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Einsamkeit: Wie lernt man alleine zu sein?

R
Hatte alles für sie vernachlässigt, Freunde etc, und nun ist man einsam, von 100 auf 0!

21.06.2012 14:05 • #526


I
Ich eigentlich nicht. War und ist alles da. Freunde, Familie und Wohnung. Nur ich empfinde keine Freude mehr und habe jeden Tag Angst vor dem nächsten. Ich hab mit ihr ALLE meine Lieben und Leidenschaften geteilt. Es ist als ob sie alles mitgenommen hat. Ich bin leer und hilflos.

21.06.2012 14:29 • #527


A


Einsamkeit: Wie lernt man alleine zu sein?

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C
Bei mir ist es zwar erst 14 Tage her, aber es geht deutlich besser. Mit jedem Tag. Natürlich sind diese Gedanken immer noch präsent, tuen immer noch weh. Aber wir müssen den Kopf frei machen für anderes. Beim Radfahren kann ich entspannen, meine Fragen loswerden, mir selbst Antwrten formulieren, mich abreagieren, den Schmerz verdrängen. Es wird dumpf und depressiv... aber es wird besser. Ich kann Spaß empfinden, das könnt ihr auch... und ja, ich würde sie immer noch zurück nehmen... Ich bin halt ein romantischer Idiot...

21.06.2012 15:00 • #528


R
Ich auch, würde sie vor mir stehen und um verzeihung bitten, bei Gott ich müsste nicht lang überlegen, auch wenn es falsch wäre!

21.06.2012 15:41 • #529


I
Ich doch auch. Nur wie willst diesen tiefen Graben ungeschehen machen. Keiner würde sich unbefangen verhalten können.

Ich bin abhängig von ihr und würde immerwieder Angst haben das sie es sich wieder anders überlegt. Dann fängt das ganze von vorne an.

Nur ist ja auch jetzt kein Ende in Sicht.
Ich hab Schiss das ich irgendwann aufgebe und nicht mehr kann.

21.06.2012 16:22 • #530


R
Es ist ja nur ein Traum, du hast recht, es wäre nie wieder wie vorher!

21.06.2012 16:34 • #531


I
aber dieser schei. Traum, so perv. er ist hält mich am leben. das ist doch nicht gesund.

21.06.2012 16:41 • #532


R
Es ist die Hölle, ich weis, aber wir müssen da durch, egal wie! Mir wäre es auch lieber das alles wäre nicht passiert!

21.06.2012 17:07 • #533


I
hast dus schonmal geschafft?

21.06.2012 17:15 • #534


R
Nein, so wie jetzt , so brutal, so unerwartet, so kalt ihrerseits, nein so ist das auch das erste mal, leider!

21.06.2012 17:34 • #535


P
Hallo Rocky und Ikarus,
ich habe jetzt seit 9 Monate keinen Kontakt mehr zu dem Mann, der mich heiraten wollte und ich ihn natürlich und es war die reinste Hölle.
Ab und zu habe ich noch schlechte Tage, manchmal auch ganz schlechte, mit allen negativen Gefühlen, die es gibt, aber...
ich habe heute festgestellt, als ich eure Zeilen las, wieviel weiter ich doch in den letzten Monaten gekommen bin, was für eine Stärke und Kraft ich habe, diese schwierigen Zeiten zu überwinden, mir wieder selbst zu vertrauen.
Ich war am Boden zerstört und konnte es einfach nicht glauben, habe viele, viele Gespräche gebraucht, bei denen ich mich sicher ständig wiederholte, hab mir gewünscht nicht mehr da zu sein, hab mir gewünscht ihn zurück zu bekommen, habe gekämpft, bin immer wieder verletzt worden, bis ich mich auf mich selbst besonnen habe. Das klingt einfach, war es aber nicht und ging mit Sicherheit nicht von heut auf morgen, aber man kann es schaffen! Und Ihr schafft es auch, teilt euren Kummer mit allen, die euch wohlgesonnen sind, weint, schreit, lasst all die Schmerzen zu und hört hin, hört auf euch, dann schafft ihr das!
Ich wünsche euch viel, viel Kraft.

21.06.2012 18:00 • #536


I
mensch pegasus, wie hast du das nur geschafft?

21.06.2012 18:33 • #537


P
Lieber Ikarus,
am Anfang habe ich mir ständig einen Zauberstab gewünscht, mit dem ich all den Schmerz, all die schlimmen Momente wegzaubern hätte können und so ein wenig Demenz wäre schön gewesen. Du kannst mir gleuben, ich habe gelitten wie ein Tier und bevor ich ihn gar nicht mehr gesprochen, gesehen und gehört habe hat es fast genauso lange gedauert, eh ich begriffen habe, das jeder Kontakt all die Schmerzen, die Wünsche, die Träume neu aktiviert und das mich selbst so nach unten gezogen hat, dass ich, um die Selbstachtung nicht zu verlieren, den Schlussstrich ziehen musste... Ich hatte (habe) gute Freunde und Familie, mit denen ich ständig reden konnte, die mit mir unterwegs waren, die aufgepasst haben, dass ich esse (habe bei 55 Kilo 6Kilo abgenommen innerhalb weniger Wochen). Habe mir nen Zettel geschrieben, was ich noch machen möchte, hab ne Singlereise gebucht (ich war auf keinen Fall auf eine neue Beziehung aus!), hab dort ne Super-Freundin kennengelernt, hab meine Wut in nem Seminar bearbeitet (das war unglaublich heilsam), hab irgendwann, nachdem ich ständig unterwegs war und damit körperlich ziemlich am Ende, mich wieder zu Hause eingerichtet, hab alles von ihm in den Keller gesperrt, hab meine Wohnung ausgemistet (wie befreiend!) und es mir wieder gemütlich gemacht. Mich aufzuraffen war schwer, glaub mir und auch jetzt denke ich noch immer an ihn, aber ich sage mir, M. verschwinde aus meinen Gedanken und das gelingt mir mittlerweile ganz gut. Manchmal fühle ich mich sehr einsam und verlassen, aber das hatte ich auch ab und zu, bevor ich mit ihm zusammen war. Ich habe mich für eine Yogakurs eingetragen (mir hilft das ganz gut, aber es gibt auch andere Dinge, die man tun kann), der sowohl mein Sportbedürfnis, als auch mein Entspannungs- und an nichts denken-bedürfnis gut befriedigt.
Glaub mir ich hab auch immer alle im Forum bewundert, die das hinter sich gebracht haben und gedacht, das schaffe ich nie, ich will auch nicht, ich will ihn zurück. Aber ich habe mal einen schönen Satz gelesen, Man kann die Gefühle eines Anderen nicht beeinflussen, nur seine Eigenen. da ist soviel Wahres dran. Versuche nicht deine Gefühle, Wut, Hass, Schmerz..., wegzudrücken, sondern lebe sie aus, nur so kannst du das verarbeiten. Aber lebe sie aus, OHNE Kontakt zu IHR!
Ich drück dich ganz fest und würde dir gern zur Seite stehen, wenn ich dir irgendwie helfen kann...

22.06.2012 09:53 • #538


T
Hallo Rock78,
Hallo Ikarus, alter Leidensgenosse!

Ich glaube, Ikarus, dass du das alles schon weißt, aber manchmal muss man es vielleicht von anderen hören, damit man die Puzzleteile zusammen setzen kann:

Du hast geschrieben, dass du mit dir alleine nicht klarkommst. Genau!
Deine Ex ist nicht das Problem, sondern du.
Das ist dir auch (unter)bewusst, und das macht ANGST.
Diese Angst tut so weh, deshalb versucht dein Geist alles, um eine Lösung zu finden, wo die Angst weg ist.
Dein Geist sagt: Wenn ich mit meiner Ex wieder zusammen bin, eine Weltreise mache, ist alles gut, dann ist die Angst weg.
Und dein Geist ist stark, er wiederholt sich da immer wieder.
Aber der Geist ist nicht alles, nicht mal annähernd.
In deinem Inneren weißt du, dass er unrecht hat:
denn das Problem bist du und deine ANGST.

Sicherlich hast du bemerkt, wie wenig du an deine Ex denkst, wenn es dir gut ging in den letzten Wochen.
Wenn du jetzt eine Frau kennen lernen würdest, wo du Hoffnung hättest, dass ihr euch verliebt, würdest du nur noch wenige Gedanken an die ach so geliebte Ex verschwenden.
Aber diese Neue ist nicht da.

Und das ist gut so!

Denn sonst würdest du die Chance verpassen, DEIN Problem zu lösen. Das Problem wäre verdrängt und würde in 3 oder 5 oder 10 Jahren wieder auftauchen, aber stärker!

Also lebe ne Weile mit deiner ANGST und auch deiner UNZUFRIEDENHEIT mit dir selbst. Finde heraus, wo sie herkommt, was sie auslöst, wie stark sie ist, wenn du sie nicht verdammst.

Vor allem, gestatte dir, unzufrieden zu sein.
Die Unzufriedenheit ist dein Freund.
Sie ist das Zeichen, dass es noch mehr im Leben gibt, als du bisher erlebtest, erlebst.

Beobachte mal zufriedene Leute. Meist sind das sehr kleingeistige, langweilige, stagnierende Menschen, die eigentlich schon geistig tot sind.

Deine Unzufriedenheit bewahrt dich davor, die nächsten 20 Jahre in betäubter Langeweile zu verschwenden.
Du erlebst starke Gefühle, ja im Moment oft sehr negative, aber das heißt, du wirst auch andere erleben.
Nur kannst du das nicht erzwingen.

Ich bin auch gerade dabei, meine Unzufriedenheit und alles was damit zusammenhängt kennen zu lernen. Schau dich mal um, das macht sonst keiner, jedenfalls kenne ich keinen.
Überall wo man hinschaut, machen sich die Leute was vor, pendeln zwischen Hoffnung und Verzweiflung, diese Leute sind nicht unabhängig frei, sie sind abhängig.
Ich auch, aber ich war es vor 2 Monaten noch viel mehr.

Mal sehen, ob wir innerlich frei sein könnnen.

In diesem Sinne,
ein spannendes, unzufriedenes Wochenende.
tom

22.06.2012 10:59 • #539


I
Danke Tom, wie immer wirklich weise Worte. Schmerzhafte aber auch richtige:
Nur eine Frage stelle ich mir immer wieder:

Sind nicht alle Menschen, durch den Betrug gedemütigt und zurückgelassen werden verängstigt?

Warum will man den nicht allein sein? Weil es einen ohne Ablenkung zermartert. Weil man die Abhängigkeit, die man in fast jeder tiefen Beziehung besitzt nicht wieder findet. Die Geborgenheit hatten wir als Kind auch wenn Mama nicht da war. Wir wussten wir können jederzeit vom Spielplatz zurück zu ihr. Und auch in der Beziehung ist es so. Der Halt ist da, ob der Partner anwesend ist oder nicht.
Ich war gerne in solch Zeiten alleine und konnte mich gut unterhalten, erleben oder ruhen. Aber jetzt, seitdem dieser Halt nicht mehr existiert man ihn aber lieben und leben gelernt hat verfällt man in Panik, Angst und Hoffnungslosigkeit.

Ist das wirklich so unnormal?

Bitte Handhoch wen es nicht so geht.
Danke

22.06.2012 15:15 • #540


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