Hallo Leute
Kurz zu mir: bin 27 Jahre alt und bin jetzt seit ca. 2 Monaten von meiner Ex-Freundin getrennt, mit der ich 9 Jahre zusammen war. Seit dem letzen Wochenende stecke ich in einem richtig tiefen Loch. Leider sind zudem noch die wenigen engen Freunde, die ich habe, momentan alle auf Urlaub, wodurch das „Einsamkeitsgefühl“ natürlich nicht viel besser wird. Ich werde euch jetzt hier meine Geschichte erzählen und hoffe, dass es mit was bringt.
Also zu meiner Geschichte: Wie gesagt, ich war mit meiner Freundin ca. 9 Jahre zusammen und lebten auch seit 5 Jahren in einer gemeinsamen Wohnung. Vor ca. 6 Jahren hatten wir mal eine kurze Krisenzeit. Ich war vorher für 6 Monate in Ausland, kam zurück und irgendwie gingen die 6 Monate Fernbeziehung nicht spurlos an uns vorbei. Ich stürzte mich in eine kurze Affäre, nach ca. einem Monat kamen wir aber wieder zusammen (vor allem weil sie hart dafür gekämpft hat!) und die Beziehung war danach eigentlich besser als je zuvor!
Rund 3 Jahre lief es richtig toll. Wir hatten viel Spaß zusammen, unternahmen viel, ließen uns aber auch immer gegenseitig Freiraum, sprich jeder hat auch mal was für sich alleine gemacht. Dann vor 5 Jahren der Zusammenzug in eine gemeinsame Wohnung. Auch das ging Reibungslos. Irgendwann in dieser Zeit kam auch zum ersten mal von ihr der Wunsch, Kinder zu bekommen. Ich fühlte mich damals aber nicht reif dafür und wir haben uns gemeinsam dafür entschieden, noch etwas abzuwarten. Ach in den folgenden Jahren, kam von ihr ab und zu mal das Thema zur Sprache, jedoch nie sonderlich ernsthaft.
Vor nun etwa 3 Jahren begannen die ersten Anzeichen einer Krise. Wir hatten öfter Meinungsverschiedenheiten, die oft in Streit ausarteten. Sie hat begonnen, mich wegen jeder Kleinigkeit zu kritisieren (ich durfte z.B. beim Fernsehen neben ihr keine Chips mehr essen, weil zu laut, sie aber schon). Ich habe dann meistens zurückgesteckt, um nicht wegen solcher Kleinigkeiten wieder zu streiten. Und das wohl deutlichste Zeichen, wir hatten keinen S. mehr.
Ich habe sehr lange meine Augen vor diesen Problemen verschlossen und wollte sie vermutlich nicht sehen. Wirklich registriert habe ich es erst vor ca. 1,5 Jahren. Damals kam die Tochter ihrer besten Freundin zur Welt und sie wurde Patin. Sie war an den Wochenenden immer selten zu Hause, zum Schluss oft das ganze Wochenende bei ihrer Freundin. Mal um auf die Kleine aufzupassen, mal um auszugehen. Dies wurde schleichend immer mehr und die letzten Monate waren richtig schlimm. Wir haben entweder gestritten, oder uns angeschwiegen. Ich habe sehr darunter gelitten und manchmal auch daran gedacht, ihr ein Ultimatum zu stellen. Habe dann aber immer aus Angst, sie könnte mich verlassen, davon abgesehen.
Ende Mai waren wir dann für 2 Wochen auf Urlaub, was wieder relativ gut verlief und mich etwas beruhigte. Doch danach kam das dicke Ende. Am Wochenende nach dem Urlaub waren wir für Sonntag bei meiner Mutter zum Essen verabredet. Sie ging Freitag Abend zu ihrer Freundin und wir vereinbarten, uns bei meiner Mutter am Sonntag zu treffen. Sonntag Mittag bekam ich von ihr ein sms, sie kommt nicht, weil sie am Samstag zu viel getrunken und jetzt Kopfschmerzen hat. Ich war stink sauer und es folgte ein Woche, in der wir kein einziges Wort wechselten. Folgenden Freitag fuhr sie wieder zu ihrer Freundin und kam erst Sonntag Abend, mit den Worten “ich muss mit dir reden“ nach Hause. Kurz gesagt, sie machte Schluss. Das Gespräch war leider ziemlich kurz. Ich bettelte und flehte, sie meinte aber es hätte keinen Sinn mehr, weil sie „einfach alles an unserer Beziehung so angeht“.
Die folgenden zwei Wochen waren sehr „komisch“. Sie konnte nicht sofort ausziehen und somit wohnte sie noch weiter bei mir. Wir versuchten, uns aus dem Weg zu gehen, was aber nicht all zu leicht war. Aufgrund von Platzmangel mussten wir noch im gemeinsamen Bett schlafen. Ich versuchte immer wieder mit ihr zu reden, leider ohne Erfolg. Irgendwie kam in mir auch nie Trennungsschmerz auf, die Situation war einfach zu unwirklich.
Es kam also das Wochenende, an dem sie auszog. Ich ging bewusst am Freitag Abend auf eine Berghütte, und wollte erst am Sonntag zurückkommen, wenn sie fort ist, um es uns beiden leichter zu machen. Ich komme also nach Hause, sie ist nicht da. All zu viele Sachen hat sie nicht mitgenommen, nur ist komischerweise Essen im Kühlschrank, das vorher nicht da war. Denk mir aber noch nicht wirklich was dabei. Später dann will ich ins Bett gehen, schlag die Bettdecke zurück und was liegt da?! Die Hülle eines Kond.. Jetzt endlich hatte mich die Realität mit all seiner Härte eingeholt. Ich war am Boden zerstört.
In meiner Verzweiflung schrieb ich ihr eine sms mit den Worten „warum tust du mir das an?“. Ihre Reaktion darauf überraschte mich etwas. Sie entschuldigte sich tausend mal, es tue ihr leid, sie weiß es war ein Fehler, ist halt passiert, wenn ich was brache, könnte ich mich bei ihr melden. (dieses Versprechen hat sie bis heute nicht eingehalten). Ich war und bin ihr wegen dieses etwas unguten Abschlusses nie böse gewesen, aber sehr enttäuscht. Ich habe immer versucht, ihr die Trennung so leicht wie möglich zu machen (fragt mich nicht warum, sie hat ja Schluss gemacht?!?) und sie hat dafür meine Gefühle mit Füßen getreten.
Mittlerweile sind 2 Monate vergangen. Wir haben mit Ausnahme von ein paar sms zu Organisatorischen Dingen (sie hat noch recht viele ihrer Sachen bei mir und noch einen Schlüssel zur Wohnung) keinen Kontakt. Wenn ich versuche, einen „Termin“ zum Kaffeetrinken auszumachen, ist sie immer im Stress und hat was vor. Ich habe immer wieder massive Tiefs, vor allem an Wochenenden wie dem letzen, wo ich alleine zuhause gesessen bin. „dank“ facebook weiß ich auch, dass sie in der Zwischenzeit so einigen Spaß hat. Diese Tatsache, dass sie die Trennung nach so langer gemeinsamer Zeit offenbar so leicht wecksteckt, tut mir fast am meisten weh.
Ach noch wichtig, im nachhinein betrachtet ist mir einiges wie Schuppen von den Augen gefallen. Die Gründe für das Auseinanderleben und so meine ich. Wir haben beide viele kleine Fehler gemacht, die sich zu großen summierten. Ich hätte viel früher reagieren müssen. Z.B. die ganzen Wochenenden die sie nicht zu Hause war. Ich habe nie was gesagt, um ihr nicht ihre „Freiheit“ zu nehmen. Sie hatte scheinbar immer den Eindruck mir sei es Egal, was mit der Zeit zum Eindruck führt, nicht geliebt zu werden. In den 3 Jahren ohne S. habe ich außer immer wieder ein paar Bemerkungen auch nicht wirklich was unternommen, obwohl ich sehr darunter gelitten habe. Ich hätte ihr viel deutlicher zeigen und sagen müssen, dass ich sie begehre. Von ihrer Seite war es nicht viel besser. Ich habe mich vor 2 Jahren an der Firma, bei der ich arbeite beteiligt. Ich habe viel Herzblut reingesteckt, aber sie hat mich nicht ein einziges mal gefragt, wies läuft. Ging sogar soweit, dass ihre Mutter sie Fragte, wie es mir mit der Firma geht. Ihre Antwort Wort wörtlich:“ Das interessiert doch mich nicht!“.
Auch der Nicht erfüllte Babywunsch dürfte eine Rolle gespielt haben.
Lange Rede Kurzer Sinn: Wir haben uns auseinandergelebt und es versäumt, etwas dagegen zu tun. Hauptproblem, wie bei so vielen gescheiterten Beziehungen war mangelnde Komunikation.
Sorry, ist wohl sehr lange geworden, aber das hat gutgetan. Danke fürs zuhören.
18.08.2010 13:52 •
#1