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Einsamkeit kompensieren?

Charla
Zitat von Nilan:
Ich verliebe mich nicht oft- und wenn, dann nur in Menschen die ich aus diversen Gründen nicht haben kann.

Ich sag ja , verliebe mich in Menschen die kein Interesse haben etc.

Wer sich meistens in Menschen verliebt, die er/sie nicht haben kann, bringt ein Muster mit, was nicht immer bewusst ist, d.h. es entsteht keine Bindung - da kann eine Bindungs- und/oder Verlustangst hinter stehen.

Zitat von Nilan:
Und wenn die Einsamkeit zuschlägt, fühle ich mich so verzweifelt.
Du schreibst selbst du kannst nicht einsam sein weil du Freunde hast und überall sind Menschen um dich herum, es ist also nur dein Gefühl welches dich verzweifeln läßt - aufgrund deiner Illusion von Einsamkeit und Verlust.
Überprüfe das mal und versuche ganz bei dir zu sein, nur wenn du dich selbst verlassen hast, kannst du dich einsam fühlen.

14.12.2020 09:08 • x 1 #16


Cienne
Einsamkeit kennt jeder mal. Es ist ein Signal dafür, dass ein Mangel vorherrscht.
Was man dagegen machen kann? Das Loch irgendwie stopfen, nur ist es natürlich in der aktuellen Zeit umso schwerer.

Zitat von Nilan:
Dieser Höhepunkt in meinem Leben.

Was ist genau daran der Höhepunkt deines Lebens? Ist es das Verliebsein an sich?

Ich finde den Begriff Höhepunkt ein wenig schwierig, ich denke schon, dass es mehrere Höhepunkte im Leben gibt. Zumal eine Beziehung ja kein einziger Moment ist, sondern etwas Beständiges. Ich würde da nicht einmal von einem Höhepunkt sprechen, sondern von einer Komponente im Leben, die fehlt.

Zitat von Nilan:
Ich verliebe mich nicht oft- und wenn, dann nur in Menschen die ich aus diversen Gründen nicht haben kann.

Da haben die anderen Schreiber hier Recht - das ist ein wichtiger Punkt. Dein Beuteschema scheint für dich nicht passend zu sein und/oder du suchst dir unterbewusst Menschen aus, die nicht verfügbar sind, weil du vor irgendwas Angst hast. Das würde ich nicht unter den Teppich kehren, man kann schon ein wenig was dafür, in welche Menschen man sich verliebt bzw. welche Menschen man vorher unterbewusst herausfiltert.

Zitat von Nilan:
Manchmal tut mir das sehr weh. Teilweise bilde ich eine harte Schale und tue auf cool. Damit ich nicht merke oder verdränge wie sehr mir etwas fehlt.

Gegenüber wem tust du denn auf cool?

Verdrängen ist nie gut, es ist vollkommen okay, dass man sich eine Beziehung wünscht. Wenn du verdrängst, dann änderst du an deiner Situation auch kaum etwas. Ich denke mal, man sollte mit seinen Wünschen gesund umgehen, nicht daran verzweifeln, aber immer offen sein, diese auch zu erfüllen.

14.12.2020 09:36 • #17


A


Einsamkeit kompensieren?

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Heike1307
Zitat von Sunny-Angie:
Es kommt mir alles so unwirklich vor. Und es ist keine Besserung in Sicht


Hallo Sunny-Angie. Ja, mir geht es ähnlich wie dir. Familie auch weit weg. Bin auch fast immer alleine.
Abends geht das Getippe auf dem Handy los, ansonsten habe ich auch kaum, außer ab und zu zu 2 Bekannten/ Freundinnen Kontakt. Aber die haben halt Familie und sind teilweise schon Großeltern. Arbeiten gehe ich, aber da ist nur meine Chefin. Also auch nicht groß sozial mit anderen Menschen.

Ich habe oft Trennungsschmerzen momentan, bin auch sehr verliebt. Bis vorige Woche haben wir uns wenigstens noch ab und zu gesehen. Wenn auch nur kurz. Fernbeziehung halt. Das ist jetzt ja auch vorbei.

14.12.2020 09:57 • x 3 #18


Wasabix
Zitat von Heike1307:
Hi. Ich bin auch einsam. Bis hierher konnte ich mich einigermaßen ablenken, aber nun hat sie mich doch voll erwischt. Die richtige Einsamkeit. Sie ist knallhart da und ich weiß nicht weiter. Es ist völlig aussichtslos.
Abgeschnitten im Lockdown.



Das geht ganz vielen Menschen so.
Weihnachten plus Coronaängste plus Lockdown.
Bischen viel auf einmal, grade für Alleinlebende.
Was mir hilft: nicht zu viel drüber nachdenken, es als vorübergehenden Umstand begreifen, Telefonkontakt mit Freunden und Familie.
Mehrmals die Woche 2- 3 Std an die Frische Luft. Gehen, gehen,gehen .

Sich immer wieder glasklar machen, was man auch Gutes im Leben hat.

Ganz wichtig!

14.12.2020 10:11 • x 4 #19


Wasabix
Zitat von Heike1307:

Hallo Sunny-Angie. Ja, mir geht es ähnlich wie dir. Familie auch weit weg. Bin auch fast immer alleine.
Abends geht das Getippe auf dem Handy los, ansonsten habe ich auch kaum, außer ab und zu zu 2 Bekannten/ Freundinnen Kontakt. Aber die haben halt Familie und sind teilweise schon Großeltern. Arbeiten gehe ich, aber da ist nur meine Chefin. Also auch nicht groß sozial mit anderen Menschen.

Ich habe oft Trennungsschmerzen momentan, bin auch sehr verliebt. Bis vorige Woche haben wir uns wenigstens noch ab und zu gesehen. Wenn auch nur kurz. Fernbeziehung halt. Das ist jetzt ja auch vorbei.



Ach Gott....das klingt schon sehr traurig

14.12.2020 10:13 • x 1 #20


Heike1307
Zitat von Wasabix:
Mehrmals die Woche 2- 3 Std an die Frische Luft. Gehen, gehen,gehen .


Wasabix, was ich dieses Jahr schon gelaufen bin glaubt man nicht. Ich kenne meine Stadt und die umliegende Gegend schon in-und auswendig.

14.12.2020 12:47 • x 1 #21


C
Hallo Nilan,

als ich diese Phase vor einigen Jahren hatte, habe ich ehrenamtlich im Behindertenheim in einer 6er-WG ausgeholfen. Ich war ca. alle 2 Wochen am jeweils dort, meine Besuche wurden immer im Vorfeld angekündigt und für die Bewohner jedes Mal ein Freudenfest, wenn ich und mein Hund vorbeikamen, wir spazieren gingen, Spiele spielten uvm. Neben dem, dass in der Woche in der wir kamen, die Tage vor lauter Vorfreude runtergezählt wurden, habe ich mich auch noch mit einigen Pflegern angefreundet.

Nichts füllt einen so sehr aus wie Liebe zu schenken, dabei spielt der Empfänger nur bedingt eine Rolle.

14.12.2020 13:17 • x 2 #22


R
Hab ich auch mal ein paar Jahre gemacht jedes Weihnachten ..ich hasste es ...ich alleine zu Hause...dann lieber rein ins Krankenhaus und alleinstehende Menscgen besucht...die Pfleger geben einem da gute Tipps

14.12.2020 23:53 • #23


K
Es wäre auch meine Empfehlung, anderen Menschen etwas zu geben - also ehrenamtlich. Oder Tieren. Oder einfach mal aushelfen in Corona-Belangen. Bedarf dafür gibt es genug, z.B. in der Kontaktnachverfolgung, bei der Obdachlosenbetreuung, Tafel .. .was weiß ich!

Das löst sicher nicht das Problem einer fehlenden Partnerschaft, aber es verhindert, traurig herumzusitzen und vor allem trägt es dazu bei, andere Menschen kennenzulernen.

Etwas zu geben, heißt auch, etwas zu bekommen.

Vielleicht hilft es auch, sich vorzustellen, dass es reichlich Menschen gibt, die froh wären, mal allein zuhause zu sein, um durchatmen zu können. Zum Beispiel all diejenigen, die Tag für Tag im Home office arbeiten, nebenbei ihre Kinder beschulen, den Haushalt schmeißen usw. Die sehnen sich sicher teilweise nach etwas Ruhe, weil sie stark ge- oder überfordert sind. Oder all die, die fast rund um die Uhr arbeiten, damit Corona nicht noch mehr außer Kontrolle gerät, und sich zudem noch vermehrt Gefahren aussetzen müssen. Auch die könnten sich etwas Zeit für sich gut gebrauchen. Schon allein, um ihren Seelen Zeit zum Durchatmen zu geben.

15.12.2020 06:17 • x 3 #24


Heike1307
@rosarot Das ist im Moment ja gar keine Option. Ins Krankenhaus gehen. Die haben dort genug mit den Besuchern der Angehörigen zu tun.

@kbr. Klar weiß ich das es viele Menschen gibt, die überarbeitet sind. Ich habe genug im Bekanntenkreis. Aber was hilft es an sie zu denken wenn es bei mir grade andersrum ist? Deshalb wird es nicht anders.

15.12.2020 06:39 • x 1 #25


K
Deshalb ja aufraffen und auch was arbeiten. Ehrenamtlich! Das entlastet auch die überarbeiteten Menschen im Bekanntenkreis. Es geht nicht darum, an sie zu denken, sondern darum an Dich zu denken und etwas zu geben, denn dann bekommst Du auch etwas zurück. Keine Partnerschaft sicherlich, aber Anerkennung, Wärme, Du leistest einen Beitrag zur Gesellschaft und das Sein hat einen Sinn. Es ist doch super, wenn etwas uns selbst UND der Gesellschaft hilft. Eine gute Kompensation, wie ich meine.

Übrigens habe ich fast vier Jahre vor Corona niemanden kennengelernt, der mich interessiert hat und jetzt ist er auf einmal da!

15.12.2020 06:44 • x 2 #26


Heike1307
Zitat von KBR:
wenn etwas uns selbst UND der Gesellschaft hilft. Eine gute Kompensation, wie ich meine.


Das weiß ich ja. Aber in Coronazeiten ist es halt auch nicht so einfach grade, gemeinnützig tätig zu sein. Ansonsten denke ich da schon länger drüber nach. Alles passt aber auch nicht zu meiner Persönlichkeit. Das gebe ich zu.

Ich bin auch nicht einsam weil ich eine Partnerschaft suche. Es gibt ja jemanden. Wir können nur grade nicht zueinander.

15.12.2020 08:49 • x 1 #27


K
Gerade in Corona-Zeiten kann man m.E. gemeinnützig tätig sein, wenn man es denn will.

Wenn Du aber sagst, dass das nicht zu Dir passt, dann ist das so. Damit fällt eine Kompensationsmöglichkeit weg.

Aber ehrlich gesagt: wenn es hier nicht um das Thema Partnerschaft geht, wenn Du genug Freunde hast, wenn Du nicht gemeinnützig arbeiten willst/kannst .. wie auch immer .. verstehe ich das Problem nicht.

Versuche dann doch, die Sehnsucht zu genießen. Es ist unterliegt doch Deiner Wertung, ob Du das als etwas Schreckliches und Dich als Opfer oder als etwas Schönes siehst, weil es jemanden gibt, der Dir wichtig ist.

Ich weiß ja nicht, wo Dein Jemand ist, aber es ist doch m.E. nicht verboten, seine Partner zu sehen. Da müssen dann halt Prioritäten gesetzt werden.

15.12.2020 09:08 • x 2 #28


S
Zitat von Nilan:
Hey Leute,
wie es der Titel schon sagt fühle ich mich einsam im moment. Hab das immer mal wieder. Mal mehr, mal weniger. Derzeit ist wieder so eine Phase.

Mein Alltag ist derzeit meist stressig und manchmal hab ich es satt mich alleine durchzukämpfen. Ich habe sehr gute Freunde, eigentlich bin ich nicht allein.
Aber mir fehlt einfach diese Nähe, diese Zuwendung.
Dieser Höhepunkt in meinem Leben.

Ich verliebe mich nicht oft- und wenn, dann nur in Menschen die ich aus diversen Gründen nicht haben kann.

Manchmal tut mir das sehr weh. Teilweise bilde ich eine harte Schale und tue auf cool. Damit ich nicht merke oder verdränge wie sehr mir etwas fehlt.

Ich weiss man soll sein Glück nicht von der Liebe abhängig machen, aber Einsamkeit ist Einsamkeit.


Hallo!

Also auch wenn ich Liebschaften und Affären hatte, im Grunde bin ich bald zwei Jahrzehnte mehr alleine als nicht alleine, in der Ehe damals war es auch eher so, da konnte ich tatsächlich von Einsamkeit sprechen.

Nach der Ehe begann eine neue Ära, aber einsam habe ich mich seither eher sehr selten gefühlt, meistens bin ich sogar sehr froh, alleine zu leben.

Das Zitat, ein Partner mache einen Menschen nicht glücklich, sondern man muss sich selbst glücklich machen, ist meiner Meinung nach richtig und falsch zugleich. Ob ich mich selbst glücklich mache, hängt auch davon ab, wie ich mit mir umgehe und wie ich das empfinde. Und ich muss auch nicht superhappy strahlend durch die Gegend flitzen, wenn es mir gerade mal nicht gut geht. Ich lasse es aber nicht an meinem Umfeld heraus, sondern versuche dem mit meinen Möglichkeiten entgegen zu wirken.

Corona zeigt ja gerade, das insbesondere die partywütigen Menschen und jene, die immer etwas unternehmen wollen und müssen, doch recht arme Schw.... sind und letztlich nur über Mitmenschen und Events glücklich werden. Eine anstrengende Gruppierung, wenn Du mich fragst. Wer sich nicht mal eine lange Zeit mit sich selbst beschäftigen kann, dieses ausschließlich alleine, der ist auch irgendwo in meinen Augen immer irgendwie bedürftig und damit unattraktiv.

Ich habe mal eine Zeit einfach eine Art Jetpacking gemacht, eine Reisetasche mit Klamotten, in den PKW oder Zug und dann bin ich mal durch Deutschland getingelt. Alleine, ohne Ortskenntnisse, einfach mal drauf los. Das war abenteuerlich und ich habe sehr viel über meine Person gelernt. Solche Ein-Mann bzw Eine-Frau-Reisen kann ich nur wärmstens empfehlen (wenn es wieder möglich ist), sie helfen ungemein, den Horizont zu erweitern. Fernab von gewohntem Luxus und geregelten Abläufen musst Du Dich mit Dir beschäftigen, schauen, wo Du bist, wie Du was machst usw.

Momentan, Corona sei Dank , ist das nicht möglich. Leider. Aber man kann auch in seinen eigenen vier Wänden viel für sich machen, alleine und mal ganz anders. Da würde ich ansetzen.

Und Gedanken an Liebe und so würde ich mal getrost vergessen, Liebe gibt es so eh nicht, im Grunde ist es immer Selbstliebe, die an vorderster Stelle steht, denn es soll ja in erster Linie immer einem selbst gutgehen, nicht wahr? Glück, Liebe, Partnerschaft, darum habe ich mir die letzten Jahrzehnte keine Gedanken mehr gemacht. Und sind diese Gedanken aus dem Kopf, können sie mir auch kein Unbehagen machen.

15.12.2020 09:10 • #29


C
Zitat von Heike1307:
Das weiß ich ja. Aber in Coronazeiten ist es halt auch nicht so einfach grade, gemeinnützig tätig zu sein. Ansonsten denke ich da schon länger drüber nach. Alles passt aber auch nicht zu meiner Persönlichkeit. Das gebe ich zu.


Die einen suchen Wege, die anderen bevorzugen Ausreden!

Was soll zu Coronazeiten nicht einfach sein? Älteren Menschen beim Einkaufen helfen, Suppen für Obdachlose verteilen, im Tierheim mithelfen. Gerade mal ein paar von unendlichen Beispielen!

Wer sich selbst am Nächsten ist, darf sich meiner Meinung auch gerne mit seiner Einsamkeit rumplagen, denn: Jeder wie er/sie verdient!

15.12.2020 09:44 • #30


A


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