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Ich bin emotional abhängig und komme nicht los

Gretchen
Ich kann gerade nicht ausführlich antworten, wollte dir aber sagen dass ich dein Thema verfolge.
Du steckst mitten drin!
Wie möchtest du gerne darüber denken wenn du 80 bist?
Was würdest du einer guten Freundin in deiner Situation raten?
Was würde eine einfühlsame Mutter dir jetzt gutes tuen was du schön fändest?
Du kannst es nur selbst tun!

So hart es klingt, von jemandem der Dro. nimmt, kannst du keine reifen echten Gefühle erwarten...

31.07.2017 19:54 • x 3 #31


Tiefes Meer
Zitat von Gast123:
Ich fühle mich nicht am Ende der Trauer, ich fühle mich mittendrin. Alles ist so dunkel, so leer so ungeklärt. Ich weiß nicht wie irgendwas jemals besser werden soll. Nichts hilft.
Gibt es vielleicht einen Menschen, zu dem Du gehen kannst, und der Dich einfach im Arm hält ? Ohne dass Du alles haarklein erklären musst ? Eine gute Freundin vielleicht ? Das nimmt nicht die Trauer, doch menschliche Wärme kann helfen, sie zu tragen und für eine Weile zu lindern.

31.07.2017 20:00 • #32


A


Ich bin emotional abhängig und komme nicht los

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O
Zitat von Gast123:
Ich fühle mich nicht am Ende der Trauer, ich fühle mich mittendrin. Alles ist so dunkel, so leer so ungeklärt. Ich weiß nicht wie irgendwas jemals besser werden soll. Nichts hilft.



Manche Dinge sind so groß, die kann der Verstand nicht am Stück aufnehmen.
Gib dir Zeit!

31.07.2017 20:10 • x 2 #33


G
Zitat von Gretchen:
Ich kann gerade nicht ausführlich antworten, wollte dir aber sagen dass ich dein Thema verfolge.
Du steckst mitten drin!
Wie möchtest du gerne darüber denken wenn du 80 bist?
Was würdest du einer guten Freundin in deiner Situation raten?
Was würde eine einfühlsame Mutter dir jetzt gutes tuen was du schön fändest?
Du kannst es nur selbst tun!

So hart es klingt, von jemandem der Dro. nimmt, kannst du keine reifen echten Gefühle erwarten...


Danke, dass ihr überhaupt antwortet. Ich komme mir so doof vor, weil ich auf der Stelle trampel und es nicht vorwärts geht. Diese Trauer nimmt kein Ende. Ich bin schon lange kein glücklicher Mensch gewesen, aber jetzt habe ich das Gefühl, dass das alles nochmal ne Portion schwerer und anstregender ist.
Wenn ich 80 bin soll ich einen Mann haben, der mich respektiert, mich liebt, mit mir eine Familie gegründet hat. Mich nie verlässt immer wir für einander da sind. Ich möchte meinen Ex vergessen haben. (Ich schreibe Ex, weil ich davon ausgehe, dass es vorbei ist, es aber bis jetzt keiner ausgesprochen hat)
Meiner Freundin würde ich sagen sch. auf diesen Kerl, er hat soviel Mist mit dir gemacht und du heulst ihm hinterher. Aber ich weiß natürlich, dass es leichter gesagt ist als getan.
Meine Mutter spürt, dass es mir nicht gut geht, aber ich habe ihr nicht gesagt warum. Sie weiß ja nicht, dass ich mit ihm zusammen war. Sie denkt ich bin single. Die Beziehung war immer heimlich. Erst in der neuen Stadt war es etwas entspannter, ohne das Gefühl, sich verstecken zu müssen. Meiner Mutter habe ich gesagt, dass es mir schlecht geht und sie war süß, hat mir Tee gekocht und sagt, dass es egal worum es geht, es sich nicht lohnt zu grübeln, so intensiv nachzudenken, Sie sagt es wird gut, egal was ist. Im Moment finde ich nichts mehr schön, dass einzige ist Klamotten kaufen. Es ´gab eine Zeit, da habe ich sehr viel gekauft. Ich dachte ich wäre Kurz vor einer Kaufsucht und habe dann damit aufgehört. Es ging mir schlecht, wenn ich nichts gekauft habe. Wenn ich Geld ausgeben konnte ging es mir gut, aber keine Lebensmittel. Es ging wirklich um Klamotten, Schminke, Schmuck, Parfüm. Alles zu Hause zu haben. Selbst heute habe ich noch Sachen von damals, unbenutzt.

Ich weiß es einfach alles nicht...

31.07.2017 20:27 • #34


G
Zitat von Tiefes Meer:
Gibt es vielleicht einen Menschen, zu dem Du gehen kannst, und der Dich einfach im Arm hält ? Ohne dass Du alles haarklein erklären musst ? Eine gute Freundin vielleicht ? Das nimmt nicht die Trauer, doch menschliche Wärme kann helfen, sie zu tragen und für eine Weile zu lindern.


Nein, sowas habe ich nicht, ich werde nicht von fremden in den Arm genommen. Ich lasse mich körperlich nicht auf fremde ein. Ich bin so distanziert. Ich schütze mich, um nicht verletzt zu werden. Und dann hat man sich geöffnet und wird 2000 mal mehr verletzt. Keiner hat mir jemals so die Kraft geraubt.

31.07.2017 20:31 • x 1 #35


O
Zitat von Gast123:

Danke, dass ihr überhaupt antwortet. Ich komme mir so doof vor, weil ich auf der Stelle trampel und es nicht vorwärts geht.



Wenn man zum zehnten mal an der gleichen gedanklichen Stelle vorbeikommt, dann (!) kommt man sich doof vor!

Gib dir Zeit!

31.07.2017 20:34 • x 1 #36


O
Zitat von Gast123:

Nein, sowas habe ich nicht, ich werde nicht von fremden in den Arm genommen.


Kann nicht mal jemand eine Umarmung schicken?

31.07.2017 20:42 • #37


Tiefes Meer
Zitat von ominöser-gast:

Kann nicht mal jemand eine Umarmung schicken?
Na, Du bist mir ja einer. Meinst Du dies ? Leider nur nähren virtuelle Umarmungen nicht halb so gut, wie die von echten Menschen.

31.07.2017 20:56 • x 1 #38


fe16

ich schike auch mal eine vorbei

31.07.2017 21:00 • x 2 #39


O
Gibt es nicht diese Funktion per PN?

31.07.2017 21:08 • #40


VictoriaSiempre
Hallo Gast123,

Du bist nicht nur gefühlsmäßig abhängig von ihm und dem, was Du in ihn reinprojizierst, sondern Du bist auch massiv coabhängig, was seine Süchte betrifft, Jahrelang hast Du ihn dabei unterstützt (natürlich mit bester Absicht, um ihm zu helfen!), dass er die relativ komfortabel ausleben konnte. Hast Dich gekümmert, gesorgt, sein Leben - und damit seine Dr.ogen - (mit)finanziert. Meine erste ganz, ganz große Liebe war ein J., von daher weiß ich, wovon ich rede. Dein Ex-Freund ist anscheinend polytoxikoman, wenn er wahllos konsumiert; Hauptsache, es dröhnt zu. Da ist es noch mal einen Tacken schwieriger, clean zu werden.

Ich empfehle Dir, eine Dr.ogenberatungsstelle aufzusuchen und Dich dort einmal beraten zu lassen. Informiere Dich über Selbsthilfegruppen für Angehörige, die gibt es massenhaft. Dort triffst Du auf Leute, die gleiches oder ähnliches erlebt haben wie Du. So ein Austausch kann sehr hilfreich sein.

Auch Coabhängigkeit muss angegangen werden, das geht meist nicht mal eben so von alleine vorbei. Ich lese bei Dir, dass Dir das Gefühl, von ihm gebraucht zu werden, sehr fehlt. Es war aber eine sehr ungesunde Beziehung: Einer, der (miss)braucht und eine, die gebraucht werden möchte.

Das werden auch seine Therapeuten so gesehen haben; deshalb die Empfehlung an ihn, sich zu trennen. Die sind nämlich nicht dafür da, um Beziehungen zu retten, sondern um ihren Klienten auf die Beine zu helfen und zu stabilisieren. Ich kenne übrigens keinen Langzeitabhängigen, der es mit nur einer Therapie geschafft hat.

Nicht dass Du mich falsch verstehst: Ich glaube nicht, dass er Dich absichtlich ausgenutzt hat. Es ist Teil seines Krankheitsbildes und für ihn hat es sich halt angeboten, Du warst die bequemste Option. Ich will auch nicht sagen, dass Du da bewusst mitgemacht hast, überhaupt nicht. Aber Ihr seid da in eine Spirale gekommen und höngt drinnen fest. Ohne Hilfe werdet Ihr da beide nicht rauskrabbeln können. Und das müsst Ihr erst einmal getrennt voneinander machen.

31.07.2017 21:23 • x 6 #41


G
Ja genau so. Ich hatte mir mal Bücher über Co-Abhängigleit geholt und diese ordentlich durchgeforstet. Seit dem wusste ich, dass ich mich hab Co-Abhängig werden lassen.
Für mich ist allerdings unklar: er geht nicht jedes Mal Dro. holen. Vor einiger Zeit war es mehr. Heute, holt er sich z.B. Kein Dro. mehr, weil er sagt, dass er kein Bock mehr drauf hat. Dann kamen aber wieder so Momente, in denen er sich die Birne weggedröhnt hat.
Gestern bin ich zu ihm, er war ganz normal, ohne Suchtmitteleinfluss. Aber mit einem Kumpel hat er dann gekif.- eher weil es sich ergeben hat. Wir haben die Nacht zusammen verbracht und vorher meinte er, dass er nicht mehr kann. Dann habe ich ihn gefragt, ob Schluss sein soll. Und er meinte ja. Ich war traurig, aber gefasst. Dann haben wir mit einander Spaß gemacht und dann war da wieder diese Verbindenheit. Keine Stunde später meinte er, das er nicht möchte, dass wir uns trennen. Heute morgen habe ich ihn nochmal gefragt, ob ich mich trennen soll: wenn du das möchtest und es dir besser geht. Natürlich geht es mir momentan damit nicht besser. Aber ich weiß, dass es besser wäre. Trotzdem ziehe ich es nicht durch, weil ich es nicht hinbekommen.
Ja du hast vollkommen recht, ich möchte von ihm gebraucht werden. Möchte ihm helfen. Und dann möchte ich, dass alles normal wird. Ich möchte, dass wir uns auf Augenhöhe begegnen, obwohl ich weiß, dass es nie passieren wird. Wir sind so verblieben, dass wir telefonieren und er nicht weiß, wann wir uns wieder sehen. Und sobald er geht, oder ich weg muss fühle ich mich so traurig, leer. Ich musste etwas weinen. Das hat er gesehen und tat ihm weh. Aber er musste zur Arbeit.
Ixh habe ihn gefragt, wie er es schafft, mit der Situation fertig zu werden: er meint er lenkt sich ab, aber es kommen doch trotzdem Momente, in denen er an mich denkt. Wie schafft er es, sich nicht zu melden, mir das Gefühl zu geben ich sei ihm egal?! Ich würde das auch gerne schaffen.
Ich weiß, dass er auch mit sich zu kämpfen hat- auf der einen Seite nimmt er sich vor, dass Schluss ist, auf der anderen wenn ich da bin, zieht er es genau so wenig durch wie ich. Oder hat er Mitleid mit mir?
Da ich nicht weiß, wann ich ihn wieder sehe, empfinde ich starken Schmerz im Herzen, zumal ich dann wieder unter Liebesentzug leide.

Ich danke euch allen für eure virtuelle Umarmung.

01.08.2017 07:43 • #42


G
Ich habe ihm gestern Nacht von meinem Vorhaben, eine Therapie anzufangen erzählt und darauf antwortete er: vielleicht liebst du mich dann nicht mehr?

Warum fragt man sowas? Hat er Angst davor, dass ich nicht mehr liebe? Oder wünscht er, dass ich nicht mehr liebe?

Ich verspüre das Bedürfnis, so schnell wie möglich wieder dort hinzu gehen. Uns trennen ca. 100km...

01.08.2017 10:04 • #43


Gretchen
Ich glaube nicht, dass es ein gutes Ziel ist ihn vergessen zu wollen.
Irgendwas spricht er ja bei dir an, da gab es ja eine Reihe von hinweisen (gebraucht werden/ ihn retten)
Leider ist es so, das unterm Strich jeder erstmal sich selber retten kann.
Du meint du machst es für ihn.
Guck so deine eigenen Bedürfnissse sind.
Wie hast du das geschafft mit dem einkaufen aufzuhören? Das klingt ja gut, dass du das sein lassen könntest. Dann kannst du auch mit anderen Dingen aufhören.
Aber es muss etwas geben, was dann an die Stelle treten kann.
Was könnte das sein?

Mir fällt auf, dass du dir sehr viele Gedanken um sein Handeln/ denken machst. Er wird da keine befriedigende Antwort drauf geben können scheint er ja deutliche Probleme zu haben.
Jemand der Abhängig ist, helfen zu wollen, ist ein sehr schwieriges Unterfangen, wenn nicht unmöglich. Du kannst tun was du willst, immer wird in dem Gefäß was du versuchst zu füllen, ein Loch sein, so dass du immer mehr hinein tuen musst und es reicht nie.
Außer derjenige beschließt selber dieses Loch zu stopfen.
Das muss er aber wollen.

Vielleicht fühlst du dich so mit ihm verbunden/ ihm nah, weil du spürst, dass es da diesen Mangel gibt, diese Leere genau wie bei dir?

Du schadest dir auch mit vielen Aussagen selber, machst dich selber runter. Versuche das zu bemerken wenn du es tust.
Es ist nur eine Seite in dir, da gibt es noch andere Seiten.

Guck nicht ob er die Beziehung weiter hin will, sondern was DU möchtest bzw für dich gut ist um
Die Ziele zu erreichen die du oben beschrieben hast (letztlich ja familie, einen Mann der dich liebt)

Da wäre es gut, nach und nach zu gucken, was du an dir magst!
Du hast geschrieben, du bleibst lange an einer Sache dran, das ist gut, was gibt es noch an positiven Eigenschaften? Was magst du an dir?

Wenn man identitätsmässig schwimmt, neigt man dazu, sich mit dem Spiegelbild in den Augen andere zu identifizieren, um die Leere dahinter nicht zu bemerken bzw diese vermeintlich auszufüllen. (Äußerlichkeiten? )

Versuche mehr zu gucken, was dich ausmacht, unabhängig von ihm!
Ich bin sicher, da gibt's was zu entdecken!

Überschneidung: du musst eine Therapie gut finden und dahinter stehen, nicht er!
Keiner der zum
Arzt geht wegen schmerzen würde sich vorwerfen lassen, seinen Partner nicht mehr zu lieben.
Gerade weil
Du ihn liebst, ist es sinnvoll das zu tun! Und noch wichtiger, für einen selbst

01.08.2017 10:13 • x 1 #44


G
Manchmal denke ich zu wissen was ich will, manchmal habe ich keine Ahnung.

Wie kann ich das genau rausfinden?
Im Moment will ich ihn.
Im nächsten Moment will ich ihn nicht. Wenn das Bedürfnis ihn zu haben gestillt ist, fange ich an darüber nachzudenken, dass es keinen Sinn macht.

01.08.2017 10:35 • x 1 #45


A


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