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Einsamkeit: Wie lernt man alleine zu sein?

I
Hallo Tom, vielen Danke für Deine Worte.
Heute war es zum Beispiel nur ein kurzer Moment (ein paar Stunden der Traurigkeit)
Mittlerweile weiß ich auch wie die Laune oben zu halten ist (mehr oder wenger) Solange ich einen vollen Terminplan habe (Arbeit weniger als Freizeit) bekomme ich Ruhe in den Körper. Ich weiß das es etwas gibt was mich ablenkt oder auf das ich mich freuen kann. Natürlich keine großen Wartezeiten die es zu erdulden gibt.
Wenn ich weiß das Abends eine gute Freundin auf mich wartet um einen schönen kuschle-TVAbend zu machen (sie weiß von meiner Situation und es bleibt beim kuscheln und zusammen einschlafen) dann bleiben die Ängste meist in Zaum.

Die große Frage die ich mir stelle:
Verzögere ich den Heilungsprozess durch die Vermeidung des Alleinseins oder gewinne ich damit wichtige Zeit der Zufriedenheit um zu heilen

Meine Chefin im Pflegeheim hatte diese Depression mit Angstzuständen letztes Jahr. Auch Trennung nach 20 Jahren Ehe - von heute auf morgen. Sie brach völlig zusammen. Sie sagt man muss sich Zeit geben dann kommt es wieder in Ordnung. Man muss nicht ein anderer werden sondern soll sich so wie man ist akzeptieren und aufpassen sich nicht wieder in einem Menschen zu verlieren.
Liebe Grüße Ikarus

12.06.2012 16:33 • #481


T
@maggie79

Kirsche auf Sahnehäubchen Find ich sehr treffend! Wir sind eigenständige Menschen, warum haben wir uns so verbogen? Ich bin jetzt erst ca. 1 Woche getrennt, aber es war schon unser 2. Versuch und ich glaube, damals ist schon sehr viel unterbewußt in mir kaputt gegangen. Und dann habe ich mich so verbogen und mich selber unterdrückt, damit ja nicht wieder das Ende bevor steht. Jetzt ist es soweit, es ist nun endgültig Schluss und ich merke, dass ich in der Beziehung jemand völlig anderes war. Ständig habe ich darauf geschaut, dass ihn auch ja nichts belastet, hauptsache ihm geht es gut. Ist er mit allem zufrieden? Von Familienfeiern früher verabschiedet, obwohl ich noch bleiben wollte, aber er bekommt von zu viel Familie schlechte Laune, also sind wir gegangen. Sonntags morgens oder eher mittags ganz leise durch die Wohnung getapst, damit er ja bis 12 Uhr schlafen kann, obwohl ich Bäume hätte ausreissen können und etwas unternehmen wollte. Nein, ich habe fein gewartet, bis der Herr endlich nach 12 Stunden schlafen aufsteht und dann müde ist! Hatte er schlechte Laune, hatte ich sie auch. Hatte er gute Laune, musste ich die auch haben, sonst wurde mir gesagt ´Du siehst alles nur negativ´ oder ´Du ziehst ja wieder ein Gesicht´

Ich habe bereits nach einer Woche so viel Abstand bekommen und ich frage mich inzwischen selber ´war das überhaupt noch Liebe?´ oder doch einfach nur die Gewohnheit oder Abhängigkeit? Mir ist klar geworden, dass dieser Mensch nicht gut für mich ist. In manchen Momenten muss ich schon schlucken und meist auch heulen, dann kommen die Gedanken an schöne Stunden hoch. Aber die Vorstellung, nächste Woche ist vielleicht wieder alles beim Alten, gefällt mir auch nicht mehr.

@ alle

Es tut mir leid für die Personen hier, die wirklich monatelang damit zu kämpfen haben. Ich wünsche allen viel, viel Kraft und dass ihr Euer Selbstwertgefühl und Euren Stolz schnell wieder findet! .

12.06.2012 18:02 • #482


A


Einsamkeit: Wie lernt man alleine zu sein?

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T
Hallo Tom,

ich habe Dir eine PN geschickt, doch komischerweise ist sie nicht im Postausgang oder unter gesendete Nachrichten. Schaust Du da mal bitte nach und sagst bescheid?

Danke und LG, Bianca

12.06.2012 18:33 • #483


M
@tatzi: also ich weiß, warum ich mich so verbogen hab...ich wollte, dass es funktioniert, egal wie!
habe mein verbiegen auch in der beziehung schon gemerkt und war auch ab und zu echt gereizt und es gab auch zunehmend streit, weil ich das gefühl hatte,dass ich die einzige bin, die sich hier mühe gibt, damits klappt!
habe auch einige dinge -ganz selbstverständlich!-getan, damit es dem partner gut geht...aber was war mit mir?!
habe mittlerweile auch eingesehen, dass ich mir damit selbst am meisten geschadet habe und auch immer unzufriedener wurde.
es ist wirklich nicht gut, an etwas festzuhalten, das einem schadet.

12.06.2012 19:06 • #484


T
@maggie79

Ich fühle mich im Nachhinein wie eine blöde Kuh, ich wußte vom eigenen Verbiegen, habe aber nichts geändert. Und dann beendet ER die Beziehung! Wieviel Zeit habe ich damit verschwendet und wofür? Und was ist mit zukünftigen Beziehungen? Klar, lerne ich aus der jetzigen Geschichte, aber kann ich meiner Einschätzung noch trauen? In einer Beziehung muss man sich ja ein Stück weit verbiegen, es treffen schließlich zwei eigenständige Menschen aufeinander, da muss man mal Kompromisse eingehen. Aber wo ist die Grenze des Verbiegens und des Kompromisse eingehen? Meine Angst ist einfach, dass er mir die Fähigkeit zum richtigen Beurteilen genommen hat. Die nächste Beziehung werde ich wahrscheinlich total egoistisch anfangen um nicht den gleichen Fehler wieder zu machen. Ich weiß aber jetzt schon, dass es so auch nicht gehen wird. Ich gebe eigentlich sehr gerne, aber ab sofort wird das sehr schwierig.

12.06.2012 19:34 • x 1 #485


T
Hi Bianca,

hab dir eine PN geschickt.
Ich glaub du musst etwas bei Titel eingeben, sonst klappt's nicht.

LG tom

12.06.2012 20:08 • #486


T
Hi Ikarus,

deine Frage ist in der Tat die große Frage.

Aber sieh's doch mal so:
Wenn du am ertrinken bist, dann kämpfst du ums Überlegen, greifst nach jedem Strohhalm. Dann fragst du nicht: Ist der Strohhalm vielleicht schädlich für mich, ich habe doch Heuschnupfen.

Du kämpst jetzt ums Überleben. Da ist alles erlaubt, was es dir erträglich macht, damit du wieder stärker wirst.
Wenn du die Kraft hast, nimm dir die 15 Minuten am Tag und fange an, dich wirklich kennen zu lernen. Das ist es, was du machen musst, um aufzuarbeiten, einfach dich kennen lernen. Das geht aber nicht, wenn man sich ablenkt.
Die Schwierigkeit besteht darin, nicht den Zeitpunkt zu verpassen. Denn wenn es einem ein bisschen besser geht, glaubt man schnell, alles ist gut, man braucht nichts mehr aufarbeiten. Und dann kommen irgendwann die Rückschläge. Ging mir auch schon oft so.

LG tom

12.06.2012 20:19 • #487


Nippes
Ich kann viele vorschreiber gut verstehen und obwohl ich noch nicht offiziell alleine bin, bin ich es wohl schon seit langem. ich wollte, bzw. will es nicht wahrhaben. Eigentlich weiß ich, dass meine Freundin nicht zu mir steht und ich sie viel mehr liebe, als sie mich. Ich weiß es, aber ich klammere mich an jeden strohalm. Gibt sie mir, den kleinen Finger, Schmelze ich dahin, aber lange kann ich mich an den kleinen finger nicht erfreuen. sie verletzt mich ständig, angeblich nicht absichtlich. Ich will es mal glauben, aber dann ist sie ein Trampel und tritt mit Füßen auf meine Gefühle. Ich müsste sie verlassen, weil sie mich seelich kaputt macht, aber es fällt so schwer. Ich habe zu nichts mehr Lust. Irgendwas machen, wie vorgeschlagen wird, nein das kann ich nicht. Ich will mich nur noch verstecken. Man sagt ja, dass eine neue liebe, die alte vergessen lässt, aber bei Gott, ich will diese liebe und keine neue. Ach, alles schei.....

12.06.2012 20:57 • #488


H
Hallo Zusammen,

ja bald haben wir einen neuen Tag überstanden, gott sei dank denke ich mir dabei immer, zu mal die abende eh immer leichter sind als die morgende.

vieles was hier gesagt wird wiederholt sich ständig und ich frage mich wieso mein gehirn nicht dazu fähig ist das mal aufzunehmen und wieso ich nicht dazu fähig bin wütend zu sein, das jemand so etwas mit mir anstellt.

westi du hast recht, das hingehen würde mich womöglich wieder in ein sehr tiefes loch verfrachten, weisst du das ding ist, ich will nicht das er mich vergisst, warum auch immer, wahrscheinlich, weil ich ihn auch nicht vergessen kann.

es ist ein teufelskreis wirklich, ich hoffe einfach nur das die zeit die wunden heilt. mir graut es schon echt davor ihn demnächst sicherlich schnell wieder mit ner neuen zu sehen, das ist echt schmerzhaft.

ich habe mal eine allgemeine frage an alle:

wenn ihr jemand echt geliebt habt wie viel würdet ihr ihm verzeihen bzw würde euch das kein stück weh tun, eine person die ihr so nah an euch ran gelassen hat so leiden zu sehen?

ich frage mich immer wie menschen das mit menschen machen können, also in einer beziehung, ja praktisch jemanden einfach so liegen zu lassen, selbst wenn der andere fehler gemacht hat man hat ja auch selbst fehler gemacht, da sollte man doch verzeihen können. ( ich meine jetzt nicht die ganz dramatischen sachen wie fremdgehen etc)

ich hoffe einer von euch kann mir eine plausible erklärung dazu liefern, vielleicht kann ich die welt auch dann besser verstehen.

12.06.2012 21:26 • #489


Nippes
Wenn man liebt, verzeiht man viel. Aber ich glaube, dass das der Anfang vom Ende ist. Ich werde sehr oft verletzt, immer wieder verzeihe ich und verstehe es, obwohl realistisch es da nichts zu verstehen gibt. Im Prinzip belügt man sich nur selber, Hauptsache man hat seinen Strohhalm der gegenseitigen liebe in der Hand. Wäre es so, dass der Partner(in) einen auch lieben würde, dann gäbe es die Verletzung nicht. Denn wer liebt, der verletzt nicht. Zumindest nicht bewusst und immer wieder. Was geht also in dem Menschen vor? Nix! Sie gehen Triebe nach, oder bestenfalls geniessen sie den Partner. Aber sie lieben nicht.

13.06.2012 02:01 • #490


K
Hallo nippes,
ich lese seit geraumer Zeit in diesem Forum und ganz besonders intensiv in diesem thread hier. Hab gesehen, dass du dich auch dazugesellt hast und es scheint dir wirklich in deiner Beziehung (wenn man es so ausdrücken will) nicht gut zu gehen. Ich selbst habe mich auch in meiner letzten Beziehung so gefühlt wie du gerade. Ich hatte immer das Gefühl allein an der Beziehung zu arbeiten und habe mir oft die Frage gestellt, warum tut mein Partner denn nichts. Es gab auch Dinge die mich verletzt haben, die sicher unbewußt abgelaufen sind (ohne bösen Willen), aber sie waren trotzdem da. Ich habe mir ständig nen Kopf gemacht und mich gefragt, was mach ich nur falsch? Die Beziehung ist jetzt zu Ende, aber schmerzhaft ist es trotzdem...ungemein!
Darf ich fragen, was sie tut, dass dich verletzt?
Lg von kleine Fee

13.06.2012 10:31 • #491


T
Eben kam die e-mail mit dem endgültigen Aus. Meine in den letzten Tagen aufgebaute Ist-gar-nicht-so-schlimm-Illusion ist soeben zerstört worden. Jetzt habe ich es schriftlich, alles ist für immer vorbei. Er sieht keine Zukunft miteinander. Oh man, was ist bloß passiert? Unfassbarer Schmerz!

13.06.2012 10:34 • #492


M
Zitat von helpless123:

wenn ihr jemand echt geliebt habt wie viel würdet ihr ihm verzeihen bzw würde euch das kein stück weh tun, eine person die ihr so nah an euch ran gelassen hat so leiden zu sehen?

ich frage mich immer wie menschen das mit menschen machen können, also in einer beziehung, ja praktisch jemanden einfach so liegen zu lassen, selbst wenn der andere fehler gemacht hat man hat ja auch selbst fehler gemacht, da sollte man doch verzeihen können. ( ich meine jetzt nicht die ganz dramatischen sachen wie fremdgehen etc)


jepp...das frage ich mich auch! wenn wirklich liebe im spiel ist, dann würde ich auch einen seitensprung verzeihen....meine grenze wäre aber definitiv bei gewalt in der beziehung!
ansonsten wäre für mich eine trennung immer nur der allerletzte ausweg, nach ner menge versuchen und gesprächen! für mich hat das zueinanderstehen und zusammenhalten auch in schlechten zeiten absolut oberste priorität...denn ich habe doch auch eine beziehung, um mich auf den anderen verlassen zu können und will doch nicht ständig angst haben müssen, dass der andere gleich alles hinschmeißt, wenn es mal kriselt oder man mal ne schlechte zeit (krankheit, stress, etc) hat, das leben ist doch icht immer nur eitel sonnenschein...dachte darum gehts auch in der partnerschaft!
hatte aber absolut eines der exemplare, die eben nur die schönen seiten haben wollen...die trennung kam paar tage nach meinem umzug, als ich auch noch stress mit nem kollegen auf arbeit hatte und zu allem übel schon wochenlang mit zahnschmerzen herumlief! da trennt sich die spreu vom weizen: jemand, der dich liebt, steht das mit dir durch und lässt dich nicht dann auch noch sitzen!

13.06.2012 11:00 • #493


M
@tatzi: das tut mir sehr leid!
jetzt weißt du aber definitiv woran du bist und brauchst dich nicht mehr an hoffnungen klammern....jetzt kannst du mit der aufbauarbeit wirklich beginnen! wünsch dir ganz viel stärke dafür!

13.06.2012 11:02 • #494


K
Zitat von helpless123:


ich habe mal eine allgemeine frage an alle:

wenn ihr jemand echt geliebt habt wie viel würdet ihr ihm verzeihen bzw würde euch das kein stück weh tun, eine person die ihr so nah an euch ran gelassen hat so leiden zu sehen?


Hallo helpless123,
ich hätte sehr viel verziehen... mein Mann hat während unserer Ehe einer anderen Frau ein Kind gemacht (wir haben gemeinsam keine kinder bekommen).

Wenn Du magst, lies mal meine Geschichte.

Liebe Grüße
Katimaus

13.06.2012 11:08 • #495


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