Hallo Rock78,
Hallo Ikarus, alter Leidensgenosse!
Ich glaube, Ikarus, dass du das alles schon weißt, aber manchmal muss man es vielleicht von anderen hören, damit man die Puzzleteile zusammen setzen kann:
Du hast geschrieben, dass du mit dir alleine nicht klarkommst. Genau!
Deine Ex ist nicht das Problem, sondern du.
Das ist dir auch (unter)bewusst, und das macht ANGST.
Diese Angst tut so weh, deshalb versucht dein Geist alles, um eine Lösung zu finden, wo die Angst weg ist.
Dein Geist sagt: Wenn ich mit meiner Ex wieder zusammen bin, eine Weltreise mache, ist alles gut, dann ist die Angst weg.
Und dein Geist ist stark, er wiederholt sich da immer wieder.
Aber der Geist ist nicht alles, nicht mal annähernd.
In deinem Inneren weißt du, dass er unrecht hat:
denn das Problem bist du und deine ANGST.
Sicherlich hast du bemerkt, wie wenig du an deine Ex denkst, wenn es dir gut ging in den letzten Wochen.
Wenn du jetzt eine Frau kennen lernen würdest, wo du Hoffnung hättest, dass ihr euch verliebt, würdest du nur noch wenige Gedanken an die ach so geliebte Ex verschwenden.
Aber diese Neue ist nicht da.
Und das ist gut so!
Denn sonst würdest du die Chance verpassen, DEIN Problem zu lösen. Das Problem wäre verdrängt und würde in 3 oder 5 oder 10 Jahren wieder auftauchen, aber stärker!
Also lebe ne Weile mit deiner ANGST und auch deiner UNZUFRIEDENHEIT mit dir selbst. Finde heraus, wo sie herkommt, was sie auslöst, wie stark sie ist, wenn du sie nicht verdammst.
Vor allem, gestatte dir, unzufrieden zu sein.
Die Unzufriedenheit ist dein Freund.
Sie ist das Zeichen, dass es noch mehr im Leben gibt, als du bisher erlebtest, erlebst.
Beobachte mal zufriedene Leute. Meist sind das sehr kleingeistige, langweilige, stagnierende Menschen, die eigentlich schon geistig tot sind.
Deine Unzufriedenheit bewahrt dich davor, die nächsten 20 Jahre in betäubter Langeweile zu verschwenden.
Du erlebst starke Gefühle, ja im Moment oft sehr negative, aber das heißt, du wirst auch andere erleben.
Nur kannst du das nicht erzwingen.
Ich bin auch gerade dabei, meine Unzufriedenheit und alles was damit zusammenhängt kennen zu lernen. Schau dich mal um, das macht sonst keiner, jedenfalls kenne ich keinen.
Überall wo man hinschaut, machen sich die Leute was vor, pendeln zwischen Hoffnung und Verzweiflung, diese Leute sind nicht unabhängig frei, sie sind abhängig.
Ich auch, aber ich war es vor 2 Monaten noch viel mehr.
Mal sehen, ob wir innerlich frei sein könnnen.
In diesem Sinne,
ein spannendes, unzufriedenes Wochenende.
tom