Einsamkeit: Wie lernt man alleine zu sein?

Ja, Ehrlichkeit und Offenheit sind mir ganz wichtig. Das erwarte ich schließlich auch von anderen...

Zitat:

Du würdest euch beiden sicherlich keinen Gefallen tun, wenn du das dann trotzdem mal so zu Testzwecken versuchen würdest. Entweder ist man mit dem Herzen dabei. Oder man lässt es ganz. Halbe Sachen gibt es in der Liebe nicht. Denn das führt nur dazu, daß eine Person verletzt ist.

Sehe ich auch so. Es ist wohl einfach mein Ego, das sich über die Zuwendung freut...mehr ist da nicht.

Zitat:

Mehr möchte ich an mir arbeiten, indem ich mich frage, warum ich nicht gut alleine sein kann. Ich fühle mich erst dann komplett, wenn da noch jemand ist... aber das kann es ja nicht sein, oder?!

So geht´s mir ja auch. Fühle mich auch erst mit einer Partnerin an meiner Seite wirklich komplett. Alleine in Urlaub fahren, alleine durch den Sommer gehen etc. ist nicht das, was ich gut kann oder geplant habe. Solche Dinge verbringe ich lieber zu zweit. Aber was hilft´s? Ich werde da nichts erzwingen können (will ich auch gar nicht) und wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, habe ich die Trennung noch immer nicht zu 100% überstanden. Es geht mir um Längen besser, wirklich. Aber zur Ablenkung will ich keine Frau an meiner Seite. Als Freunde ist das ok - für eine Beziehung muss natürlich etwas mehr draus wachsen und ich muss vor allem mit einer anderen Einstellung an die Sache herangehen.

Der Mann tut dir gut und gibt dir das Gefühl, dass sich jemand für dich interessiert. Er will mehr. Du willst ihn als Freund nicht verlieren - willst ihn aber auch nicht näher an dich ran lassen. Was tun? Sei ehrlich. Sag es ihm so. Wenn er es versteht, dann ist die Sache ja geritzt und es wächst eventuell auf lange Sicht etwas daraus. Überstürzt du es und merkst, dass es nicht funktioniert, kannst du ihn auch als Freund verlieren.

Ist es jemand, den du schon länger kennst? Oder seid ihr euch spontan über den Weg gelaufen? Das macht ja auch nochmal einen Unterschied.

Zitat:

Ist es jemand, den du schon länger kennst? Oder seid ihr euch spontan über den Weg gelaufen?

Weder noch. Kenne ihn noch nicht lange, sind uns aber auch nicht zufällig übern Weg gelaufen, war also auch nicht so spontan.

Zitat:

Aber zur Ablenkung will ich keine Frau an meiner Seite. Als Freunde ist das ok - für eine Beziehung muss natürlich etwas mehr draus wachsen und ich muss vor allem mit einer anderen Einstellung an die Sache herangehen.

Dasselbe denke ich auch. Ich will ja nicht alleine sein, aber mein Unterbewusstsein (oder was auch immer) braucht aber doch noch Zeit. Freundschaft ist ok- ne neue Beziehung wäre einfach zu überstürzt.

Wer kann schon gut alleine sein. Ich kann/will mir den Sommer auch gerade nicht ohne meine Ex vorstellen.
Ich hoffe das es bis dahin mehr Freunde geben wird mit denen ich dann vieles unternehmen kann.
Trotz alledem stehe ich schon wieder kurz davor Sie anzurufen. Obwohl ich mir auch sicher bin das daraus ohne genügend Abstand überhaupt nichts mehr entstehen kann.


Was für eine schei.

@JFK

Zitat:

Ich hoffe dass es bis dahin mehr Freunde geben wird mit denen ich dann vieles unternehmen kann.

Heißt das, dass du keine Freunde hast? Oder wenigstens ein paar? Falls ja: Triff dich mit denen Es reichen doch eins, zwei Leute, mit denen du dich gut verstehst. Hauptsache du hockst nicht alleine Zuhause rum und grübelst über deine Ex etc...nach.

Tut mir Leid, wenn es dir nicht gut geht..kannst du dich denn ablenken?

Das blöde Alleinsein. Hat manchmal durchaus seine Vorteile, doch meistens fehlt mir auch jemand an meiner Seite. Liebe zu suchen nützt nicht viel, die kommt im besten Fall irgendwann von selbst. jedenfalls hoffe ich das inständig.

Zitat:

Das blöde Alleinsein. Hat manchmal durchaus seine Vorteile, doch meistens fehlt mir auch jemand an meiner Seite. Liebe zu suchen nützt nicht viel, die kommt im besten Fall irgendwann von selbst. jedenfalls hoffe ich das inständig.

Aber was kann man denn nicht auch alleine unternehmen, wenn man in einer Beziehung ist? Das ist der Unterschied. Sind wir gebunden, können wir uns noch immer eine Auszeit von einigen Tagen nehmen und uns nur mit uns beschäftigen - die Dinge tun, die wir mir uns alleine ausmachen wollen.
Umgekehrt sieht es da anders aus: Eine Beziehung lässt sich aus dem Single-Dasein heraus nicht einmal eben organisieren, wenn wir das Bedürfnis verspüren jemanden an unserer Seite zu haben.

Das Alleinesein braucht keine große Investition in Sachen Energie - die braucht es in einer Beziehung. Man muss daran arbeiten, kommunizieren, sich anpassen oder Kompromisse schließen. Steckt man keine Energie hinein, ist man irgendwann zwangsläufig wieder alleine.

Und ja, Liebe suchen oder erzwingen wollen führt kaum zum Erfolg. Meistens stolpern wir drüber....ohne Vorwarnung. Ich hätte für meinen Teil auch nicht gedacht, dass ich mich nach der vorletzten Trennung so schnell wieder verlieben können würde. Danach gesucht habe ich jedenfalls nicht wirklich. Ich bin da hineingewachsen...

Ich dachte eigentlich, dass ich nach meiner 20-jährigen Beziehung erstmal eine Weile alleine sein möchte und mich nicht gleich in die nächste Beziehung stürzen wolle. Als ich dann diesen Mann kennenlernte, der nur ein lockeres Verhältnis haben wollte, schien mir das sehr entgegen zu kommen. Jedoch merkte ich sehr schnell, dass ich doch mehr für empfunden habe, als er für mich und nachdem er es am Samstag beendet hat, traf mich doch der Trennungsschmerz wieder. Ich weiß, dass ich selber daran schuld bin. Ich glaube, dass ich einfach ein wenig Angst vor dem Alleinsein habe und gleichzeitig davor, nie wieder jemanden zu finden, der eine Beziehung eingehen will.

hallo sonnenschein

lasse dich mal lieb drücken! NEIN! es war kein fehler - es sollte so sein! du hattest den mut dich wieder, trotz schmerzhafter vorheriger erfahrung, wieder zu öffnen. bist das risiko eingegangen und darfst stolz auf dich sein! es hat nicht gepasst - ok - beim nächsten mal kann es ganz anders sein. du hast einfach nur die chance genutzt, die das leben dir geboten hat - es hätte gutgehen können oder nicht.

lasse dich nicht davon entmutigen. und vor allem sehe das nicht als zeichen, das du nicht liebenswert bist! für ihn passte es nicht - weil er keine beziehung wollte - das ist alles.
und das hat nichts mit dir zu tun! es ist seine entscheidung, die er für sich getroffen hat und er war von anfang an ehrlich - du hast dich darauf eingelassen und fühlst dich jetzt enttäuscht. lerne diese enttäuschung anzunehmen.

ich bin ganz sicher, dass du nicht allein bleiben wirst!

Ja, das denke ich auch. Du hast dir da selbst etwas vorgemacht, indem du dir gesagt hast Jetzt will ich erst einmal für mich alleine sein. Da hat dein Kopf gesprochen, weil du wusstest, dass es der bessere Weg sein würde. Erst einmal wieder zu dir selbst zu finden.
Aber als du ihn kennengelernt hast, waren diese guten Vorsätze schnell vergessen. Du hast dich sofort fallen gelassen und das nachgeholt, was du nach deiner Trennung nach 20 Jahren vermisst hast. Im Gegensatz zu dir meinte er es mit dem locker angehen lassen wohl ernst. Er ist/war in dieser Hinsicht um einiges weiter als du.
Kann sein, dass es ihm zu schnell zu eng wurde - kann aber natürlich auch andere Gründe haben, warum er es beendet hat. Da steckt man nicht drin.

Es gibt zwei Arten Mensch: Der eine ist lieber alleine mit sich, geniesst es die Dinge tun zu können, die er/sie will. Den Tag ohne Rücksicht auf andere verplanen zu können. Die andere Art (zu der ich mich auch zähle) zieht lieber gemeinsam los mit anderen. Ich habe während meiner Beziehungen auch die Momente geliebt, in denen ich mal alleine war - die Tür hinter mir schließen konnte und mein Reich für mich hatte. Man wusste aber, dass es nichts auf Dauer ist. Halt eine kurze Auszeit.
Nun, eine andere Wahl als unsere Situation zu akzeptieren haben wir nicht. Da müssen wir durch. Mir hat eine Trennung immer irgendwo einen Schub in anderen Dingen verpasst. Ich habe Energien mobilisiert, von denen ich nicht einmal wusste, dass ich sie habe. Meistens hat sich in diesen Trennungszeiten mein Leben einmal komplett in eine ganz andere Richtung gedreht. Beruflich wie auch privat. Rückblickend kann ich jetzt sagen, dass mir jede Trennung immer etwas gebracht hat. Ob es der Energieschub gewesen ist, bestimmte Dinge und Probleme im Leben anzugehen oder einfach die Erkenntnis über sich selbst.

So langsam fange ich an auch in meiner letzten Trennung vor nun fast zwei Monaten Gutes zu sehen. So tragisch es auch ist, wenn man so etwas sagen muss: Aber ich glaube fast, dass es hat so kommen müssen.

Vielen Dank für euren Trost. Ich denke auch, dass ich mir eventuell selbst etwas vormache, was das Alleinsein betrifft. Bin doch eher jemand, der lieber zu zweit durch das Leben geht. Dieser Mann hatte mir von Anfang an gesagt, dass er keine Beziehung möchte und ich dachte, dass ich genauso ticke. Doch leider, entwickelte ich Gefühle. Er war immer ehrlich zu mir. Ich bin ihm auch dankbar, da ich erkannt habe, dass ein Leben mit meinem Ex nicht mehr möglich wäre und ich auch nicht mehr will. Ich Wünsche mir irgendwann wieder eine Patnerschaft, die auf Vertrauen, Ehrlichkeit und Liebe basiert.

Liebe Sonnenschein,

Du kennst ja auch nurdie Zweisamkeit, wenn ich das richtig gelesen habe. Irgendwann wirst Du entdecken, dass das Leben auch noch andere Dinge für Dich bereithält, die Du dann offen angehen und genießen solltest. Du musst aber auch lernen deine Situation anzunehmen, um die schönen Sachen des Lebens auch zu sehen.
Sei doll gedrückt

Zitat:

Ich bin ihm auch dankbar, da ich erkannt habe, dass ein Leben mit meinem Ex nicht mehr möglich wäre und ich auch nicht mehr will. Ich Wünsche mir irgendwann wieder eine Patnerschaft, die auf Vertrauen, Ehrlichkeit und Liebe basiert.

Man fragt sich so oft, warum eine Affäre oder sogar richtige Beziehung in die Brüche gehen musste. Wo doch alles so prima und unangreifbar schien. Ich denke mittlerweile, dass jede Trennung hat sein müssen! Damit wir bestimmte Dinge begreifen und uns neu orientieren können. Bei dir war die letzte Beziehung dann vielleicht gerade dazu da, damit du mit deiner vorherigen Beziehung abschließen konntest. Ich meine du schreibst ja selbst, dass dir der letzte Mann dir die Augen geöffnet hat und dass du dir ein Leben mit dem Ex nicht mehr vorstellen kannst.
Vielleicht war es ganz gut, dass du diesen letzten Versuch gewagt hast - vielleicht hat es so sollen sein. Wer weiss.

Und nach der Partnerschaft, die auf Vertrauen, Liebe und Ehrlichkeit basiert suche ich auch.
Vielleicht ist es zu Beginn ja wirklich so, dass alles stimmt. Man sich aber dann auseinander entwickelt. Die einen nach einigen Monaten - die anderen erst nach Jahren. Menschen verändern sich und das leider nicht immer in die gleiche Richtung. Den Menschen, den wir vor einigen Monaten noch interessant fanden, ödet uns plötzlich an. Glaube, dass das ein ganz natürlicher Prozess ist. Es kann gut gehen bis ans Lebensende - es kann aber auch ein Lebensabschnittsgefährte draus werden. Wer kann schon von sich behaupten sein Leben lang mit seiner Sandkastenbeziehung zusammen gewesen zu sein?

Zitat von Westi:

Ich denke mittlerweile, dass jede Trennung hat sein müssen! Damit wir bestimmte Dinge begreifen und uns neu orientieren können.
Vielleicht ist es zu Beginn ja wirklich so, dass alles stimmt. Man sich aber dann auseinander entwickelt.

westi

solange die rosa-brille leuchtet stimmt alles - und im laufe der zeit lernen wir den anderen immer besser kennen und irgendwann ist das bild, was wir mal von ihn hatten anders - realer und auch wir lernen uns dadurch realer kennen - es ist eben meist anders als wir glauben wollen.

ja, meiner ansicht und erfahrung nach macht das den sinn einer partnerschaft aus - uns selbst kennenlernen und begegnen und erkennen - durch das verhalten unserer partner uns gegenüber.
er kann uns helfen alte muster zu erkennen und sie aufzulösen.

es geht darum uns wieder mehr selbst lieben zu lernen

Ich hatte vor einem halben Jahr noch gedacht, dass ich mit meinem Mann ein Leben lang zusammenbleiben würde. Seit der Trennung hat sich im Grunde genommen alles geändert. Es gab eine Phase, wo ich ständig unterwegs sein mussste, weil ich die Leere zu Hause nicht ertragen konnte. Mittlerweile genieße ich durchaus mal die Ruhe, um ein Buch zu lesen oder Musik zu hören.