Hallo ihr Lieben,
ich werde mal ausholen, da es für mich gerade schwer ist die Situation realistisch einzuschätzen. Würde gerne neutrale Meinungen hören.
Ich 30, sie 24, meine erste richtige Beziehung, ihre achte. Wir waren ca. 7 Monate zusammen.
Also erst einmal hat bei mir alles etwas länger gedauert, viel rumstudiert und erst mit 27 meine Ausbildung beendet und tatächlich im Leben angekommen. Daher war ich anfangs etwas unsicher, was meine Situation angeht, da ich noch keine eigene Wohnung habe/diese erst im Aufbau ist. Abgesehen davon, dass ich etwas spät dran bin, bin ich sehr zufrieden mit meinem Leben, meiner Arbeit etc. Vor der Beziehung habe ich auch oft gesagt: Ich liebe mein Leben, weil das eben so war/ist.
Nun haben wir uns an Fasching kennengelernt, sie hatte zu dem Zeitpunkt noch einen Freund. Trotzdem hat die Chemie sehr gepasst und ich war einfach ich, was ihr wohl sehr gefallen hatte. Eine Woche darauf hatte sie dann auch mit ihrem Freund Schluss gemacht, wir hatten geschrieben und uns kennengelernt. Sie meinte, das mit ihrem Freund wäre schon vorher klar gewesen, sie hat sich nur so gut mit seinen Freunden verstanden und wollte die nicht verlieren. Das hat mir dann zu denken gegeben, aber ich habe gedacht: Ich vertraue. Naja der Anfang war sehr schön und intensiv, sie hat erst ein paar Treffen gebraucht, um sich zu öffnen, da das mit ihrem Ex ja erst so kurz her war.
Sie hat mich sehr vergöttert, hat gemeint, ich sei perfekt etc., ich habe das zurückgewiesen und habe gesagt ich habe auch meine Fehler. z.B. meine Unpünktlichkeit, ein Punkt den sie angesprochen hatte, der ihr bei ihrem Ex sehr missfallen hatte. Trotzdem hat sie darauf bestanden ich sei perfekt für sie.
Nach ca. 2 Monaten fing sie an, mir Bilder von Häusern zu schicken und ich bin ihr entgegengekommen, auch wenn ich davon nicht überzeugt war, sich so früh ein Haus kaufen zu wollen. Wir haben uns dann also Häuser angeschaut, habe einen Termin bei der Bank gemacht, um das finanzielle zu regeln. Das hat mich trotzdem sehr belastet, weil es alles sehr schnell ging und nicht rational war. Ich musste mich auch einmal zurückziehen in ihr Bad und hab geweint, weil es mich so sehr belastet hat. Sie wollte direkt mit mir sprechen und das direkt klären. Ich sagte ihr, ich brauch erst kurz Zeit für mich, dann können wir das machen. Sie war von der Aktion ziemlich angepisst, meinte das triggert sie und erinnert sie an ihren zweiten Ex (der war manisch-depressiv). Jedenfalls haben wir danach gesprochen: Ich habe gesagt, ich würde lieber mal ein halbes Jahr warten, bevor man sich ne Wohnung oder gar ein Haus anschaut(was mMn. immer noch sehr früh ist). Ich glaube zwar auch, dass es mit uns passt, aber es ist eben eine Lebensentscheidung. Ich war eher rational verliebt, habe von Anfang an ihre Macken gesehen, aber akzeptiert. Habe gesagt und gedacht, damit kann ich mich abfinden, auch wenn es manchmal nervt. Jedenfalls war unsere Kommunikation sehr gut und auch das Thema mit dem Haus konnten wir so besprechen, wofür ich aber meine Pläne zur Herrichtung meiner Wohnung aufgeben musste (ist in meinem Elternhaus, sie wollte nicht dort einziehen, weil mein Vater teilweise anstrengend und sehr unsensibel ist). Verständlich. Trotzdem bin ich gern in meinem Elternhaus, um eben meinen Eltern unterstützung anzubieten, wenn sie sie benötigen.
Zur gleichen Zeit hat sie über Heirat gesprochen und auch das Thema Kinder kam auf. Da wir beide eine langfristige Beziehung im konservativen Stil wünschen, war das auch okay.
Sie kam immer wieder auf das Thema Ring zu sprechen, auch ich, aber ich wollte mal mindestens 1-1,5 Jahre warten, bis zur Verlobung. Einfach, dass man sich mal richtig kennt.
Nunja, durch diesen ganzen Druck habe ich mich auch nicht mehr so 100% wohl gefühlt, wie als ich Single war und etwas distanziert. Habe aber gedacht, Beziehung ist immer auch Arbeit und daher muss das so sein. Zu dieser Zeit kamen auch die ersten kleinen Kritiken von ihr an mir, bezüglich Unpünktlichkeit, es sei für sie ein sehr wichtiger Wert.
Weiter geht es im Sommer, ihrem Opa ging es schlecht, es sah so aus, als würde er es nicht schaffen. Ich war zwar nicht jeden Tag bei ihr, bin aber teilweise extra noch abends um 8 zu ihr, hab ein Treffen mit meinem besten Kumpel abgesagt, da es ihr ja schlecht ging. Fand ich dann schade, da ich mich auf meinen Kumpel gefreut hatte, aber es ist ja klar, dass man da seiner Freundin beisteht. Habe auch jeden Tag gefragt, wie es ihr/ihrem Opa geht und in unserem gemeinsamen Urlaub bei meinem Bruder in Berlin habe ich die Tage nach ihren Wünschen geplant und ihr die Stadt gezeigt, sodass sie sich wohl fühlen konnte. Das hat sie dann auch gelobt, hat trotzdem kritisiert, dass ich in der Zeit, als es ihrem Opa schlecht ging, nicht für sie da war.
Sie wollte auch immer etwas unternehmen, viel Paarzeit haben etc. was ich auch sehr gut finde und mag, aber ich brauche auch Zeit für mich, was sie nicht so toll fand.
Dann kam eine einschneidende Situation, ich hatte sie bei der Begrüßung nicht geküsst, was sie nicht gut fand. Es kam danach leider noch häufiger von mir vor, dass ich sie nur umarmt hab, oder zu ihr bin und Sachen abgestellt hab. Etwas später kam dann die Aussage, sie will Priorität Nummer eins sein, die Beziehung funktioniere so nicht, sie habe mit ihren Freundinnen darüber gesprochen und die stimmen ihr zu und sie möchte mehr Aufmerksamkeit(en). Da habe ich gesagt, vllt. bin ich ja beziehungsunfähig, und bin nicht richtig darauf eingegangen. Trotzdem habe ich ihr etwas häufiger Blumen mitgebracht etc. Ich war dann 2 Monate nicht zum Sport, daher etwas unausgeglichener (wurde auch einmal laut, als ich unpünktlich war, habe noch was für meine Mutter erledigt und mir den ganzen Tag Stress gemacht, da ich ihr ja entgegenkommen wollte), hatte erst meinen Fuß kaputt und dann den Ar. nicht hochgekriegt, und 5 Wochen waren auf der Arbeit stressig. Daher wollte ich mehr Zeit allein (wir haben uns davor eigentlich 3(4) Mal die Woche gesehen und in der Zeit nur noch 2 Mal am Wochenende (Samstag,Sonntag). Sie sagte auch, ich könne ja mit meiner Chefin reden, den Dienstplan anpassen, da ich meistens länger arbeite und dann eben weniger vom Tag habe. Sie hat eine andere Schicht und ich habe dann teilweise lieber bei mir geschlafen, weil es weniger Weg war und ich durchschlafen konnte. Als ich dann mal bei ihr war, bin ich auf der Couch eingeschlafen, als ich vor ihr da war, dazu gleich die Auflösung. Sie meinte, sie schläft besser zusammen ein. Naja ich habe in der stressigen Zeit jedenfalls dann auch schlechter mit ihr kommuniziert und weniger Interesse gezeigt, unsere Intimität ließ auch stark nach, nur einmal in drei Wochen wurden wir intim. Habe mir in der Zeit auch Gedanken gemacht, ob das so funktionieren kann. Trotzdem habe ich sie massiert, habe ihr zugehört und gemeinsame Aktivitäten geplant etc. Es war aber definitiv bedeutend weniger Passion von mir da und ich hab auch nurnoch 3 oder 4 Nachrichten am Tag geschickt.
Naja, wir waren dann mit ihrer Familie in den Urlaub zu ihrer Tante, während dem Urlaub war sie schon merkwürdig, ich merkte irgendwie stimmt da was nicht. Sie meinte ihr ist schlecht, ich habe sie dann massiert und kurz mit ihr drüber gesprochen, bin aber nicht weiter darauf eingegangen.
Naja nach dem Urlaub hat sie dann jedenfalls Schluss gemacht. Sie meinte: Ich hätte ihre Eltern als Diebe bezeichnet auf der Heimfahrt (hatte gesagt in Ironie, dass ihre Eltern die Gummibärchen geklaut hatten), hätte ihren Freund beleidigt (linke Sau, auch ironisch, weil er Linksradikal ist und ich radikal sch. find). Hab mich dann dafür entschuldigt, meine ja nicht den Menschen, aber die Einstellung, bei Max Giermanns Kinski lacht sie auch über Du dumme Sau, bei ihrem Freund meinte sie aber es ist eine Beleidigung und das geht gar nicht. Dass ich zwischen meiner Mutter stehe und ihr (hatte das mit meiner Mutter und ihr besprochen, meine Mutter wäre zwar traurig, wenn ich ausziehe und ich würde gern ortsnah wohnen, um zu Hilfe zu eilen, wenn etwas wäre, habe ihr ja auch so ab und zu im/um das Haus geholfen) und dass das nicht klappen würde und ich habe mich verändert. Sie sehe mich nur noch als Freund, nicht als Partner. Sie kann mich nicht verändern und sie will das auch nicht. (wegen der unpünktlichkeit). Auch, dass ich bei ihr auf der Couch eingeschalfen wäre, hat sie sehr geärgert, da ihr 2. Ex das Verhalten auch gezeigt hatte und sie das getriggert hat. Sie sei zwar über den weg meinte sie, aber es kommt halt manchmal noch hoch. (Auch, als ich mit einem Handy auf ihrem Bett gelegen hab mittags)
Ich habe ihr dann angeboten wir könnten ja zu dir ziehen, dann hätte ich Struktur und wir würden uns täglich sehen, aber auf Kompromissvorschläge ging sie dann gar nicht mehr ein. Sie meinte die Trennung ist endgültig. Ich soll eine andere finden und mit ihr glücklich werden. Sie überlegt seit zwei Wochen und es geht ihr ohne mich besser.
Das hat mich dann sehr verletzt und jetzt nach fast 4 Wochen Kontaktabbruch hat es mich heute aus den Socken gehauen. Bin leider am Wochenende ausversehen auf ein Bild von ihr per Whatsapp gestoßen, wo sie mit ihren Freundinnen aus war und sehr glücklich in die Kamera gelächelt hat.
Also, dass ich teilweise unsicher war (mich weinend zurückgezogen habe), auch bei ihrem Opa gab es einmal die Situation, dass ich sehr belastet war, da ich viel für sie da war und alles nur vom Hörensagen mitbekam, wo ich mich dann von ihr weggedreht hab und innerlich Stress hatte, dass das nicht gut war weiß ich. Auch dass meine Kommunikation und meine Intimität und Gesten der Liebe in der stressigen Zeit vor der Trennung abnahmen war nicht so gut von mir und da kann ich an mir arbeiten.
Aber sind das Gründe, warum man die Beziehung fallen lässt, wenn man erst so extrem verliebt ist?
Also von meiner Seite war es Liebe, von ihrer Seite glaube ich eher es war nur verliebtheit.
Denkt ihr die Beziehung war toxisch? Waren meine Fehler unverzeihlich/unverbesserlich?
Wenn man eine langfristige, tiefgehende Bezeihung möchte, macht man dann nach wenigen Wochen Schluss, in denen man sich nicht geliebt fühlt?
04.12.2023 20:45 •
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