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Einseitige Trennung, ohne Vorwarnung, kaum zu verstehen

blackcat-69
Hallo Zusammen
ich lese hier auch schon einige Wochen mit und wurde doch den einen oder andern Abend von euch gut abgelenkt. Nun möchte ich euch meine Geschichte erzählen. Ich bin 49 Jahre alt. Vor ca. 20 Jahren (ich war damals 28) hat mich mein Mann verlassen mit zwei Kleinkindern. Er hat mich damals betrogen und trotz den Schwierigkeiten die auf mich zukamen, als Alleinerziehende Mutter mit damals wenig Einkommen, hab ich diese Trennung ganz gut überstanden. Meine Kinder sind inzwischen Erwachsen und darauf bin ich stolz. Von 32 bis 46 war ich mit einem Mann zusammen, mit dem es häufig schwierig war, er hatte cholerische Ausprägungen, aber wir haben doch 15 Jahre zusammen verbracht, allerdings nie zusammen gewohnt. Er war meinen Kindern ein ziemlich guter Vaterersatz, aber zwischen uns wurde es immer schwieriger, und so entschieden wir uns vor 3 Jahren gemeinsam zur Trennung, sind aber nach wie vor freundschaftlich verbunden und auch meine Kinder haben Kontakt zu ihm. Danach war ich zwei Jahre Single, ohne großen Trennungsschmerz hab ich mich in ein neues Leben aufgemacht ohne Mann. Es ging mir ziemlich gut damit. Ich bin in Vereinen engagiert, habe einen guten Freundeskreis und eine große Familie und bin beruflich selbstständig. Und dann geschah es. Vor einem Jahr lernte ich einen Mann kennen, wir wurden uns durch eine gemeinsame Freundin vorgestellt. Nach ein paar Treffen war uns klar, das ist es. Wir waren unglaublich verliebt. Er war zum damaligen Zeitpunkt allerdings erst ein halbes Jahr von seiner langjährigen Ehefrau getrennt. Es war uns beiden klar, dass es etwas früh ist, aber was will man gegen die Liebe tun. Wir waren nun 10 Monate zusammen, es war eine wunderbare Zeit, wir haben unheimlich viel unternommen, sind gereist, haben viel geredet, uns einfach kennengelernt. Mit diesem Mann konnte ich mir vorstellen alt zu werden. Er hat Gefühle in mir geweckt, die ich in meinen früheren Beziehungen nicht kannte. Ihm ging es genauso, aber nicht bis zum Ende. Er merkte wohl schon vor ein paar Wochen, dass er wieder ein Beziehungsmuster rutscht, welches er von seiner Ehe her kannte und nicht mehr wollte. Er hat mir aber nie etwas gesagt. Wir waren drei Wochen vor der Trennung noch im Urlaub, welcher wunderschön war. Ich habe bis zum letzten Tag nichts geahnt wie es ihm geht. Er hat dann Schluss gemacht mit der Begründung, er merkt, dass er noch einiges aus seinem Leben aufarbeiten muss und mir nicht das geben kann, was ich mir erwarte. Er muss alleine durch seine nun anstehende Scheidung etc. Ich war fassungslos. Das war nun vor 9 Wochen. Wir hatten danach nochmal ein tolles Gespräch, er leidet auch unter der Situation, kann aber nicht anders. Ich habe das Gefühl er steht auch kurz vor einer Depression. Ich habe ihm dann noch ein paar Buchkopien gegeben, die das Problem seines Beziehungsmusters darstellen, das Gefühl seiner Partnerin alles recht machen zu müssen, kein eigenständiges Leben führe zu dürfen, was ich nie von ihm verlangt habe, bin ich doch selber ein sehr selbständiger Mensch. Mit dem Ansatz doch darüber nochmal zu reden, gemeinsam Lösungen zu finden und dem Signal, dass ich noch da bin und die Hoffnung noch nicht aufgebe. Er fand die Inhalte gut, und meinte, wir können da auch gern mal reden, aber nicht im Moment, es würde weder ihn noch mich weiter bringen. Das war jetzt vor zwei Wochen und für mich das Zeichen nun loszulassen. Ich habe alles versucht was in meiner Macht steht, nun müsste was von ihm kommen, er müsste mir signalisieren, dass er reden möchte. Seit dem geht es mir noch schlechter, weil ich abschließen muss. Das tut so weh, ich merke es körperlich, habe in den zwei Monaten ziemlich abgenommen, schlafe schlecht, merke die Stresshormone regelrecht hochkochen. Ich lenke mich schon ab, unternehme viel, rede mit Freundinnen und trotzdem, es holt mich einfach ein, sobald ich allein bin, laufen die Tränen. Meine Freundinnen möchte ich aber nun auch nicht mehr länger nur vollheulen, die hören mir schon seit zwei Monaten zu. Drum tut es gut, sich hier auszutauschen, sitzen wir doch alle in einem Boot. Und ich weiß, wir werden es schaffen und nicht untergehen! Aber es dauert und das ist so anstrengend. Liebe Grüße blackcat-69

09.11.2018 11:29 • x 1 #1


N
Liebe blackcat69, ich fühle mit Dir! Wie vermutlich jeder, der Deinen Text liest. Und auch wenn ihr nicht so lange zusammen wart, tut es weh und sind zwei Monate nicht viel Zeit, um das zu verarbeiten. - Lass mich Dir dennoch einen Gedanken von mir mitteilen: Ich kann die Gründe, die zu der Trennung geführt haben, sehr gut nachvollziehen. Du schreibst ja selbst, dass zwischen der Trennung von seiner Frau und eurer Beziehung nicht viel Zeit vergangen ist. Der Fehler, den er gemacht hat, war, nicht früher mit Dir darüber zu reden. Momentan scheint er überfordert zu sein und die anstehende Scheidung scheint ihm sehr zu schaffen zu machen. Möglich, dass er eine depressive Phase hat und momentan keinen Zugang zu seinen Gefühlen. Ich finde aber, dass zwei Wochen keine so lange Zeit sind. Hast Du die Möglichkeit, etwas über ihn zu erfahren, ohne dass er es mitbekommt? Weißt Du, wann die Scheidung ist?

09.11.2018 15:48 • #2


A


Einseitige Trennung, ohne Vorwarnung, kaum zu verstehen

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blackcat-69
@Ninka
Danke für deine Antwort. Insgesamt sind es schon neun Wochen seit der Trennung, nur seit zwei Wochen versuche ich loszulassen, da hatten wir das letzte Mal Kontakt und er meinte ein Treffen macht jetzt keinen Sinn.
Du hast bestimmt recht, es ist ihm alles zu viel, es gibt auch sonst noch einige Baustellen in seinem Leben die er aufräumen möchte und meinte eben, es sei ihm nicht möglich eine Beziehung zu führen. Er hätte schon die letzten Wochen gemerkt, dass er sich eher mit mir ablenkt von seinen Themen. Ich verstehe ihn sehr gut und bin ihm nicht böse. Ein kleines bisschen Hoffnung hab ich ja immer noch, dass er nochmal Raum für uns findet wenn er einen Schritt weiter ist. Aber ich will nicht darauf warten. Wenn es kommen soll, dann kommt es.
Ich bekomme ein bisschen etwas mit durch die gemeinsame Freundin, die uns damals zusammen gebracht hat. Die ist mit uns beiden in gutem Kontakt. Die Scheidung wird noch dauern, die Ehefrau ist wenig kooperativ, das wird eher eine Schlammschlacht.

09.11.2018 17:34 • #3


N
Eine Schlammschlacht, unter der Du dann vermutlich auch leiden würdest! Von daher handelt er da auch rücksichtsvoll! - Hoffnung, das sage ich Dir ganz ehrlich, hätte ich an Deiner Stelle auch noch! Immer vorausgesetzt, dass er die Wahrheit gesagt hat! Deshalb wollte ich wissen, ob Du noch etwas aus seinem Leben erfährst! - Diese Hoffnung darf aber nicht zum einzigen Lebensinhalt werden, denn Du musst eben auch damit rechnen, dass es nichts mehr wird. Daher denke ich, ist es sinnvoll, dass Du jetzt auch an Dich denkst, Dich ablenkst, vielleicht auch neue Interessensgebiete findest und die Nase in den Wind hältst sozusagen! Nicht stehenbleiben!

09.11.2018 17:50 • #4


blackcat-69
Lieben Dank für deinen Zuspruch. Genau so sehe ich es auch. Ehrlich ist er, das was er sagt glaub ich ihm. Er sagte zwar auch, dass die Liebe zu mir die letzten Wochen weniger geworden ist, auf der anderen Seite sagt er, er hätte mir bis zum Schluss nichts vorgemacht, alles sei echt gewesen. Wir waren kurz vorher noch im Urlaub, der sehr schön war. ich hab keinen Moment gemerkt, welche Gedanken er in sich trägt. Dass seine Liebe weniger wurde kann natürlich sein, weil ja alles andere so groß wurde. Das ist das, was ich eben nicht ganz einschätzen kann, aber ich glaube er selber auch nicht. Du hast Recht, ich darf nicht in der Hoffnung verharren, das hab ich die ersten Wochen gemacht, das musste auch sein. Aber nun schau ich nach vorn. Ich bin schon gut vernetzt mit Freunden und so und trotzdem, es macht halt nichts so richtig Spaß. Er hat etwas in mir berührt, was ich so noch nie erlebt hatte.

09.11.2018 18:07 • x 1 #5


N
Ich würde Dir gerne zwei Bücher empfehlen, die Dir in Deiner Situation vielleicht helfen, und zwar:

Meshel Laurie: Nach der Trennung kommt das Glück
Ruth Knaup: Now!

Besonders das Letztere könnte etwas für Dich sein, so wie Du Dich liest!

09.11.2018 18:14 • x 1 #6


blackcat-69
Super, vielen Dank, werde ich mir Mal anschauen. Bücher können wirklich hilfreich sein.

10.11.2018 08:54 • #7


aquarius2
Zitat von blackcat-69:
. Er hat dann Schluss gemacht mit der Begründung, er merkt, dass er noch einiges aus seinem Leben aufarbeiten muss und mir nicht das geben kann, was ich mir erwarte.


Komische Antwort, was hast du denn verlangt? Ich verstehe es ehrlich nicht, dass Leute immer Rücksicht vorschieben müssen. Verlassen werden tut viel mehr weh und schon ganz und gar, wenn man gar nichts gemerkt hat. Entweder ich bin zu diesem Zeitpunkt in meinem Leben bereit eine Beziehung einzugehen, oder ich lasse erst die Altlasten/Scheidung hinter mich und stürze mich dann ins neue Leben.

Zitat von blackcat-69:
Wir hatten danach nochmal ein tolles Gespräch, er leidet auch unter der Situation, kann aber nicht anders


Ohne Worte...

Zitat von blackcat-69:
Er sagte zwar auch, dass die Liebe zu mir die letzten Wochen weniger geworden ist, auf der anderen Seite sagt er, er hätte mir bis zum Schluss nichts vorgemacht, alles sei echt gewesen.


Ach so...

Zitat von blackcat-69:
ich hab keinen Moment gemerkt, welche Gedanken er in sich trägt. Dass seine Liebe weniger wurde kann natürlich sein, weil ja alles andere so groß wurde. Das ist das, was ich eben nicht ganz einschätzen kann, aber ich glaube er selber auch nicht.


Manchmal hilft reden.... Leider kann niemand die Gedanken des Gegenübers lesen...

Tut mir sehr leid für dich.

13.11.2018 12:23 • x 1 #8


blackcat-69
Danke Aquarius für deine Worte. ich hab eigentlich gar nichts von ihm verlangt, hab nicht geklammert oder so, ich hab ein eigenständiges Leben und bin es gewohnt allein zu leben, bin schon lange geschieden. Wir haben uns 2-3 die Woche gesehen und das war immer wunderschön. Er sagte auch, er hat die Zeit die wir zusammen war sehr genossen, aber immer wenn er dann allein daheim war, hat er gespürt, dass er in seinem Leben noch was ändern muss. Mir kommt es vor, als steckt er selber in einer Krise. Er hat immer wieder die Enge gespürt, die er in seiner Ehe jahrzehntelang ausgehalten hat. Obwohl da keine Enge von meiner Seite aus war. Er hatte bei unserm kennenlernen schon gesagt, es sei eigentlich zu früh für ihn, aber er hat sich in mich verliebt. Das konnten wir nicht steuern.
Reden wäre schön, aber ich will ihn jetzt nicht mehr bedrängen. Ich hab ihm vor drei Wochen nochmal was zum Lesen gegeben, was sein Beziehungsmuster in der Ehe reflektiert und dabei signalisiert, dass ich da bin und gesprächsbereit wäre, er antwortete mir dann auch, dass in dem Schreiben sehr viel Wahres steht, und wir wir irgendwann mal einen Wein trinken können und reden, aber was ist irgendwann? Das muss von ihm kommen, vielleicht wenn seine Scheidung durch ist? Das wird dauern. Ich hab inzwischen die Hoffnung ziemlich aufgegeben, dass er sich meldet, vielleicht zu Weihnachten dann mit netten Grüßen oder so, aber ob wir nochmal reden?

13.11.2018 12:35 • #9


aquarius2
Was würde ich tun? Nichts
Was erwarte ich noch von so einem Mann? Das gleiche...

Ich fürchte, er hat irgendwas gesucht, aber das war keine neue Partnerin. In seiner Situation hätte ich auch Bedürfnisse. Er hat eine Ehe geführt, die wenig Wärme und Nähe hatte und führt nun wider Willen einen rosenkrieg, dan wollte ich auch jemanden an meiner Seite und mich selbst spüren.
Sicher wäre ich in seiner Situation bei weitem noch nicht bereit, mich auf eine neue Beziehung einzulassen. Würde ich einen Mann treffen, mit dem ich mir eine Beziehung vorstellen kann, würde ich mich zu diesem Zeitpunkt noch zurückhalten.
Ich habe vor lurzem kurz nach einer Trennung sehr schnell einen neuen mann, aber irgendwie fühlte es sich nicht richtig an. Klar war ich froh, wenn ich mit einem Mann zusammen war, der mich mochte und sehr aufmerksam und zärtlich war.
Der Verabredungen einhält, der Rücksicht nimmt, aber es war eben nicht der, mit dem ich in der Zeit zusammen war. Bloß, weil ich zu der Zeit ein Bedürfnis hatte und er dieses Bedürfnis erfüllte, war er es eben nicht...
Zu meinem Glück beendete er die Beziehung, weil er sich eben von heute auf morgen um seine 15 Jahre alte Tochter kümmern musste, die mich vom 1. Tag an hasste. So war ich nicht die, die gegangen ist. So hält sich mein schlechtes Gewissen in Grenzen...

13.11.2018 12:50 • #10


blackcat-69
Wahrscheinlich hast du Recht. Er war einfach noch nicht soweit, es holt ihn nun alles ein und die Liebe, die er am Anfang ganz sicher für mich empfunden hat, ging dabei verloren. Es ist nur so schwierig für mich es zu glauben, weil es sich bis zum letzten Tag so gut angefühlt hat zwischen uns, ich dachte wirklich er fühlt noch genauso. Ich wusste, dass nun eine schwierige Zeit für ihn kommt mit der Scheidung, in der ich mich auch noch weiter zurücknehmen wollte. Aber dass er es beenden würde, von heute auf morgen, daran hätte ich nie gedacht. Und er hat nie etwas gesagt, hat das alles mit sich selber ausgemacht, so eine Schei....e, ich stand dann wirklich da, erstarrt und mit 1000 offenen Fragen.
Ja und dann trägt man sich mit dem Gedanken, wieder jemanden kennen lernen zu wollen. Aber da hast du Recht, das ist nicht der richtige Weg, das wäre nur ein Trösten für den Moment. So schnell kann ich mich nicht wieder verlieben und alles andere wäre unfair vielleicht jemandem gegenüber, der es ernst meint.
Bist du denn jetzt allein aquarius2? Wie lange ist deine Trennung her?

13.11.2018 13:05 • #11


aquarius2
Zitat von blackcat-69:
Bist du denn jetzt allein aquarius2? Wie lange ist deine Trennung her?


Im Moment bin ich alleine, alles ist etwas mehr als ein Jahr her...

13.11.2018 13:08 • #12


blackcat-69
Ich war vor diesem Mann auch zwei Jahre allein, war eine gute Zeit, hatte davor eine 15jährige schwierige Beziehung. Ich habe es genossen, endlich wieder ich zu sein, die Kinder waren groß und ich konnte mein Leben mal gestalten wie es mir gefiel. Und dann lernte ich eben diesen jetzigen Mann kennen vor einem Jahr und mit dem hätte ich mir alles vorstellen können. Bin sogar mit ihm nach Asien geflogen, trotz Flugangst, die war einfach wie weg. Hab mich so gut bei ihm gefühlt. Und nun ist alles aus, das macht es mir so schwer. Hatte noch nie eine Beziehung, die sich so gut angefühlt hat. Und ich habe durch ihn gemerkt, dass ich doch ganz gern wieder mal eine richtige Partnerschaft hätte, mit allem was dazu gehört. Und nun bin ich wieder allein.....und hab so gar keinen Bock mehr darauf......

13.11.2018 13:14 • #13


aquarius2
Mir geht es ähnlich. Ich hätte auch gerne wieder eine Beziehung, aber eben nicht mit irgendeinen Mann. Es ist natürlich wichtig, dass er mich liebt und respektiert und sonst noch einiges, aber ich muss auch Gefühle für ihn haben, so wie ich sie für meinen Ex empfunden habe.

15.11.2018 10:35 • #14


Wieso84
Ich habe auch meine Partnerin ohne Vorwarnung verlassen ich glaube schon das es hart ist ich leide nämlich auch sehr. Aber bei uns gab es Gründe sie hatte 2 Persönlichkeiten und ich leide sehr viel under schuld Gefühlen aber es war der beste Weg für uns beide. Wir waren 8 xgetrennt innerhalb eines Jahres on/OFF BEZIHUNG. Und wenn ein Mann ohne Vorwarnung geht, heißt es nicht das er keine Gefühle mehr hat er hat einfach für sich abgeschlossen bzw brauch Abstand

15.11.2018 10:51 • x 1 #15


A


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