Hallo sabine_z,
wünsche Dir nachträglich einen schönen Urlaub!
Das, was ich hier schreibe, klingt jetzt sehr kopfmäßig und theoretisch, aber es ist eine gute Chance, Enttäuschungen zu vermeiden, und ich glaube auch daß es mit ein bißchen Erfahrung und Distanz zu sich selbst in die Realität umsetzbar ist.
wie erkenne ich denn, ob 'mann' nur hinter meinem Hintern her ist? Das merkt man doch erst später, wenn die erste Verliebtheit nachläßt.
Das ist wohl der Fall, wenn man sich blind verliebt, aber nicht, wenn man seinen Verstand bemüht. Wer etwas Menschenkenntnis und Erfahrung mit Dates hat (die man sich aneigenen kann, solange man distanziert bleiben kann), der läuft viel weniger Gefahr, auf einen Blender und Schönredner hereinzufallen, man kann einen potentiellen Partner nämlich abklopfen. Dabei ist es wichtig die Tatsache zu akzeptieren, daß die meisten Männer grundsätzlich hinter Deinem Hintern her sind und daß dies ganz natürlich ist, denn sonst wären wir schon längst ausgestorben.
Hier liegt ein Problem bei vielen Frauen: Sie werten dieses Verlangen ab, und anstatt einen Mann zu überprüfen, ob er vornehmlich das Eine will oder ob er auch andere Interessen, Bedürfnisse und Sehnsüchte hat, wird beim geringsten Verdacht sogleich aussortiert und in die Tonne geworfen. Männer dagegen, die bewußt vermeiden, ihre - natürlich nicht immer ganz bewußten - Hintergedanken zu zeigen werden dagegen als potentielle Partner in die engere Auswahl kommen. Das birgt die Gefahr, daß man die Katze im Sack kauft. Meiner Meinung nach wäre es besser, vom Schlimmsten auszugehen und dann zu schauen, ob dieser Eindruck WIRKLICH stimmt. Es liegt auch durchaus in der Hand einer Frau, das anfänglich ero. Interesse bei einem Date umzuleiten in ein eher menschliches Interesse, aber dazu ist es nötig, distanziert bleiben zu können.
Ein großer Fehler, den ich immer wieder beobachten kann, ist das Herangehen an ein Date. Viele Menschen gehen dabei zu gezielt vor, dh, man trifft sich NUR mit dem anderen Geschlecht, wenn bereits ein gewisses ero. Interesse vorliegt, oder sogar schon eine kleine Schwärmerei. Ausgelöst durch intensive Gespräche oder e-mails. Schöne Fotos tun ihr übriges dazu. Damit werden von vorne herein Menschen ausgeschlossen, die vielleicht wirklich interessant sein könnten, rein menschlich gesehen, und vor allem wird ein rein informativer, kommunikativer Austausch auf nichterotischer Ebene behindert. Wenn es dann zum Date kommt, beginnt bei Gefallen sofort ein Spiel, das ein genaueres Abklopfen des anderen nicht mehr erlaubt, das Interesse wird zum Verlangen nach mehr. Und damit wird die Gefahr der Enttäuschung sehr groß. Der Verstand setzt aus und es kommt zum Intimkontakt. Erst danach kommt der Kopf zurück und sieht ein, daß der andere nicht die Erwartungen erfüllen will oder kann, die man in ihn gesetzt hat, daß man mit diesem Menschen eigentlich kaum etwas gemein hat. Man fühlt sich mit großer Wahrscheinlichkeit benutzt und verarscht.
Diesbezüglich ist mir auch etwas aufgefallen: Eine Frau gibt offenbar S. für Liebe, nicht für S.. Das ist kein psychologisches Klischee, sondern in den Fällen der Fall, wo es nicht um reine Lust geht. Sie möchte nicht sehen, daß sie von einem Mann, mit dem sie (guten) S. hat, im gleichen Moment genauso viel zurück bekommt, und daß damit seine Schulden ausgeglichen sind. Daher kommt wohl die Vorstellung, ausgenutzt worden zu sein, wenn es mit der Liebe danach nicht so klappt wie erwartet. Wenn sie ihre Sichtweise ändern würde, bräuchte sie auch nicht so enttäuscht zu sein. Woher diese Sichtweise kommt kann ich nur vermuten, es liegt wohl an den Einflüssen der Umgebung seit der Jugend, an dem was einer Frau ständig eingeredet wird, und/oder am biologischen Unterschied. Nach der Evolutionstheorie ist dieses Verhalten villeicht damit erklärbar, daß, wie in der Tierwelt, die Frau ja auch erst nach längerem Werben bereit zum S. ist, und dann schwanger wird und Ansprüche stellt. Weibliche Lustbefriedigung alleine dürfte in der Natur nur selten vorkommen, denn sie erfordert eine kopfmässige Sichtweise, auch wenn das paradox klingt.
dann stellt sich doch die Frage reicht es für mehr oder war es nur ein Strohfeuer?
nein, ich bin der festen Meinung, daß man dieses Risiko minimieren könnte, wenn man bewußter an die Sache herangehen täte.
Ich rede hier nicht von Affäiren, die geben mir schon lange nichts mehr.
ich auch nicht. ONSs haben mir noch nie was Bleibendes gegeben, außer etwas Aufregung mit anschließendem, teils fadem, Nachgeschmack, vergleichbar mit einem Rausch.
Ich rede hier von einem Speigelbild Deiner selbst. Wenn Du soetwas gefunden hast und Du Dich ohne Worte verstehts. Die gleiche Wärme spürst, es genießt ,auch am Telefon zusammen zu schweigen. Den Anderen einfach nur zu spüren.
Ich hatte sowas auch gefunden und wieder verloren. Es blieb auch noch lange Zeit nach der Trennung erhalten. Es ist das Gefühl, angekommen zu sein, tiefe Vertrautheit. Ein Gefühl, das sich langsam ergibt, das nur einmal im Leben kommt. Scheinbar. Aber das ist nicht wahr, es kann sich wiederholen, ich weiß das weil ich es selbst gerade wieder erlebe. Noch ganz am Anfang, aber es kommt. Hab Vertrauen in die Zukunft.
cu
11.01.2003 19:13 •
#21