Einseitige Trennung - Eltern-WG geht das?

Zitat von Birkai:

Sich einfach mal nicht mit den aktuellen Befindlichkeiten des Ex beschäftigen zu müssen, entlastet in der Trennung ungemein.

Energiefresser, den Du Dir so weit möglich vom Leib halten musst. Der ist mit sich uneins, mag sich selbst nicht, scheint enttäuscht von sich und seinem Leben zu sein und der Grund ist natürlich die Beziehung, die ja schon die letzten 2 Jahre für ihn unerträglich war.

Nichts gesagt, nichts getan, nicht gehandelt, aber alles in sich reingefressen und das Ergebnis ist dann die Trennung, die endlich die Entlastung bringen soll. Und die bequeme Lösung ist dann die WG ...
Das mit den 2 Jahren, das er da anbrachte, kann stimmen oder nur vorgeschoben sein, was aber im Ergebnis keinen Unterschied macht. Also brauchst Du die Schuld wahrlich nicht nur bei Dir zu suchen.

Wenn da keine Andere ist, kann es auch eine Lebenskrise sein. Vielleicht hatte er sich auch anderweitig verliebt und die Neue zieht nicht oder war doch nicht das Gelbe vom Ei. Da er nicht offen spricht, kann man es nicht wissen und muss es auch nicht wissen.

Aber Du bist nicht sein Blitzableiter seines persönlichen Frustes. Daher ist Abstand für Dich jetzt das Beste, denn das ganze Konfliktgejaule bringt ja nichts Konstruktives hervor.

Versuche Dich da innerlich zu lösen. Du hängst zwar mit im Boot, aber Du kannst auch aussteigen und jetzt alles auf die ach so schwere Ehe zu reduzieren, ist schon billig. Aber der Indianer kennt keinen Schmerz und macht alles heldenhaft mit sich aus. Wie gut es ihm gelingt, siehst Du jetzt.

Sag ihm doch mal, dass er bei der Bewältigung seiner inneren Konflikte nicht sehr überzeugend ist und dass er da noch großen Nachholbedarf hat. Dann geht er wahrscheinlich wieder an die Decke und wenn Du souverän wärst, würdest Du darüber zumindest lächeln können. Männchen, aber kein Mann, auch wenn er das vor sich gerne anders sehen würde.

Zitat von Margerite:

Am besten, man stellt die Interessen der Kinder in den Mittelpunkt und versucht dann ein Umgangsmodell zu finden, mit dem beide leben können.

Da sind wir derzeit dabei.

Gewählt habe ich erstmal kurzfristig das Konzept, dass der Partner woanders unterkommt. Dies ist für die Kinder eine gewohnte Situation, da meine Ex viel auf Geschäftsreise ist. Ich bin somit schon seit Beginn die Hauptansprechpartnerin meiner Kinder und auch diejenige, die die schulische Begleitung unterstützt.

Wenn meine Ex an den Wochenende für die Kinder da ist, suche ich mit eine andere Unterkunft. Diesen Abstand brauchen wir glaube ich gerade beide, um zu einem vernünftigen Miteinander zu kommen. Mir hilft es viele Dinge klarer zu sehen und auch meine Ansprüche nicht aus den Augen zu verlieren.

Auch muss ich ehrlicher Weise zugeben, lege ich gerade jedes seiner Worte auf die Goldwaage. Nicht unbedingt förderlich, aber ich kann da gerade auch nicht raus.

Auf Dauer ist das gewählte Konstrukt, aber nicht tragbar und mein Ex möchte auch die Verantwortung für die Kinder mittragen. So habe ich ihn jedenfalls verstanden.

Bin da gerade noch völlig offen in meine Gedanken, wie es weiter geht. Von die Kinder bleiben bei mir und er übernimmt Wochenenddienste bis zur Eltern-WG habe ich noch nichts ausgeschlossen.

Für mich war eine wichtiger Schritt in der Trennung zu erkennen, dass er mir keinen, für mich plausiblen Grund, benennen wird. All die zusammengesuchten Kleinigkeiten gerade sind so subjektiv, aber das ist seine derzeitige Wahrnehmung. Solange er diese aber nicht ablegt, mit alle dem Groll der dahinter steckt. ist nix mit Eltern-WG.

Zitat von Birkai:

Solange er diese aber nicht ablegt, mit alle dem Groll der dahinter steckt. ist nix mit Eltern-WG.

Es gefällt mir, dass Du eine klare Kante zeigst und auch weißt, was für Dich tragbar ist oder nicht. Du scheinst eh schon relativ abgeklärt zu sein.

Zitat von Margerite:

Du scheinst eh schon relativ abgeklärt zu sein.

In den guten Phasen ja und zum Glück werden diese jeden Tag mehr.

Du machst das sehr gut für dich und die Kinder. Ich fand es gut mir sagen zu dürfen, das seine Baustellen nun nicht mehr meine Baustellen sind. Ich durfte sie ihm einfach lassen.

Liebe Birkai. Guten Morgen!
Wünsche Dir mit Deinen Kindern einen zauberhaften 1.Advent.
Die Erinnerungen sind das, was zählt.

@Gartentante

Vielen lieben Dank. Den wünsche ich dir auch.

Bei uns sind alle erkrankt.

Ich werde meine Mama (85) besuchen und vielleicht spielen wir Halma.

@Gartentante Hoffe es geht allen wieder ein wenig besser.

Ich hatte gestern auf jeden Fall einen schönen 1. Advent mit meinen Kindern.

Leider endete der Tag damit, dass mein Ex nicht wie vereinbart, gestern schon das Weite gesucht hat sondern erst heute früh zur Dienstreise abgeholt wurde. Ich musste mir dann kurzfristig eine anderen Schlafgelegenheit suchen, da wir gerade Baustelle im Haus haben und mein Schlafzimmer nicht wirklich bewohnbar ist.

Heute früh mussten wir uns dann wegen der Kids ein wenig arrangieren. Am schwersten fällt mir, dass er sich benimmt wie immer, nur ohne jeglichen Körperkontakt. Ich könnte da jedes Mal anfangen zu schreien. Als er dann los ist, habe ich mich erst mal ein wenig in Selbstmitleid gebadet und dann den Arbeitstag begonnen. Ich habe so gut wie nicht mit ihm geredet, weil mir diese oberflächliche Gefasel gerade einfach nur auf die Nerven geht. Alles was die Kinder betrifft und kein Wort mehr. Jetzt muss ich ihn 14-Tage lang nicht sehen und das ist auch gut so.

Wenn wir uns dann wieder sehen, treffen wir uns beim Therapeuten. Da bin ich mal gespannt, ob was sinnvolles bei raus kommt oder doch nur wieder die selben Aussagen. Ich mache mir auf jeden Fall Fahrplan fertig, so wie es jetzt ist, kann es definitiv nicht bleiben.

Zitat von Birkai:

Leider endete der Tag damit, dass mein Ex nicht wie vereinbart, gestern schon das Weite gesucht hat sondern erst heute früh zur Dienstreise abgeholt wurde.

Aber wenn er nur auf Dienstreise ist, ist er doch nach wie vor nicht wirklich ausgezogen oder hat er seine Sachen gleich mitgenommen?

@aequum Ausgezogen ist er tatsächlich nicht. Er ist auf Dienstreise bzw. wenn nicht schläft er bei einem Freund.

Wenn er an den Wochenenden hier ist und für die Kinder bin ich in der Zeit weg. Es ging erstmal, um den räumlichen Abstand.

Die Perspektive besprechen wir 14 Tagen bei der Trennungsbegleitung.

Ich bin heute ein wenig neben der S

pur. Hab gestern beim Ausräumen seiner Sachen einen Brief an mich gefunden. Der ist nach der Trennung entstanden und den hat er mir nicht gegeben. Natürlich habe ich ihn gelesen, wie hätte ich auch nicht.

War echt heftig. Auf vier Seiten ich, ich und noch mehr ich. Kein wirklich liebes Wort zu mir oder den Kindern. Nur wie er sich entwickelt hat und wie er die Welt sieht. Meine Welt scheint nur aus Familie und Haushalt zu bestehen. Das passt mit seiner Welt nicht aus Job, Freunden und Hobbys nicht überein.

Beim Lesen habe ich mich immer wieder gefragt, ob der Mann mit dem ich schon seit über 10 Jahren verheiratet bin, mich überhaupt kennt. Also nichts gegen Hausfrau und Mutter, aber das war nie meine gewünschte Lebenskonzept. Die Sache mit der Teilzeittätigkeit war auch nur den äußeren Umständen geschuldet.

Bei der Einordnung von Familie in meine Welt, hat sich dann auch der Kreis zur Eltern-WG geschlossen. Alles soll so bleiben wie bisher. Ich kümmere mich um Haushalt/ Kinder und er geht arbeiten und hat seinen Spaß. Irgendwie hat er dabei nur vergessen, dass er jetzt kein Recht mehr bezüglich meines Lebens hat irgendwas zu bestimmen.

Ich bin gerade so verdammt wütend. Der nächste Weg führt dann wohl nicht nur zum Familientherapeuten sondern auch zum Anwalt.

@Caecilia für ihn wäre es der einfachste Weg. Den kennt er ja schon und ist die letzten Jahre gut damit gefahren. Ich würde mir aber in der Konstellation vorkommen wie seine Angestellte. Das was ich bisher, aus Liebe gemacht, habe, würde ich dann nur noch wegen des Geldes machen,.

So verletzend dieser Brief auch ist, für mich ist damit auch der Weg zurück endgültig vorbei. Die kleine Hoffnung im Hinterkopf ist ein für alle mal weg. Meine Zeit ist mir zu schade, um sie mit jemandem zu verbringen, dem es scheinbar nur im seine eigenen Bedürfnisse geht.