. (Er kam einfach mit seinem schlechten Gewissen gegenüber seiner Frau nicht klar.) Dann aber immer wieder auch die Phasen, dass er mich wollte. Das ich ihm wichtig(er) war. Aber eben nur manchmal. Es ist schlimm, nur auf der Ersatzbank zu sitzen und an den wichtigsten Tagen im Jahr alleine zu sein und zu wissen, dass er mit seiner Frau unterm Baum sitzt. Schlimmer noch die Gedanken, dass er mit ihr schläft. Trotz allem war und ist er mir wichtiger als alles andere. Eine Geliebte zu sein war von Anfang an bestimmt nicht meine Absicht (wer hat die schon wenn man nicht jemand ist, der Spielchen spielt?) und im Großen und Ganzen kann man es nicht mal als richtige Affäre bezeichnen. An den paar Tagen, die wir uns im Jahr sehen ohne das jemand mit dabei ist, halten wir uns einfach nur ganz lang im Arm, küssen uns und können uns fast nicht mehr voneinander trennen. Mehr passiert nicht - und selbst wenn es immer wieder ein halbes Jahr dauert und ich unwahrscheinlich leide - ich komm einfach nicht los von ihm. Wie kann man seine große Liebe aufgeben? Wie kriegt man so jemandem jemals wieder aus dem Kopf?
Ich weiß was die meisten denken: Schlag dir so jemandem aus dem Kopf, es kann nicht gut gehen. Ich weiß. Wenn es mir besonders schlecht geht, dann mach ich mir wieder klar, dass er mir so oft (bewusst oder unbewusst) weh getan hat, aber das hilft auch nichts. Ich habe kurze Zeit eine große Wut auf ihn, weil er mich so fallen lässt. Aber trotzdem liebe ich ihn. Mehr als ich jemals jemanden in meinem Leben geliebt habe.
Hab bis vor einem Monat nur von seinen Nachrichten gelebt (vielleicht 1-2 pro Woche, weil mehr nie ging) und immer wieder mal ein Anruf (auf den ich natürlich auch immer warten muss, weil ich nicht anrufen darf!). Alles andere kommunizieren wir über die Arbeit soweit es geht, d.h. wir reden natürlich auch Privates (aber da dann selten über uns).
Es ist nicht einfach ihn jeden Tag sehen zu müssen, ihm nah zu sein und doch so weit entfernt zu sein. Ich würde ihn manchmal einfach gerne berühren. Einfach nur seine Hand halten.
Als er vor ein paar Wochen Urlaub hatte und ich ihm geschrieben hab wie es ihm geht und was er so macht (belangloses eben, damit ja nichts passieren kann)... ...ist ihm alles Zuviel geworden und er hat mir geschrieben, dass ihn die Angst erwischt zu werden fertig macht und er das mit der Schreiberei einfach nicht mehr will. Er hat mich nicht groß gefragt, er hat mich einfach vor vollendete Tatsachen gestellt. Er hat mir das genommen, was mich aufrecht hielt. Ich glaube wenn jemand mal in meiner Situation war, weiß er was es bedeutet, wenn ihm auch noch diese wertvollen Nachrichten genommen werden.
Ich denke mittlerweile, dass er vielleicht auch nicht mehr das fühlt, was er mal für mich gefühlt hat. Ich kanns nicht einschätzen. Er kommt denke ich damit nicht klar, schützt sich komplett und blockt ab. Das Schlimme ist, dass ich ihn sogar verstehen kann. Aber ich komm einfach nicht los von ihm. Ihn jeden Tag sehen zu müssen ist für mich im Moment einfach furchtbar. Ich tue so als wär nichts, aus Angst, dass er sich komplett von mir abwendet wenn ich ihm jetzt eine Szene mache. Ich hab solche Angst ihn zu verlieren. Obwohl ich weiß, dass es da nichts zu verlieren gibt, weil er mir nie wirklich gehört hat. Ich heule seit Wochen fast jeden Tag, bin depressiv, weil mich das alles so belastet.
Es ist schwer das alles zu beschreiben. Es ist soviel passiert die letzten 4 - 5 Jahre. Ich denke, wenn ich ihn nicht jeden Tag sehen würde und nicht immer wieder Tag für Tag die Wunden aufreißen würden, wäre es einfacher. Es verblasst wenn man keinen Kontakt mehr hat, aber so ist es immer präsent. Und jede kleine Stimmungsschwankung beziehe ich auf mich und lass mich runterziehen. Wenn er nett zu mir ist, geht's mir gut, wenn er gestresst ist oder schlecht drauf, bin ich es auch. Ich zweifle an allem. Ich weiß, dass das bescheuert ist. Ich kann trotzdem nicht anders. Ich bin von ihm abhängig. Und seit ich ihm nicht mehr schreiben darf, weiß ich gar nicht mehr was er fühlt und denkt und das zerreißt mich.
Viele werden jetzt sagen, dass ich die Arbeit wechseln soll. Kann ich nicht. Ich arbeite seit über 15 Jahren in dieser Firma und es ist einfach mein Job, meine Welt. Ich habe gefühlt nichts mehr und wenn ich nun auch noch meine vertraute Lebenssituation aufgebe, dann zieht es mir komplett den Boden unter den Füßen weg.
Hab auch schon versucht, jemand anderen zu finden, aber solange ich ihn liebe, kann ich mich auf keinen anderen einlassen. Und solch starke Gefühle kann ich nicht von heute auf morgen abschalten.
Hat jemand so etwas ähnliches erlebt? Kann mir jemand Tipps geben damit umzugehen? Was soll ich machen?
AF1980
Ajvar
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KBR
Zitat von Ajvar:Hallo Lonely
du hast viel Zeit gehabt um deinen Märchenprinz zu idealisieren und um viel in ihn hineinzuintepretieren, in Wirklichkeit kennst du nur Bruchstücke von ihm, das, was er dir zeigen wollte.
Meine Vermutung ist, dass du zu sehr mit ihm verstrickt bist um dich allein da herauszunehmen, wie du es schon beschreibst, du bist abhängig geworden und brauchst viel Kraft und Mut um deine Sucht aufzugeben. Möglicherweise kann eine Therapie dich darin unterstützen von ihm loszukommen.
Alles Gute !
Sieg
Lonely1982
KBR
Ajvar
Neugierige78
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