Er war mal Therapeut. als ich ganz am Ende war, keinen Ausweg mehr sah, habe ich beim örtlichen krisendienst nachgefragt, und die haben mich zu ihm geschickt. Er hat mir für den nächsten Tag einen Termin gegeben und ich habe gefragt Ob es früher geht. Also hat er gesagt in 2 std. ich bin hin. Habe ihm meine Geschichte erzählt und gefragt ob ich eine Therapie brauche. Er ist der Auffassung Therapien helfen jedem und ist immer nützlich.
Ich glaube er macht es sehr geschickt. Er ist ehrlich mir gegenüber, nimmt kein Blatt vor den Mund. Hat viel Ahnung von Drogis. Er gibt mir antworten auf meine Fragen. Z.B. Warum er mir die Schuld für seine Probleme gegeben hat- ja weil drogis immer einen Schuldigen brauchen, keine Verantwortung... das finde ich gut, ich stehe dann nicht mehr so alleine mit meinen Fragen und weiß er spricht aus Erfahrung. Weil er ja extra für die Drogis zuständig ist.
Im ersten Schritt hat er mich aufgefangen, mit mir Therapeuten raus gesucht, mir welche empfohlen.
Er ist eigentlich gar nicht für Liebeskummer zuständig, aber ich habe ihm nach Gespräch 1 gesagt ich fühle mich wohl, darf ich wieder kommen. Er fand das gut.
Eine Woche später habe ich ihm die Story erzählt. Er findet sie spannend und hat mir einen neuen Termin angeboten.
Im Wochen Rhythmus.
Ich glaube er hat einen solchen Einfluss auf mich, sodass ich mir kleine Ziele setze.
Z.B war das Ziel, bis heute nicht anzurufen. Bis der Termin ist. Und ich habe es geschafft. Schon 4 Tage. Und ich fühle mich nicht gezwungen anzurufen, vorher musste ich was machen, anrufen, hinfahren. Irgendwas. Eigentlich ekelhaft.
Jetzt ist mein neues Ziel das Wochenende rum zu kriegen.
Da ich den Therapeuten erst nach dem Urlaub wieder sehe hat er mir angeboten in der Hälfte der Zeit wieder anzurufen.
Er fängt mich echt auf und sorgt dafür, dass ich Abstand Gewinne. Er sagt nie was ich tun soll, hört sich alles an und sagt mir dann- sie kennen doch die Antwort. Und er hat recht, ich kenne die Antwort und muss mich dran halten.
Leider ist er 1. nicht für Leute wie mich zuständig. Und 2. gar kein Therapeut mehr. Egal, ich habe ihm gesagt ich komme trotzdem; weil es mir gut tut. Und er findet das ok. Ich denke meine Story ist eine Abwechslung für ihn. Egal wie, mir hilft es.
Irgendwie möchte ich ihn stolz machen, er soll sehen ich mache Erfolge und arbeite an mir. Wenn ich den Termin habe möchte ich ihm erzählen was ich geschafft habe. Z.B alleine ins Café setzen, alleine in der Stadt essen auf einer Bank, alleine spazieren gehen! Alleine etwas machen und nicht nur vegetieren. Er sagt dann klasse, gut gemacht und das freut mich vielleicht kindisch, aber ich brauche Lob im Moment.
Und jetzt bin ich echt soweit, das ich mir denke junge du kannst dich gar nicht mit mir vergleichen. Zwischen uns liegen Welten.
Ja ich verliere meinen Freund, meinen besten Freund, mein Projekt, alles. Aber wenn man an einer Sache arbeitet und deine Mitarbeiter streiken kann nichts mehr richtig funktionieren.
Mein Mitarbeiter hat gestreikt und ich Zweifel an der Firma. Ich merke, dass die Firma mich nicht zufrieden stellt, also können die Mitarbeiter ruhig ein Leben lang streiken und ich schließe den Betrieb. Die Abfindung sind die 11 Jahre. Aber wenn der Betrieb geschlossen ist kann ich mich was anderem widmen, vielleicht öffne ich einen neuen Betrieb, in dem die Mitarbeiter zufrieden sind und keinen Grund haben zu streiken. Meine Einstellungskriterien ändern sich auf jeden Fall. Die Metapher kommt mir gerade in Sinnen.
17.08.2017 21:20 •
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