So, ein Update meinerseits zum heutigen Tag, der dann doch durchaus etwas ereignisreicher war.
Ich war heute bei der Rechtsanwältin, um mir Auskunft in Sachen Unterhaltszahlungen einzuholen. Das Gespräch verlief sehr konstruktiv und ehrlich, wobei sie mir in jeglicher Hinsicht die Grenzen aufgezeigt hat. Das war krass, tat aber auch gut, da man nun weiss woran man im Falle einer Trennung (und Scheidung) ist.
Das Gespräch hat mich aber auch sehr zum Nachdenken angeregt, da die Anwältin mir nochmal einiges vor Augen geführt hat. Und es ist so, dass ich - allen Fehlern meiner Frau zum Trotz - einen wunderbaren Menschen durch meine Spielsucht immer und immer wieder vergrault habe. Das rechtfertigt nicht ihre Fremdgeherei mit allen Folgen. Aber es hängt irgendwo alles miteinander zusammen. Es war so ein Moment der Selbsterkenntnis, die bei mir für einige Klarheit sorgte und mir wieder bewusst vor Augen führte, wie wichtig es für mich ist diese schei** Sucht endlich zu bekämpfen. Und genau das werde ich tun, für mich und für alle die mir lieb sind. Diese Krankheit hat mir in meinem Leben schon viel zu viele Probleme beschert.
Darüber hinaus, ganz interessant: Madame rief plötzlich gegen halb fünf nachmittags gleich mehrmals an. Hab es erst unbeantwortet gelassen, mich dann aber irgendwann zurückgemeldet. Sie habe an der Tankstelle getankt (für 10 EUR), jedoch nicht zahlen können, da ihr nicht bewusst war dass sie das Konto bereits bis zum Anschlag leer gemacht hätte. Sie hätte ihren Ausweis als Pfand hinterlegen müssen. Ob ich noch genügend Geld zur Hand hätte, um es bitte für sie zu begleichen. Obendrein bat sie darum, ihr wenigstens etwas Geld mitsamt Ausweis zur Wohnung zu bringen und dort zu deponieren.
Sie gab an, mit unserer Tochter gerade zur Großmutter zu fahren. Ihr sei darüber hinaus daran gelegen, endlich ein Gespräch mit mir zu führen um gewisse Dinge für die Zukunft zu klären. In erster Linie ging es ihr aber augenscheinlich um den Umgang mit den Kindern... denn sie fragte diesbezüglich erneut nach meinem Dienstplan, der sie aber auch weiterhin nichts angeht. Für sie sollte ausreichend sein zu wissen, wann ich die Kinder nehme.
So zum Beispiel morgen ab mittags bis abends. Sie fragte, ob wir abends dann reden können. Das halte ich aber für unrealistisch, da die Kinder dann allesamt anwesend und noch wach sein werden, sodass ein vernünftiges Gespräch nicht möglich sein wird. Aber mal sehen...
Dazu bat ich sie höflich darum, mit mir künftig im normalen Ton zu sprechen, auch sagte ich ihr dass ich mir wünsche dass wir einander nicht mehr verbal anfahren oder dergleichen. Hat sie auch alles so hingenommen und mir zwischendurch gesagt, warum ich ihr so gut zusprechen wolle. Ob sie kurz verwirrt war angesichts meiner Reaktion? Keine Ahnung. Ich hatte ihr kurz gesagt, dass ich heute die Vorstellung in der Therapieeinrichtung und einen Termin beim Anwalt hatte. Mehr erwähnte ich aber nicht. Sie sagte mir dann bloss, dass sie auch morgen Abend mit ihrem Anwalt sprechen würde. Ob das nun aus Trotz gesagt wurde oder der Wahrheit entspricht - keine Ahnung...
Das einzige, was mir gerade wieder weh tat: Sie hat augenscheinlich wieder alle Kids woanders geparkt (Nachbarn, Freundin, Großmutter) und ihre Schminktasche mitgenommen, die sie immer dann mitnimmt wenn sie woanders schläft. Zu sehen, dass die Tasche nicht im Regal stand, tat mir weh und hat meine zuvor recht gute Laune doch wieder ziemlich getrübt.
Denn ich muss zugeben, dass ich auch nach dem geführten Telefonat wieder etwas mehr Hoffnung hatte. Irgendwie komme ich davon nicht so recht weg. Ich will ihr nicht abnehmen bzw. einfach nicht hinnehmen, dass es das nun war...