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Einseitige Trennung - Eltern-WG geht das?

Birkai
Zitat von acre:
Vielleicht fällt es dir ja nächstes Mal leichter so ein Gespräch gar nicht erst zuzulassen oder dich stärker abzugrenzen.

Gar nicht erst zulassen wird wohl der richtige Weg sein.

Ich überlege gerade, wir ich in Zukunft die Übergabegespräche gestalten. So enden wie letzte Woche sollten sie in Zukunft nicht.

Bin auch auf Elternebene ein wenig genervt. Er hat 2 Theben auf den Tisch gebracht, die auch meinen Sorgebereich betreffen. Beide Themen sind zuerst mit den Kindern besprochen wurden. Da müssen wir auch einen anderen Umgang mit finden. Wir müssen uns einig sein, wenn es beide betrifft und dann kann man damit auf die Kinder zugehen. Ich habe in dem Fall ja eigentlich keine Handlungsmöglichkeit mehr ohne ihm in den Rücken zu fallen oder ggf. die Kinder zu enttäuschen.

Oder sehe ich das falsch?

08.09.2024 13:03 • x 1 #406


T
Zitat von Birkai:
Oder sehe ich das falsch?

Ich meine, das siehst du absolut richtig.

08.09.2024 13:13 • #407


A


Einseitige Trennung - Eltern-WG geht das?

x 3


A
Ja, du siehst das falsch . Eine andere Entscheidung zu treffen, bedeutet nicht dem anderen in den Rücken zu fallen.
Lass dir deine Entscheidung nicht durch seinen Schnellschuss nehmen.

Mir hat am Anfang der Trennung mal eine Erziehungsberaterin gesagt, dass es nach einer Trennung einfach dauert neue Kommunikationsstrukturen aufzubauen. Mir hat das sehr geholfen. Ex und du brauchen Zeit herauszufinden, wie ihr jetzt als getrennt lebende Eltern zusammenarbeitet. Das kannst du auch deinen Kindern erklären. Und du kannst deinen Kindern auch erklären, dass ihr euch erst abstimmen müsst.

Sind es Themen, in denen ihr grundsätzlich konträr seid? Gibt es Kompromisse? Wie weit ist die Tragweite? Wie viel Mitspracherecht haben die Kinder?

Familie, egal in welcher Form, ist ja häufig das Ringen um Kompromisse.

Formuliere aber ganz klar an deinen Ex, dass du dir das anders wünschst. Aber vielleicht dauert es etwas bis es auch klappt.

08.09.2024 13:42 • x 2 #408


Birkai
Zitat von acre:
Sind es Themen, in denen ihr grundsätzlich konträr seid? Gibt es Kompromisse? Wie weit ist die Tragweite? Wie viel Mitspracherecht haben die Kinder?

Kompromisse gibt es immer und grundsätzlich haben wir bei einer Sache auch kein Thema. Auch wenn ich hier wieder gemerkt habe, dass wir teilweise unterschiedliche pädagogische Ansätze haben. Das ist aber auch schon vorher so gewesen und damit muss ich leben. Es betrifft mich aber direkt in meiner Zeitplanung.

Kinder mehrere Tage aus der Schule nehmen, um dem eigenen Hobby nachzugehen, sehe ich tatsächlich ein wenig kritisch. Aufgrund der Location sind die Kids aber Feuer und Flamme, so dass es jetzt die enttäuschen würde, wenn ich dagegen wäre.
Ich möchte, dass wir hier einen gemeinschaftlichen Weg einschlagen und nicht über die Kinder die eigenen Interessen durchdrücken. Das werde ich auch nochmal ansprechen, denn eigentlich hatten wir das Thema schon mal.

08.09.2024 14:29 • x 2 #409


aequum
Zitat von Birkai:
Kinder mehrere Tage aus der Schule nehmen, um dem eigenen Hobby nachzugehen, sehe ich tatsächlich ein wenig kritisch.

Sorry aber das geht garnicht.

08.09.2024 14:38 • #410


A
Zitat von Birkai:
Kinder mehrere Tage aus der Schule nehmen, um dem eigenen Hobby nachzugehen, sehe ich tatsächlich ein wenig kritisch.

Das ist ja auch schulrechtlich schwierig.
Deine Kinder sind ja auch alt genug, um zu verstehen, dass das eigentlich schwänzen ist. An der Enttäuschung bist nicht du schuld. Ex kann sich um einen Termin kümmern, der schulkonform ist.

Du kannst ja sagen, das ist das letzte Mal und auch wenn sie es nochmal so absprechen, wirst du es nicht erlauben. Du kannst auch jetzt schon verbieten oder du kannst weggucken und für dich sagen, es stärkt die Vater-Kind-Beziehung.

Du kannst auch das benutzen um irgendwas anderes mit Ex auszuhandeln, was auf deiner Wunschliste steht und wo er zurückhaltend ist.

Vielleicht, und das ist nur so ein halber Gedanke, musst du auch mit deinen Kindern darüber sprechen, dass sie die Trennung nicht ausnutzen dürfen.

Ich wollte mit dem Hinweis auf Kompromisse auch nicht sagen, dass du nachgeben sollst. Ich wollte eher dieses Gefühl von Ohnmacht in Frage stellen. Auch wenn du jetzt viel weniger Einfluss auf Ex als Vater hast, kannst du immernoch Entscheidungen, die deine Zeit und deine Bereiche betreffen, mit treffen. Du musst nur anders die Konsequenzen abwägen.

08.09.2024 15:09 • x 1 #411


Vilya
Zitat von Birkai:
Kinder mehrere Tage aus der Schule nehmen, um dem eigenen Hobby nachzugehen, sehe ich tatsächlich ein wenig kritisch. Aufgrund der Location sind die Kids aber Feuer und Flamme, so dass es jetzt die enttäuschen würde, wenn ich dagegen wäre.

Stellst du oder dein NM den Antrag bei der Schule?

08.09.2024 15:33 • #412


T
Zitat von acre:
Ja, du siehst das falsch

Dass man Dinge erst gemeinsam und dann mit den Kindern besprechen sollte, findest du falsch..?
Ich finde, das sieht @Birkai absolut richtig.
Alleingänge kann man machen - wirklich fair ist es aber nicht. Und wenn es dazu noch widerrechtlich ist zudem schwierig.
Faires Co-Parenting sieht anders aus.

08.09.2024 15:45 • #413


A
@thegirlnextdoor Hättest du meinen Beitrag richtig gelesen, hättest du verstanden, was ich für falsch halte.
Ich verteidige nicht das Verhalten von Ex. Faires co-parenting sieht anders aus, fällt aber nicht vom Himmel. Es braucht Geduld und eine gewisse Fehlergroßzügigkeit um sich einzuspielen.

Ich hab auch schon meinen Kindern zuerst Sachen erzählt, die ich eigentlich hätte absprechen müssen. Einfach, weil es mich gerade beschäftigt hat. Manchmal musste ich dann zurückrudern, manchmal gab es Verhandlung, manchmal Kompromisse und manchmal hat Ex einfach fünf gerade sein lassen.

Des Weiteren habe ich geschrieben, dass ich es für falsch halte, dass Widerspruch gleichgesetzt wird mit in den Rücken fallen. Alle Eltern machen mal Blödsinn. Der andere Elternteil muss das nicht stehen lassen. So wie ich @Birkai verstanden habe, fühlt sie sich in der Situation sehr ohnmächtig und handlungsunfähig, weil sie Angst hat, ihre Kinder zu verletzen oder nicht mehr als erzieherische Einheit mit Ex gesehen zu werden. Been there, done that.

Sie hat aber Handlungsmöglichkeiten. Der erste Schritt ist sich zu überlegen, wie wichtig ist es mir. Welche Alternativen gibt es? Dann kann sie mit ihrem Ex und auch den Kindern über ihre Bedenken sprechen. Theoretisch kann sie es erst bis zur Schule und dann zum Jugendamt hocheskalieren.

Jede Situation und jede Familie ist so individuell. Vielleicht machen die drei diesen Kurztrip inklusive Schuleschwänzen schon seit Jahren und dieses Mal fällt es auf @Birkais Betreuungszeit. Oder er macht das zum ersten Mal, weil er ein Disney-Papa ist. Das wären zwei komplett verschiedene Ausgangslagen.

@Birkai Wenn dir die Übergabegespräche gerade zu schaffen machen, such dir mal eine Trennungsberatung. Es gibt ganz verschiedene Modelle. Manche Eltern, die nicht gut miteinander reden können, führen so eine Art Tagebuch, das die Kinder hin- und hertragen. Ex und ich machen viel über SMS. Vielleicht sind aber auch klar definierte Telefonate für euch die Lösung.

08.09.2024 16:34 • x 1 #414


C
Ist vielleicht leicht OT, aber ich schreibe es jetzt trotzdem:

Dieses Thema mit dem in den Rücken fallen finde ich jetzt gar nicht so trennungsspezifisch, das war, zumindest bei uns, auch schon vor der Trennung einer der Hauptauslöser für Streit in Erziehungsfragen. Aber klar - natürlich sind nach einer Trennung die Wege weiter und es findet weniger direkte Kommunikation statt, zudem ist diese oft schlechter, das macht es nicht leichter.

Bei uns war z.B. oft ein Thema, dass der Ex irgendwelche komischen Strafen für Fehlverhalten der Kinder verhängt hat, bei denen er dann erwartet hat, dass ich das auch so durchziehe (waren oft so langfristige Sachen, wo klar war, dass das so eh nicht durchzuhalten ist, oft auch völlig idiotisches Zeugs, im Affekt ausgesprochen, ohne irgendeinen Bezug zum Fehlverhalten - ich dagegen bin eine Verfechterin der logischen Konsequenz, wo immer möglich, und halte von Strafen eh nicht viel). Ich habe das oft in ruhigen Situationen mit ihm zu besprechen versucht - wir sind da aber nie so wirklich weitergekommen, es war eher so, dass sich die Problematik mit dem Älterwerden der Kinder (und bizarrerweise jetzt auch noch mehr durch die Trennung) irgendwann erledigt hatte.

@Birkai: Irgendeine Freizeitaktivität (?), für die die Kinder aus der Schule freigefragt werden (das ginge ja vermutlich nur mit einer Lüge) würde ich nie machen bzw. da müssten die Gründe schon sehr gut sein, dass ich darüber nachdenken würde. Es ginge mir nicht um die paar Tage Schule, die wären mir egal - aber ich wollte das meinen Kindern so nicht vorleben.

08.09.2024 17:25 • x 2 #415


Birkai
Zitat von acre:
Oder er macht das zum ersten Mal, weil er ein Disney-Papa ist. Das wären zwei komplett verschiedene Ausgangslagen.

Da er die letzten Jahre als Vater nicht unbedingt engagiert war, ist es wohl eher das Zweitere. Aber so prinzipiell finde ich ja gut, dass er sich da jetzt einsetzt. Er macht sich endlich mal Gedanken zur Kindererziehung.

Zitat von acre:
So wie ich verstanden habe, fühlt sie sich in der Situation sehr ohnmächtig und handlungsunfähig, weil sie Angst hat, ihre Kinder zu verletzen oder nicht mehr als erzieherische Einheit mit Ex gesehen zu werden. Been there, done that.



Zitat von acre:
such dir mal eine Trennungsberatung. Es gibt ganz verschiedene Modelle.

Haben wir zusammen und ich auch allein gehabt. Die verschiedene Möglichkeiten kenne ich auch. Eigentlich bin ich ein Freund von persönlichen Gesprächen. Hab ja jetzt ein paar Tage, um mir Gedanken dazu zu machen, ob es mir gut tut und wie ich weiter damit umgehe.

Zitat von Caecilia:
Irgendeine Freizeitaktivität (?), für die die Kinder aus der Schule freigefragt werden (das ginge ja vermutlich nur mit einer Lüge) würde ich nie machen bzw. da müssten die Gründe schon sehr gut sein, dass ich darüber nachdenken würde.

Auf einem Antrag mit Lüge setze ich meine Unterschrift nicht. Das kann er vergessen.

08.09.2024 21:55 • x 1 #416


aequum
Zitat von Birkai:
Eigentlich bin ich ein Freund von persönlichen Gesprächen. Hab ja jetzt ein paar Tage, um mir Gedanken dazu zu machen, ob es mir gut tut und wie ich weiter damit umgehe.

Auch ich bin eher ein Freund der direkten Kommunikation. Nutze die Tage gerne, Dir darüber Gedanken zu machen aber bitte stehe zu Deiner Überzeugung und lass Dich nicht von Deinem EX verbiegen. Kompromisse kann man immer eingehen, nur sollte man zu seinen Grundprinzipien stehen.
Zitat von Birkai:
Auf einem Antrag mit Lüge setze ich meine Unterschrift nicht. Das kann er vergessen.

Absolut richtig so!

09.09.2024 06:46 • #417


Birkai
Zitat von aequum:
Nutze die Tage gerne, Dir darüber Gedanken zu machen aber bitte stehe zu Deiner Überzeugung und lass Dich nicht von Deinem EX verbiegen.

Das werde ich.

Denke wir müssen nochmal über Grundregeln sprechen. Und uns dann auch beide daran halten.

Unser Großer hat jetzt entschieden, dass er nicht mit fährt. Er will nicht so viel Schule und Training verpassen.

09.09.2024 09:33 • x 2 #418


aequum
Zitat von Birkai:
Denke wir müssen nochmal über Grundregeln sprechen. Und uns dann auch beide daran halten.

Gespräche sind gut und wichtig, nur wird es nichts bringen wenn Dein EX weder einsichtig noch kooperativ ist.

Am Ende sollten immer nur Entscheidungen zum Wohlergehen der Kinder getroffen werden aber auch erzieherische Maßnahmen sollten unbedingt von euch Beiden als Eltern im Einklang gelebt werden.
Ich vermute, das wird wohl der schwierigste Part werden...
Zitat von Birkai:
Unser Großer hat jetzt entschieden, dass er nicht mit fährt. Er will nicht so viel Schule und Training verpassen.

Ja, auch Kinder haben ihre eigene Sicht auf solche Dinge, schließlich haben sie ihren eigenen Kopf. Das sollte in keinem Fall ignoriert werden.

09.09.2024 09:41 • x 2 #419


Birkai
Zitat von aequum:
Gespräche sind gut und wichtig, nur wird es nichts bringen wenn Dein EX weder einsichtig noch kooperativ ist.

Lange überlegt. Ich werde die Gespräche beibehalten, aber sobald es in Richtung scheitern der Beziehung oder auch um vermeintliches Fehlverhalten geht, wird komplett abgeblockt.

Er hat letzte Woche viel darüber geredet, dass ich ihn nicht egal bin,. Sein Verhalten seither zeigt aber, dass er sich nicht darum sxherrt, wie ich mich dabei fühle. Taten sagen mehr als Worte.

Dann brauche ich aber mir andersrum auch nicht so viele Gedanken machen.

Der Freistellung habe ich zugestimmt sofern die Schule es auch tut. Für Nachholung des Stoffes ist er zuständig.

Bezüglich Reihenfolge der Kommunikation werde ich auch nochmal mit ihm sprechen.

11.09.2024 06:55 • x 3 #420


A


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